Libre 2 Entschlüsselung

  • Klingt nicht unbedingt wie planvolle Produktpflege.


    ich denke, das Update soll dazu dienen, alle die unvorsichtig sind, die gepatchte App wegzunehmen *Verschwörungstheoriemodus off*

    Blutzucker ist die Autobahn, Gewebszucker ne Nebenstraße!

  • alle die unvorsichtig sind, die gepatchte App wegzunehmen

    Wie soll das funktionieren?


    Auf meinem MIUI-10-Handy ist automatische Aktualisierung zwar abgeschaltet, weshalb die originale 2.3.0 nicht sofort weggebügelt wurde - aber für die mittlerweile dort installierte (bisher unbenutzte) Version mit Patch gibt es *kein* Update-Angebot im PlayStore. Liegt vermutlich daran, dass der Signierschlüssel nicht zum PS passt.


    Dadurch, dass jetzt 2.4.0 (und nur noch die) im PS verfügbar ist, wird nicht einmal der Patchprozess signifikant gestört, solange es noch genügend Forks mit dem Patch - oder lokale Kopien auf eigenen Festplatten - gibt.


    Nachtrag: Doch, einen Effekt gibt es: Dass Neu-Libre-Nutzer mit Android < 8.0 erst einmal gar keine App mehr finden. Wer dabei gewinnt, ist allerdings nicht klar.

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  • Sorry, das ist wahrscheinlich der falsche Thread, aber ich hätte trotzdem eine Frage an die xDrip User: Wie findet Ihr die Vorhersage-Simulation der App? Nützt Euch diese etwas um den Insulin/Kohlenhydratebedarf zu bestimmen?


    Benutzt Ihr die GVI/PGS Werte zur Therapieanpassung bzw. könnt Ihr daraus relevante Informationen für Euch ableiten?

  • Nützt Euch diese etwas um den Insulin/Kohlenhydratebedarf zu bestimmen?


    ja, wobei beim Insulin da in meinem Fall mit dem veränderten Spritzschema etwas Vorsicht geboten ist, nicht zu früh zu korrigieren


    GVI/PGS


    GVI kenne ich nicht, PGS finde ich ganz gut, weil es ein weiterer Parameter ist, um die Qualität der Einstellung zu beurteilen

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  • Sorry, das ist wahrscheinlich der falsche Thread, aber ich hätte trotzdem eine Frage an die xDrip User: Wie findet Ihr die Vorhersage-Simulation der App? Nützt Euch diese etwas um den Insulin/Kohlenhydratebedarf zu bestimmen?


    Benutzt Ihr die GVI/PGS Werte zur Therapieanpassung bzw. könnt Ihr daraus relevante Informationen für Euch ableiten?

    Jup da man rechtzeitig alarmiert wird.


    GVI und PGS. Der GVI zeigt die Stärke der Schwankungen (pp-Spitzen o.ä.) und der PGS mit die mittlere Zeit außerhalb des Zielbereichs in relation zum mittleren Glukosewert. Zusammen schon sehr gut nutzbar um zu hohe/zu niedrige Phasen auszumerzen. Letzten Endes braucht man wohl jedoch immer die ganze Kurve zur Anpassung.

  • Letzten Endes braucht man wohl jedoch immer die ganze Kurve zur Anpassung.

    Volle Zustimmung. Zumal die Vorhersage sich mitunter drastisch unterscheidet, je nachdem, ob man den Trend einbezieht oder nicht - bei steigendem BZ hätte ich ihn gern drin, bei fallenden Werten eher nicht, aber beides gleichzeitig (ähnlich wie bei Nightscout) geht wohl nicht.

  • und der PGS mit die mittlere Zeit außerhalb des Zielbereichs in relation zum mittleren Glukosewert.


    ich hatte das so verstanden, dass der PGS die "Länge der Kurve" ist und somit ein Maß für die Schwankungen der Werte (meiner ist nämlich grottig, trotz gutem HbA1c und sehr guter Prognose für Spätschäden)

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  • Marani

    GVI = "glycaemic variability index", sollte doch eher der "Kurvenlänge" entsprechen?

    Der PGS = "patient glycaemic status" (?) ist bei mir v.a. dann deutlich höher, wenn die TIR kleiner ausfällt als üblich. Ich habe Tage mit PGS==0.

    Der GVI folgt eher der Standardabweichung (wobei das auch zwei Paar Schuhe sind, aber bei halbwegs stabilen Essmustern zumindest ähnlich).

  • tja, gute Frage... mein PGS ist grottig, mein GVI dafür super, TIR bei 83%


    Ich weiß aber jetzt auch nicht mehr, wo ich das gelesen hatte...

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  • GVI ist die "Länge der Kurve", summiert die Schwankungen (Änderungen in der Zuckerkurve) auf und stellt sie in Relation zum Gesunden.

    PGS bezieht diese Schwnkungen, den mittleren Glukosewert und die TIR mit ein. Je kleiner Der Zeilbereich, desto eher steigt der PGS.

  • Je kleiner Der Zeilbereich, desto eher steigt der PGS.


    sehr cool, danke für die Info, das erklärt mein grottiges PGS. Aus mir unerfindlichen Gründen (soll heißen: ich hab noch nicht nachgeforscht) nimmt Nightscout meinen persönlichen Zielbereich (also den, auf den ich korrigieren will) als den, den ich bei den SG-Schwankungen zulasse. NS geht also von 90 - 110 aus

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  • zu GVI und PGS


    Irgendwo habe ich gelesen, dass beide Kennzahlen Dexcom-Erfindungen sind. Der GVI soll das normierte Integral unter der Blutzuckerkurve sein (Fläche unter der Kurve, theoretisches Optimum ist eine „1“, eine gerade Linie) und zeigt somit, wie stark die Werte schwanken. 1,25 bedeutet vermutlich, dass 25% der Werte ober- oder unterhalb des Mittelwertes liegen - ist so was ähnliches wie die Standardabweichung. In den PGS fließen irgendwie noch der Durchschnittswert und die TIR ein - je kleiner der PGS, desto besser.


    Mit beiden Kennzahlen kann ich nichts anfangen, da ich keine Vergleiche habe. Man kann allenfalls Veränderungen beobachten. Interessant wären zum Vergleich mal die Werte eines Gesunden. Die Standardabweichung, TIR und Mittelwert verstehe ich besser, das sind ja im Grunde übliche statistische Parameter. Es scheint aber Ärzte zu geben, die mit Dexcom vertraut sind und ihre Patienten bzw. deren Diabetesmanagement auch anhand GVI und PGS beurteilen.

    3 Mal editiert, zuletzt von Kappa ()

  • nimmt Nightscout meinen persönlichen Zielbereich (also den, auf den ich korrigieren will) als den, den ich bei den SG-Schwankungen zulasse. NS geht also von 90 - 110 aus

    Da hast du wahrscheinlich eine andere Begriffsdefinition als Nightsscout.


    Der "Zielbereich" ist üblicherweise die Zone in der sich die Werte (auch nach dem Essen) bewegen sollten und hat ausschließlich statistische Bedeutung (damit wird die TIR berechnet). Die meisten Ärzte verwenden 70-180, ich hab den persönlich auf 80-160 reduziert, damit es aussagekräftiger in der Statistik wird.


    Für die Berechnung einer Korrektur wird üblicherweise nur ein einziger „Zielwert“ verwendet (z.B. 100 oder 120 in der 670G). Woher sollte sonst der Algorithmus wissen, welchen Wert er zwischen 90 und 110 nehmen soll? In den Vorhersage-Einstellungen von xDrip wird der Zielwert als „Ziel-Glukosestandard“ bezeichnet, da ist auch nur ein konkreter Wert erlaubt.

  • ja, ich muss da zu Hause nochmal reingucken, das ist dann wieder so ein Medtronic-Speziel, da definierst du indirekt 2 Bereiche: das "BZ-Ziel" ist der eine Bereich (eben meine 90-110) und dann quasi einen 2. über die Warnmeldungen für Hoch und Tief

    (Fläche unter der Kurve, theoretisches Optimum ist eine „1“, eine gerade Linie)


    also meine Integralrechnung ist laaaaaange her, aber für die Fläche unter der Kurve ist es doch relevant, WO diese idealerweise gerade Linie verläuft ;) bei Achsenabschnitt 100 kriegst ne andere Fläche als bei Achsenabschnitt 200 und trotzdem kann beides eine Parallele zur x-Achse sein ). Ich glaub, das sind 2 verschiedene Paar Schuhe

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  • Meine Angaben sind alles nur „hören-sagen“, was ich irgendwo in einem Forenkommentar gelesen habe. Ich vermute, dass es sich bei der Bezugslinie um eine Horizontale auf dem Mittelwert handelt – so ist nämlich auch die Standardabweichung definiert. Alles andere wäre willkürlich und macht wenig Sinn.


    Wenn die Kennzahlen von Dexcom kreiert wurden, müsste es dort bzw. in der Anleitung zur Dexcom-Software eigentlich auch eine Definition geben. Ich hatte mal danach gegoogelt, aber nichts konkretes gefunden.

  • (Fläche unter der Kurve, theoretisches Optimum ist eine „1“, eine gerade Linie)


    also meine Integralrechnung ist laaaaaange her (...) Ich glaub, das sind 2 verschiedene Paar Schuhe

    Um die Länge der Kurve zu ermitteln, muss man alle infinitesimalen Abschnitte zusammenzählen. Das ist eindeutig ein Integral. Integriert wird aber nicht über die Funktion selbst. Ich kann hier keine Formel reinschreiben :( Irgendwo in der Literatur müsste man das aber finden.


    Nachtrag: https://en.wikipedia.org/wiki/…rc_lengths_by_integrating

    (finde ich persönlich "lesbarer" als die deutsche Version https://de.wikipedia.org/wiki/Länge_(Mathematik)#Längen_von_Kurven )

    Einmal editiert, zuletzt von Steve8x8 ()

  • Um die Länge der Kurve zu ermitteln


    eigentlich muss ich sie nur "auseinanderziehen" (bildlich gesprochen) und so hatte ich das mit dem PGS verstanden (ok, vermutlich eher GVI) - je länger die (auseinandergezogene) Kurve, desto schlechter die Einstellung, weil es viel auf und ab gibt, im Gegensatz zu einer (annähernden) Geraden

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  • zu GVI und PGS


    Irgendwo habe ich gelesen, dass beide Kennzahlen Dexcom-Erfindungen sind. Der GVI soll das normierte Integral unter der Blutzuckerkurve sein (Fläche unter der Kurve, theoretisches Optimum ist eine „1“, eine gerade Linie) und zeigt somit, wie stark die Werte schwanken. 1,25 bedeutet vermutlich, dass 25% der Werte ober- oder unterhalb des Mittelwertes liegen - ist so was ähnliches wie die Standardabweichung. In den PGS fließen irgendwie noch der Durchschnittswert und die TIR ein - je kleiner der PGS, desto besser.


    Mit beiden Kennzahlen kann ich nichts anfangen, da ich keine Vergleiche habe. Man kann allenfalls Veränderungen beobachten. Interessant wären zum Vergleich mal die Werte eines Gesunden. Die Standardabweichung, TIR und Mittelwert verstehe ich besser, das sind ja im Grunde übliche statistische Parameter. Es scheint aber Ärzte zu geben, die mit Dexcom vertraut sind und ihre Patienten bzw. deren Diabetesmanagement auch anhand GVI und PGS beurteilen.

    Fast. Anbei der Link zum damaligen Artikel von Dexcom: https://web.archive.org/web/20…ity-how-long-is-your-line


    Das Optimum ist keine 1, da in Relation zu einer angenommenen Modellkurve eines Gesunden gerechnet wird. Dadurch gibt es auch keinen "Mittelwert" für die Bestimmung. Der GVI sagt nur aus, wie viel größer deine Schwankungen über den Zeitraum sind (Lange Linie = hoher Gradient/viel Änderung in der Zuckerkurve = Zellstress, nicht gut). 1.25 bedeutet dann in der Tat, dass deine Zuckerkurve 25% länger ist.


    "infinitesimale[n] Abschnitte zusammenzählen" ist auch nicht notwendig, da wir in 5 Minuten-Schritten diskretisieren, wodurch es bei der Summe bleiben kann.




    Beim PGS kommt dann noch der mittlere Glukosewert und der TIR-Wert dazu. Dadurch können auch Patienten mit unterschiedlichen Zielkriterien ihre Werte direkt vergleichen.

  • Was bei der “simplen Mathematik" nicht erklärt wird: wie die unterschiedlichen Einheiten normiert werden. Ob man den Tag in Minuten oder Herzschlägen misst, ist egal (da mit einer horizontalen Ideallinie normiert wird), aber auf die BG-Maßeinheit sollte man sich schon einigen... Der Artikel verwendet mg/dl, und trotzdem bewirken Schwankungen zwischen 80 und 150 über den Tag gerechnet nur 1 Komma irgendwas... Was habe ich übersehen?