NDR Kritik an Insulinpumpen

  • Der Thread ist aber nicht im Live zustand, oder? Ich kann mich an mehr Beträge entsinnen, als ich ihn das Erste Mal gelesen hatte. Oder trübt meine Erinnerung?


    Ob da mal mehr Beiträge enthalten waren, weiß ich nicht. Ich denke nicht, dass dort Beiträge gelöscht wurden.

  • Ob da mal mehr Beiträge enthalten waren, weiß ich nicht. Ich denke nicht, dass dort Beiträge gelöscht wurden.


    Ich kann mich z.B. an ein Kommentar der Mutter erinnern, mit der Aussagte, dass Medtronic sie zu einer Gegendarstellung auforderte ansonsten drohte man mit Zwangsmaßnahmen, namentlich Geldforderungen. Und anschießend die Gegendarstellung von Medtronic, die nun der WebAdmin veröffentlicht hat. Ich hoffe ich bringe das nun nicht durcheinander.

  • Meine Erfahrungen:
    Nun habe ich über die Jahre, es sind über 34 Jahre, verschiedene Insulinpumpen kennen gelernt. Meine aktuelle 640G ist die Pumpe wo der Geist (Gehirn) des Anwenders am stärksten gefordet ist. Wenn die Pumpe nicht so läuft wie ich mir das vorstelle dann habe ich sie falsch bedient und das stellt sich dann immer wieder raus.
    Man muß natürlich dem Jungen glauben, aber ob es stimmt was er sagt steht auf einem anderen Blatt.
    Mir ist es schon passiert das die Pumpe "Selbstständig" wurde aber ich habe den Fehler schnell gefunden, denn ich trage die Pumpe lose in meiner Hosentasche und durch bücken oder drehen wird dann schon mal etwas hartes gegen das Tastenfeld gedrückt und aktiviert das System. Meistens ist es "NUR" Traubenzucker gewesen, aber das hat gereicht. Seid dem kommt mein TZ in die andere Hosentasche auch ich kann durch Fehler lernen.


    Noch ein Zusatz. Die Insulinpumpe ist wie ein PC wo die größte Fehlerquelle davor sitzt.

    Gruß Hans :hihi:


    Pumpe seit über 39 Jahren und es ist erst die siebte.....

    Und seit 5 Jahren E-Auto Fahrer

    Einmal editiert, zuletzt von ECO ()

  • Und eine entsprechende Pumpe wählen.
    Kann man denn nicht ein Maximum von 5IE einstellen?


    Ja, das kann man bei der 640G einstellen. Die maximale Bolusgröße ist einstellbar. Vermutlich wird jeder Kinderdiabetologe diesen Einstellwert auch im Blick haben.


    Aus den selbst eingestellten Maximalwerten für Basalrate und Bolus wird auch intern ein Maximalwert für die Gesamtinsulinabgabe pro Zeiteinheit berechnet und von der Pumpe überwacht.


  • Aus den selbst eingestellten Maximalwerten für Basalrate und Bolus wird auch intern ein Maximalwert für die Gesamtinsulinabgabe pro Zeiteinheit berechnet und von der Pumpe überwacht.


    Ich hab keine 640G und deswegen habe ich gerade dies in dem System Benutzerhandbuch der 640G gesucht, aber leider nicht gefunden. Kannst Du bitte mal eine Quelle angeben wo das mit dem internen Maximalwert des Gesamtinsulinabgabe pro Zeiteinheit steht?

    Einmal editiert, zuletzt von House ()

  • Ich weiß nicht waß da wirklich geschehen ist. Vorstellbar ist vieles. Aber, bei der 640 G ist der Kinderschuz nicht besonders Gut. Stellt man die Funkionsspere ein, sorgt man dafür, dass Kinder nicht an den Einstellungen spielen können. Aber, es ist keine Bolusabgabe möglich , ausser der Fernbolus. So wie ich das verstanden habe, sollte der Junge aber nur den BolusExpert nutzen. Schade, dass man so etwas nicht individuell einstellen kann.

    Einmal editiert, zuletzt von nikp ()

  • Kannst Du bitte mal eine Quelle angeben wo das mit dem internen Maximalwert des Gesamtinsulinabgabe pro Zeiteinheit steht?


    In der Bedienungsanleitung findest du auf Seite 235 nur die dazugehörige Fehlermeldung "Abgabegrenze überschritten". Wie das nun genau berechnet wird, ist nicht bekannt. Wer, Medtronic-MiniMed, nicht einmal die Benutzung der externen Schnittstellen bekannt gibt, der veröffentlicht erst recht nicht die internen Berechnungsformeln. Auch wenn sie für uns Anwender interessant wären.

  • Zitat von »House«




    Kannst Du bitte mal eine Quelle angeben wo das mit dem internen Maximalwert des Gesamtinsulinabgabe pro Zeiteinheit steht?


    In der Bedienungsanleitung findest du auf Seite 235 nur die dazugehörige Fehlermeldung "Abgabegrenze überschritten". Wie das nun genau berechnet wird, ist nicht bekannt. Wer, Medtronic-MiniMed, nicht einmal die Benutzung der externen Schnittstellen bekannt gibt, der veröffentlicht erst recht nicht die internen Berechnungsformeln. Auch wenn sie für uns Anwender interessant wären.

    Meinst du das auf Seite 45ff beschriebene?
    Da kann man eine maximale Basalrate und einen maximalen Bolus einstellen.
    Darauf bezieht sich meiner Meinung nach die von dir genannte Fehlermeldung - also reine Einstellungssache und keine Berechnung.
    Ich denke nicht, dass der verlängerte Bolus irgendwie in das Basal einfließt.
    Ich hatte die Fehlermeldung bisher einmal im Bolusexpert, als ich dachte: oh so ne Riesenportion KH - eingegeben - Alarm.
    Entsprechend könnte ich mir vorstellen, dass diese Fehlermeldung bzgl. Basal auftaucht, wenn man wegen Krankheit x % höhere Basalrate einstellt. Ist aber nur Vermutung.

  • Entsprechend könnte ich mir vorstellen, dass diese Fehlermeldung bzgl. Basal auftaucht, wenn man wegen Krankheit x % höhere Basalrate einstellt. Ist aber nur Vermutung.


    Wenn du bei den Einstellungen die maximale Basalrate pro Stunde soweit runtersetzt, dass sie deinen alltäglichen Höchstwert pro Stunde trifft, dann kannst du die temporäre prozentuale Basalratenerhöhung gar nicht mehr auf 200% hochsetzen.


    Um den Abgabegrenzen-Alarm zu bekommen, wird aus beiden Maximalwerten eine Höchstmenge pro Stunde berechnet, die du mit der Pumpe nicht überschreiten darfst. Mit Spritze oder Pen kannst du dich aber trotzdem noch in die Hypo bringen. Oder mit Sport gleich nach der 100%-ig gebolten Mahlzeit, oder ...

  • In der Bedienungsanleitung findest du auf Seite 235 nur die dazugehörige Fehlermeldung "Abgabegrenze überschritten"


    Okay, Danke!
    Gesamtwert ist dann klar und das wird dann wohl sicher auf den Tag/24h hochgerechnet, wegen dem Basal. Deswegen "[...] mehr Insulin abzugeben, als [...] zu erwarten gewesen wäre." So versteh ich das.


    Aber dieser interne Maximalwert pro Zeiteinheit scheint ja gar nicht vorhanden zu sein und ist mehr eine Vermutung von Dir gewesen, oder? ?(

    Einmal editiert, zuletzt von House ()

  • Mein Sohn hat mir vor 15 Jahren auch felsenfest und glaubwürdig versichert, er hätte keine Klingeltöne bei Jamba heruntergeladen.

    "Niemand hat die Absicht einen Jamba Klingelton runterzuladen"*


    Walter Ulbricht, dem es bereits 1962 gelang ein Jamba Sparabo für sein rotes Telefon abzuschließen. :laub

  • Um den Abgabegrenzen-Alarm zu bekommen, wird aus beiden Maximalwerten eine Höchstmenge pro Stunde berechnet, die du mit der Pumpe nicht überschreiten darfst. Mit Spritze oder Pen kannst du dich aber trotzdem noch in die Hypo bringen. Oder mit Sport gleich nach der 100%-ig gebolten Mahlzeit, oder ...

    Kannst du mir das nochmal genauer erklären, wo du denkst, er rechnet da was?
    Ich hatte das als zwei Fix-Werte verstanden, mit denen er vergleicht. Aber vllt erkenn ich ja die Komplexität in der "Denkweise" der Pumpe nicht...?
    Es macht ja keinen Sinn, selbst bei einem verlängerten Bolus, mit dem Wert der Basalrate zu vergleichen.


    In eine Hypo kann man sich mit Insulin immer bringen - und da nützen alle möglichen Einstellungen bei Pumpen auch nichts.

  • Wenn du dich zu einer Zeit, in der deine Basalrate schon auf Maximum läuft, in die Konditorei setzt und innerhalb kurzer Zeit dreimal für dich zwei Stück Torte bestellst, den eingestellten Maximalbolus dafür abrufst, dann bekommst du vielleicht den oben genannten Alarm. Vielleicht aber auch erst dann wenn du dann noch einen großen Eisbecher bestellst. Das weiß man nicht so genau, weil Medtronic uns ja im Unklaren darüber hält, wann der Alarm ausgelöst wird.


    Das selbe Szenario, zusammen mit dem sechsjährigen Nachbarskind und seinem Typ-2-Onkel, alle mit Insulinpumpe. Das Kind hat für Torte und Eis 13 Einheiten gebraucht, du vielleicht 32 Einheiten und der Onkel 204 Einheiten. Trotz der unterschiedlichen Insulinmengen bekommen alle Drei den Alarm erst beim Eisbolus.

  • Ich finde es gelinde gesagt grenzwertig anhand eines (möglichen!) Fallbeispieles eine allgemeine Kritik an Insulinpumpen zu knüpfen.
    Ohne belastbare Zahlen, Insiderinformationen (eines Pumpen- oder Behördenmitarbeiters) oder gesicherte Gutachten über Fehlfunktionen scheint mir dieser Fall lediglich als Aufreger zu dienen (Viele Betroffene - Schlimme mögliche Konseuenzen... das bringt Quote/Klicks).
    Die Aufmerksamkeit, die dieser Fall in der Presse erhält, hat er m.M.n. nicht verdient. (Tagesthemen, Süddeutsche, etc...)


    Das Fragwürdige vorgehen bei der Zertifizierung und auch das dubiose Vorgehen (Bestechung, Lobbyisten,...) von Medtronic sagt nichts über die Qualität EINES SPEZIELLEN Produktes aus.
    Das heißt nicht, dass Medtronic niemals ein gefährliches Produkt auf den Markt bringen würde (ich kann es mir sehr gut vorstellen), aber einem weit verbreiteten Pumpenmodell allgemein eine Gefährlichkeit zu unterstellen, wenn es dafür keine gesicherten Beweise gibt... Das ist m.M.n. auch keine journalistische Meisterleistung.
    Zugute halten will ich Medtronic, dass Sie die kommerzialisierung der künstlichen Bauchspeicheldrüse massiv vorangetrieben haben... Aber auch das würde ein wissentliches verschweigen über mögliche Probleme mit einer Pumpe natürlich nicht entschuldigen.

    Einmal editiert, zuletzt von Bayesian ()

  • Durch eine solche Berichterstattung wird uns Diabetikern leider ein Bärendienst erwiesen.
    Nicht dass die Medizinprodukte sicherer werden; die Zulassungsverfahren werden strenger. Die Hersteller müssen ihre Produkte imnner sicherer auch gegen Zugriffe von außen machen. Das bedeutet bessere Absicherung der drahtlosen Schnittstellen durch Verschlüsselung etc.
    Auf der Strecke bleiben wir, die dann nicht mehr einfach ihren Blutzucker auf den Smartphone ablesen oder die Pumpe darüber fernbedienen können. Auch ein selbst gebauter Closed Loop dürfte damit schwerer bis unmöglich werden.


    Für einen Jungen ist es sicher schlimm wenn er die Erfahrung macht, dass im Leben auch mal etwas schief laufen kann. Für viele andere ist es eine Katastrope die ihre Lebensqualität mit Hilfe dieser Technik wieder ein Stück weit zurückgewonnen haben oder die ihre BZ-Werte erst durch den Loop in den Griff bekamen.


    Danke liebe Familie Crusius und dem NDR dass wir dank solcher Berichte wieder in Zeiten vor Loop und Smartphone zurückfallen könnten. Das will ich mir unbedingt ersparen und darum werde ich solch reißerisch aufbereitete Medienthemen auch immer genau verfolgen.


    Der Bericht um den es hier geht ist unglaublich oberflächlich und weder die Mutter, der Sohn und auch der Gutachter kommen bei mir glaubhaft noch kompetent an. Ich hoffe dass solch dumme Reportagen nicht der Regelfall in unserer auf Skandale ausgelegten Medienberichterstattung werden.

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    Der Bericht um den es hier geht ist unglaublich oberflächlich und weder die Mutter, der Sohn und auch der Gutachter kommen bei mir glaubhaft noch kompetent an. Ich hoffe dass solch dumme Reportagen nicht der Regelfall in unserer auf Skandale ausgelegten Medienberichterstattung werden.


    Ich habe mich mit dem ARD in Verbindung gesetzt und auch deine Kritik in dem Vortrag erwähnt, ich warte auf eine Reaktion.

    Gruß


    Hans :family:


    Typ 1 seit 1967
    seit 12.07.2006 mit CSII