Wie viele Mahlzeiten? Abstand zwischen Mahlzeiten?

  • Hallo zusammen,

    seit Beginn meiner Insulin-Therapie beschränke ich mich ziemlich konsequent auf 3 Mahlzeiten pro Tag (zuzüglich eventueller Hypo-BEs).


    Immer wenn ich mal eine Mahlzeit (z.B. "Kaffee und Kuchen" nachmittags) einschiebe, bricht aufgrund der überschneidenden Bolus-Dosen das Chaos aus - mal kleiner, mal größer. Deswegen kommt das quasi gar nicht mehr vor.


    Wie handhabt Ihr das?

    Gar keine Zwischenmahlzeiten?

    Oder nur ganz selten?

    Oder einigermaßen regelmäßig?


    Da ich eh zu leichtem Untergewicht tendiere, würden mir zusätzliche Zwischenmahlzeiten eigentlich nicht schaden.

    "Beinahe KH-freie" führen bei meiner körperlichen Konstitution meist trotzdem zu einem BZ-Anstieg.


    (Hier gibt es einen ähnlichen Thread, jedoch nicht mit dem Fokus auf das "ob", sondern auf das "wie": Immer messen vor dem Essen? Zwischenmahlzeit und so )


    Beste Grüße,

    Ove

    Basal: Lantus (5 IE/d), Bolus: Normal-Insulin (0,5-1,3 IE/(gKH + gEW/2)/10), Pre-Workout: Humalog (1-2 IE), Hypo-Helfer: Dextro, KH-Menge pro Tag: 30-50g, Diaversary: 19.11.

    Glukosewerte werden vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.

  • In irgendeinen schlauen Diabetes Büchlein hab ich gelesen mind. 4 Stunden Abstand zwischen den Mahlzeiten. Ja auch mit Analoga.

    Halt ich mich zwar auch nicht immer dran, aber dann kann man zwischendurch auch keine Normalwerte erwarten. Sprich Werte im Zielbereich...


    Ich vermeide größtenteils Zwischenmahlzeiten, weil meine drei Hauptmahlzeiten mich lang genug satt halten. Aber es kommt halt schon mal vor, wie heute mit'm Stück Apfelkuchen ;)

  • Bei mir gibts seit Jahren, auch vor der Diagnose, im Grunde nur Mittag- und Abendessen. Intervallfasten betreib ich also seit Jahren, ohne dass ichs gemerkt hab.


    Natürlich kanns mal sein, dass im Büro jemand Geburtstag hat und drum einen Kuchen mitbringt. Dann nehm ich mir das Stück aber in der Regel und ess es am Mittag als Dessert.


    Wenn zwischendurch, dann eigentlich nur bedingt durch zu tiefen Zucker. Oder halt was ohne Kohlenhydrate. Oder mit ganz wenigen, zB. mal einen Apfel.


    Diese ganze Zwischenmahlzeitenkultur ist seit je total an mir vorbeigegangen, das kenn ich gar nicht.

  • Wenn ich Hunger habe wird gegessen.


    Ok, bei Werten über 150 mg/dl überlege ich 2x, ob es denn wirklich sein muss. Aber ab 200 ist aber erstmal abwarten oder korrigieren angesagt.

    Living young and wild and free... :urlaub just having fun!

    Einmal editiert, zuletzt von Grimmi Grimbart () aus folgendem Grund: Fählerteuvel :;

  • Ich versuche mich im normalen Alltag auch auf die drei Hauptmahlzeiten (ggf. mit Dessert) zu beschränken um die Möglichkeit zu haben "Insulinfrei" zu sein und gut korrigieren zu können.


    Wenn aber mal irgendeine Feier/Stadttour oder ähnliches anliegt, dann gibt es auch mal Zwischenmahlzeiten und es wird dann jeweils immer nur das Insulin für die einzelne Mahlzeit gespritzt. Je nachdem wie gut ich schätze komme ich auch am Ende wieder da an wo ich hinwill, aber Fehler summieren sich natürlich auf. Nur wenn ich extreme Ausreißer habe wird ein bisschen Korrektur zwischengespritzt (geht aber zu 90% in die Hose).


    Warum ich trotzdem dieses "Sugar-surfing" interessant finde und ich damit skurrilerweise meist eine bessere Kurve bekomme als wenn ich diszipliniert bin:

    Wenn ich für eine einzelne Mahlzeit spritze haben ich (trotz langem SEA) meist einen deutlichen Peak. Wenn ich laufend etwas esse und zwischenspritze bin ich

    zwar durch die ständig ankommenden KHs konstant etwas höher, aber die Spitzen sind deutlich weniger stark ausgeprägt. Ich vermute mal das es damit zusammenhängt, dass immer schon etwas Insulin am Wirkmaximum ist und damit die ersten KHs schon in der Leber abgefangen werden.


    Was ich aber komplett gestrichen habe sind die Süßigkeiten zwischendurch, die man isst einfach weil etwas da ist ohne wirklich Lust oder Hunger zu haben. Da ist mir der Aufwand den Pen auszupacken einfach zu groß und der Figur tuts auch gut.

  • (z.B. "Kaffee und Kuchen" nachmittags)

    das muss nicht an den Bolusüberlappungen liegen sondern je nach Kuchen auch an den FPEs. Das kriegste mit nem Pen leider nicht hin


    Da ich eh zu leichtem Untergewicht tendiere

    Neid...


    weil meine drei Hauptmahlzeiten mich lang genug satt halten


    so richtig "satt" kenne ich leider kaum Ich hab die ersten 7 Jahre noch konventionelle Therapie gemacht mit striktem Diätplan und mich von einer Mahlzeit zur nächsten gehangelt und die Minuten gezählt, bis ich ne Zwischenmahlzeit essen durfte, weil ich permanent Hunger hatte. Ich kenne hungrig und überfressen - dazwischen ist irgendwie nur selten. Sobald mir auffällt, dass ich grad keinen Hunger habe... krieg ich Hunger *hrmpf*

    Blutzucker ist die Autobahn, Gewebszucker ne Nebenstraße!

  • Seit Ende der Uni Zeit bin ich auch zu zwei Mahlzeiten übergegangen: unter der Woche nur Mittag- und Abendessen. Am Wochenende ein spätes Frühstück und Abendessen. Der Wegfall des Frühstücks hat die Kurve sehr glatt gezaubert. Auch Zwischenmahlzeiten versuche ich zu vermeiden (aus Höflichkeit geht es leider manchmal nicht anders), hat sich bisher super bewährt. Gegen Hunger am Vormittag hilft Kaffee ganz zuverlässig :gutenmorgen:

  • Ich halte es ähnlich - spätes Frühstück zwischen 10.00 h und 12.00 h und ein frühes Abendessen nach Möglichkeit KH-arm vor 18.00 h. Jeweils satt gegessen klappt das ganz gut ohne Zwischenmahlzeiten, in Ausnahmefällen greife ich zu Nüssen und Cocktail-Tomaten. Viel trinken hilft auch immer.


    LG

    Frosch13

  • wenn ich bei Hunger anfange, was zu trinken (Wasser/Tee) wird mir meist übel :( mein Körper lässt sich nicht so leicht austricksen.


    Vielleicht sollte ich einfach mal versuchen, mich 2x/Tag zu überfressen :rofl

    Blutzucker ist die Autobahn, Gewebszucker ne Nebenstraße!

  • So unterschiedlich kann die Herangehensweise sein, geradlinige Verläufe lassen sich immer hinbekommen, ob 2 große oder mehrere kleine Mahlzeiten.


    Ich habe es eine zeitlang ähnlich gemacht und 2 große Mahlzeiten den Tag über verteilt gegessen, bin dann aber mit Pumpe auf kleine Mahlzeiten umgestiegen, da ich Probleme mit der Insulinmenge pro Mahlzeit bekommen habe und die Werte einfach starke Schwankungen hatten.


    Mittlerweile mache ich es so, dass ich viele kleine Mahlzeiten zu mir nehme und so einerseits - wenn ich Fehler begehe (gerade bei Obst passiert mir das hin und wieder) - nur kleine Schwankungen nach oben und unten habe und diese sich dann andererseits auch einfacher korrgieren lassen.


    Zum Frühstück - wer kennt es nicht - bei schlechter Insulinempfindlichkeit löse ich das mit einem Vorbolus, maximal 60g KH, zum Mittag max. 30g und zum Abendessen max. 30g KH. Ich mixe schnelle KH mit langsamen (hauptsächlich Obst) und esse auch viel Low Carb-Produkte als Zwischenmahlzeit.


    Wenn bei mir ein Kanülenwechsel ansteht, dann lasse ich mich allerdings auch mal dazu hinreißen und esse zum Frühstück 100g KH und splitte dann den Bolus, funktioniert meistens ganz gut.


    Immer wenn ich mal eine Mahlzeit (z.B. "Kaffee und Kuchen" nachmittags) einschiebe, bricht aufgrund der überschneidenden Bolus-Dosen das Chaos aus - mal kleiner, mal größer. Deswegen kommt das quasi gar nicht mehr vor.


    Wie handhabt Ihr das?

    Gar keine Zwischenmahlzeiten?


    Hier hat sich bei mir auch unter ICT ein Bolusrechner positiv auf die Therapie ausgewirkt. Wenn deine Faktoren und Empfindlichkeiten stimmen, dann spricht eigentlich nichts dagegen - falls du noch keinen verwendest - einfach mit einem Bolusrechner diese Problematik der Boliüberlappungen in den Griff zu bekommen.

    Einmal editiert, zuletzt von Ohia ()

  • Ich handhabe es so wie viele andere auch:

    Ich esse wenn ich Lust dazu habe. Oft den halben Tag nichts aber manchmal alle paar Stunden.

    Natürlich je nach wert - mit 200er BZ esse ich natürlich keinen Kuchen.

  • Bei mir gibt es 3 Hauptmahlzeiten jeden Tag. Frühstück wenn spät nur 2 BE schnell verdaulich (Obst und Joghurt), dann reichen auch gut 3 Stunden Abstand (bei Apidra) zum Mittagessen für verlässliche Verläufe. Früheres Frühstück oder geplante Aktivität: auch langsamere BEs (typischerweise Haferflocken) dazu. Selten nachmittags Kuchen (bei sozialen Terminen) oder abends Knabberei nach dem Abendessen (da erhöhe ich aus Erfahrung Levemir etwas bei Käse - sonst geht der Dawneffekt durch die Decke...)


    LG Kierah

  • mit 200er BZ esse ich natürlich keinen Kuchen.

    Natürlich?

    Also wenn ich zu Kaffe und Kuchen eingeladen bin oder im Kaffee sitze und der Kuchen steht vor mir, dann esse ich den auch egal was der BZ macht. Klar ist der Peak mit 200 Ausgangswert nicht schön aber dafür gibts ne Korrektur dazu und das Kind ist ja eh schon in Brunnen gefallen.

    Dann nur am Kaffee zu nippen und den anderen beim Essen zuschauen oder ne Stunde traurig vor meine Kuchen zu sitzen tu ich mir nicht an. "Normales" Leben schlägt dann den Diabetes.

  • Meistens drei Mahlzeiten, ab und zu nachmittags was zu naschen.

    wenn der Wert nach dem Essen zu hoch ist , die letzte Mahlzeit aber nicht lange zurück liegt und Insulin noch wirksam ist korrigiere ich eben nur bis 140, 160,

    Oder ich messe gar nicht und korrigiere später.

    Längere Pausen sind natürlich auch nicht schlecht , um die Wirksamkeit des Basalinsulins zu überprüfen

    Auf Deutsch gesagt , wies kommt so kommts

    Man muss die Schuld auch mal bei den Anderen suchen 🙂

  • Schön zu lesen, wie Ihr mit Malzeiten

    Umgehen 👏👍

    Zzt. Ich versuche alle 4st.zu essen..

    Mit kuchen..

    Nur wenn der kuchen bis zum Abendessen hat sich mit höhere BZ werte eingemisstet mein Abendbrot besteht von Eiweiß Brot.


    Mein max.malzeit besteht

    zw.4 bis 5 BE..

    Rest auf Süßigkeiten überlasse meine BZ werte..zb.bei unter 90mg.

    Oft ich habe weniger. Zb.72mg.


    Bei mir läuft immer noch Remifase..

    Trotzdem muss ich achten das ich nicht übertreibe..:wacko:

    Dank Dexii mein BZ bzw.Gewebe Flüssigkeit ist gleich messig.

    Weiss ich sofort bescheid wann ich essen darf.😊

  • Lieber Ove,


    den Begriff "Zwischenmahlzeiten" habe ich das letzte Mal gehört, als ich mit Protaphan/ Actrapid eingestellt war, also die konservative ICT hatte, Anfang der 90er.


    Du solltest essen können, wann immer Du willst (und Hunger hast) und natürlich die Nierenschwelle nicht erreicht wird. Wenn Deine Basis stimmt laut BR-Test und Du entsprechend Deine tageszeitabhängigen Faktoren für KH und Korrektur kennst, sollte auch mit Pen keinerlei Einschränkung der Essgewohnheiten vorliegen. FPE sind ein mögliches zusätzliches Thema genau so wie die SEA/ ESA für die Erreichung Deiner postprandialen Ziele.


    Es klingt ein wenig so, als würde die Basis nicht stimmen, wenn Zwischenmahlzeiten Chaos nach unten oder oben auslösen. Wenn Du zu relativ festen Zeiten bolst können durchaus Basallücken durch Bolusinsulin ausgeglichen werden. Oder eben es läuft zuviel Basal und wenn Du da auch nur wenig Bolus draufgibst, gehts steil bergab. Überlappungen von bolus-Gaben sollten kein Problem darstellen, wenn die Faktoren stimmen und Du die Wirkdauer Deines Bolusinsulins kennt. Auch eine postprandiale Messung kann Dir dann Aufschluss geben über die Menge der überlappenden Bolusgabe.


    LG, Hannah

  • Hallo zusammen,

    vielen lieben Dank für die Rückmeldungen. Ich lasse das mal sacken...

    Ich glaube, ich sollte mir mal wieder angewöhnen, auf meinen Appetit zu hören (anstelle von Gewohnheit oder Uhr).


    Interessant finde ich auch, wie unterschiedlich Ihr das handhabt.

    Basal: Lantus (5 IE/d), Bolus: Normal-Insulin (0,5-1,3 IE/(gKH + gEW/2)/10), Pre-Workout: Humalog (1-2 IE), Hypo-Helfer: Dextro, KH-Menge pro Tag: 30-50g, Diaversary: 19.11.

    Glukosewerte werden vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.

  • Es klingt ein wenig so, als würde die Basis nicht stimmen, wenn Zwischenmahlzeiten Chaos nach unten oder oben auslösen. (...) Überlappungen von bolus-Gaben sollten kein Problem darstellen, wenn die Faktoren stimmen und Du die Wirkdauer Deines Bolusinsulins kennt. Auch eine postprandiale Messung kann Dir dann Aufschluss geben über die Menge der überlappenden Bolusgabe.

    Hmm, wie würdest Du da vorgehen? :/bzw. welche Schlussfolgerungen würdest Du aus der postprandialen Messung ziehen?


    Wenn ich eine Mahlzeit auslasse oder den ganzen Tag faste, dann verläuft mein BZ nahezu horizontal.


    Die Wirkdauer meines Bolus-Insulins kenne ich in etwa. Schwieriger ist es mit der Wirkdauer meines Essens: Traubenzucker geht ziemlich schnell. Einige andere Lebensmittel fangen erst nach 2-3 Stunden an, den BZ zu erhöhen (z.B. roher Spitzkohl oder Leber).

    Basal: Lantus (5 IE/d), Bolus: Normal-Insulin (0,5-1,3 IE/(gKH + gEW/2)/10), Pre-Workout: Humalog (1-2 IE), Hypo-Helfer: Dextro, KH-Menge pro Tag: 30-50g, Diaversary: 19.11.

    Glukosewerte werden vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.

  • also ich esse, wenn ich Hunger habe. In der Regel 2 grössere Mahlzeiten am Tag. Mittags Brot/Brötchen und abends warmes Essen.


    Kommt aber auch vor, dass es mehrere Mahlzeiten sind und ich halte auch keine Abstände ein. Da ich mysugr nutze und da ein Bolus-Rechner drin ist, muss ich mich auch nicht mit Bolus-Überschneidungen beschäftigen, da mysugr das alles (noch wirksames Insulin) berücksichtigt.

  • Moin.

    auch ich habe eine absolut klare Regel und da gibts keine Ausnahmen.

    Meine Essen Regel, nur soviel essen wie ich mag und das ist durchaus tagesvariabel.


    MlG


    Hinerki