Erfahrungen IPort Advance??

  • Moin,


    ich war gestern auf ner Veranstaltung von Diashop und da wurde u.A. der IPort Advance vorgestellt. Das ist ein Injektionsport den man sich auf die Spritzstelle applikiert und drei Tage (ca 15 Injektionen) lang mit seinem Pen das Insulin injizieren kann.


    Kennt das Ding jemand oder hat evtl schon Erfahrung damit? Ich möchte das Teil mal testen und sehen ob es was sein könnte. Bin mir nur unschlüssig ob ich dauerhaft mit so nem Plastikdingens im Bauch rumrennen, vor Allem aber schlafen möchte....


    Danke und schöne Grüße

  • Braucht man da dann 2, einer für Bolus und einer am Bein für Basalinsulin?

  • Nein, man kann das Basal ja auch in den Bauch spritzen. Allerdings müssen ca 60 Minuten zwischen den beiden Injektionen liegen.


    Ich persönlich würde mir aber nur den Bolus in den Port geben und das Basal (weil ich nur 1x am Tag benötige) weiterhin so in den Oberschenkel.

  • Ich persönlich würde es tatsächlich mal probieren wenn ich ICT betreiben würde. Aber ich vermute die eine Einstichstelle hinterlässt eine größere Narbe als die gesparten 15 Bolusgaben hinterlassen würden. Sieht aus wie ein umfunktionierter Mio 🤔. Der macht zugegebenermaßen relativ kleine Narben für einen Teflonkatheter, ich würde es hier ähnlich vermuten. Interessant, aber sicher nur für Menschen mit Angst vor Nadeln praktisch.

  • Ich würde mal abklären, ob die Kasse die Dinger übernimmt. Meine hier im Forum schon gelesen zu haben, dass eben das nicht der Fall ist..

  • Für mich verbindet das elegant die Nachteile von Pumpentherapie

    - Unzuverlässigkeit bei Teflonkathetern,

    - erhöhtes Strapazieren der Spritzstellen


    und Insulinpen

    - häufige Interaktion mit dem Pen,

    - keine temporären Basalraten


    ..., aber das ist vermutlich Geschmackssache.

  • Ich habe einen Port zum Testen bekommen und den gestern Abend mal gesetzt und auch gleich die erste Injektion gemacht. Hat gut geklappt! Das Setzen war schmerzfrei und auch nachts hat mich das DIngens nicht gestört.


    Mal sehen wie es weiter läuft.

  • Nur so aus (echter!) Neugierde: was versprichst du dir davon?

    Mir fällt da auch nur Nadelphobie als "Indikation" ein, alles andere klingt eher so, also hätte man ein weiteres Dingens, was gern gewechselt, gewartet, bevorratet und nachbeschafft werden will.


    Lg Hubi

    "Sing this corrosion to me!"

    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)

  • Für mich ist es wahrscheinlich nichts. Da ich viel unterwegs bin, spritze ich öfter gleich mal durch die Sachen. Ich glaube nicht, dass ich das Teil treffen würde.

    Ausprobieren würde ich es mal, bin immer offen für Neues.

  • Ich hatte es mal für die drei Tage getestet. Ich finde das Ding eigentlich nicht schlecht! Es eignet sich natürlich nicht wenn man durch die Kleidung spritzt. Aber für jemanden der ein bisschen Angst vor Spritzen hat find ich das Ding gut. Ich habe mir mal einen Monatsvorrat verschreiben lassen und bin gespannt obs übernommen wird. Sicherlich ist es nicht immer von Vorteil, z. Bsp. im Sommerurlaub wenn man ohne T-Shirt rumrennt. Aber im Großen und Ganzen finde ich es gut, weil man nicht so oft in die Haut pieksen muss.


    Das Entfernen war übrigens auch absolut schmerzfrei.

  • Ich hatte es mal für die drei Tage getestet. Ich finde das Ding eigentlich nicht schlecht! Es eignet sich natürlich nicht wenn man durch die Kleidung spritzt. Aber für jemanden der ein bisschen Angst vor Spritzen hat find ich das Ding gut. Ich habe mir mal einen Monatsvorrat verschreiben lassen und bin gespannt obs übernommen wird. Sicherlich ist es nicht immer von Vorteil, z. Bsp. im Sommerurlaub wenn man ohne T-Shirt rumrennt. Aber im Großen und Ganzen finde ich es gut, weil man nicht so oft in die Haut pieksen muss.


    Das Entfernen war übrigens auch absolut schmerzfrei.

    Bitte sag bescheid, wenn es übernommen wird von der Krankenkasse. Das Teil klingt echt gut, für so einen Spritzenphobiker wie ich es bin. Damit würde der Beginn der Insulintherapie auf jeden Fall für mich erleichtert.

  • Bitte sag bescheid, wenn es übernommen wird von der Krankenkasse. Das Teil klingt echt gut, für so einen Spritzenphobiker

    Ich vermute mal, für Dich würde es mit entsprechender ärztlicher Bestätigung einfacher zu bekommen sein.

  • So hoffe silversurfer784 es ist in Ordnung, wenn ich in deinem Thread auch meine Erfahrungen mit dem IPort berichte. In der Diabetes-Geschichte findet man es ja nicht so gut, wenn jemand suchen sollte.


    Mir wurde jetzt auch von der Krankenkasse erstmal zwei Monatspackungen genehmigt. War dann überhaupt kein Problem, als schwere Nadelphobie auf dem Rezept stand.


    Jetzt meine Erfahrung: Ich liebe diese Dinger. Setze meine immer an den Oberschenkel, wo die Hosennaht ist. Mal höher, mal niedriger. Bleibe nicht hängen, stört weder beim Sitzen noch beim Liegen. Setzen tut mir schon etwas weh. Geht aber ähnlich wie beim Libre mit Setzhilfe und für mich ganz praktisch, nicht zum runterdrücken, sondern es reicht leicht mit den Fingern eine Stelle zusammenzudrücken.


    Weil einige bedenken mit der Narbe haben, wenn ich den nächsten I-Port setze, auf der Seite, meistens allerdings erst nach ca. 4 Tagen, dann sieht man die Stelle kaum bis überhaupt nicht mehr.


    Was für mich noch ein wahnsinniger Fortschritt ist, dank I-Port sind meine Werte deutlich besser geworden und stabiler, weil ich dank Nadelphobie nie tief genug gespritzt, zu früh rausgezogen etc. habe.

  • So gebe nochmal ein Feedback über die I-Ports nachdem ich sie monatelang benutzt habe. Vielleicht ist es ja für irgendjemanden hier interessant (jetzt oder in der Zukunft), sollte er diesen Thread finden, wenn ihn die I-Ports interessieren.


    Positive Aspekte während der Tragezeit:

    Die Krankenkasse hat ohne Probleme immer bezahlt, aufgrund der Nadelphobie. Es wurden immer zwei Packungen verordnet für zwei Monate, Preis zusammen 350€. Kleiner Nachteil: die I-Ports sind nur im Diabetes-Fachhandel erhältlich (z.B. Diaexpert, Diashop, mediqdirekt, etc.). Bei DiaExpert dauert es ca. zwei Wochen nach Bestellung bis die I-Ports geliefert werden, weil zuerst die Kostenübernahme durch die Krankenkasse abgewartet wird.


    Setzen tut mir manchmal sehr weh, was aber daran liegt, dass ich einfach zu wenig Fettgewebe an den Oberschenkeln habe. Leider gibt es ja nur 6 und 9 mm Länge. Kürzer wäre für mich besser, es gibt aber wie bei allen Teflonkatheter leider keine kürzeren Nadeln, wobei das eher ein persönliches Problem ist. Hat die Stelle gepasst, war das Setzen kaum spürbar. Das Setzen an sich geht mit der Setzhilfe echt leicht, man benötigt nur sehr wenig Druck. Mögliche Setzstellen sind meiner Meinung nach nur Oberschenkel und Bauch. Andere Stellen, die Pumpenträger u.U. noch nutzen (unterer Rücken, Oberarm, etc.) sind nur schwer bis gar nicht verwendbar, da man die IPort-Öffnung punktgenau treffen muss.


    Das Pflaster hält sehr gut. Ich habe mir nur wenige Katheter vorzeitig rausgerissen. Auch eine Tragezeit von 7 Tage (bitte nicht nachmachen) wäre pflastertechnisch kein Problem. Duschen auch kein Problem.


    Während dem Tragen merkt man den Katheter in der Regel gar nicht, außer man hat wie gesagt eine dumme Stelle erwischt. Auch auf dem Katheter schlafen, ist kein Problem.


    Jedoch manche Dinge sind mit dem I-Port nicht so einfach möglich bzw. es gibt auch Nachteile:

    Sollte jemand Basal und Bolus gemeinsam über das System spritzen wollen, schränkt das unter Umständen schon sehr ein. Man muss zuerst das Bolusinsulin spritzen, dann eine Stunde warten bis man Basal spritzen darf. Grund: sonst könnten sich die Insuline vermischen. Nach Basal muss man wieder längere Zeit warten (ich habe immer min. 2 Stunden gewartet).

    Wer morgens Stress hat um zur Arbeit, etc. zu kommen und morgens das Basalinsulin spritzt, da wird es schon schwierig.

    Genauso bei Basalinsulinen, die man nicht zu stark zeitlich verschieben darf, wenn sich dann das Abendessen verschiebt aus irgendeinen Grund, dann verschiebt sich auch der Zeitpunkt, wann das Basal gespritzt werden darf.

    Auch vor dem Schlafengehen schnell noch korrigieren ist nicht so einfach. Da muss man dann auch wieder warten, bis man spritzen darf.


    Durch die Hose/Kleidung spritzen ist tatsächlich nicht möglich. Wenn man unterwegs ist, benutzen diese Möglichkeit ja doch einige. Für mich kam sie nie in Frage.


    Narben an den Setzstellen. Mit der Zeit fällt auf, dass doch zunehmend mehr kleine Narben bzw. abheilende Stellen dazukommen und die Haut sich nicht mehr so schnell erholt wie am Anfang.


    Beim Wechseln des I-Ports fiel mir auf, dass immer ein Tropfen Insulin mit aus dem Stichkanal geflossen ist. Mal etwas mehr, mal etwas weniger. Laut Aussage des Diabetes-Fachhandels kann man den Katheter beliebig wechseln. Ich habe es immer so gehandhabt, ca. zwei Stunden nach einem Mahlzeiten-Bolus zu wechseln. Auf keinen Fall wenn ich Basal vor kurzem darüber gespritzt habe. Ob es wirklich eine Auswirkung auf die Werte gehabt hätte, ist ungewiss.


    Durch den Iport habe ich mir häufig die Nadeln verbogen (bis zu 90 Grad). Abgebrochen ist zum Glück keine, aber man braucht unter Umständen schon mehr Nadeln als unter einer normalen ICT.


    Noch ein Nachteil: das Ganze macht natürlich mehr Müll. Es ist eine Einwegstechhilfe, die alle drei Tage weggeworfen wird.