Für eine Welt ohne Typ-1-Diabetes

  • ...und ein riesiges "Kunden"-Potenzial, das sich durch das Screening auftut! Ich würde mein Baby sicher nicht screenen lassen.

  • Danke für den Link. Ich weiß gerade noch nicht, wie ich das Wort "Sche***typ" in der Kampagne finde. :pupillen: Im ersten Moment stört mich der Ausdruck, das muss ich sagen.
    Ich bin neugierig, was Ihr davon haltet.


    LG,


    hakaru

    Tresiba ist zurück! :thumbsup:

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  • Sche***typ find ich noch witzig. Und wenn man die Krankheit tatsächlich durch die Früherkennung am Ausbruch hindern kann, umso besser. Verglichen mit dem Aufwand einer lebenslangen Insulintherapie scheint mir dieses Screening ein geringer Aufwand. Ich stelle mir nur die Frage, ob der Aufwand, jedes Kind zu testen, etwas gross ist. Resp. wie gross der Aufwand dieses Screenings ist. Nur "vorbelastete" Kinder zu testen, ist ja nicht sinnvoll, mein Typ 1 wär so nämlich nicht entdeckt worden. Wenn ich überhaupt eine Veranlagung dazu hatte im Babyalter.

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  • Der Forschungsanzatz an sich ist definitiv die richtige Richtung. Wenn sich ein Typ 1 durch nicht invasive Maßnahmen verhindern lässt ist das ein enormer Fortschritt.
    Allerdings is das Marketing da echt grandios gescheitert. Vulgär zu werden hat noch keiner seriösen Kampagne irgendwelche Vorteile gebracht, vor allem weil der Slogan an sich wohl von einigen auch (absichtlich) missverstanden werden kann.

    "Gibt das Leben dir Zitronen, frag nach Salz und Tequila..." SDP

  • Wow, sche***typ ist ja wörtlich ein Griff ins Klo.
    Ich fühle mich echt beleidigt durch diesen Begriff.

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  • Ich fühl mich nicht angegriffen, ich bezieh das auf den Diabetes. Und der ist ja nun wirklich ein Sche***typ. Ob 1, 2, 3 oder was auch immer. ;)


    Aber ich verstehe, dass das sauer aufstossen kann. Ich habe aber aufgehört, Marketing verstehen zu wollen. Habe zu viele solche Leute um mich rum.

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  • Für meinen Geschmack ist der Titel auch etwas zu vulgär. Aber manchmal heiligt der Zweck die Mittel:
    Wenn man dadurch mehr Studienteilnehmer und Spender mobilisiert bekommt und so irgendwann Typ 1 am Ausbruch hindern kann, halte ich das für eine gute Sache.


    Mal theoretisch gedacht: Wenn ich in meiner Kindheit entsprechend untersucht und behandelt worden wäre und dies meinen Typ-1-Ausbruch verhindert hätte, wäre mit dies lieber als jetzt mit Diabetes zu leben.
    (Ob die Pharma-Industrie dadurch mehr oder weniger Kohle gemacht hätte, wäre mir dann ziemlich egal.)

    Basal: Lantus (5 IE/d), Bolus: Normal-Insulin (0,5-1,3 IE/(gKH + gEW/2)/10), Pre-Workout: Humalog (1-2 IE), Hypo-Helfer: Dextro, KH-Menge pro Tag: 30-50g, Diaversary: 19.11.

    Glukosewerte werden vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.

  • auch die Spielerei mit dem Namen und dem 1 finde ich daneben. Es reduziert eine Person auf seinen Diabetes.


    Interessant jedoch sind diese genetischen Zusammenhänge. Wäre interessant darüber mehr zu erfahren, beispielsweise die Trefferquote des Tests und wie viel falsch positiv getestet werden.


    Mir erschließt sich auch nicht, weshalb die Kampagne auf englisch ist und nicht deutsch? Das soll wohl besonders "catchy" und innovativ klingen.

  • Wenn ich in meiner Kindheit entsprechend untersucht und behandelt worden wäre und dies meinen Typ-1-Ausbruch verhindert hätte, wäre mit dies lieber als jetzt mit Diabetes zu leben.


    Kann man leicht abschätzen: Ein Bluttest wird irgendwas um 50€ kosten. Einer von 200 bekommt etwa Typ1. Wenn du nur 10% "milder" bzw. später laufen lassen könntest - das wäre dann statistisch einer von 2000. Somit rechnet sich der Bluttest für ALLE ab einer Ersparnis von etwa 100.000€. So teuer ist Insulin nicht.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • zu der Kampagne:
    https://www.gppad.org/de/a-world-without-1/
    Ist u.a. vom Helmholzzentrum...


    es gibt auch eine Selfiechallenge:
    https://www.blood-sugar-lounge…e1sstyp-selfie-challenge/
    Sicher ist der Eiketschername etwas seltsam, aber als Plakatkampagne in großen Städten erlangt unsere exotische Krankheit mal die von Euch gewünschte Aufmerksamkeit und Berühmheit.
    Hat mehr Vorteile denke ich. Vielleicht kann der eine oder andere dann offener damit umgehen...
    Also nicht mies machen.
    Die Studie die gemacht mit Insulinhyposensibilisierung gemacht werden soll, hat sicher mehr Vorteile als Nachteile und erspart vielleicht einigen Kindern zukünftig Leid.

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Wow, sche1sstyp ist ja wörtlich ein Griff ins Klo.
    Ich fühle mich echt beleidigt durch diesen Begriff.


    Warum?... wir sind doch mehr als nur eine Krankheit.
    Ich finde Diabetiker schlimmer! Will ich nicht sein. Gibt ja auch keinen Rheumatiker oder Moburs Crohner ...


    Wer sich oder andere auf seine Krankheit reduziert, hat schon verloren.

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Ich finde Diabetiker schlimmer! Will ich nicht sein. Gibt ja auch keinen Rheumatiker oder Moburs Crohner ...


    Doch, gibt's. Die deutsche Rheuma-Liga selbst spricht gelegentlich von Rheumatikern. Es gibt Asthmatiker, Alkoholiker, Neurotiker und neben vielen anderen ...-ikern eben auch Diabetiker. In Berichten oder Diskussionen, bei denen der Krankheitsaspekt im Vordergrund steht, finde ich das nicht schlimm. Gibt ja auch Praktiker und Theoretiker ... ach ja ... und Politiker.


    Bei Morbus Crohn ergibt sich eine Verwechselungsgefahr mit chronisch kranken Menschen, die gern mal als Chroniker bezeichnet werden/wurden. Als die DMPs eingeführt wurden, war in sehr vielen Berichterstattungen von 'Programmen für Chroniker' zu lesen. Und Crohnisten fällt ebenfalls aus.


    Liebe Grüße vom Allergiker

    Das Leben ist zu kurz für ein langes Gesicht!

  • Der Begriff "Diabetiker" stört mich nicht, da finde ich die Versuche mit den korrekten Umschreibungen schlimmer. Wenn in einem Text zehnmal das Ungetüm Menschen mit Diabetes den Lesefluss behindert, nervt es schon eher.


    Mit Mitte 40 ist mir der Sche***typ als Bezeichnung für meine Krankheit relativ schnuppe. Dass es gerade unter Kindern oder Teenies anders wirken kann, gruselt mich aber schon.
    In meinen Augen ein schlecht gewählter Werbegag. :thumbdown:


    (Ist es nicht zudem auch falsch geschrieben mit dem doppel-s?)

    Tresiba ist zurück! :thumbsup:

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  • Mir erschließt sich auch nicht, weshalb die Kampagne auf englisch ist und nicht deutsch?

    Man muss unterscheiden:
    1) "World without 1" ist ein europaweites Forschungsprojekt: https://www.gppad.org/en/a-world-without-1-en/ und hat darum einen englischen Namen.
    2) Die Werbekampagne "Sche***typ" gibt es in dieser Form vermutlich nur in Deutschland weil in anderen Sprachen das Wortspiel so nicht funktioniert.


    W%C3%A4re%20interessant%20dar%C3%BCber%20mehr%20zu%20erfahren,%20beispielsweise%20die%20Trefferquote%20des%20Tests%20und%20wie%20viel%20falsch%20positiv%20getestet%20werden.Naja, die Manifestation kann sich ja über Jahre hinziehen, darum wird es noch nicht so genaue Zahlen geben. Die bundeslandweiten Studien (zB "Fr1dolin" für Niedersachsen usw) haben 2016 begonnen und waren für zwei Jahre ausgelegt. Da dürfte es also vielleicht bald Ergebnisse geben.


    Sicher ist der Eiketschername etwas seltsam, aber als Plakatkampagne in großen Städten erlangt unsere exotische Krankheit mal die von Euch gewünschte Aufmerksamkeit und Berühmheit.

    Mehr Aufmerksamkeit für T1D habe ich mir zwar nie gewünscht aber es scheint mir durchaus eine der besseren Kampagnen. Bei anderen Kampagnen geht es entweder um Typ 2, was sinnvoll sein mag aber mich nicht so richtig betrifft - ausser wenn jemand 1 & 2 verwechselt weil in der Kampagne vielleicht auch gar nicht unterschieden wurde.
    Oder es geht darum "auf T1 aufmerksam zu machen", naja, aber meistens wird mit der Aufmerksamkeit nicht viel erreicht. Vielleicht bleiben ein paar unzusammenhängende Fakten hängen aber um es wirklich zu verstehen reicht ein Plakat oder eine TV-Sendung nicht aus. Ehrlich gesagt habe ich ja selbst relativ wenig Interesse mich über seltene Krankheiten zu informieren, kann es also niemandem verübeln wenn er nicht über T1D Bescheid weiss.


    Diese Kampagne ist besser weil mit der erreichten Aufmerksamkeit etwas sinnvolles angefangen wird: Leute anzuregen bei der Forschung mitzuhelfen. So ähnlich wie Werbung fürs Blut spenden etc.

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  • Ich finde die Namenswahl für die Kampagne auch ziemlich daneben. Aber die dahinterliegenden Ziele und Studien sind ein guter Schritt in die richtige Richtung. In der ersten Studie (Fr1eda) haben wir unseren Sohn auch testen lassen. Ein paar Milliliter Blut bei einer der U-Untersuchungen zusätzlich abgenommen waren echt kein Drama und haben uns die Sicherheit gegeben, dass für unseren Junior zumindest im Moment keine Gefahr für T1D besteht.
    Leider kam die Freder1k-Studieerst ein paar Jahre später. Die zielt auf ein Screening von Neugeborenen auf T1D-Risikogene (wenn ich mich recht erinnere waren das 50 Gene über die ein Risikoscore errechnet wurde). Der Test wird mit dem eh im Rahmen des Neugeborenenscreenings abgenommenen Blut gemacht. Es ist also keine zusätzliche Blutabnahme bei den Babies nötig. Die als "Risikobabies" identifizierten Kinder konnten dann an der folgenden POInT-Studie teilnehmen. Dabei wurde/wird noch? humanes Insulin oral gegeben, um das Immunsystem zu desensibilisieren. Das über die Nahrung aufgenommene Insulin soll die regulatorischen T-Zellen aktivieren. Ich finde das klingt nach einer ziemlich cleveren Idee, um den Ausbruch des T1D von Grund auf zu verhindern.


    In der Hoffnung auf eine Welt ohne T1D wünsche ich euch einen schönen Abend!
    K@rline

    Beurteilen Sie mich nicht nach meinen Erfolgen. Beurteilen Sie mich danach wie oft ich hingefallen und wieder aufgestanden bin. (Nelson Mandela)

  • Ich finde es etwas bedenklich, dass davon gesprochen wird, dass bald niemand mehr darunter leiden muss, wenn man am Sreening teilnimmt, ja sogar von Heilung ist in den Videos die Rede. Da wird wohl etwas viel versprochen. Man sollte auch bedenken, was es mit den Eltern und dem Kind macht, wenn man den Ausbruch einer chronischen Krankheit voraussagt. Ich denke, dass es schon einen großen Einfluss auf den weiteren Lebensweg hat.