Auswirkungen von der Basalrate auf den Bolus

  • Welche Auswirkungen sind bei euch zu beobachten bei Änderungen der Höhe des Basalinsulins?

    Als Beispiel bei mir:

    Ich spritze abends 13 Einheiten Toujeou, seit ca. 1 Jahr passt das so. Bolus brauche ich ca. 9 iE am Tag.

    Nun habe ich spät abends immer einen Anstieg , der sich bis zum Morgen nur schleppend wieder nach unten bewegt hat, und So musste ich abends immer 2iE Novorapid auf der Bettkante spritzen, um einigermaßen durch die Nacht zu kommen. Und das war mir immer irgendwie unheimlich so vorm schlafen gehen kurzzeitinsulin zu spritzen.

    Also habe ich mich entschlossen das Langzeit Insulin um eine Idee zu erhöhen, um 1 Einheiten, also von 13 auf 14 Einheiten

    Was dann passiert, finde ich erstaunlich. Und es ist wiederholbar, denn ich habe es jetzt schon zum zweiten Mal probiert.

    Wenn ich das Toujeou nur um 1! Einheit erhöhe, ist das Phänomen des nächtlichen Anstieges weg.

    Soweit so gut. (Wenn auch erstaunlich, denn um gleiches zu erreichen muß ich mindestens 2 iE Kurzzeitinsulin spritzen)

    Allerdings reduziert sich mein täglicher Bolus-Bedarf dann knapp um die Hälfte! D.h. ich brauche statt 9 Einheiten nur noch ca 4iE Bolus!

    Außerdem muss ich den ganzen Tag gegenessen weil ich sonst Unterzuckere.

    Also auch keine Lösung.

    Aber wie um alles in der Welt, kann 1! Einheit Erhöhung des Bolus 5! Einheiten Kurzzeit ersetzen. UND ich muss deutlich mehr essen um im grünen Bereich zu bleiben.

    It‘s Magic...

    Kennt ihr ähnliche Phänomene?

    :/

  • Ja, das kenne ich auch. Daher bin ich glücklich über die 0,5-IE-Einstellmöglichkeit des Novopen-Echo für das Basal. Selbst eine halbe Einheit kann über viel mehr oder viel weniger Bolus zum Essen entscheiden.

    Grüße K@rline

    Beurteilen Sie mich nicht nach meinen Erfolgen. Beurteilen Sie mich danach wie oft ich hingefallen und wieder aufgestanden bin. (Nelson Mandela)

  • Interessant.

    Also, Ich spritze 12 Einheiten Lantus abends. Und bei einem Nüchternwert von 130 und der passenden Menge zum Frühstück (6.30 Uhr), 3 oder 4 Einheiten ist absehbar, das ich um 8.30 voll in den UZ komme. 1 Einheit weniger, und ich liege bei über 200. Also kann es ja nur logisch sein, das Langzeitinsulin zu reduzieren, da ja Beide dann morgens zusammen wirken. Leider bin ich noch am experimentieren, um hier eine Lösung parat zu haben. Mein Doc gab mir die Empfehlung, das Lantus in den Oberschnekel statt in den Bauch zu spritzen. Mmmh. Klingt wenig logisch. Die 0,5-Einstellung von K@roline klingt da schon logischer. Aber danke ersteinmal für diesen Post.

  • Also, Ich spritze 12 Einheiten Lantus abends.

    Um wieviel Uhr spritzt du das Lantus denn?

    Ich habe vor einiger Zeit hier einen interessanten Artikel gefunden, dass bei späten Injektionszeiten genau solche Probleme (morgens zu hoch, vormittags zu tief) auftreten können.

  • Aber ist das nicht irgendwie unlogisch, das eine Einheit Langzeit SO viel ausmacht? Sie wirkt ja 24 Stunden, also ist es nur ein 24‘tel Einheit pro Stunde.

    Zumindest rechnerisch...

  • Soweit ich weiß wirkt Toujeou keine 24h durch.. und selbst wenn, hat auch ein Basalinsulin eine Wirkkurve mit starken und schwachen Zeiten.

    Bei mir hat damals der Umstieg von Levemir auf Tresiba, trotz stark verringerter Tresiba-Dosis (40 statt 60 Einheiten) dafür gesorgt, dass ich Abends nur noch Faktor 1.4-1.5 beim Bolus habe, statt vorher mal 3-4.

  • Aber ist das nicht irgendwie unlogisch, das eine Einheit Langzeit SO viel ausmacht? Sie wirkt ja 24 Stunden, also ist es nur ein 24‘tel Einheit pro Stunde.

    Zumindest rechnerisch...

    Nicht wirklich ...

    Zitat

    Mit dreifach höherer Konzentration

    Zur Absorptionsverzögerung wird bei Insulin glargin U300 eine Konzentrationsänderung der Insulinformulierung genutzt: Das neue Basalinsulin hat eine dreifach höhere Konzentration als Insulin glargin U100 und damit ein geringeres Injektionsvolumen. Nach der subkutanen Injektion bildet Insulin glargin U300 ein kompakteres Depot mit einer reduzierten Oberfläche.²,³ Daraus resultiert eine im Vergleich zu U100 langsamere und länger anhaltende Insulinfreisetzung sowie ein Wirkprofil über mehr als 24 Stunden

    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen.

  • Ich finde der Unterschied von Basal zu Bolus stimmt nicht überein. Es sollte doch so sein,daß Basal nur als Grundlage und Bolus zu den Mahlzeiten gegeben wird. Ist Basal Tojeo zu hoch ist natürlich die Gefahr der UZ gegeben und man kommt ohne Zwischenmahlzeiten nicht aus.

    Ich spritze Basal Tojeo abends in den Oberschenkel ( Wirkdauer 24 Std ) und rechne zu jeder Mahlzeit den Bolus aus. Ergebnis: HBA1c momemtan 5,7 ist doch supper.

    Meine anfängliche Idee alles ausrechnen und begründen zu könne habe ich nach 2 Jahren Typ 3c längst aufgegeben. Die BSD macht nicht immer alles so wie man glauben mag.

    MfG

  • Aber ist das nicht irgendwie unlogisch, das eine Einheit Langzeit SO viel ausmacht? Sie wirkt ja 24 Stunden, also ist es nur ein 24‘tel Einheit pro Stunde.

    Zumindest rechnerisch...

    Nicht wirklich ...

    Zitat

    Mit dreifach höherer Konzentration

    Zur Absorptionsverzögerung wird bei Insulin glargin U300 eine Konzentrationsänderung der Insulinformulierung genutzt: Das neue Basalinsulin hat eine dreifach höhere Konzentration als Insulin glargin U100 und damit ein geringeres Injektionsvolumen. Nach der subkutanen Injektion bildet Insulin glargin U300 ein kompakteres Depot mit einer reduzierten Oberfläche.²,³ Daraus resultiert eine im Vergleich zu U100 langsamere und länger anhaltende Insulinfreisetzung sowie ein Wirkprofil über mehr als 24 Stunden

    1 IE 100er Insulin entspricht aber trotzdem 1 IE 300 Insulin - nur die Menge, also das Volumen ist unterschiedlich.

    Während beim 100er Insulin 1mL 100 IE entspricht, also 1 IE = 10μL, sind beim 300er Insulin 300 IE/mL, also 1IE = 3,33μL.


    Deshalb diesen Lösungsansatz direkt wieder vergessen, falls er in die "Konzentrationsrichtung zielt" - so hatte ich das im ersten Moment verstanden.