GlucaGen-Kit - wo ist die Flüssigkeit hin?

  • Ich wollte in der Familie mal die Glucagen-Spritze mit einem abgelaufenem Kit vorführen (und dabei selber zum ersten Mal das verwenden):


    Zum einen war es recht diffizil, die gewonnene Lösung aus der Flasche ohne Luft in die Spritze zu bekommen. WIe macht ihr das?


    Aber das entscheidende: Am Ende war ca 1/4 ml Flüssigkeit in der Spritze. Ein Erwachsener soll sich ca 1ml spritzen! :help:

  • Die Flüssigkeit ist nur das Lösungsmittel. Wenn das Pulver also ganz aufgelöst ist, ist es egal, ob es in 1 ml oder 1/4 ml aufgelöst ist. Die Wirkstoffmenge ändert sich ja dadurch nicht. Die Luftblasen kannst du drin lassen, die Schaden beim Spritzen nicht.


    :gutenmorgen:


    LGzuckerstück

    Das ist mein erster Garten, ich übe noch.🐞🌼

  • Achja, stimmt natürlich. Naja, eigentlich gibt es nur zwei Möglichkeiten: Entweder das Wasser ging während der Lagerung verloren weil die Spritze, wie jedes Gefäss, auch nicht 100% dicht ist. Oder beim benutzen wurde unbemerkt gekleckert.

  • Spritze in die Glasflasche, Wasser rein, schütteln, Wasser wieder in Spritze. Wenn ich da gekleckert hätte, müßte ich das eigentlich merken ...?

  • Im Allgemeinen ist ein Glukagon Notfallset unsinnig. Wenn es dich unterwegs niederstreckt hat man das Teil eh nicht dabei und zu Hause muss das auch erst mal einer tun können.


    Besser ist in allen Fällen den Notarzt anzurufen.

  • Naja.. auf dem Ding ist ne Kurzanleitung, und mein Diabetologe hat tatsächlich damals meine Mitbewohnerin geschult, wie das Teil einzusetzen ist. Ich denke mal, lieber haben, als nicht, falls mal was ist.

  • Hallo,


    solch ein Notfallset ist sicherlich nicht unsinnig.
    Es ist vielfach verwendbar, nicht nur bei einer schweren Unterzuckerung mit Fremdhilfe.
    Man muss sich nur einen Mageninfekt vorstellen, der die komplette Nahrung wieder hervorbringt. Was will man denn tun, wenn das Insulin schon im Körper ist?
    Dieses Notfallset ist bzw. wäre die einzige Möglichkeit, dass keine Unterzuckerung eintritt, wenn der Magen den Dienst versagt.
    Es gibt zum Glück auch eine sehr konkrete Anleitung, wie mit diesem Notfallset umzugehen ist.
    Damit ist nicht die Anleitung vom Hersteller gemeint, die ist wiklich böse.
    Es ist leider so, dass Glukagon in hoher Dosis unschöne Wirkung hat bzw. haben kann.
    Es gibt Diabetiker, die haben eine ganze Woche gekotzt nach der vollen Dosis.
    Was würde wohl passieren, wenn man einem Kind eine „Überdosis“ gibt?
    Eine sehr gute Anleitung findet man im Teupebuch Seite 290.
    Eine Überdosierung aber sollte unbedingt vermieden werden, gerade bei Kindern.
    Ich meine in der Ampulle stecken 1000 Mikogramm und einem Kind sollten maximal je nach Alter nur 20 bis 150 Mikrogramm verabreicht werden.


    Mit Gruß

  • Hallo,


    gibt es noch eine weitere konkrete Anleitung für das „Hypo-Kit“?


    Ich kann mir das kaum vorstellen, aber warum nicht.
    Im Weiteren ist es leider auch so, dass wenn Flüssigkeit in der Spritze fehlt, dieses Notfall-Kit sicherlich im Ernstfall auch gar nicht mehr verwendet werden dürfte. Leider verdunsten Flüssigkeiten aus Spritzen relativ schnell, wenn eine Nadel aufgesteckt ist.
    Wenn ein Pen mit aufgesteckter Nadel z.B. im Kühlschrank länger lagert, dann ist schon nach 6 Monaten kaum noch Flüssigkeit in der Insulinampulle.
    Umgekehrt bedeutet das, dass auch jede Art von Erregern Zugang in die Lösung hat bzw. hatte. Beim Insulin ist das weniger dramatisch, weil das Insulin vieles abtöten kann. Aber leider wäre dann die Dosierung unberechenbar. Anders die wässrige Lösung des Hypo-Kits, die könnte sich zur Keimschleuder entwickeln bzw. entwickelt haben.


    Aber ich lese auch, dass Du (Tarabas) einen Typ2 Diabetes hast, sodass Du höchst wahrscheinlich niemals dieses Notfallset brauchen wirst.
    Bei Dir werden die gegenregulativen Steuerhormone niemals ausfallen, sodass deine Hormone jede Hypo selbst korrigieren könnten. Wenn natürlich zuviel freies Insulin aktiv ist, dann wäre aber durch eine auftretende Hypo-Symptomatik und entsprechendes Handeln keine Bewusstlosigkeit zu erwarten.


    Sicherlich könnte ich die Seiten aus dem Fachbuch ablichten und hier einstellen, aber der Autor hat sich ein Urheberrecht auf seine Texte vorbehalten, sodass ich mich nicht aufs Glatteis begeben möchte.


    Mit Gruß

  • Das Buch ist bei mindestens einer öffentlichen Bibliothek, die auch am Fernleihverfahren teilnimmt, gelistet.
    näheres habe ich in diesem Forum unter dem Stichwort Cortisontherapie zusammengefasst.


    Mein Tip wäre, die nächstgelegene lokale Bibliothek (öffentliche, oder Universitätsbibliothek) aufzusuchen.

    • a) bei vielen Bibliotheken können Anschaffungsvorschläge gemacht werden. Auf Wunsch wird man dann benachrichtigt ob/wenn das Werk beschafft worden ist und ausgeliehen werden kann.
    • b) die meisten Bibliotheken bieten an, Exemplare aus anderen Bibliotheken per Fernleihe zu bestellen. Damit hat man dann in der Regel 4 Wochen Zeit, sich in das Werk hineinzulesen.
  • Jemand schrieb:

    Aber ich lese auch, dass Du (Tarabas) einen Typ2 Diabetes hast, sodass Du höchst wahrscheinlich niemals dieses Notfallset brauchen wirst.

    Bei Dir werden die gegenregulativen Steuerhormone niemals ausfallen, sodass deine Hormone jede Hypo selbst korrigieren könnten. Wenn natürlich zuviel freies Insulin aktiv ist, dann wäre aber durch eine auftretende Hypo-Symptomatik und entsprechendes Handeln keine Bewusstlosigkeit zu erwarten.


    Hallo

    das deckt sich überhaupt nicht mit meinen Erfahrungen, So habe ich vor ca 2 Wochen für die Nacht statt der 30 Einheiten "langsames Insulin" irrtümlicherweise das schnelle "Novo Rapid" gespritzt. was dann nachts passierte kann sich der erfahrene Insuliner schon denken. Meine Frau weckte michm weil ich schweißgebadet war. Ich schnallte nichts mehr, Irgendwann gelang es ihr mit so viel Traubenzucker zuzuführen, dass ich meinen BZ messen konnte, Ergebnis: Immer noch 32ml/dl.

    Fast hätte sie den Notarzt gerufen.

    Seit ein paar Wochen habe ich das FreeStyleLibre,

    Das zeigt oft LO an, aber ich habe keine Unterzuckerungsmerkmale. Komisch.


    Mfg

    Rudi2


    Jetzt suche ich noch mal die Vorstellungsrunde, falls es sowas hier gibt. (:

    Übrigens bin kein Anfänger, Diabetes begleitet mich fast 50 Jahre


  • Hallo,


    Frage: Du „Rudi2“ bist schon 50 Jahre Typ-2?

    Sorry, aber dann bist Du schon mehr als 90 Jahre alt, hättest Du einen Typ-2?

    Vor 50 Jahren wurde der Typus nur übers das Alter bestimmt.

    Meine Antwort oben bezog sich nur auf den Typ-2 Diabetes.

    Wie auch immer es ist immer bitter, wenn man einer großen Insulinüberdosierung ausgesetzt ist.

    Typ-1 oder Typ-2 das ist hier die Frage, ich beziehe mich jetzt auf einen Typ-2:

    Aber ein derartiges Beispiel würde ich persönlich als einen „Unfall“ deklarieren.

    Wenn sich solch ein Unfall auch noch nachts im Schlaf ereignet, dann können die Hypo-Symptome auch „verschlafen“ werden bzw. unbemerkt bleiben.

    Wenn ich dieses Beispiel auf mich persönlich (Typ-1) projeziere, dann wäre ein Krankenhausaufenthalt wahrscheinlich unvermeidlich gewesen.

    Ich hätte die Menge an Kohlenhydraten nicht mehr so schnell ins Blut transportieren können, als wie der Insulinspiegel (Novo-Rapid) im Blut erfordert hätte.

    Im Krankenhaus hätte man mich dann auch gefragt, ob ich psychische Probleme hätte, weil man sicher einen Suizidversuch ausschließen wollte.

    Selbst ein gesunder Körper ist nicht in der Lage eine Menge von 30 Einheiten Insulin zu egalisieren, sodass auch hier immer eine Unterzuckerung (Niedrigwert in der Zelle) eintritt, wenn die Hypo-Symptome (Niedrigwert im Blut) nicht beachtet werden.

    Wobei ich spekuliere, dass jeder gesunde Mensch umgekippt wäre und im Krankenhaus aufgewacht wäre, bei normaler Insulinempfindlichkeit.


    Wenn das Libre „LO“ anzeigt bedeutet das was?

    Das Libre-1 kann nicht kalibriert werden, sodass der Libre-Wert unter 40mg/dl im Blut deutlich höher liegen wird. Sicher kann man das Libre-1 auch übers Smarth-Phone auslesen und die Werte dann über eine externe Software korrigiert anzeigen lassen, aber das ist ein anderes Thema.

    Bei mir zeigt das Libre-1 üblicherweise 30 bis 50mg/dl weniger an, als im Blut vorhanden ist. Zeigt das Libre-1 bei mir eine abfallende Kurve und zeigt dann das „LO“ an, dann habe ich noch mindestens 70mg/dl im Blut.

    Eine gesunde Gegenregulation beginnt aber erst bei 60mg/dl im Blut, die Insulinzufuhr wird eingestellt und Glukagon ausgeschüttet.

    Diese gesunde Gegenregulation funktioniert auch bei einem Typ-2 weiterhin.

    Erst unter 50mg/dl im Blut zeigen sich bei einem gesunden Menschen Unterzuckerungs-Symptome (Niedrigwert in der Zelle).

    Vorher jedoch wird bei einem BZ von 70mg/dl Adrenalin ausgeschüttet, dies führt dann zu den üblichen Hypo-Symptomen.

    Weil das Libre System nicht wirklich präzise ist, kann es durchaus sein, dass bei einem „LO-Wert“, einem Wert unter 40mg/dl, noch keine Symptome vorhanden sind, weil BZ über 70mg/dl.

    Eine fehlende Hypo-Symptomaik (unter 70mg/dl im Blut) kann nicht wirklich von einer Libreanzeige abgeleitet werden.


    Wenn allerdings eine Hyposymptomatik verschwunden ist, dann sollte man sich über eine Hyposchulung gedanken machen.

    Im Zweifel könnte vielleicht auch die Diabetes-Typisierung fehlerhaft sein.


    Mit Gruß

    Einmal editiert, zuletzt von StillerTeilnehmer () aus folgendem Grund: Differenzierung von Hypoglykämie und Unterzuckerung

  • Hallo. nein ich bin nicht 90, sondern erst 78 :-)

    Ist mein Geburtsdatum etwa falsch hier angegegen? Wie hast du das errechnet? Ich meinte mit den 50 Jahren auch nur einen ca Wert. genau kann ich das gar nicht mal sagen. so + - 1 von 45 aber bestimmt. Zu den anderen Antworten sage ich erst mal nichts, muß ich noch mal genau lesen. In einem kann ich dir aber recht geben: Das freeStyleLibre ist ein Schätzeisen, aber wenn man damit umgehen kann, durchaus brauchbar....

    MfG

    Rudi