Diabetes im Krankenhaus

  • Ich war die letzten Wochen im Krankenhaus.


    Ich will einfach mal ein paar Erfahrungen, wild zusammengewürfelt mit Euch teilen (auch wenn es vorwiegend T2er Geschichten sind):


    Ich habe da meinen Diabetes in der Praxis komplett selber gemanagt. Also Messen (Libre) und Spritzen.


    Man wollte für die Akte aber dennoch gerne meine Werte haben. Also auch nicht immer. Und mal mit Bolus, meist ohne. Und irgendwann hat man dann auch verstanden, daß dieser isolierte Wert gar nichts aussagt. War das Frühstück spät und kommt der Wert gerade von oben, dann ist 150 kein Thema. Wenn es noch 4 Stunden nach dem Mittag noch bei 150 liegt, dann ist das irgendwie plöd. :D


    Als mein fiasp schneller alle wurde als gedacht und ich noch keinen heimatlichen Nachschub erhalten hatte, habe ich einen Tag vor Ende bei den Schwestern angefragt: kann ich morgen eine fiasp Patrone bekommen? Jo, klar. Am nächsten Tag ... fiasp? Ist das Novorapid? oder Humolog? Äh, das ist irgendwie novorapid, nur neuer ... hm haben wir nicht, haben auch rumtelefoniert, hat hier keiner. Naja dann halt ein paar Tage Novo ... :S Und das ganze natürlich als Flexipen, also mußte ich erstmal die Patrone da rausfummeln. :thumbdown:


    Ich hatte in der Zeit wechselnde Zimmernachbarn, viele ältere Herren 70+, mit Diabetes. Einer nur mit Basal, die Werte waren so ganz in Ordnung 100-200. Ein anderer, der nahm morgens Lantus (IIRC) und sonst hatte er ein Korrekturschema, was halt nur bei hohen Werten korrigierte, fürs Essen kein Bolus. Oft kam er sogar auf Werte wie 130 präprandial. Aber sein Zielwert (also ab dem korrigiert wurde und der dann erreicht werden sollte) war 200 (sic!). Oh jott oh jott. (und er war auch öfter bei 250 und so) :help:


    Zum Messen hatten die übrigens ein RIIIEEESEN Gerät. Da mußte erst der Bediener seinen Hausausweis mit scannen, dann wurde der Code des Patienten am Bett oder am Armbändchen gescant und dann erst konnte Blut gemessen werden. Hab aber leider nicht gesehen, welche Marke.


    Einmal kam frühmorgens die Schwesternvisite, ich noch schlaftrunken. :gutenmorgen: Geben Sie mal einen Finger her (ne nicht stechen sondern Puls) und dann noch Blutdruck. Dann nahmen sie noch meinen Scanner und maßen schnell. Hm ... ok ... war schlaftrunken, beachtete das nicht weiter. Zu annehmbarer Zeit dann aufgestanden, selber gemessen und wollte mal den Wert von der Visite abrufen ... hm, da ist ja nix? Wo haben die denn den Wert hergehabt!? :confused2 Nachgefragt: nö wir haben nix gemessen ... ich hatte das im Halbschlaf geträumt :D


    Gespritzt wurden die anderen im übrigen immer nach Nachfrage im Bauch oder Bein. Sowas wie ein Spritzstellen-Schema gab es aber nicht.


    Manch Schwester wunderte sich am Anfang, warum trotz der Hinweises "Diabetes mellitus" (BTW ohne Typangabe) auf den Essenkärtchen (die immer beim Essen bei waren, wohl sowas wie der Packzettel für die Tablet-Bestücker) immer nen Keks, Jogurth oder Eis (immer wieder Sonntag :party: ) drauf war. Tja, gottseidank wußte wenigstens die Küche, daß wir Diabetiker keine Extrawurst gebraten bekommen. :essen: Ach ja, die kcal haben sie immer auf dem Essenplan vermerkt, aber BEs? Fehlanzeige? :wacko: :

  • Moin,
    Du hast mein Mitgefühl bezogen auf Deine großen Wunden der die dich schon seit längerem belasten.
    Bei uns Diabetikern ist ja häufig ein U. C. ursächlich, Dein längerer Aufenthalt erzeugt bei mir den Gedanken da sind bestimmt böse Begleitumstände nicht auszuschließen.
    für mich ist nicht klar erkennbar ob es sich um ein Krankenhaus oder eine Station für Diabetologie handelt dafür spricht das Riesen Messgerät das.mit dem Labor über Klinik W-LAN,darum das scannen, die Messwerte In die PA überträgt.
    Dagegen spricht, dass keine BE/KE Angaben auf den Essen Begleituetteln vermerkt sind.
    Du hast, wie es aus Deinen Beiträgen zu erkennen,
    ist profunde Kenntnisse um Deinen Diabetes selbst zu managen und das ist den meisten Pflegekräften recht willkommen.


    Wenn es für Dich möglich ist, dann versuche Dich in der Klinik Auswahl neu zu orientieren


    MlG


    Hinerki


    Leider ist mein U. C in eine sehr schmerzhafte Phase gekommen.
    Aber den Ärzten ist eine solche Entwicklung nicht fremd und notwendige angemessene Schmerzmittel werden selbstverständlich verschrieben.

  • War eine Station für Gefäßchirurgie, wo ein Arzt auch Diabetologe und einer für diabetischen Fuß ist. Die machen aber vorrangig verschlossene Beinarterien, Stents und so.


    Wegen Schmerzmittel: Mein Morphin (also eine Abart davon) wollten sie mir nicht im Entlassungsmanagment mitgeben oder verschreiben, mein einweisender Facharzt sagt, er darf überhaupt kein Btm verschreiben und meine Schlaftabletten (weils nachts besonders weh tut) gabs nur auf Privatrezept obwohl verschreibungspflicht und damit grundsätzlich Kassenleistung... und jetzt lese ich im Internet, daß ein Verordungsausschluß nur bei Therapien über 4 Wochen greift, für mich also sehr wohl ein Kassenrezept möglich wäre :patsch:

  • Moin,
    das folgende so meine ich ist richtig, aber es könnte auch eine Fehlinformatin sein
    Kliniken ist es seit einiger Zeit gestattet die Menge Medikamente mitzugeben um die Zeit bis der HA oder ein anderer betreuender Mediziner aufgesucht werden kann.
    Verschreiben darf eine Klinik, so meine ich garnichts.


    Viele Ärzte haben keine Zulassung oder wie es heißen mag BTM zu verschreiben beantragt.


    Zu einer ev. Gefäß Situation sind mir Artikel bekannt geworden in denen vollständig neue Möglichkeiten der Wiedereröffnung von Gefäßen im mm Bereich beschrieben wurden, leider habe ich keine Adressen.
    Darum Infos von Gefäßchirugen mit dem Hinweis auf neue Entwicklungen einfordern.


    MlG


    Hinerki
    Bisher war das Glück mir treu, mein erster Bypass 2001 an der Poplitea wurde aus Material der saphena Magna irgendeine Oberschenkel Vene gebildet und ist noch heute offen.

  • Ich war ja nicht wegen Gefäßverengung drin, das waren die andern auf der Station.


    und ja, die dürfen Rezepte seit 2017 ausstellen. In engen Grenzen. Konnte/wollte man aber nicht, man habe nichtmal Rezeptblöcke dafür.

  • Und AU-Blöcke hatte man übrigens im ganzen Krankenhaus auch nicht .... obwohl es auf deren eigener Website steht, daß das zum Entlassungsmenagment gehört.

  • Ja, das jedem von uns passieren, daß er ein Notfall wird. Und jeder verdrängt diese Gedanken. Notfall - und die Pumpe landet im Nachtschrank weil keiner von diesen Personen in weiss diese Dinger versteht (verstehen will). Zeigt es eurem Partner das der das macht, und zwar vorher. Macht der das nicht setzt ihn vor die Tür. Euer Leben ist mehr wert. LG Jürgen