NDR Kritik an Insulinpumpen

  • jo46 und petzi - ihr macht beide ICT und seid keine Pumpenträger! Könnt ihr überhaupt ganz erahnen, welche Negativwirkung das auf die Pumpenträger haben kann? Wenn ich den ARD-Beitrag beurteilen sollte, muss ich sagen, dass man für die Bandscheibe durchaus Fakten brachte, für die Aufklärung mit der Pumpe alles offen gelassen hat - evtl. gezwungenermaßen...aber genau da ist ein Zuschauer dann auch gezwungen sich seine Meinung zu bilden, so falsch sie auch sein mag!
    Mich würde brennend interessieren, wie der Junge aktuell therapiert wird, hat er eine Ersatzpumpe erhalten oder ist er bei ICT gelandet, hat er das Modell gewechselt...wie ging es weiter? Auch darüber wurde nichts gesagt! Naja, eines weiß ich - ich behalte meine Pumpe auf jeden Fall!
    cd63

    Grüße nest

  • Hui, hier
    ist ja seit Freitag viel passiert...


    Erst einmal
    vielen Dank an Herrn Baars für die Rückmeldung. Ich ziehe meine Kritik ein
    Stück weit zurück. Die Journalisten des NDRs scheinen Ihren Job gemacht zu
    haben und haben sich mit der Materie auseinander gesetzt.


    Wobei ich
    mit einer ganzen Reihe von Aussagen und Interpretationen nicht einverstanden
    bin. Zu den meisten wurde sich hier schon geäußert.


    Ich glaube
    man muss aber auch berücksichtigen, dass Diabetes eine recht individuelle
    Krankheit ist und Ziele und Erwartungen an die Behandlungen genauso individuell
    sind.


    Klar, es reicht ja, wenn der HBA1C möglichst unter 7,5 liegt... Das wird ja empfohlen.
    Als ich mal 6,9 erreichte, war mein Diabetologe aber auch schon nervös. Das
    wäre ein Wert, den er vielleicht schwangeren anraten würde.


    Ein HBA1C von unter 7,5 bedeutet jedoch nicht, dass keine Komplikationen auftreten. 7,5
    Bildet die Schnittmenge die von den meisten Diabetikern erreicht werden kann,
    bei der die Gefahr einer schweren Unterzuckerung relativ gering ist (Eine
    Aussage die ich als nicht richtig empfinde) und an dem ein statistischer
    sprunghafter Anstieg von Folgekrankheiten zu erwarten ist.


    Nun können die Folgeerkrankungen jedoch auch schon bei viel geringeren Werten auftauchen.
    Bei Typ 2 Diabetikern treten Komplikationen ja unter Umständen auch schon beim
    Prädiabetes auf. Das sind Langzeitblutzuckerwerte von denen die meisten Typ 1er
    Diabetiker nur träumen können! ( etwa 5,7 bis 6,5).


    Nun bin ich jemand der wie der Durchschnittdiabetiker in Deutschland (ich weiß die Studie
    leider nicht mehr und den genauen Wert auch nur noch ungefähr) mit einem Hba1c
    von etwa 8,2% zehn Jahre rumgelaufen ist(6,9 - 9,1%).


    Zehn Jahre war alles normal und dann kamen innerhalb weniger Monate Hinweise auf eine
    Neuropathie und Nephropathie. Wenn Sie sich mit den möglichen Auswirkungen
    dieser Krankheiten auf ihr Leben auseinandersetzen... Da werden Sie sich nicht
    mit dem Ziel der DDG zufrieden geben. Hier geht es um Ihr Leben. Der
    Beruflichen und sozialen Teilhabe in der Gesellschaft. Alle Träume für die
    Zukunft sind in direkter Gefahr!


    Also zieht man los und wird zum Bittsteller in unserem Gesundheitssystem. Hoffen dass der
    Antrag für das CGM durchgeht. Hoffen dass der Pumpenantrag durchgeht.
    Das ist i.d.R. nicht nur ein Arztbesuch und es läuft. Das bedeutet über Monate dokumentieren
    und darlegen warum man das medizinische Produkt benötigt. Und dann hoffen und
    bangen, dass der "Gutachter" von MDK der Argumentation folgt. Dieser
    Gutachter ist nicht selten mehr oder minder Ahnungslos. Nur weil man Internist
    ist und gelegentlich mal was mit Diabetikern zu tun hat, kennt man sich nicht
    aus. Hier werden Sie abenteuerliche Begründungen für Ablehnungen finden. Das
    ist gefühlt so, als wenn ein dreijähriger rationale Entscheidungen über ihr
    Leben treffen soll. Lehnt dieser „Dreijährige“ Ihren Antrag ab, beginnt der
    Spass erst richtig.


    Auch ohne Loopen kann ich für mich beteuern, dass Pumpe einen Unterschied ausmacht. Der
    BZ verlauf ist etwas regelmäßiger und es bleiben viele Korrekturen (vor allem
    in der Nacht) überflüssig. Die Pumpe gibt einem ein paar neue Möglichkeiten.
    Wenn Sie mit diesen zu arbeiten wissen, macht es einen größeren Unterschied.
    Auf Ihre Behandlungsergebnisse und ihre Lebensqualität. Kämpfen Sie mal jeden
    Tag nicht darum gesund zu werden, sondern nicht kranker. Das ist verdammt
    anstrengend und ermüdend und bisweilen deprimierend. Da sind Sie heil froh,
    wenn etwas auch nur ein wenig einfacher wird.


    Was ich versuche darzulegen ist folgendes: Viele hier kämpfen um Ihre Zukunft und
    Gesundheit. Die Insulinpumpentherapie ist ein mächtiges Behandlungswerkzeug.
    Mit Sicherheit nicht für jeden. Aber es hat schon einen Grund warum die meisten
    bei der Pumpe bleiben. All die von Ihnen gelisteten potentiellen Risiken nehme
    ich gerne in Kauf für die Möglichkeiten, die ich durch die Pumpe sehe.


    Wir als Diabetiker kämpfen jeden Tag um gute Blutzuckerwerte. Gegen Vorurteile durch
    Film und Fernsehen. Gegen Soziale Stigmata. Um unseren Arbeitsplätze.
    Und dann kommen ziemlich einseitige Berichte wie Ihrer vom NDR und stellen einfach mal
    pauschal eine Therapieform in Frage. Für Sie geht es um ein zeitweiliges Thema.
    Für mich um meine Zukunft. Und darum bin ich ehrlich gesagt ziemlich wütend.


    Sehen Sie sich die Kommentare zu den Beiträgen auf Ihrer Homepage an. Da liest man
    wirklich abenteuerliche Dinge vonIhren Zuschauern. Die haben jetzt als Unbeteiligte
    viel zu viel Meinung bei viel zu wenig Ahnung. Ihr Beitrag macht mir mehr
    Arbeit. Vielen Dank auch dafür.

  • petzi - ihr macht beide ICT und seid keine Pumpenträger! Könnt ihr überhaupt ganz erahnen, welche Negativwirkung das auf die Pumpenträger haben kann

    Ich melde mich hier nur als Journalistin zu Wort, die ihren Berufsstand verteidigt. Natürlich gibt es viele schwarze Schafe im Mediengeschäft. Aber NDR, WDR und SZ machen doch eine professionelle Arbeit.

  • Könnt ihr überhaupt ganz erahnen, welche Negativwirkung das auf die Pumpenträger haben kann?

    Umstellung auf Glaskolbenspritze mit Alt-Insulin und NPH???


    Ich glaube kaum, dass sich an der aktuellen Genehmigungs-/Versorgungslage auf Grund der implant-files etwas ändern wird. Weder zum positiven, noch zum negativen.


    Sehen Sie sich die Kommentare zu den Beiträgen auf Ihrer Homepage an. Da liest man wirklich abenteuerliche Dinge von Ihren Zuschauern. Die haben jetzt als Unbeteiligte viel zu viel Meinung bei viel zu wenig Ahnung. Ihr Beitrag macht mir mehr Arbeit.

    Das glaube ich schon eher!

    Living young and wild and free... :urlaub just having fun!

  • Ich melde mich hier nur als Journalistin zu Wort, die ihren Berufsstand verteidigt. Natürlich gibt es viele schwarze Schafe im Mediengeschäft. Aber NDR, WDR und SZ machen doch eine professionelle Arbeit.


    Normalerweise schon, aber bei diesem speziellen Thema Insulinpumpen wurden Dinge als Problem benannt, die gar kein tatsächliches Problem sind. Dadurch wird das Behandlungskonzept 'Insulinpumpe' in Frage gestellt und nicht die Machenschaften beim Zulassungs- oder Verordnungsvorgang als möglicher Skandal herausgestellt.


    Von dieser Fehlleistung kannst du den NDR leider nicht freisprechen.


  • Ich melde mich hier nur als Journalistin zu Wort, die ihren Berufsstand verteidigt. Natürlich gibt es viele schwarze Schafe im Mediengeschäft. Aber NDR, WDR und SZ machen doch eine professionelle Arbeit.


    Das wird - denke ich - nicht in Abrede gestellt.
    Die Versorgungsqualität von Typ1 Diabetikern ist für uns ein zu wichtigtes Thema, um diesen Beitrag unkommentiert stehen zu lassen.


    Wisst Ihr was? Ich bin total beseelt und happy, dass sich hier eingemischt und engagiert wird.
    Seien wir ehrlich, wir Typ1 DiabetikerInnen als eine der bestinformiertesten Patientengruppen können anderen wie Ärzten, Verwaltungen, Presse und generell anderen Mitmenschen ganz schön auf den Wecker gehen. : D

    Easy come, easy go.


  • Das wird - denke ich - nicht in Abrede gestellt.
    Die Versorgungsqualität von Typ1 Diabetikern ist für uns ein zu wichtigtes Thema, um diesen Beitrag unkommentiert stehen zu lassen.


    Wisst Ihr was? Ich bin total beseelt und happy, dass sich hier eingemischt und engagiert wird.
    Seien wir ehrlich, wir Typ1 DiabetikerInnen als eine der bestinformiertesten Patientengruppen können anderen wie Ärzten, Verwaltungen, Presse und generell anderen Mitmenschen ganz schön auf den Wecker gehen. : D


    Meistens geht es doch gar nicht anders, als verdammt gut Informiert zu sein um Medizinern . Krankenkassen, Beratern und auch schlecht recherchierenden Journalisten auf den Keks zu gehen. Immerhin ist es unsere Gesundheit und unser Leben welches aus den Spiel steht und nicht das der zuvor erwähnten.


  • Genauso ist es!


    Dann bitte ich alle Kritiker hier, doch einfach Journalisten zu werden - dann könnt ihr akribisch und sachgerecht recherchieren sowie veröffentlichen. Der Zugang zu diesem Beruf steht jedem/jeder offen!


    Das Problem dabei ist aber, dass die Mehrzahl der Leser sich für diese detailreichen Spezialbeiträge gar nicht interessiert, weil sie ja nicht von Diabetes Typ 1 betroffen sind. Und Medienhäuser/Verlage sind eben auch Wirtschaftsunternehmen, die auf Umsatz angewiesen sind. Wenn die Artikel dann nur noch auf eine Minderheit fokussiert sind, ist die Zeitung/Zeitschrift schnell pleite. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk wird zwar über Gebühren finanziert, informiert aber ebenfalls eine breite Masse und nicht nur Klientel-Gruppen.


    Ich habe es schon in der Uni geliebt, wenn ich Professoren hatte, die ein trockenes und kompliziertes Thema spannend aufbereitet hatten und es so vermitteln konnten, dass es jeder verstanden hatte. Und siehe da...welch Wunder...alles war korrekt.


    Es geht. Man muss es nur wollen.

    Einmal editiert, zuletzt von nikp ()


  • petzi@ "Ich melde mich hier nur als Journalistin zu Wort, die ihren Berufsstand verteidigt. Natürlich gibt es viele schwarze Schafe im Mediengeschäft. Aber NDR, WDR und SZ machen doch eine professionelle Arbeit."


    Als Journalist kann man die objektiv erkennbaren Fakten schildern. Sobald es in die Interpretation hinein geht wird es dann kritisch. Ein gutes Beispiel ist der Junge mit seiner Hypo, bei dem angeblich die Pumpe 10 E automatisch abgegeben haben soll. Die Mutter glaubt ihrem Sohn und an einen Pumpenfehler. Ich glaube, der Junge hat aus welchem Grund auch immer evtl. 10 E abgegeben. Möglich ist beides, die Auswirkungen völlig anders. Vielleicht wollte der Junge auf diesem Wege gegen seinen Diabetes aufbegehren und dadurch ein Zeichen setzen. Wer kann das sagen, nur er selbst.


    Ich habe auf einer Pumpenschulung folgendes erlebt: Beide Eltern und ihr 12 jähriger Sohn, der eine 640 G incl. CGM bekommen hatte, (wir anderen sollten erst im Rahmen der Schulung die Pumpe bekommen) die Eltern nahmen konzentriert teil, der Sohn daddelte auf seinem Handy, hörte aber genau zu, nahmen an einer Pflichtschulung teil. Im Laufe der Schulung stellte sich heraus, der Sohn war was seine Pumpe betraf auch ohne Schulung sehr fit, die Mutter war völlig verdutzt, "Woher weißt du das denn, ich verstehe das gar nicht."


    Ich könnte mir bei dem 10 jährigen Jungen eine ähnliche Situation vorstellen und in dem Alter nutzt man dann vielleicht sein vorhandenes Wissen auch mal um gefährlichen Blödsinn zu machen.
    Kann ein Journalist eine solche Situation ohne Erfahrungen hinsichtlich Diabetes und Therapie richtig einschätzen? Ich persönlich habe dabei meine Zweifel.
    Gruß Heiner

  • Als Journalist kann man die objektiv erkennbaren Fakten schildern. Sobald es in die Interpretation hinein geht wird es dann kritisch.


    Da gebe ich dir recht!
    Mich hat hier nur bei diversen Kommentaren gestört, dass ohne Differenzierung auf "DIE Presse" eingeschlagen wurde. Und es gibt ja schon noch einen Unterschied, was z.B. die Bild-Zeitung verbreitet oder die SZ bzw. der NDR.

  • was z.B. die Bild-Zeitung verbreitet oder die SZ bzw. der NDR.


    wenn ich der Bösewicht war, dann tut es mir leid! Allerdings möchte ich auch klarstellen, dass die Bild für mich das unterste Niveau bedeutet - wenn sich aber verschiedene Medien auf ein ähnliches Niveau begeben....wird es kritisch! Was kann man glauben, wenn dazu die Faktenlage mager ist! ??( Hauptsache reißerisch, wobei das Wort hier auch übertrieben ist, damit die Einschaltquote stimmt oder das langweilige Thema über die Diabetiker überhaupt beachtet wird. Man sieht ja an den Kommentaren die allgemeine Einstellung der Leute...denke, Hr. Baars würde es inzwischen auch anders handhaben, oder? Er hatte nur einen Pumpnträger interviewt - da haben wir gefehlt!! :D
    cd63

    Grüße nest

    Einmal editiert, zuletzt von nest ()


  • Da gebe ich dir recht!
    Mich hat hier nur bei diversen Kommentaren gestört, dass ohne Differenzierung auf "DIE Presse" eingeschlagen wurde. Und es gibt ja schon noch einen Unterschied, was z.B. die Bild-Zeitung verbreitet oder die SZ bzw. der NDR.


    Genau dieser Meinung bin ich auch! Es gibt keinen Grund, hier auf irgendjemand einzuprügeln. Ja, aus den Recherchen zum Thema Insulinpumpen, wurden die falschen Schlüsse gezogen. Dies wird hier im Forum ausführlich kritisiert und das ist auch in Ordnung. Daß dies passieren konnte hängt sicherlich damit zusammen, dass keine eigene Erfahrung des Authors zu dem Thema vorliegt, oder dass er die falschen Leute befragt hat. Ich stufe das als einen "Kollateraschaden" ein, also als etwas das passieren kann, auch wenn es natürlich vermieden weden sollte. Ich werde trotzdem nicht den Fehler machen, die vielen guten Berichte z.B. des NDR grundsätzlich zu bezweifeln. Aber, eigenes Mitdenken konnte natürlich noch nie schaden! Nochmal: gut dass es investigativen Journalismus gibt, trotz der Fehler, die bei diesem Bericht passiert sind!

  • Ist Off Topic, aber ich möchts dennoch los werden ...

    Mich hat hier nur bei diversen Kommentaren gestört, dass ohne Differenzierung auf "DIE Presse" eingeschlagen wurde. Und es gibt ja schon noch einen Unterschied, was z.B. die Bild-Zeitung verbreitet oder die SZ bzw. der NDR.


    Schön und gut. In diesem Fall geht es um ein Thema, bei dem wir uns relativ gut auskennen und auf Grund unserer Erfahrung ggf. relativ schnell bemerken: Eine Darstellung enthält ggf. Halbwahrheiten, Fehler oder Unstimmigkeiten. Und wir denken darüber nach oder sorgen uns, wie das auf die Meinungsbildung bei Menschen wirkt, die eben den Inhalt nicht auf Basis eigener Erfahrungen und/oder wenigstens halbwegs fundierten Wissens bewerten können.


    Das bedeutet aber im Umkehrschluss: Bei vielen anderen Themen bin ich selbst in der Situation des Unwissenden. Und ich muss anerkennen, dass auch die Darstellung in den von dir genannten, sich von der Bild unterscheidenden Medien sehr wohl fragwürdig sein kann. Also muss ich mich im Grunde fragen, wie viele Bären mir wohl schon von "der Presse" oder "den Medien" aufgebunden wurden, bei Themen, in denen ich nicht so zu Hause bin. So bekommt für mich die ganze Branche mehr und mehr ein Glaubwürdigkeitsproblem.


    Nachdenkliche Grüße vom Arbyter

    Das Leben ist zu kurz für ein langes Gesicht!

  • wenn ich der Bösewicht war, dann tut es mir leid! Allerdings möchte ich auch klarstellen, dass die Bild für mich das unterste Niveau bedeutet - wenn sich aber verschiedene Medien auf ein ähnliches Niveau begeben....wird es kritisch!


    Dich hatte ich jetzt gar nicht im Blick :) Aber in einigen der anfänglichen Posts wurde schon teils heftige, so für mich nicht hinnehmbare pauschale Kritik an "den Journalisten" geübt.


    Es ist ja übrigens einfacher, nicht kritisch zu berichten, dann haben einen alle lieb...


    Arbyter: es gibt ja sozusagen vom Leser bzw. politisch interessierten Menschen auch eine "Holschuld", nichts alles so zu schlucken, wie es einem vorgesetzt gibt. Damit meine ich ganz speziell auch absurde Verschwörungstheorien.

  • es gibt ja sozusagen vom Leser bzw. politisch interessierten Menschen auch eine "Holschuld", nichts alles so zu schlucken, wie es einem vorgesetzt gibt. Damit meine ich ganz speziell auch absurde Verschwörungstheorien.


    Wir müssen nicht ernsthaft über Blödsinn reden, der bereits mit etwas Hausverstand ausgehebelt werden kann. Wenn ich aber selbst bei den Medien, die sich deiner Formulierung folgend von der Bild-Zeitung unterscheiden, erstmal selbst recherchieren und jede Behauptung einer Wahrheitsprüfung unterziehen soll, dann dienen sie offenbar nicht der Information. Dann kann ich daraus bestenfalls noch ersehen, dass angeblich irgendein Ereignis eingetreten sein soll, dessen tatsächliches Eintreten ich zunächst verifizieren muss, um ggf. anschließend für mich die Hintergründe zu recherchieren, so weit mir das zeitlich, finanziell und technisch überhaupt möglich ist. Ich hoffe wirklich, dass dein berufliches Selbstbild so nicht aussieht.


    Liebe Grüße vom Arbyter

    Das Leben ist zu kurz für ein langes Gesicht!


  • Da gebe ich dir recht!
    Mich hat hier nur bei diversen Kommentaren gestört, dass ohne Differenzierung auf "DIE Presse" eingeschlagen wurde. Und es gibt ja schon noch einen Unterschied, was z.B. die Bild-Zeitung verbreitet oder die SZ bzw. der NDR.


    habe ich etwas überlesen? -Ich sehe hier nur Kritik bezüglich eines Teilabschnittes einer größeren Dokumentation. Auch, wenn ich persönlich der Meinung bin, dass das NDR Fernsehen, insgesamt, und in letzer Zeit, keine guten Beiträge zum Thema Typ-1-Diabetes gebracht hat, hätte ich mir, besonders wenn es sich um investigativen Journalismus handelt, gewünscht, dass gründlicher recherchiert worden wäre. OK, im vergleich zu der Masse der Zuschauer und Leser der Artikel, sind PumpenträgerInnen eine winzige Gruppe. Aber, genau an der Stelle, ist meiner Meinung nach, Qualität zu erkennen. Das sie genau deswegen gründlicher Recherchiert. Hier wurde über weite Teile aber nur "politisch" -also tendenziell- Argumentiert, Es wurde noch nicht einmal der Versuch unternommen eine mögliche Synthese der Argumente (der Studienergebnisse) zu Zeigen. Selbstverständlich darf Journalismus tendenziell sein, dann ist es aber kein investigativer Journalismus und keine Dokumentation, sondern ein Kommentar.

  • Selbstverständlich darf Journalismus tendenziell sein, dann ist es aber kein investigativer Journalismus und keine Dokumentation, sondern ein Kommentar.


    Ja, dennoch muss man aufpassen nichts falsches zu behaupten. Ich versuche immer, sehr akribisch zu recherchieren und - was z.B. Zahlen oder Namen betrifft -, lieber nochmals rückzufragen.

  • Liebe Userinnen und User,


    ich hatte Heute ein sehr langes und interessantes Telefonat mit Herrn Baars, warten wir mal ab was noch daraus wird.

    Gruß


    Hans :family:


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