Diabetes Typ 1 bei Kleinkind

  • Ich glaube, Kathi kennt die Symptome und achtet darauf. Ist ja nicht so, dass sie bei einem ernsten Verdacht nicht sofort testen würde.

    Ich meinte das eher so, das man bevor sich überhaupt irgendwelche Symptome zeigen intervenieren kann, wenn man z.b. Schwankungen im Hba1c feststellt (ne Art Pre-Diabetes).

    Ob das medizinisch Sinn macht, bzw. ob und wie sich ein entwickelnder Diabetes in Laborwerten bemerkbar macht, darüber weiß ich nichts. Da müsste man einen Diabetologen konsultieren.

  • Ich hab ja auch zwei Kinder (5 und 7) und ich hab sie, wie oben geschrieben, nicht testen lassen. Falls ich mir Sorgen machen würde, würde ich mir Urinsticks holen. Bis jetzt hab ich meine Kinder noch nie gepiekst, das will ich Ihnen echt nicht antun, ohne dass ein konkreter Verdacht vorliegt.

    Eure Sorgen kann ich verstehen, ich denke auch darüber nach, was ist, wenn es bei einem meiner Kinder losgehen sollte. Auf der anderen Seite bin ich guter Dinge, dass sie gesund bleiben.


    Viele Grüße,

    Wer nichts weiß muss alles glauben. Maria von Ebner- Eschenbach

  • Ich finde beide Entscheidungen - Kind testen lassen oder nicht testen lassen - völlig nachvollziehbar. Finde es merkwürdig, dass manche Kinderärzt/innen wie bei Kathi20 so aktiv dafür argumentieren (sofern er/sie nicht an der Studie beteiligt war natürlich 😄) und nicht einfach nur auf die Möglichkeit hinweisen.


    Wir haben unsere Tochter allerdings vor zwei Jahren im Rahmen der Fr1da Studie (als Verwandte ersten Grades außerhalb der Länder, die ohnehin an der Studie teilnehmen) testen lassen. Hatten vorher mehrfach Situationen, in denen ich und einmal auch mein sonst eher entspannter Mann den Verdacht hatten, und wollten - wenn schon keine 100% Sicherheit, das ist uns klar, dass es die nicht gibt, aber doch zumindest eine Tendenz wissen, ob ihr Risiko stark erhöht ist. Für mich ist das Thema dadurch, dass sie nur das "normal erhöhte" Risiko als Kind einer Typ-1erin hat, stärker in den Hintergrund gerückt, auch wenn man als Elternteil mit Typ-1 vermutlich bei manchen Dingen immer hellhörig ist. 😉


    Lustigerweise hat unser damaliger Kinderarzt, der sonst immer von der Sorte "Stell deine Fragen besser Maschinengewehr style, sonst ist er schon wieder zur Tür raus" war, sich damals richtig viel Zeit genommen, um mich auch über das Recht auf Nichtwissen aufzuklären, ob und was wir denn mit einer schlechten Nachricht anfangen würden usw. Das fand ich sehr gut, auch wenn ich in diesem Fall anders entschieden habe, weil ich sonst eigentlich gegen zusätzliche Untersuchungen ohne konkreten Anlass bin.


    Uns hätte die Nachricht, dass sie ein erhöhtes Risiko hat, natürlich nichts bzw. einiges an Sorgen gebracht, aber man könnte eine Manifestation dann vielleicht früher entdecken (wobei es laut Kinderarzt eigentlich kein Problem ist, den DM bei Kleinkindern zu entdecken, wie einige auch schon schrieben) und vor allem wäre vielleicht eine Teilnahme an einer Folgestudie möglich gewesen, was ich sowohl für die beteiligten Familien als auch für die Forschung eine super Chance finde. Auch wenn ich im Nachhinein natürlich froh bin, nicht alle paar Monate für irgendwelche Check-ups im Rahmen einer Studie durch die ganze Republik reisen zu müssen 😬


    Peinlicherweise muss ich auch sagen, bei den zwei Gelegenheiten, bei denen wir vorher den Blutzucker unserer Tochter getestet haben, hatte ich gar nicht an Urinsticks gedacht 🤦. Bin ganz old school mit Pen unterwegs und habe daher gar keine Ketonsticks Zuhause 🙈

  • Hallo zusammen,

    ich kram das hier mal wieder raus, ist für mich grade sehr aktuell.

    Seit ich 2 Jahre alt war bin ich selbst Diabetikerin. Meine 3 Kids (7jährige Zwillinge und ein 9jähriger großer Bruder) hab ich nie testen lassen. Wenn sie neugierig waren was ich da so mache hab ich sie mal probeweise Blutzucker daheim messen lassen. Fanden sie alle nicht schlimm...

    Es gab mal ne Situation beim Großen, da hat er getrunken wie ein Weltmeister - da hab ich gemessen - nix.

    Jetzt lieg ich hier mit meiner Tochter im KH Diagnose Diabetes. Sie ist die letzten Tage häufiger auf Toilette und hat mehr getrunken als sonst aber nie extrem. Erst hab ich gedacht "Blase oder so" und hab den Hintergedanken verdrängt - sie war auch sonst topfit und gut gelaunt. Irgendwann wurde es mir dann doch unheimlich und ich hab ihr gemessen: BZWert war 400. Ketone haben wir erst im KH gemessen: keine

    Im KH sagt mir jeder das sie quasi noch nie einen Diabetes in so einem Anfangsstadium gesehen haben. Nach 12 Stunden hatten wir keinen Wert mehr unter 70 oder über 170. Wir arbeiten hier nach 2,5 Tagen quasi schon an den ersten Feinheiten...

    Was ich damit sagen will: wir sind alles Experten- wir entdecken das früh genug. Ohne Anzeichen testen müssen wir Profis nicht.

  • Ich habe den Zucker 1978 mit 10 Jahren bekommen, meine Mama war 8 Jahre eher dran, und meine Oma hatte es in den 60igern erwischt.


    Ich hatte zuvor Scharlach und bin mit Penicillin behandelt worden. 2 Monate später ging das bei mir mit dem Trinken los und 10 Tage später war das mit dem Zucker klar.


    Die Meinung der Ärzte ist nach wie vor, Scharlach kann Diabetes mel. Typ I auslösen.


    Meine Mama als auch meine Oma sind mit Penicillin behandelt worden, ich weiß jedoch nicht nach welchen Vorerkrankungen.


    Bei meiner Cousine ging es nach der Chemo nach dem Brustkrebs los.


    Erblich? Ich weiß nicht. Ich denke man sollte sich das Krankheitsbild anschauen, welche Vorerkrungen und welche Heilbendlungen.

  • Die Antikörper sind schon Jahre vorher messbar. Infekte sind oft der Auslöser, die Ursache liegt wo anders.


    Zuckerbarby ich finde deine Einstellung toll! Ich denke, genau wie du. Bis jetzt haben meine Mädels noch keinen DM, aber wenn ich lese, wie du es machst, dann möchte ich es genauso gelassen machen wie du, falls es passieren sollte! Mit der Einstellung gibst du deiner Tochter die besten Voraussetzungen um gut damit klar zu kommen!!!

    Wer nichts weiß muss alles glauben. Maria von Ebner- Eschenbach

  • chatti Danke, das hilft meiner Tochter tatsächlich. Fühl mich nicht ganz so hilflos wie andere Eltern hier. Ich fordere hier nur die Schwestern ganz schön, weil ich Fragen stelle, die sie nicht gewohnt sind8o

    Und meine Tochter nimmt auch alles ganz cool hin...

  • Das ist mir Sicherheit eine fördernde und anstrengende Zeit, obwohl du es so souverän meisterst. Auf der anderen Seite denke ich mir dann, meine Kinder sehen ja, wie gut man mit DM Leben kann und die Medizin entwickelt sich so dermaßen schnell, wenn ich sehe, wie ich vor 34 Jahren angefangen habe, mit Urinteststreifen und festen Spritzschema und heute bin ich im Loop und es läuft alles automatisch. Und wir sind ja noch lange nicht am Ende mit den neuen Insulinen und der Technik .

    Wer nichts weiß muss alles glauben. Maria von Ebner- Eschenbach

  • chatti das waren/sind auch meine Gedanken. Ich hab vor fast 37 Jahren angefangen. Auch noch mit festen Essplänen und Spritzschemen. War dann eins der ersten Kinder in Deutschland, die das Insulin lispro (heute Humalog) in ner Studie testen durfte. Das war ein Gefühl von absoluter Freiheit damals: Bolus spritzen und losessen oder blitzschnell mal korrigieren...

    Und heute drück ich nur aufs Knöpfchen... Bin gespannt was die nächsten 30 Jahre noch so drin is...