FIASP in Muskel

  • Servus zusammen,


    ab und an spritze ich kleinere Korrektureinheiten FIASP direkt in den Wadenmuskel mit dem 4mm Pen. Gerade nach einem Essen, bei dem ich den Bolus verschätzt habe wirkt das bei mir innerhalb von 20 Minuten und ich habe das Gefühl, dass die Wirkung auch nicht so lange anhält wie subkutan am Bauch. Dort dauern kleine Korrektureinheiten meist ne Stunde bis ich das in meinem Verlauf merke. Hat sonst noch jemand Erfahrungen damit?


    Klar, die Anflutung geht schneller, aber das mit der verkürzten Wirkung ist mir nicht ganz klar. Nach einer Stunde ist da der Zauber vorbei.


    LG

  • Ist das nicht gerade der Sinn einer i.m ober i.v. Korrektur? Das Insulin landet viel schneller im Blut und dort hat es ja nur eine Halbwertszeit von einigen Minuten, dementsprechend ist die Wirkung auch schnell wieder weg.

    Bei i.m. ist der Effekt im Vergleich zu i.v. nur etwas abgeschwächt und unberechenbarer.

  • Ist das nicht gerade der Sinn einer i.m ober i.v. Korrektur? Das Insulin landet viel schneller im Blut und dort hat es ja nur eine Halbwertszeit von einigen Minuten, dementsprechend ist die Wirkung auch schnell wieder weg.

    Bei i.m. ist der Effekt im Vergleich zu i.v. nur etwas abgeschwächt und unberechenbarer.

    also gerade wenn ich später dann noch Sport vorhabe ist in den Muskel bei verrechnetem Bolus echt prima. Die schnellen Verläufe von so einer mickrigen Einheiten erschrecken aber doch schon.

  • also gerade wenn ich später dann noch Sport vorhabe ist in den Muskel bei verrechnetem Bolus echt prima. Die schnellen Verläufe von so einer mickrigen Einheiten erschrecken aber doch schon.

    Es kommt eben die Wirkung auf einmal zusammen, die sich sonst über 5-6 Stunden verteilt hätte. Die kurze Wirkdauer dürfte ja auch für den Sport von Vorteil sein.


    Das schwierige an der i.m. Injektion ist dabei halt, dass die tatsächliche Resorption stark von der Durchblutung/Belastung und Stelle der Injektion abhängt. In dem Punkt ist tatsächlich eine i.v. Injektion besser steuerbar.

  • Wie schafft man es denn mit 4mm-Nadeln in den Muskel zu spritzen? :/


    Ich habe mal gehört, dass Insulin im Muskel nicht gut sein soll für das Muskelgewebe. Ob das stimmt, kann ich leider nicht beurteilen...

    „Soll ich den Notarzt rufen?“ – „Nein, das ist ein Fall für Spezialisten, rufen Sie die Gummibärenbande!“ (diabetes-leben.com)


  • Ich habs mal probiert mit 8 mm und Alt Insulin, hat funktioniert aber oft würde ich das auch nicht machen.

    Beim novorapid teile ich die Dosis auf mehrere Stellen auf, wirkt auch viel schneller

    Man muss die Schuld auch mal bei den Anderen suchen 🙂

  • Wie schafft man es denn mit 4mm-Nadeln in den Muskel zu spritzen? :/


    Ich habe mal gehört, dass Insulin im Muskel nicht gut sein soll für das Muskelgewebe. Ob das stimmt, kann ich leider nicht beurteilen...

    ansetzen und rein. kein Problem, hab da so gut wie kein Fett.

    Ich nehme an dass es im Muskel landet wegen der schnellen Wirkung.
    habe aber keinerlei Schmerzen beim Spritzen.


    Habe auch irgendwo im Hinterkopf, dass das nicht so gut sein soll, kann aber keine Quellen finden.

  • Hört sich wie Lehrbuchmeinung an mit den Muskelschäden aus einer Zeit, als lange Spritzen tief in den Muskel gesteckt wurden. Mit der Pennadel bleibe ich ja total an der Oberfläche, maximal am Randbereich des Muskels.

  • Ich habe schon von Leute gelesen, die sich den Omnipod an die Wade machen. Aber diesbezüglich keine Infos zu Beschwerden, außer dass das Insulin da bei dem einen gut und bei em anderen schlecht gewirkt hat.

  • Hört sich wie Lehrbuchmeinung an mit den Muskelschäden aus einer Zeit, als lange Spritzen tief in den Muskel gesteckt wurden. Mit der Pennadel bleibe ich ja total an der Oberfläche, maximal am Randbereich des Muskels.

    Nein, das war Dr. Teupe aus Althausen.

    Muskelgewebe ist Muskelgewebe und dabei spielt es keine Rolle, ob es ein paar mm oder cm tief verletzt wird.


    Viele Grüße

    Bratbäcker

  • Also wenn ich alle paar Tage bis Wochen mal im Muskel korrigiere, sehe ich das Risiko einer Muskel Verletzung als recht überschaubar an. Wir sprechen hier ja nur von Korrekturen wenn ich mich verschätzt habe.

  • Das Risiko vom Blitz getroffen zu werden ist angeblich sehr gering, trotzdem vermeidet man diese Situation.


    Ich habe ca. 10 Jahre lang, anfangs öfter, dann weniger oft, weil's manchmal sehr weh tat. Meine Muskeln haben auch keinen Schaden genommen, das Risiko scheint vielleicht (?) nicht wirklich hoch zu sein, trotzdem besteht es.


    Inzwischen bin ich völlig davon abgekommen und mache nur noch iv. Schnell da, schnell weg, keine Auswirkung auf die TDD bzw. beschäftigt keine Rezeptoren und dabei noch 100%ig kalkulierbar in der Wirkung.


    Viele Grüße

    Bratbäcker

  • Inzwischen bin ich völlig davon abgekommen und mache nur noch iv. Schnell da, schnell weg, keine Auswirkung auf die TDD bzw. beschäftigt keine Rezeptoren und dabei noch 100%ig kalkulierbar in der Wirkung.

    Das finde ich interessant und würde ich auch gern mal probieren. Aber wo/wie machst du das (mit dem Pen, mit einer Spritze)? Bei mir sind in der Armbeuge in abgebundenem Zustand die Arterien nicht zu sehen, sondern nur schwach zu fühlen. Die Arzthelferin stochert immer lange drin rum, bis sie mal zufällig trifft.


    Ist die Insulinsensitivität intravenös identisch, kann man also bei Korrekturen den gleichen Faktor nehmen wie immer?

    Einmal editiert, zuletzt von Kappa ()

  • Das finde ich interessant und würde ich auch gern mal probieren. Aber wo/wie machst du das (mit dem Pen, mit einer Spritze)?


    Ist die Insulinsensitivität intravenös identisch, kann man also bei Korrekturen den gleichen Faktor nehmen wie immer?

    Nur mit einer Spritze, weil man den Kolben vor dem Reindrücken zurückziehen muss, um zu sehen, ob man die Vene überhaupt getroffen hat, oder durchgestochen hat. Wenn man nicht in die Vene trifft ist das zwar nicht gefährlich, aber wirkt dann halt nur so langsam wie normal gespritztes Insulin. Die Spritzen für i. v. soll man deshalb auch nur einmal benutzen und wirft sie danach weg.


    Keinesfalls den üblichen Faktor verwenden. Ich habe z. B. einen Insulin Tagesbedarf von ca. 70 Einheiten Insulin und spritze i. v. höchstens 4 Einheiten und nur bei sehr hohen BZ.Werten, also höher als ca. 280 mg/dl. Dann geht der BZ hypofrei in kurzer Zeit auf Normalwerte, außer es herrscht gerade eine erhöhte Insuinresistenz, dann geht der BZ etwas runter und danach gleich wieder hoch. (Bei Infektion, Cortison u.s.w.)


    Wie dass funktioniert, hat mir mein/e Diabetolog*in beigebracht. Wenn du Pech hast (>99% aller Diabetologen), erklärt er/sie dich nur für verrückt, wenn du danach fragst.

  • Mir hatte es vor 25 Jahren ein Diabetiker auf einem Insulinertreffen in Kleve gezeigt bzw. erklärt.

    In einer Diabetiker-Schulung bei einem Diabetologen vor 10 Jahren gab es noch einige zusätzliche Tipps, z.B. bei Rollvenen oder zur Stauung. Meine Adern sind auch kaum sichtbar, aber mal mehr, mal weniger fühlbar. Mit der Zeit bekommt man das auch raus, zumindest war es bei mir so.


    Meine TDD ist ca. 30 IE und ich verwende iv. bei Werten über 250 mg/dl. da reichen 3 IE, bei höheren Werten gebe ich bis zu 5 IE. Selbst wenn er etwas zu tief sinkt, verursacht das bei mir nur leichte Hypos, die sich problemlos einfangen lassen. Kritische Momente habe ich bislang nicht erlebt.


    Viele Grüße

    Bratbäcker

  • ich habe mir vor kurzem versehentlich mein Basal i.v. verabreicht und kann da nur dringend von abraten. Ich bin sowas von schnell nach unten abgerauscht, das war nicht witzig. Vor allem weil ich überhaupt nicht wusste, wie lange diese Talfahrt überhaupt anhält. Ich würde davon auf keinen Fall nochmal freiwillig Gebrauch machen und hoffe, dass mir das nicht nochmal passiert. Damit würde ich nicht experimentieren.

  • ich habe mir vor kurzem versehentlich mein Basal i.v. verabreicht und kann da nur dringend von abraten. Ich bin sowas von schnell nach unten abgerauscht, das war nicht witzig. Vor allem weil ich überhaupt nicht wusste, wie lange diese Talfahrt überhaupt anhält. Ich würde davon auf keinen Fall nochmal freiwillig Gebrauch machen und hoffe, dass mir das nicht nochmal passiert. Damit würde ich nicht experimentieren.

    jau, Basal... war das Lantus? Sind ja auch ganz andere Mengen als ein kleiner Korrekturbolus von 0.5-1.5