Fasten bei Typ 1 Diabetes ist möglich - erste Publikationen

  • Ich zähle übrigens dieses Sendungsbesutsein, wenn es ständig vorkommt, eher zu den psychologischen Problemen (stichwort Orthorexia) als das Verhalten jener, die sich davon abwenden.

  • Nein, es ist nicht nur nervig sondern auch eine Überhebliche Frechheit einige User sich über alles und alle hinwegsetzen zu wollen um ihre Ideologie zu verbreiten.

    Ganz ehrlich: Das kommt Dir nur so vor.

    Ich würde mich gern anders ernähren. Aber dann zahlt es mir mein Diabetes heim.

    Basal: Lantus (5 IE/d), Bolus: Normal-Insulin (0,5-1,3 IE/(gKH + gEW/2)/10), Pre-Workout: Humalog (1-2 IE), Hypo-Helfer: Dextro, KH-Menge pro Tag: 30-50g, Diaversary: 19.11.

    Glukosewerte werden vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.

  • Kein Sendungsbewustsein? Es kommt nur den lesenden so vor?

    Komisch da schreibt jemand einen Bericht zum Thema Fasten unter Insulintherapie und was ist darunter zu lesen? --Richtig! LC. Wenn das nicht von Sendungsbewusstsein zeugt, dann frage ich mich, wie viele Besipiele ich noch aufzeigen soll?

  • Jeder soll sich so ernähren können wie es für ihn passt oder er/sie es für richtig hält.

    Aber immer ,wenn das Thema Essen oder hohe Werte oder ähnliches kommt, gibts immer nur LC. Es wird einem manchmal fast aufgezwungen ,eingeredet,...

    Kann man nicht jeden so lassen wie er isst . Es ist der Insulinclub und nicht der LC Club Danke

    Der Weg ist das Ziel

  • Na klar soll jeder essen dürfen, wie er mag und es für ihn gut funktioniert.

    Und wenn in einem Forum jemand nach Hilfe fragt, warum soll ich ihm dann nicht die Lösung vorschlagen, die mir geholfen hat?

    Dafür ist doch ein Forum da.

    Falls jemand einen Vorschlag hat, wie ich so etwas besser formulieren kann, so dass sich niemand bekehrt fühlt, immer gern her damit!

    Basal: Lantus (5 IE/d), Bolus: Normal-Insulin (0,5-1,3 IE/(gKH + gEW/2)/10), Pre-Workout: Humalog (1-2 IE), Hypo-Helfer: Dextro, KH-Menge pro Tag: 30-50g, Diaversary: 19.11.

    Glukosewerte werden vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.

  • Zum einen hat die DDG ihre Empfehlungen längst geändert (sie schreibt von Anzeichen die für LC sprächen),

    Echt? In den offiziellen Leitlinien?


    Ernsthaft interessierte Grüße vom Arbyter

    Das Leben ist zu kurz für ein langes Gesicht!

  • Eventuell sprengt diese Diskussion den Rahmen des Themas Fasten hier und wäre ggf. auch etwas für einen eigenen Beitrag.


    Ich empfinde die "Werbung" für LC hier nicht als störend. Mir ist bewusst, dass ich für mich sämtliche Probleme mit Kurven, zu hohen Werten und den Schwankungen mit LC beheben könnte. Ich sehe das an Tagen, an denen ich mich LC ernähre. Ich machs nicht konsequent, weil ichs für mich persönlich nicht praktikabel finde. Dennoch ziehe ich mir aus den Tipps der praktizierenden Lowcarber viel heraus, von dem meine Ernährung profitieren kann. Bin also dankbar dafür.

    Natürlich kann ich nur für mich sprechen und wenn andere dies als Missionieren empfinden, dann ist das halt so. Auch wenns vielleicht gar nicht so gemeint war. Am Ende sind wir alles erwachsene Menschen, die verschiedene Ansichten akzeptieren müssen. Auf allen Seiten.

  • Zum einen hat die DDG ihre Empfehlungen längst geändert (sie schreibt von Anzeichen die für LC sprächen),

    Echt? In den offiziellen Leitlinien?

    Mein letzter Stand: https://www.deutsche-diabetes-…Proteinzufuhr_2015-10.pdf


    2015, neueres hab ich nicht. Dort wurde "nur" Hochproteindiät untersucht. Welche andere Gruppe (Carbs oder Fat) runtergefahren wurde steht da nicht.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Kann man nicht jeden so lassen wie er isst .

    Natürlich kann man das, und das tun wir doch auch alle hier.

    Aber immer ,wenn das Thema Essen oder hohe Werte oder ähnliches kommt, gibts immer nur LC.

    Wenn über postprandiale Spitzen geklagt wird, hab ich auch schon relativ oft den Hinweis auf das örtliche Splitten des Bolus oder einen adäquaten SEA gelesen. Und die ganze FIASP-Diskussion drehte sich indirekt auch mehr oder weniger um das Vermeiden von 'Futter-Alpen' in der BZ-Kurve. Das ist also offenbar schon eines der zentralen Themen, das viele hier bewegt. Und wir wissen auch alle sehr genau, warum wir diese Spitzen im Rahmen halten wollen. FPE hin oder her, die starken, schnellen Anstiege werden in der Regel von den KH verursacht. Was spricht also dagegen, jemandem, der diesbezüglich ein Problem hat, den Tipp zu geben, versuchsweise eben diese KH mal zu reduzieren und zu schauen, was dann passiert?


    Liebe Grüße vom Arbyter

    Das Leben ist zu kurz für ein langes Gesicht!

  • Fasten ist technisch NCFP


    No Carb, Fat or Proteins.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Nochmal zu den DGE Richtlinien und zu welche Ernährungstips ein Arzt geben "darf:"


    Einer der Ärzte in meiner Diabetologischen Schwerpunktpraxis veröffentlich regelmäßig Artikel in denen es um die Vorteile von high-protein-low-carbs geht. Auf der Webseite der Praxis wird ua erwähnt:


    - Low-carb

    - Low-fat

    - mediterrane Kost

    - ketogene Diät

    - vegetarische Ernährung

    - Leberfasten mit optionalem proteinreichen-kohlenhydratarmen Meal-Replacement (Formula-Diät)

    usw


    Ich habe es nicht selbst erlebt, aber für mich deutet alles darauf hin dass dort manchen Patienten zu Low-Carb geraten wird. Wäre widersinnig falls das nicht so wäre. Es steht auf der Webseite, ein Arzt schreibt Texte/Studien darüber, es liegen manchmal entsprechende Flyer aus.


    Dass ich die DGE Richtlinien mal quergelesen habe ist etwas her, aber ich kann mich auch da an nichts erinnern dass einen Arzt daran hindern würde ggf LC vorschlagen zu dürfen.

  • Würde mich freuen, wenn du Recht hast, und er das tun kann, ohne dafür irgendwelche zusätzlichen, juristischen Risiken in Kauf nehmen zu müssen.


    Fraglos sind das natürlich Themen für die diabetologische Praxis, da unter Anderem eine ausgewogene Ernährung und Gewichtsnormalisierung bei Typ-2 zur sog. Basistherapie zählen. Da darf/soll/muss er das. Da ist auch das Angebot einer zielführenden Ernährungsberatung ausdrücklich in den Leitlinien gewollt. Meine Zweifel bestehen bei therapeutisch veranlassten Empfehlungen für Typ-1, bei dem, soweit ich weiß, die Ernährung nicht zu den 'offiziellen Stellschrauben' im Sinne von "allgemein anerkannten fachlichen Standards" zählt. Aber ich wiederhole nochmal: Ich habe von Medizinrecht keine Ahnung.


    Liebe Grüße vom Arbyter

    Das Leben ist zu kurz für ein langes Gesicht!

  • wer soll auch einen Arzt verbieten, dass zu "verschreiben" was Heilpraktiker verschreiben? Sorry, aber ich halte das ganze Essenzeugs, wenn es mehr ist als allgemein gültige Empfehlunge und nicht mit dem Gewicht zusammenhängt, für Esoterik bestenfalls für Lifestyle, was ok ist, ich bin vegetaria, schlechtenfalls für eine psychologische Störung.

    Einmal editiert, zuletzt von nikp ()

  • Man braucht doch nur die aktuellen Leitlinien durchlesen, für jeden einzusehen:

    https://www.deutsche-diabetes-…-Langfassung-09042018.pdf


    Aber welcher Teil darin verbietet Ärzten Hinweise/Tips zur Ernährung zu geben?

    Da steht nur:

    Zitat

    Für Menschen mit Typ-1-Diabetes ist weder eine spezifische Ernährungsform oder Diät noch sind spezifische „Diät-Lebensmittel“ erforderlich. Für sie gelten die allgemeinen Empfehlungen hinsichtlich einer gesunden Kost.

    Spezifische Ernährung ist nicht erforderlich. Aber auch nicht verboten. Ich finde das ist so allgemein formuliert dass bei Gesprächen über Essen eine Menge Spielraum bleibt.

    Insulintherapie und Ernährung sind viel zu eng verknüpft als man über das eine reden könnte ohne das andere zu erwähnen, das geht ja fliessend ineinander über.


    Wie soll eine Sprechstunde denn sonst verlaufen, etwa so?


    Arzt: Was ist denn nachts mit ihren BZ-Werten los? Da sind die ja ungewöhnlich hoch.

    Patient: Ja, vor dem schlafen gehen esse ich immer drei Nutellabrötchen und trinke 1L Orangensaft.

    Arzt: Achso, alles klar. Verdoppeln sie mal den Bolus. Hier, ich verschreibe ihnen noch Fiasp, das wirkt schneller.

  • Pelzlöffel Zitat aus deinem Zitat:

    "Für sie gelten die allgemeinen Empfehlungen hinsichtlich einer gesunden Kost."

    Die allgemeine Empfehlung dafür lautet aber eben nicht LC. Diese ganze Diskussion ist dennoch müßig, so lange nicht jemand wirklich weiß, wie die Rechtslage tatsächlich ist. Auch wenn ich das BGB zitiert habe, wird es ja noch eine Menge anderer Rechtsquellen geben. Der Behandlungsvertrag ist, glaube ich, erst 2013 überhaupt ins BGB aufgenommen worden. Keine Ahnung was SGB und insbesondere Standesrecht dazu noch hergäben. Juristen, die sich damit auskennen, scheinen ja hier nicht vertreten zu sein, sonst hätten die sich vermutlich bereits zu Wort gemeldet.


    Liebe Grüße vom Arbyter

    Das Leben ist zu kurz für ein langes Gesicht!

  • Sorry, aber ich halte das ganze Essenzeugs, wenn es mehr ist als allgemein gültige Empfehlunge und nicht mit dem Gewicht zusammenhängt, für Esoterik bestenfalls für Lifestyle, was ok ist, ich bin vegetaria, schlechtenfalls für eine psychologische Störung.

    In meinem Falle (unter- bis normalgewichtig) halte ich es für eine pragmatische Lösung für das, was vorher schlecht lief.

    Dass ich leicht essgestört bin, würde ich aber nicht einmal pauschal abstreiten. ;)

    Mit dem Diabetes ist es nun mal leider passiert, dass ich mich plötzlich intensiv mit dem Essen auseinandersetzen musste.

    Arzt: Was ist denn nachts mit ihren BZ-Werten los? Da sind die ja ungewöhnlich hoch.

    Patient: Ja, vor dem schlafen gehen esse ich immer drei Nutellabrötchen und trinke 1L Orangensaft.

    Arzt: Achso, alles klar. Verdoppeln sie mal den Bolus. Hier, ich verschreibe ihnen noch Fiasp, das wirkt schneller.

    Finde ich auch legitim. - wenn's funktioniert.

    Basal: Lantus (5 IE/d), Bolus: Normal-Insulin (0,5-1,3 IE/(gKH + gEW/2)/10), Pre-Workout: Humalog (1-2 IE), Hypo-Helfer: Dextro, KH-Menge pro Tag: 30-50g, Diaversary: 19.11.

    Glukosewerte werden vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.

  • Arzt: Was ist denn nachts mit ihren BZ-Werten los? Da sind die ja ungewöhnlich hoch.

    Patient: Ja, vor dem schlafen gehen esse ich immer drei Nutellabrötchen und trinke 1L Orangensaft.

    Arzt: Achso, alles klar. Verdoppeln sie mal den Bolus. Hier, ich verschreibe ihnen noch Fiasp, das wirkt schneller.

    Finde ich auch legitim. - wenn's funktioniert.

    Jo, sehe ich auch so.

    Es sind ja trotzdem Situationen denkbar bei denen KH-reiche Mahlzeiten nicht gut funktionieren. Da kann ich mir nicht vorstellen dass ein Diabetologe stumpf die Faktoren immer weiter hochdreht, vor allem da "mehr Insulin" auch keine guten pp-Verläufe garantiert. Dann kann doch gar nicht vermeiden darüber zu sprechen ob der Patient vielleicht mal etwas anderes essen möchte usw. Und schon ist man mittendrin in Ernährungsempfehlungen..