Insulin aus der Versandapotheke, gekühlt?

Ich selbst finde das nicht kritisch, selbst wenn es ungekühlt ist. Man müsste es zuhause nicht unbedingt im Kühlschrank lagern.

Um sowas zu umgehen. Man kann auch das Insulin in der Örtlichen Apotheke holen, dann hofft man das die Kühlkette nur kurz unterbrochen ist.

Zitat von Nadelboy

Also unser "Zusteller" sieht es nicht so eng. Ich habe meine Pakete auch schon beim Nachbarn abholen dürfen.

Der "Götterbote" bei uns legt Pakete aus der Versandapotheke auch schon mal gerne vor der Haustür ab...

Wobei ich dem Zusteller keinen Vorwurf mache, sondern eher den Firmen, die die Jungs und Mädels so knechten, dass sie gar keine andere Möglichkeit haben, als sich solcher Tricks zu bedienen um ihrer Tour zu schaffen.

Ich würde für den Versand sogar mehr bezahlen, wenn ich wüsste, dass das bei den Zustellern ankommt bzw. deren Arbeitssituation verbessert und nicht als Rendite bei den "Aktionären" hängen bleibt.

Bisher kamen meine Insulinlieferungen von DocMorris immer per Transoflex mit einem kühlfähigen Fahrzeug und fühlten sich bei Übergabe auch kühl an. Ein Aufkleber auf den Kartons wies auf die Kühlpflicht hin.

Liebe Grüße vom Arbyter

Ich kann dazu nur beitragen, daß ich einmal bei DocMorris bestellt habe. Das Insulin kam gekühlt, hatte aber merkwürdigerweise eine sehr stark abgeschwächte Wirkung, sprich: Ich hatte ständig sehr hohe Werte. Als ich das meinem Arzt erzählte, weil ich nicht wußte, woher diese Anstiege kamen, meinte er, ich solle in keinem Fall das Insulin über eine Versandapotheke ordern. Man könnte nie wissen, ob die Kühlkette nicht doch irgendwann mal unterbrochen wurde. Nur unterbrochen wäre ja auch nicht unbedingt das Problem, aber wer weiß schon, ob es nicht irgendwo in der Nähe einer Wärmequelle lag.... Menschen machen Fehler... ich weiß außerdem noch, daß es ein sehr heißer Sommer war.

Seitdem hole ich es immer in der Apotheke

Das ist richtig, aber der Versandweg aus dem Lager ist wesentlich kürzer. Wenn ich Insulin bestelle, das in der Apotheke nicht vorrätig ist, ist es ein paar Stunden später abholbereit...

... und wenn man das einmal erlebt hat - es ist dann keine Theorie mehr - wird man halt vorsichtig

... außerdem: Was hat der Versandweg mit dem Hersteller zu tun? Der sitzt in meinem Fall in Dänemark

Meiner Meinung nach sollte das Kriterium für die Lieferung das sein, was die Hersteller des Insulins in Ihren Beipackzetteln angeben.

Im Normalfall steht da in etwa (variiert je nach Insulin etwas): Bis zum Nutzungsbeginn kühl zu lagern bei 2°C - 8°C, ab Nutzungsbeginn max. 4 Wochen nutzen und nicht über 25°C lagern.

Dass das Insulin mehr aushält, steht für mich auch außer Frage, aber wieso sollte ich da etwas riskieren? Für mich kommt damit eine Versandapotheke nicht in Frage, wenn nicht sichergestellt ist, dass gekühlt (und zwar bis max. 8°C) bis zur Übergabe an mich geliefert wird.

Somit wird es bei mir wohl auch künftig bei der lokalen Apotheke bleiben.

@butterkeks

Natürlich habe ich das gemacht und natürlich hat DocMorris jegliches "Fehlverhalten" von sich gewiesen.... was auch sonst?

Rom

So sehe ich das eben auch - es ist ein sicher sehr kleines Risiko, aber bei Insulin geht es eben nicht um einen Kopfhörer, den ich zurückschicken kann, wenn er defekt geliefert wurde.

Ich kann mich noch gut erinnern, daß ich einige Tage brauchte, an denen ich ständig Katheter, Pumpenbatterie, Reservoire gewechselt hatte, bis ich darauf kam, daß eventuell das Insulin selbst nicht in Ordnung war.... war keine schöne Zeit

Ich sende meine Rezepte schon länger als 10 Jahre an DocMorris, die Belieferung erfolgt mit einem Kühlwagen, eine verminderte Insulinwirkung habe ich festgestellt, wenn ich das Insulin, das ich ungekühlt mit in Urlaub dabei hatte, dann - ca. 4 Wochen später -

verwendete. Eine Woche im Pumpenreservoir am Körper getragen, schadet nicht.

Die Vorgeben sind, dass Insulin bis zum Endverbraucher stets bei 2-8 Grad Celsius zu lagern und zu transportieren ist. Sicher muss man das bei der eigenen Handhabung, und mit Sicht auf den baldigen Verbrauch, nicht so streng nehmen. Mich möchte die Apotheke meist nicht ohne Kühltasche weglassen wenn ich mein Insulin hole. Ich muss dann immer sagen ich packe es ins gekühlte Handschuhfach auf dem 3 Km langen Heimweg. Wenn ein Apotheker schon so abwiegelt, man soll sich nicht so haben, das wäre nicht so schlimm usw, dann will ich nicht wissen wie er mit anderen Einhaltungen von Vorschriften so umgeht. Die mischen ja auch noch Sachen selber an. Möchte man eine Salbe/ Tinktur anwenden die jemand angefertigt hat der die Vorschriften „nicht so eng“ sieht? Ich sehe es für mich selbst auch nicht so eng, aber da gilt es für mich allein.

Erich00

Dann bin ich wohl der Einzelfall? Gut, wenn es bei Dir funktioniert, aber ich höre da auf mein Bauchgefühl und meinen Arzt, der von einer solchen Erfahrung nicht zum ersten Mal gehört hatte - daher seine klare Meinung!

Dass Insulin auf Urlaubsreisen gekühlt werden sollte, wissen sicher die meisten und 1 Woche im Reservoir ist durch die Konservierungsstoffe auch nicht das Problem - sonst würde das für die Pumpe nicht zugelassen.

Ich möchte hier nicht besserwisserisch rüberkommen, aber diese eine Erfahrung hat mir persönlich gereicht.

Sheldor

Meine Apotheke läßt mich am liebsten auch nur mit Kühltasche losziehen ... da muß ich schon eher Überzeugungsarbeit leisten und jedesmal erklären, daß mein Heimweg nur ganz kurz ist...

Zitat von Nadelboy

Hallo,

ich habe vor kurzem mein Insulin ( 3 Packungen a 10 Pens Apidra u. 1 Packung a 10 Pens Lantus) in einer Vesandapotheke bestellt. Die Lieferzeit betrug 4 Tage ( Mittwochs abgeschickt, Samstag gegen 12 Uhr angekommen).

Das Insulin wird immer in einer Art Kühltasche mit Kältepacks geliefert. Auf Grund der langen Lieferzeit war die Kühlung nicht mehr gegeben. Das Insulin hatte Raumtemperatur. Ich habe dies mit

einem Thermometer festgestellt.

Bei meiner Beschwerde wurde mir vom Apotheker lapidar gesagt, das wäre nicht schlimm. Vier Wochen hält Insulin immer und dann wird es nicht schlecht sondern im schlimmsten Fall solle ich einfach mehr spritzen da der Wirkstoff nachlässt.

Ich finde das echt unbefriedigend. Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?

Nadelboy

Alles anzeigen

Ich finde es nicht in Ordnung. Die Aussage, man solle dann halt mehr spritzen, ist ja wohl ein Witz.

Du kannst entweder mit einer Beschwerde bei der zuständigen Apothekerkammer drohen oder dich aber gleich dort Beschwerden. Ich würde auf gekühltes Insulin bestehen. Wer weiß, wie heiß es zwischenzeitlich im Lieferwagen war....

Magst Du uns informieren, was dabei herauskam? Finde ich sehr interessant.... Dankeschön!

Zitat von Nadelboy

Danke für die vielen Antworten.

Ich habe gestern mit dem Hersteller telefoniert. Die konnten die Aussage des Apothekers kaum glauben.

Vier Wochen sei Insulin ungekühlt noch zu gebrauchen, danach begebe ich mich in die experimentelle Therapie .

Ich solle das Insulin umtauschen und auf eine korrekte Einhaltung der Kühlkette bestehen.

Ich werde heute mal die Apotheke anrufen.

Hatte mal ein Problem mit meiner Pumpe und habe dann ca. ein knappes Jahr lang ungekühltes Insulin (NovoRapid) aus einem Pen verwendet, weil es nicht anders ging.
Hat aus meiner Sicht genauso gewirkt, kein Unterschied bemerkt. Das mit den teils angegebenen 10 Prozent Wirkverlust im Monat...naja.

Trotzdem hat man natürlich unabhängig davon dass Anrecht auf ordnungsgemäß gekühltes Insulin. In meiner Apotheke weisen sie mich sogar immer noch explizit darauf hin, dass die Kühlkette gewahrt werden muss und bieten ggf. Kühltaschen an.