Insulin aus der Versandapotheke, gekühlt?

  • Interessant! Aber ich frage mich, warum es dann diese Herstellervorschrift gibt?

    Und warum war mein Insulin kaum wirksam?

    Fragen über Fragen :pupillen:

  • Interessant! Aber ich frage mich, warum es dann diese Herstellervorschrift gibt?

    Und warum war mein Insulin kaum wirksam?

    Fragen über Fragen :pupillen:

    weil in Stabilitätsstudien festgestellt wurde, dass der analysierte Marker abbaut bei 25°C-Lagerung.


    bei Naturprodukten ist dieser Marker nicht zwingend der Wirkstoff. ich weiß aber nicht genau, wie das beim Insulin ist. was genau da wie bestimmt wird, gibt ja auch verschiedene Verbindungen.


    Aber auf Tabletten steht auch oft "nicht über 25°C lagern"

    wenn die Tablette bei einem dann trotzdem noch wirkt, heißt das nicht zwingend, dass sie noch genausoviel Wirkstoff wie am Anfang enthielt.


    Beim Insulin sind wir da mit unseren Faktoren vllt sensibler als bei Standarddosierungen in Tabletten, wissen aber auch, dass da mehr Dinge reinspielen können.

  • Interessant! Aber ich frage mich, warum es dann diese Herstellervorschrift gibt?

    Und warum war mein Insulin kaum wirksam?

    Fragen über Fragen :pupillen:

    Weil der Hersteller für die 4 Wochen auch garantieren muss und es entsprechend auch vor Zulassung testen muss. Klar könnte er auch 6 Monate testen aber wenn dann doch Chargen dabei sind die nicht so gut durchhalten hat er ein Problem.


    Ich hatte auch mal versucht den angebrochenen Actrapidpen (die Eieruhr) aus der Klinik etwas später aufzubrauchen und hab auch bemerkt, dass das Insulin kaum gewirkt hat. Ob das jetzt daran lag das er schon halbleer einige Wochen rumlag, ob er doch mal zu hieß geworden war oder ich vielleicht an dem Tag einfach Pech hatte und der Zucker sowieso verrückt gespielt hätte weiß ich natürlich nicht.

    Rein prinzipiell ist Insulin schon temperaturempfindlich, aber wenn der Hersteller 4 Wochen erlaubt wird da sicher ein großzügiger Puffer eingebaut sein, insofern wunderm mich die Ergebnisse von Arbyter nicht wirklich.


    Zum Ursprungsthema: Die Online-Apotheke haftet (wie jeder gewerbliche Versender) für die einwandfreie Lieferung und dazu gehört bei entsprechenden Medikamenten auch, dass die Kühlkette lückenlos eingehalten wird (egal wie gut das Insulin trotzdem noch wirkt). Im Zweifelsfall muss die Apotheke das auch nachweisen können, entweder über eine entsprechende Doku des Transportunternehems (bsp. Trans-o-flex) oder sie legen ein Thermometer bei (gibts als Eimal-USB-Dongle mit PDF-Anzeige des Temperaturverlaufes). In den Fall von Nadelboy hätte ich gar nicht diskuiert sonderm dem Apotheker das Zeug um die Ohren gehauen.

  • Isirany und Genda


    Vielen Dank für eure ausführlichen Antworten.

    Ich hätte meine Frage vielleicht mit "Vorsicht Ironie" kennzeichnen sollen :blush:, weil: Es hätte ja keiner etwas von der Kühlung außer größerem Aufwand und Kosten, wenn dies nicht aus irgendeinem Grund notwendig wäre - ich gehe immer noch davon aus (lasse mich aber auch gern belehren), daß die Kühlung einen biochemischen Grund hat, der sich mir als Laie alledings nicht erschließt.... ich erinnere nochmal daran, daß mein Arzt mir sagte, das sei nicht das erste Mal, daß ihm das begegnet....

    Einmal editiert, zuletzt von Lilimaus ()

  • Seit dem Jahrtausendsommer 2018 nehme ich immer meine FrioPaks mir in die Apo weil im Auto locker 60 Grad sind wenn man einsteigt, selbst wenn die Klima funktioniert dauert es und über 25 Grad sind nun sehr schnell erreicht und die meisten Transportunternehmen stehen nunmal auch in der Sonne während der Auslieferung.

    "Alle Dinge sind möglich, dem der da glaubt" Mk 9,23

  • Isirany und Genda


    Vielen Dank für eure ausführlichen Antworten.

    Ich hätte meine Frage vielleicht mit "Vorsicht Ironie" kennzeichnen sollen :blush:, weil: Es hätte ja keiner etwas von der Kühlung außer größerem Aufwand und Kosten, wenn dies nicht aus irgendeinem Grund notwendig wäre - ich gehe immer noch davon aus (lasse mich aber auch gern belehren), daß die Kühlung einen biochemischen Grund hat, der sich mir als Laie alledings nicht erschließt.... ich erinnere nochmal daran, daß mein Arzt mir sagte, das sei nicht das erste Mal, daß ihm das begegnet....

    Das spielt da auch mit rein. Da ich auf Seiten der Pharma sitze (nicht in genau dem Bereich, aber immerhin 8o) und selber Stabistudie durchführen und auswerte sprichst du da auch einen für mich sehr wichtigen Faktor an: biochemische Prozesse.

    Es mag sein dass sich die Wirkung des Insulins an sich so kaum verändert. Was aber nicht klar ist, in wie weit Abbauprodukte entstehen. Oft werden bestimmte lagerbedingungen nicht nur gewählt um die Wirkstoff-Aktivität an sich zu schützen, sondern auch um das Produkt vor chemischem Zerfall oder Umwandlung zu bewahren. Gerade Hitze ist hier immer ein sehr großer Faktor, der vieles verändern kann.

    Das heißt wiederum auch nicht gleich dass eventuell entstehende Abbauprodukte direkt gefährlich sind. Da kommt es auch auf die Konzentration, Zusammensetzung und den Faktor Mensch an. Aber: das Bestreben einer Pharma-Firma ist es (auch schon in eigenem wirtschaftlichem Interesse, Kostendeckung, einfacher zu handhaben etc. ) ein Produkt rauszubringen, dass so lange wie möglich und so einfach wie möglich gelagert und benutzt werden kann. Wenn es dann heißt, Lagerung im Kühlschrank, dann haben die sich dieses Schritt definitiv mehrmals sehr genau überlegt.

    "Gibt das Leben dir Zitronen, frag nach Salz und Tequila..." SDP

  • Isirany und Genda


    Vielen Dank für eure ausführlichen Antworten.

    Ich hätte meine Frage vielleicht mit "Vorsicht Ironie" kennzeichnen sollen :blush:, weil: Es hätte ja keiner etwas von der Kühlung außer größerem Aufwand und Kosten, wenn dies nicht aus irgendeinem Grund notwendig wäre - ich gehe immer noch davon aus (lasse mich aber auch gern belehren), daß die Kühlung einen biochemischen Grund hat, der sich mir als Laie alledings nicht erschließt.... ich erinnere nochmal daran, daß mein Arzt mir sagte, das sei nicht das erste Mal, daß ihm das begegnet....

    dann tragen wir hier zur allgemeinen Aufklärung bei ;)

    Stabistudien sind ein echt interessantes Thema.


    4 Wochen außerhalb des Kühlschranks ist ja auch eine gute Zeit.

    wobei genug wegen den Lagerungshinweisen eh direkt ausm Kühlschrank spritzen *brrrr*

  • Kann der Vollständigkeit halber noch beitragen, dass ich auch zum Testen mal einen Rest Liprolog 200 tiefgefroren habe. Das war tatsächlich hinterher ziemlich im A..imer.


    Liebe Grüße vom Arbyter

    Das Leben ist zu kurz für ein langes Gesicht!

  • Seht es doch mal viel einfacher. Insulin muss transportiert werden. Egal ob zur Apo oder zum Endkunden. es ist nicht relevant, ob die maximale Temperatur jetzt mit 25 oder 40 Grad angegeben wird, beides kann kein Transporteur garantieren. Ihr wisst ja wie warm es in Fahrzeugen werden kann.


    Die nächste niedrigere Möglichkeit zu garantieren, dass das Insulin nicht schlecht wird ist eben die Vorgabe der Kühlkette/ der Kühlung, diese Liegt bie ca. max 7 Grad. Nur dann ist es garantiert, dass nichts schlecht wird.


    Ich bestelle immer bei DocMorris, da die mit Kühlfahrzeug liefern, das mit Akku o.ä. ist mir zu unsicher und wegen dem Bonus den ich erhalte. Muss mich aber selbst korrigieren, TOF bietet mitterweile auch eine Kühlkette 15-25 Grad an. Ist aber für die Insulinkühlkette ja zu warm.


    Ich selbst stelle angebrochenes Insulin (Durchstechflache) auch nicht mehr in den Kühlschrank. Den Pen trägt man auch immer mit sich rum bis er leer ist.

    Viele liebe Grüße ChrisX


    Besondere Grüße an User Lydia

    2 Mal editiert, zuletzt von ChrisX ()

  • Hallo ChrisX,


    wenn es denn mal so einfach wäre ;).... ich will jetzt wirklich nicht drauf rumreiten, aber die vorhergehenden Beiträge, u.a. auch von mir haben eben gezeigt, daß das nicht immer zuverlässig funktioniert und mein Arzt schon mehrfach erlebt hat, daß Insulin nicht mehr ausreichend wirksam war.... was machen wir nun?

  • Hallo ChrisX,


    wenn es denn mal so einfach wäre ;).... ich will jetzt wirklich nicht drauf rumreiten, aber die vorhergehenden Beiträge, u.a. auch von mir haben eben gezeigt, daß das nicht immer zuverlässig funktioniert und mein Arzt schon mehrfach erlebt hat, daß Insulin nicht mehr ausreichend wirksam war.... was machen wir nun?

    Wie meinst du das jetzt genau?


    Niemand kann die Kühlkette garantieren, oder nachweisen, da sie eben zu 100 % nicht dauerhaft kontrolliert oder protokolliert wird.


    Dass Insulin auch mal schlecht wird streite ich auch nicht ab und da müsste dann im Einzelfall geprüft werden warum es umgekippt ist.


    Ich und meine Frau bewahren auch unser Insulin im Kühlschrank auf bis ich die Flasche zum ersten Mal anbreche. Die "offene Flasche" kommt nicht in den Kühlschrank, mehr nicht.

    Viele liebe Grüße ChrisX


    Besondere Grüße an User Lydia

  • Es ging ja um die Frage, ob man Insulin über Versandapotheken bestellen sollte oder nicht... einige hier haben damit schlechte Erfahrungen gemacht, was hoffentlich Einzelfälle sind... ich persönlich bin der Meinung, daß der Bezug über eine direkte Apotheke Deines Vertrauens diesbezüglich risikoärmer ist, weil der Transportweg vom Lager zur Apotheke nur wenige Stunden dauert und eine sichere Kühlkette "garantiert" wird.

    Aber jeder, wie er mag... ich mache es garantiert nicht mehr über DocMorris & Co... einmal hat mir gereicht ;)... waren keine schönen Tage, bis man wußte, woran die schlechten Werte lagen...