Ablauf Reha Erfahrungen

  • Da ich ja jetzt bald in Reha aufbreche, hätte ich noch einige Fragen, wie bei euch so der Reha-Aufenthalt ablief (war wegen Crohn schonmal in einer Reha-Klinik, die war aber sehr schlecht...) und ich weiß gerade nicht so ganz, was mich dann in der Reha erwarten wird.


    Im Wartezimmer meiner DiaPraxis lag irgendwann mal ein Buch aus, da wurde irgendwie folgender Ablauf bei einer Reha für Diabetiker (weiß aber nicht ob Typ 1 oder 2) beispielhaft vorgestellt: 8.00 BZ messen, Insulin spritzen, Frühstück 9.00-10.00 Diabetes-Schulung xy ... 12.00 Uhr BZ messen, Insulin spritzen, Mittag essen, 14.00-15.00 Uhr Diabetes Schulung xy, 16.00-17.00 Uhr Ernährungsschulung xy usw.


    Frage an euch: Muss blutig der BZ gemessen werden oder reicht Libre? Wird in der Gruppe oder von einer Pflegekraft BZ gemessen oder darf ich das wenn dann selbst machen, allein o. Aufsicht? Gleiche Frage beim Insulin spritzen, alleine oder mit Aufsicht??


    Sorry, wenn ich jetzt dumm frage, aber ich war ja noch nie in einer Reha Klinik für Diabetiker. Hatte auch noch keine Gruppenschulung.. Wie läuft das ab, würde mich über Erfahrungen echt freuen. In Bad Heilbrunn habe ich schon was von 5x Tag blutig gelesen =O=O Bin da aber nicht.


    Und wie voll war euer Tagesplan, fanden jeden Tag Schulungen statt? Welche Anwendungen bzw. Therapien hatte ihr neben der Diabetes-Schulung noch für den Diabetes?


    Bei mir wird neben Diabetes-Schulungen, auch hoffentlich Patientenschulungen zu Morbus Crohn, individuelle Ernährungsberatung, Psychologische Gespräche, Sozialdienst Gespräch und Krankengymnastik stattfinden. Bin ja wegen Doppel- bzw. Multimorbider Erkrankungen in der Reha. Hauptdiagnose allerdings Diabetes und Crohn. Würde aber gerne wissen, welche Punkte ihr wichtig fandet bei eurer Reha, damit ich nachhaken kann, sollten sie die falschen streichen. Weil alles unterzubekommen wird nicht gehen, da wird was gestrichen haben sie mir schon gesagt. Nur Teile vom Diabetes-Programm und Teile vom Crohn Programm werde ich mitmachen können.

  • Hey, ich war im April in Durbach zur Reha (nur Typ 1) und kann Dir wie folgt berichten:


    bei dem Aufnahme/Arztgespräch wurde festgelegt, wo mein Schwerpunkt lag und was ich gerne in der Reha erreichen und machen wollte. Ich wollte nochmal Schulungen haben um die alten Gewohnheiten zu hinterfragen und evtl. Neues kennenzulernen. Alle wichtigen Punkte (Ernährung, Basal/Bolus, Faktoren, Sport, Folgeerkrankungen) wurden hier wirklich gut und interessant geschult.


    Als Sportprogramm hatte ich mir Wassergymnastik, Walken, Ergometer und Wirbelsäulengymnastik ausgesucht und damit war der Tagesplan echt voll :-)


    Wir haben Tagebuch geführt, wer ein Libre oder ähnliches hatte, konnte die Werte daraus übernehmen. Trotzdem wurde ab und zu blutig gemessen, um das abzugleichen.

    Die Messungen und auch Spritzen hat jeder selbst gemacht. Ich habe eine Pumpe und einmal wurde geprüft, wie ich den Katheter lege (desinfizieren, Spritzstelle etc.).

    Um 7 Uhr morgens musste das BZ Tagebuch abgegeben werden und der Doc hat kommentiert. Um halb acht war Frühstück und dann ging's schon los mit Schulungen, Sport etc. Das Mittagessen war zwischen 12 und 13 Uhr, je nachdem, wie lange das Programm am Vormittag ging. Dann ging's weiter bis um 16 Uhr. Danach war Abendessen ab 17.30 Uhr und anschießend Freizeit.


    Vor dem Mittagessen war täglich die individuelle BZ Besprechung mit dem Doc.


    Ich habe in der Reha diverse Basalratentests gemacht, die aber alle nichtssagend durch den vielen Sport waren (ich bin sehr häufig dort unterzuckert, ist eben nicht mein ganz normaler Alltag gewesen). Trotzdem hat mir die Reha gut getan, vor allem der Austausch mit den anderen Typ 1ern. Wir waren zu 8 in der Gruppe und in den Schulungen immer zusammen.


    Das Angebot in Durbach war sehr gut, u. a. auch Entspannungstechniken und psychologische Gespräche, wenn man das wollte. Aber das muss ja jeder selbst entscheiden.


    Ich habe im Vorfeld bei "Klinikbewertung.de" und auf der Homepage der Klinik gelesen, was so angeboten wird und wie die anderen die Klinik empfunden haben.


    Hoffe, mein Beitrag hilft Dir und die Reha gefällt Dir gut.

    Ich fahre alle 4 Jahre und freue mich immer wieder darauf. Die Zeit tut mir persönlich immer sehr gut.


    LG

  • Wie wäre es, wenn du die Erfahrungen von anderen einfach mal genau das sein lässt was sie sind: Erfahrungen von Anderen!

    Was du grade machst ist dich wieder grundlos verrückt. Wenn dir jetzt jemand sagt, er musste dort 10 mal am Tag blutig messen hast du schiss, obwohl das bei dir vielleicht garnicht zutrifft. Sagt dir jemand, libre reicht und es reicht dann dort doch nicht, wirst du dort total empört sein und dich dagegen wehren wos nur geht.

    Also als gut gemeinter Tipp: fahr da hin, unvoreingenommen, schau dir an wies läuft und mach/nimm mit so viel du kannst.

    "Gibt das Leben dir Zitronen, frag nach Salz und Tequila..." SDP

  • Wie wäre es, wenn du die Erfahrungen von anderen einfach mal genau das sein lässt was sie sind: Erfahrungen von Anderen!

    Was du grade machst ist dich wieder grundlos verrückt. Wenn dir jetzt jemand sagt, er musste dort 10 mal am Tag blutig messen hast du schiss, obwohl das bei dir vielleicht garnicht zutrifft. Sagt dir jemand, libre reicht und es reicht dann dort doch nicht, wirst du dort total empört sein und dich dagegen wehren wos nur geht.

    Also als gut gemeinter Tipp: fahr da hin, unvoreingenommen, schau dir an wies läuft und mach/nimm mit so viel du kannst.

    Ich weiß doch, dass es nur Erfahrungen von anderen sind.

    Möchte einfach wissen, auf was ich mich einstellen kann und habe dann einen Vergleichswert. Weil ich mir einfach gar nichts drunter vorstellen konnte.


    Deinen gut gemeinten Tipp will ich auch so beherzigen. Ich werde hinfahren, freue mich auch wahnsinnig auf die Reha und das man mir hilft, aber ich möchte vorher gerne es etwas einschätzen, wie es laufen KÖNNTE. Natürlich kann es bei mir auch komplett anders sein.


    Ich werde mich sicher nicht in Panik reinsteigern. Nur zur Info letzte Reha vor zwei Jahren, bei allen hieß es, du musst dir dort Blut abnehmen lassen, sonst schicken sie dich heim und du musst für den Reha-Aufenthalt zahlen, bekommst keine Reha mehr genehmigt, etc. pp. Ich hatte so Panik und bin fast verrückt geworden, hätte fast alles hingeschmissen. Ergebnis: Erstmal keine Blutabnahme.. Gesamte Panik umsonst:rolleyes::rolleyes:Das war mir eine Lehre.

    Dieses Mal will ich die Reha unbedingt, werde mit den Leuten da sicher eine Lösung finden, aber möchte mich halt vorher einfach informieren, was andere so erlebt haben. Über Blutabnahme brauche ich mir auch keine Gedanken machen, wurde letzte Woche bereits erledigt:)

  • darf ich mal fragen, wo du hingehst??

    Für Typ 1er gibt es sehr wenige Rehakliniken der Rentenversicherung!

    Ich war kürzlich in Bad Kissingen und habe die Erfahrung gemacht, dass der Typ 1 zwar Schulungen erhält, aber sonst sehr wenig auf den BZ-Verlauf geschaut wird. Hatte zwar täglich meine Werte abgegeben, aber das war es dann schon. Den CGM-Verlauf konnte sie dort nicht auslesen.........das habe ich dann selbst gemacht mit Internetstick. Vor ein paar Jahren war das besser organisiert. Glücklicherweise war gerade noch ein OA da, der wirklich super ist und eine sehr engagierte OÄ. Aber die schaffen auch nicht alles und kümmern sich natürlich auch um die anderen Patienten, d. h. nicht nur um die wenigen Typ 1er. Man macht das dort ziemlich selbst - zumindest ich, bei anderen war es schon anders.

    Für mich war es eine gute Auszeit, wo ich auch mal fragen konnte. Überwiegend war Sport - das Motto dort: Bewegung ist Leben. Allerdings wusste ich nicht, was mich bei der Gymnastik z.B. erwartet - soll ich die BR runterstellen, soll ich was essen...? Das hat mich eigentlich sehr durcheinander gebracht - daheim war es wieder im Lot!

    Wichtig sind auch die Kontakte.

    Es ist inzwischen eine Klinik für Adipöse, teilweise mit Ty 2, viele hatten psychische Probleme. Da ich damit nichts zu tun habe, habe ich auch das psychologische Programm nicht gebraucht. Einige Patienten waren mit DM aus einer anderen Klinik dort untergebracht - sie hatten überwiegend psychosomatische Probleme und konnten auch am DM-Programm teilnehmen.

    Denke, dass beim Aufnahmegespräch die Ziele für jeden festgelegt werden und man muss sich da nicht schon vorher stressen. Wichtig ist, dass du Sport - und Schwimmsachen mitnimmst - man bekommt da ja vorher auch eine Liste.

    cd63

    Grüße nest

  • darf ich mal fragen, wo du hingehst??

    Vitalisklinik Bad Hersfeld

    Ist auf Verdauungs- und Stoffwechselerkrankungen u.a. laut Homepage Diabetes Typ 1,2,3 spezialisiert. Dabei wird insbesondere bei Diabetes ein großer Schwerpunkt auf Typ 1 und Pumpentherapie gelegt. Also müssten da ja mehrere Typ 1er rumspazieren. Ist auch von der DDG als Typ1 Zentrum anerkannt worden.

  • Bei mir war es eine abwechslungsreiche Reha. Morgens war BZ messen angesagt und zwar mit Laborgeräten. Der Rest war dann Selbstkontrolle angesagt, wo ich dann auch meine CGM Werte verwenden durfte. Zu viele Themen gab es Gruppenschulungen. Unter anderem war auch das Schwerbehindertenrecht ein Schwerpunkt. Dazu kam noch viel Sport und Schwimmen. Psychologische Unterstützung gab es auch. Ernährungsberatung wurde auch angeboten. Aber es ist so wie immer, man muss auch wollen, sonst wird das nichts!

    >auf Kohle geboren<


    Wenn jemand zu dir sagt "die Zeit heilt alle Wunden", hau ihm auf die Fresse und sag´: "Warte, gleich wird`s besser!"

  • Aber es ist so wie immer, man muss auch wollen, sonst wird das nichts!

    Ich musste jetzt um diese Reha wahnsinnig kämpfen. Widerspruch, min. 50 Seiten Befunde, eigene Begründung, Libre Kurven etc. ich werde die Reha so gut wie es nur geht nutzen, weil ich es als große Chance sehe. Hier ambulant kann mir nur unzureichend geholfen werden, die Rehaklinik ist auf alle meine Probleme (Crohn, Reizdarm, Z.N. Pankreatitis, Diabetes Typ 3/1) spezialisiert. Wenn mir jemand helfen kann, dann sie.

  • Ich drück dir die Daumen das die Reha was bringt.


    Ich hatte mir auch eine Reha Klinik ausgesucht die als Schwerpunkte Diabetes und CED hat. Für mich waren die drei Wochen nicht hilfreich. Als Pumpenträger war ich fast Exot. Blutig musste bis auf am Wochenende trotz eines G6 trotzdem gemessen werden.

    Für meine CED hat es nichts gebracht, obwohl ich häufig erwähnt hatte das dies mein Schwerpunkt ist, hatte ich in der letzten Woche nur einen Vortrag.

    Menschen lügen aus vielerlei Gründen, aber niemals ohne Grund.

  • Ich drück dir die Daumen das die Reha was bringt.


    Ich hatte mir auch eine Reha Klinik ausgesucht die als Schwerpunkte Diabetes und CED hat. Für mich waren die drei Wochen nicht hilfreich. Als Pumpenträger war ich fast Exot. Blutig musste bis auf am Wochenende trotz eines G6 trotzdem gemessen werden.

    Für meine CED hat es nichts gebracht, obwohl ich häufig erwähnt hatte das dies mein Schwerpunkt ist, hatte ich in der letzten Woche nur einen Vortrag.

    Wo warst du?

  • Ich war in der Rosenbergklinik in Bad Driburg. :(

    Die hatte ich auch in der engeren Wahl. Auch wegen zusätzlichen Schwerpunkt laut Homepage auf Psychosomatik.

    Gut dass mir Bad Hersfeld sympatischer war. Bei der anderen hatte ich irgendwie ein komisches Bauchgefühl.


    Ich kann ja berichten, wie dann die Reha war. Vielleicht, solltest du nochmal grundsätzlich eine Reha machen wollen, dass die Vitalisklinik besser geeignet sein könnte. Wegen CED höre ich jedenfalls nur positives. Ob die Kombi Diabetes und CED klappt werde ich ja vor Ort sehen. Dann kann ich berichten. Generell scheint die Vitalisklinik Bad Hersfeld ja (vielleicht auch noch) nicht so bekannt zu sein unter den Typ1ern.

  • Hallo July,

    Mich beschleicht das Gefühl, und das ist nicht böse gemeint, dass egal wie es kommt, bei dir immer hinter jedem Baum ein Räuber steht.

    Lass dich darauf ein, lerne neue Leute kennen und vor allem hab Spass. Vieles geht in der Gruppe einfacher.

    Ich war vor zwei Jahren im wunderschönen Bad Schandau in der Sächsischen Schweiz und habe die Zeit sehr genossen.

  • Ich war in der Rosenbergklinik in Bad Driburg. :(

    In der Anstalt war ich auch. Leider ist vieles auf Type 2 ausgelegt. Trotzdem habe ich mich dort gut aufgehoben gefühlt. man hat sich viel Zeit genommen und selbst der Chefarzt hat sich intensiv mit meinen Problemen auseinander gesetzt.

    >auf Kohle geboren<


    Wenn jemand zu dir sagt "die Zeit heilt alle Wunden", hau ihm auf die Fresse und sag´: "Warte, gleich wird`s besser!"

  • Habe mich mal drangehängt.


    Ich bin ein absoluter Sportmuffel.

    Schwimmen mag ich überhaupt nicht und Laufen seit Jahren nicht mehr. Fahrrad ist ein Foltergerät.


    Allerdings bin ich im Job auch fast durchgehend auf den Beinen unterwegs und laufe zum Teil mehrere Kilometer am Tag.


    Eine Reha wäre für mich die Zeit für das Justieren der Basalrate, einer Schulung über FPE und der Kontrolle meiner Faktoren.


    Wie gesagt, wenn man von mir auch nur 1 Stunde Sport am Tag verlangen würde, wäre das für mich der Abbruch der Kur.


    Geht so was oder lasse ich das lieber sein und mache noch eine Kreuzfahrt zusätzlich im Jahr?



    Mein Doc läuft Marathon und hat es jetzt mit dem Herzen. Ich bevorzuge die Profilaxe durch Rotwein.

    Stay cool and carry on gardening !

    Einmal editiert, zuletzt von Hobbybauer ()

  • Hobbybauer

    Wenn du dort nicht wenigstens so viel Bewegung hast, die du ansonsten auch zu Hause hast, wird eine Basalraten Einstellung gar nichts bringen. Denn sobald du wieder zu Hause bist, läufst du aus dem Ruder. Dann müsstest du wenigstens deine täglichen Kilometer weiterhin einhalten.

  • Das ist einleuchtend. Meine Frage ist, muß man das Programm mitmachen oder kann man. Natürlich weiß ich, daß Bewegung nicht unnützlich ist, ich habe davon jedoch während der Woche genug. Und Sport ist eben nicht mehr mein Ding.

    Stay cool and carry on gardening !

  • Hobbybauer

    Das kann ich dir leider nicht sagen. In meinen bisherigen drei Rehas und eine Anschlussheilbehandlung wurde eigentlich immer auf die Wünsche eingegangen. Aber ob sie wirklich bei einer Diabetes Reha den Sport streichen würden, da glaube ich eher, sie würden so lange auf dich einreden, bis wenigstens etwas in den Plan kommt. Andererseits, was willst du die ganze Zeit machen wenn die anderen in Therapie sind? Das würden recht langweilige Wochen werden.

  • Hobbybauer

    Das kann ich dir leider nicht sagen. In meinen bisherigen drei Rehas und eine Anschlussheilbehandlung wurde eigentlich immer auf die Wünsche eingegangen. Aber ob sie wirklich bei einer Diabetes Reha den Sport streichen würden, da glaube ich eher, sie würden so lange auf dich einreden, bis wenigstens etwas in den Plan kommt. Andererseits, was willst du die ganze Zeit machen wenn die anderen in Therapie sind? Das würden recht langweilige Wochen werden.

    Man könnte ja seinem Lieblingssport fröhnen , so wie ich jetzt,

    surfen...

    Außerdem denke ich , daß wenn der Sport einem keinen Spaß macht die Werte eher steigen.

    Den ganzen Tag im Bett liegen ist für eine Neueinstellung des Zuckers natürlich auch nicht

    sinnvoll.


    Hobbybauer

    Ich plädiere doch eher für ne Kreuzfahrt, besser wie Kreuzschmerzen durch Sport


    July95

    Ich würde es erst mal probieren, wenn es Mist ist , kommt vielleicht irgendwann ,

    wie bei mir die Erkenntnis , dass man bei Diabetes einen eigenen Chefarzt hat, nämlich sich selbst.

    Das beste Mittel um schneller mit dem Spritzen klar zu kommen.

    Also , so oder so wird es was bringen..

    Man muss die Schuld auch mal bei den Anderen suchen 🙂