Sport und Zuckverlauf

  • Ich hab kürzlich angefangen, mich mehr zu bewegen (VR Spiel, geht anstrengungsmäßig Richtung "leichtes beidhändiges Tennis ohne Rumlaufen").


    Das mach ich immer kurz nach dem Abendessen. Nach 3 Tagen fängt mein Zucker jetzt an, massiv zu steigen, sobald ich damit aufhöre.. durchaus mal um 100 Punkte. Ich hab dann meist bei 190+ eine Korrektur gesetzt, und dann nachts recht brutal unterzuckert. Gestern dann ohne Korrektur, und musste trotzdem nachessen.


    Ist das "normal", dass der Sport den Zucker stark pusht, er dann aber auch von selbst wieder stark sinkt? Insulinwirkung war zum Zeitpunkt des Absinkens gestern Nacht eigentlich längst durch (18 Uhr gespritzt, 23:30 bei <90 angekommen).

  • Ich hab mal zwei Probelektionen Krav Maga mitgemacht. Mein Zucker war danach jeweils massiv erhöht. Da ich aber vermutet hab, dass dies mit dem Adrenalin zu tun haben könnte, hab ich nicht korrigiert. Und das war die richtige Entscheidung, er ist von alleine wieder runtergekommen.
    Hab das dann auch mit meinem Arzt besprochen, er meinte, dass das halt so sei. Es soll sogar solche geben, die ihren leicht zu tiefen Zucker mit einer kurzen Anstrengung hochtreiben, wenn grad keine schnellen KH verfügbar sind ... naja.

  • Das kann schon vorkommen und verhält sich vermutlich recht individuell.


    Bei mir senkt Spazieren und Schwimmen den BZ.
    Intensivere körperliche Betätigung treibt den BZ nach oben.
    Allerdings habe ich danach gesteigerte Insulin-Empfindlichkeit.


    Da ich ziemlich wenig Basal-Insulin nutze (5 IE/Tag), komme ich damit klar. (Ich passe nur meine darauf folgenden Bolus-Faktoren etwas an.)
    Wenn es mehr Basal-Insulin wäre, könnte dies da mit reinspielen.

    Basal: Lantus (5 IE/d), Bolus: Normal-Insulin (0,5-1,3 IE/(gKH + gEW/2)/10), Pre-Workout: Humalog (1-2 IE), Hypo-Helfer: Dextro, KH-Menge pro Tag: 30-50g, Diaversary: 19.11.

    Glukosewerte werden vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.

  • Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass Bewegung den BZ fallen lässt, da Muskelarbeit
    Zucker verbraucht. Bei sehr intensiven Sport-Einheiten und reduzierter KH-Zufuhr kann das sogar noch zur Hypo
    in der Nacht führen.


    Jedoch kann Bewegung, insbesonders bei noch ausbaufähiger Kondition, auch Stress bedeuten, wodurch wie Kochloeffel bereits gesagt hat,
    das Adrenalin ins Spiel kommt und den BZ vorübergehend steigend lässt. Dazu können zu dieser Jahreszeit auch noch Faktoren wie Kälte kommen,
    die oft ähnliches bewirken.


    Die Quittung der Muskelarbeit bleibt aber in der Regel nicht aus, folgt aber mit zeitlicher Verzögerung.


    Gerade, wenn du erst beginnst dich mehr zu bewegen solltest du beim und nach den Sport sehr oft den BZ messen, da er dann gerne
    scheinbar willkürlich reagiert.


    Das sollte dich aber nicht vom Sport abhalten. Je fitter du wirst, desto mehr kannst du ihn genießen, desto besser wirst du dich fühlen
    und desto öfter wird sich dein BZ "planmäßig" verhalten.


    Grüße

  • Ich hab ein CGM, das ist nicht das Problem.


    Auffällig ist halt, dass mein Zucker während der Bewegung meist sinkt, aber dann hochschießt, wenn ich AUFHÖRE, mich zu bewegen.


    Später hab ich dann tatsächlich gelegentlich Probleme, den Zucker oben zu halten.

  • während der Bewegung meist sinkt, aber dann hochschießt, wenn ich AUFHÖRE, mich zu bewegen.

    Hast Du während dem Sport mal am Finger gemessen? Bei Bewegung kann das ja abweichen, idR ist das CGM tiefer weil die Muskeln aus dem Gewebewasser Glukose "absaugen." Meine Vermutung wäre dass das CGM "hoch schiesst" weil sich nach Bewegungsende Gewebe und Blutwert wieder angleichen.


    Ansonsten ist es bei Sport nach Mahlzeit natürlich schwer zu trennen welcher Effekt wodurch kommt.