ErnährungsDocs 21.01.2019: Diabetes Typ 1

  • Ich habe es mir tatsächlich angeschaut. Dabei wollte ich die ErnährungsDocs nie wieder anschauen. Das ist das erste mal, dass ich die ErnährungsDocs schaue ohne negative Gefühle. Na, gut. Der Doc ist LC-Fan. Damit kann ich leben.

  • Das ist das erste mal, dass ich die ErnährungsDocs schaue ohne negative Gefühle.


    Stimmt. Hab da gesessen und fast schon gewohnheitsmäßig 'Finde den Fehler' gespielt, fand aber keinen. Es war auch nicht übertrieben reißerisch. Alles in allem für mein Empfinden mal eine solide Leistung. Und für das Mädel ist auch noch ein Dexcom rausgesprungen.


    Liebe Grüße vom Arbyter

    Das Leben ist zu kurz für ein langes Gesicht!

  • naja, so schlimm war's nicht.
    Der Doc hat ihr mal das 1x1 erklärt, wie das mit Sport, Wiederauffülleffekt und so funktioniert. Kombiniert mit langsamen Kohlenhydraten war das Ziel eine stabilere Einstellung.

  • Ich habe gestern auch heimlich (pssst! ;) ) Ernährungs-Docs geschaut.
    Und ich war wirklich sehr positiv überrascht.


    Für die zwangsläufige kürze der Zeit haben sie da erstaunlich viel Richtiges und erfreulich wenig Bullshit rüber gebracht.
    (Ich erinnere mich an eine frühere Folge, die deutlich schlechter war)


    Ein paar Punkte, die mir positiv aufgefallen sind:
    * "Iss, was du willst, und spritze danach" ist out.
    * Weniger KH und weniger Insulin verringert "Achterbahnfahrten"
    * die Bedeutung von regelmäßigen Mahlzeiten für stabilen BZ
    * die Gefahr von Unterzuckerungen im Straßenverkehr
    * Berücksichtigung von Sport
    * am Rande: Thema Diabetes in Kindheit, Pubertät und beim Erwachsenwerden


    Freilich hat jeder hier im Forum so viel Erfahrung mit seinem persönlichen Diabetes, dass er aus der Sendung keine neuen Erkenntnisse zieht.
    Mein persönlicher Diabetes braucht z.B. nach einer Hypo keine "langsamen Kohlenhydrate", da meine Unterzuckerungen eh immer mit bereits vollem Bauch stattfinden.

    Basal: Lantus (5 IE/d), Bolus: Normal-Insulin (0,5-1,3 IE/(gKH + gEW/2)/10), Pre-Workout: Humalog (1-2 IE), Hypo-Helfer: Dextro, KH-Menge pro Tag: 30-50g, Diaversary: 19.11.

    Glukosewerte werden vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.

  • mich hat nur gewundert, wie man als T1 so wenig Ahnung haben kann. Der Satz am Schluss "meine Eltern haben das bisher gemacht, jetzt nehme ich das in meine Hand" fand ich schon bezeichnend, und das mit 21 Jahren.
    Wobei mich langsam gar nichts mehr wundert, in meiner Praxis stehen regelmäßig Patienten vor mir am Empfang. Die werden nach ihren Medikamenten und Dosis gefragt und die faseln dann irgend einen Stuss und werden von der Sprechstundenhilfe oft korrigiert.

  • mich hat nur gewundert, wie man als T1 so wenig Ahnung haben kann. Der Satz am Schluss "meine Eltern haben das bisher gemacht, jetzt nehme ich das in meine Hand" fand ich schon bezeichnend, und das mit 21 Jahren.


    Ich weiß was sie meint, leider: Manchmal reagieren wir etwas merkwürdig. Erst gibt es die Rebellion gegen die Eltern, die sich auf das Management, des Diabetes,auswirkt und dann kommt man einfach schwer, aus der Phase der Rebellion, wieder raus. Die Rebellion kann sich, leider, auch auf das aneignen von Wissen auswirken.

    2 Mal editiert, zuletzt von nikp ()

  • mich hat nur gewundert, wie man als T1 so wenig Ahnung haben kann

    Mich nicht. Das entspricht ziemlich genau den Erfahrungen, die ich mit Diabetikern aus der "echten Welt da draußen" gemacht habe. Ich fürchte, der insulinclub ist diesbezüglich leider nicht repräsentativ.

    Basal: Lantus (5 IE/d), Bolus: Normal-Insulin (0,5-1,3 IE/(gKH + gEW/2)/10), Pre-Workout: Humalog (1-2 IE), Hypo-Helfer: Dextro, KH-Menge pro Tag: 30-50g, Diaversary: 19.11.

    Glukosewerte werden vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.

  • Frag dich mal ob das (a) an den Leuten selbst liegt, (b) lediglich an deren "Einstellung" zum Thema oder (c) an den jeweiligen Medizinmännern.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Ein paar Punkte, die mir positiv aufgefallen sind:
    * "Iss, was du willst, und spritze danach" ist out.


    Warum sollte das 'generell' out sein? Es gibt viele T1er, die das genau so hinkriegen, essen was sie wollen und passen entsprechend die Therapie an (und der Loop beispielsweise hilft da sehr dabei).
    Das Entscheidende ist eben auch das persönliche Ziel und die subjektiven Präferenzen.


    Mehr Freiheit für T1 ist in. ;)


    P.S.: Bitte keine ideologische Ernährungsdiskussion. 'Ernährung' ist eben EIN Faktor bei der Therapie, der mehr oder weniger stark gewichtet sein kann (und nur in speziellen Einzelfällen vielleicht alternativlos ist).


    P.S.: Durch den Beitrag habe ich mich mal durchgeklickt, hatte vielmehr den Eindruck, dass die T1-Kollegin überhaupt keinen Schimmer davon hatte, wie das genau funktioniert mit den KHs etc.

    :nummer1: Mai 2024: 10 Jahre Dana-Pumpe!

  • Linus, die Sendung heisst nicht der Diabetologe, sondern die ErnährungsDocs. Würde sie der Diabetologe heissen, hätte man viel mehr Auswahlmöglichkeiten, der Therapie, zu Verfügung. Sie hatte ihre Probleme selbst geschildert: Das Schätzen und die Motivation. Ich denke, dass die gezeigten Erfolge auch mit anderen Methoden zu erreichen sind. Was mich interessiert ist, ob sie das lange durchhält.

    Einmal editiert, zuletzt von nikp ()

  • Ich denke, dass die gezeigten Erfolge auch mit anderen Methoden zu erreichen sind.


    Genau. Das mit dem 'Durchhalten' einer Methode ist so eine Sache, manchem macht das nichts aus, persönlich erinnert mich das eher an die 70er Jahre, als das Essen in der Diabetologie auch in Gut und Böse unterteilt war.


    Ist heute noch viel stärker ideologisch verbrämt auch wieder sehr in Mode, wobei das in der Sendung ja immerhin kaum bis gar nicht thematisiert wird (außer einem kleinen Seitenhieb, dass der Hamburger 'Schrott' sei, oder so).

    :nummer1: Mai 2024: 10 Jahre Dana-Pumpe!

  • Vor allem, wäre die vorgestellte Methode die Zukunft oder die einzige, verkennt dieses Vorgehen einen der wichtigsten Ziele,
    In der Typ-1-Diabetes Therapie- Einschränkungen zu vermeiden.

  • ich gucke viel Ernährungsdoc, gerade die Infos das sich vieles entzündliches mit Nahrung regulieren ist, ist immer faszinierend
    sind viele aha Effekte, was zum Beispiel Sodbrennen und anderes schon dabei gewesen...


    Und steter Tropfen höhlt ja bekanntlich den Stein.
    ...


    Was mir nicht klar war, sie trug einen Sensor und ist trotzdem unterzuckert so heftig. Ich glaube es gibt eine Veranlagung dafür, die sich mit FGM/CGM etwas verringern lässt aber sicher nie 100% ausschließen.


    Das mit dem Fusspilz ist auch für uns Diabs nicht uninteressant, weil sich ja bekanntlich Pilze (nicht nur am Fuss) besser vermehren, bei schlechter BZ-Lage... das ein Heilpraktiker da aber 10 Jahre nicht selber draufkommt :patsch:

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • ..und mal wieder, wie jedes mal beim NDR, zeigt die Animation wie das Insulin direkt in eine Vene gespritzt wird. :wacko:


    mich hat nur gewundert, wie man als T1 so wenig Ahnung haben kann.

    Ein Stück weit ist das natürlich ein Stilmittel solcher Sendungen: Der Arzt erklärt dem Patienten etwas - und dadurch vor allem auch dem Zuschauer.
    Blöd wird es wenn der Eindruck entsteht, dass nur die Ärzte in Besitz dieses Wissen wären. Dabei ist vieles Basiswissen welches man sich in Büchern, Internet, Schulungen usw aneignen kann.
    zB Messgeräte auslesen und die Diagramme bewerten kann jeder zu Hause! Im Fernsehen ist das seltsamerweise immer Aufgabe des Arztes. Ich finde Zuschauer/Patienten sollten viel mehr dazu angeregt werden ihre Therapie selbst in die Hand zu nehmen. Diese Sendung tut dies nicht.
    Das ist doch das einzig "tolle" an dieser beknackten Erkrankung: Man kann selbst nachvollziehen was passiert. Man braucht keinen Arzt der im Frontalunterricht erklärt was der Blutzucker nach einer Mahlzeit macht oder nicht macht, man kann es selbst erfahren.


    Linus, die Sendung heisst nicht der Diabetologe, sondern die ErnährungsDocs. Würde sie der Disbetologe heissen, hätte man viel mehr Auswahlmöglichkeiten, der Therapie, zu Verfügung

    Richtig, der Fokus dieser Sendung liegt auf Ernährung.
    Aber das ist beim T1D ja viel zu kurz gegriffen. Ein paar andere Faktoren nennt die Sendung ja selbst: Insulin, Sport, und so halb: Akzeptanz/Motivation.
    Ich finde das ist alles zu eng miteinander verknüpft, als dass man einen Faktor so herausgreifen können wie es die Ernährungs-Docs darstellen.
    Wenn die ICT-Grundlagen nicht passen, das Basal nicht stimmt, die Bolus-Faktoren unbekannt sind, im Extremfall gar nicht gemessen/gespritzt wird...dann ist mit der gesündesten Ernährung auch nichts mehr zu retten.


    Auch die Interpretation der Diagramme aus CGM/FGM und Tagebücher ist, wie immer, total oberflächlich: "Oh, das sieht ja schlimm aus. SO ein Chaos habe ich noch NIE gesehen." (nebenbei: hba1c von 9 ist jetzt nicht supertoll aber es gibt sicher schlimmere Verläufe)
    Beim Ernährungstagebuch wird nichtmal geguckt wie der BZ an diesen Tagen war. Usw usf. Ich finde das auswerten der BZ-Werte ist die Grundlage der Insulintherapie, hier fällt es komplett unter den Tisch. Natürlich ist ein Apfel gesünder als ein Cheeseburger aber wenn der Snack einfach nur als Sport-BE dienen soll ist es eigentlich auch egal. Es geht ja nicht um Vitaminmangel oä.


    Das geht natürlich alles über den Umfang einer Sendung names "Ernährungs-Docs" hinaus. Das Fazit müsste dann aber sein dass T1D-Therapie kein Thema ist das diese Sendung vernünftig behandeln kann.
    Man geht als T1D ja auch zu einem Diabetologen und nicht zu einem Ernährungsberater.

  • Rettungskräfte geben einer Bewußtlosen ein Glukose-Gel(!) gegen die Unterzuckerung!? Habe ich das richtig am Anfang mitbekommen?