Grundinformationen zur Insulinpumpe - Wichtige Auswahlkriterien

  • July95 Richtig, mit Experimenten solltest du jetzt erst mal warten, bis die Umstellung erfolgt ist.


    Aber grundsätzlich findet man den Korrekturfaktor am besten nachts (sofern er tagsüber nicht wieder anders ist), Voraussetzung ist aber immer eine stabile Ausgangssituation (Kein ansteigender oder abfallender Verlauf). Tagsüber machen Boli, Bewegung und Stress das Spiel verrückt. Nachts kann man auch sehr schön den umgekehrten Korrekturfaktor finden, also um wie viel man bei Einnahme von einer BE bzw. KE ansteigt.


    Solltest du regelmäßig gegen 6:00 Uhr deutlich ansteigen, handelt es sich wahrscheinlich um das Dawn-Phänomen. Sollte dann mit einer höheren Basalrate abgefangen werden.

  • Aber grundsätzlich findet man den Korrekturfaktor am besten nachts

    Dem würde ich jetzt mal vehement widersprechen. Meine Faktoren sind in der Nacht deutlich sensitiver als am Tag, deswegen würde ich mit den Nacht Korrekturfaktoren am Tag nie und nimmer zurechtkommen. Und ich denke, das kann man schon als allgemeingültig (mit den wie immer üblichen Ausnahmen) ansehen.


    In dem speziellen Fall hier, würde ich jedoch eh sehr vorsichtig sein, da eine Restproduktion m.E. sehr unberechenbar sein kann. Im schlechtesten Fall knallt die BSP mal mit einer großen Ladung rein und Du hast vorher korrigiert.


    Da ist generell bei der gesamten Faktorenfindung Nachjustieren angesagt bis die Restproduktion gestoppt ist. Und Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste :).

    Closed Loop Open Mind

  • Zitat von Kappa

    Aber grundsätzlich findet man den Korrekturfaktor am besten nachts

    Dem würde ich jetzt mal vehement widersprechen. Meine Faktoren sind in der Nacht deutlich sensitiver als am Tag, deswegen würde ich mit den Nacht Korrekturfaktoren am Tag nie und nimmer zurechtkommen.

    Wenn schon zitieren, dann bitte vollständig und nicht sinnentstellt!


    Aber grundsätzlich findet man den Korrekturfaktor am besten nachts (sofern er tagsüber nicht wieder anders ist)

  • Ich lass es jetzt erstmal. Danke an alle.

    Heute nacht war ich plötzlich nur bei ca. 150 und nicht 180-200.:laub

    Obwohl ich nix anders gemacht habe.


    Mal schauen wie es weiterläuft.

  • Mal schauen wie es weiterläuft.

    immer wieder anders!

    Das ist bei DM häufig so, deshalb muss man sich mit Einstellung und so auch auskennen!

    Aber jetzt trag das Ding erst einmal, dann geht es weiter!

    Und die Restfunktion bewirkte bei mir lediglich, dass ich sehr wenig Insulin gebraucht habe - naja brauche heute nur etwas mehr............

    nest

    Grüße nest

  • Aber grundsätzlich findet man den Korrekturfaktor am besten nachts (sofern er tagsüber nicht wieder anders ist),

    Also gut, dann zitier ich das in Gänze. Da 90% (habe keine Quelle, meine Annahme) aller T1D tagsüber deutlich weniger sensitiv als nachts sind, widerspricht sich diese Aussage in sich. Du sprichst jedoch von grundsätzlich. Dem widerspreche ich.

    Closed Loop Open Mind

  • Also gut, dann zitier ich das in Gänze. Da 90% (habe keine Quelle, meine Annahme) aller T1D tagsüber deutlich weniger sensitiv als nachts sind, widerspricht sich diese Aussage in sich. Du sprichst jedoch von grundsätzlich. Dem widerspreche ich.

    Ich glaube ich muß hier Kappa mal zur Seite springen.

    Ich glaube nicht, das er mit "Einfach" die Sensivität meinte, eher die Uhrzeit, da hier die meisten keine KH mehr essen und auch irgend wann der letzte Boli ausgewirkt hat. Ich denke, das dies gemeint war... :/:knot:


    "Wenn ich kann bin ich immer nett.

    Bin ich mal nicht nett, kann ich grad nicht." 8o


    DanaRS 08/19 - nightscout 10/19 - Dexcom G6 + AAPS + xdrip 11/19 - Closed Loop 02/20 - SonyXA2 /Sony10iii- SonySWR50



    Generation X / Generation Golf und Digital Immigrant

  • Aber grundsätzlich findet man den Korrekturfaktor am besten nachts (sofern er tagsüber nicht wieder anders ist),

    Also gut, dann zitier ich das in Gänze. Da 90% (habe keine Quelle, meine Annahme) aller T1D tagsüber deutlich weniger sensitiv als nachts sind, widerspricht sich diese Aussage in sich. Du sprichst jedoch von grundsätzlich. Dem widerspreche ich.

    Ich hab da ein Problem:


    Leute wie Teupe haben ein circadianes Basalmodell publiziert, das tagsueber 30% mehr Basal gibt wegen der Auswirkung des Vasopressin (Hormon das Blutdruck regelt, es gibt davon mehr, wenn man aufrecht steht), das angeblich mehr Insulin erfordert. Und dann kommen noch Dawn (~5Uhr) und Dusk Huegel (~17Uhr) je nach Person dazu. ISF sollte dem gleichen Muster folgen.


    Bei Gary Scheiner (der mit der denkenden Pankreas) gibts hingegen ein inverses Grundprofil -> nachts mehr (20%) Insulin als zwischen 8-17Uhr und dann die beiden Huegel nach Bedarf.

    Bei uns ist das Profil eher von der 2. Form und passt so, der ISF folgt dem -- ist also nachts oftmals hoeher (20-35%) als am Tag.


    Ich bin mir nicht sicher, was man daran verallgemeinern kann. Beide Autoren haben da sicher Erfahrungen mehrerer Leute widergegeben und in Teupes Buch wurden die Grundformen als eine sichere Wahrheit verkauft, die nur wenig Abwandlung erfordert/erlaubt. (Scheiner hat eher detaillierte Anleitungen zum selbst testen gegeben).


    TLDR; ich habe Zweifel an den 90% :pinch:


    LG

    Martin

  • Bei Gary Scheiner (der mit der denkenden Pankreas) gibts hingegen ein inverses Grundprofil -> nachts mehr (20%) Insulin als zwischen 8-17Uhr und dann die beiden Huegel nach Bedarf.

    Bei uns ist das Profil eher von der 2. Form und passt so, der ISF folgt dem -- ist also nachts oftmals hoeher (20-35%) als am Tag.

    Bei mir paßt das zweite auch eher. Bis auf die Hügel, das sind bei mir Täler. :/:confused2


    Ich weiß aber noch genau, als ich vor 21 Jahren die erste Pumpe bekam war es eher wie bei Teupe, mit nachts weniger, tags mehr, Dusk and Dawn Gupfe--- der Stoffwechsel veränder sich auch über die Jahre und eben auch die Ernährung und die Lebensumstände, dewegen, es gibt nicht die EINE Richtline, ich denke das verändert sich über die Jahre auch immer wieder...:/

    Und jeder muß für sich die Goldene Mitte finden, immer wieder.


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    Bin ich mal nicht nett, kann ich grad nicht." 8o


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  • der Stoffwechsel veränder sich auch über die Jahre

    Laut Kati Braune (Diabetologin an der Charité) wird mit steigendem Alter die Basalrate immer flacher ... kann ich persönlich bestätigen ... YDMV ;)

    Es MUSS vielleicht nicht so kompliziert sein, vielleicht erst einmal mit einem simplen Ansatz probieren?


    P.S.: Leider ist das alles ziemlich OT. Vielleicht kann man die Ausführungen zur 'richtigen' Basalrate mal auslagern?

    :nummer1: Mai 2024: 10 Jahre Dana-Pumpe!

  • Ja, das ist OT und vielleicht kann ein MOD das in einen neuen thread verschieben.


    Das mit dem Scheiner Modell war mir neu. Mich würde das nämlich schon sehr interessieren wer nachts 20% mehr Insulinbedarf als tagsüber in seinem Profil einstellt. Ich hab ja geschrieben, dass die 90% meine Annahme sind. Jedoch würde ich persönlich mit dem Nacht ISF am Tag nirgendwo hinkommen. Zur aktuellen BR kann ich nur bedingte Aussagen treffen wegen Loop. die BR wurde jedoch vor 2 Jahren in der Klinik ausgetestet und folgt der "Standard" zirkadianen Verteilung.


    FraOrolo sprichst du von einem Erwachsenen oder einem Kind (ich glaube Du betreust ein Kind, kann mich aber täuschen)?


    Dennoch wäre auch mit dem Scheiner m.E. Ansatz die Ermittlung nur eines ISF in der Nacht irreführend. Wenn man das verlässlich für 24 std haben will kommt man um einen ISF test (analog BR Test) m.E. nicht drumrum (nicht dass ich das regelmäßig praktizieren würde).


    VG cheers

    Closed Loop Open Mind

  • Laut Kati Braune (Diabetologin an der Charité) wird mit steigendem Alter die Basalrate immer flacher ... kann ich persönlich bestätigen

    Das kommt ein bisschen drauf an, aus welcher Richtung Du kommst.

    Die groessten Peaks werden meist der Pubertaet zugeschrieben, das kann sich aber bis >>20 Jahre halten.

    Bei kleineren Kindern ist das Profil eher flach.


    LG

    Martin

  • FraOrolo sprichst du von einem Erwachsenen oder einem Kind (ich glaube Du betreust ein Kind, kann mich aber täuschen)?


    Dennoch wäre auch mit dem Scheiner m.E. Ansatz die Ermittlung nur eines ISF in der Nacht irreführend.


    VG cheers

    Meine eigenen Tests beziehn sich auf ein Kind (Teenager), aber nach Teupe waere das Grundprofil (BR_tag > BR_nacht) auch bei Kindern nicht anders.

    Ich hab aber ausser bierernst auch noch andere Erwachsene gehoert, die nachts mehr Dampf machen muessen um morgens gut aufstehen zu koennen.


    Mit der Ermittlung des ISF geb ich Dir durchaus Recht, allerdings wuerden mir ohne grosse Vorbereitung auch nur Nachts und nach dem Aufstehen (ohne Fruestueck) einfallen.

    Und morgens nach dem Aufstehen seh ich oft den Bedarf an Morgengupf, sonst steigt der BG auch ohne KH um 30-50 Punkte, das waere eine systematische Verfaelschung.


    LG

    Martin

  • gehoert, die nachts mehr Dampf machen muessen um morgens gut aufstehen zu koennen.

    Naja, bei mir handelt es sich da eher um maginale Erhöhungen.



    Das kenne ich noch ganz anders aus meiner Jugend...


    "Wenn ich kann bin ich immer nett.

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  • Ich brauchte auch zu Penzeiten nachts deutlichst weniger als tagsüber. Die Ärzte wollten mich mehrfach auf ca. halbe-halbe umstellen, ich bin immer wieder bei ca. 3/4 - 1/4 gelandet (zuletzt 14-4 mit Levemir). Aktuell ist es 2/3 - 1/3, hab's grad ausgerechnet, aber ich hab ja auch ein Anti-Dawn, keinen normalen Gupf sondern einen 10-Uhr-Wochenend-Gupf :rofl

    Blutzucker ist die Autobahn, Gewebszucker ne Nebenstraße!

  • Bei kleineren Kindern ist das Profil eher flach.

    Da bin ich jetzt kein Experte, aber die von mir zitierte Diabetologin arbeitet in der Kinder-Diabetologie, ich bezweifle, dass sie das einfach nicht erwähnt hat. ;) Wie auch immer ... wäre mal eine Frage für ein wissenschaftliches Symposium, schätze ich ... die beste Idee, die ich habe, ist, dass es jeder mal für sich austesten sollte, ober er/sie 'flach' nicht besser klar kommt. War zumindest für mich dann die Lösung. :)

    :nummer1: Mai 2024: 10 Jahre Dana-Pumpe!

  • Jetzt mal ganz unbedarft , schon mal sorry für die Frage ..

    Bei Pumpis ist doch weiterhin Basal und Bolus erforderlich , oder eher nicht ? Gibt es da zwei Reservoirs für die Pumpe ?

    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen.

  • Jetzt mal ganz unbedarft , schon mal sorry für die Frage ..

    Bei Pumpis ist doch weiterhin Basal und Bolus erforderlich , oder eher nicht ? Gibt es da zwei Reservoirs für die Pumpe ?

    Nein, es gibt nur ein Reservoir mit Bolusinsulin. Das Basalinsulin wird ersetzt durch kleine Insulingaben alle paar Minuten.


    Ansonsten wäre eine Pumpe ja ziemlich unnötig. :-)

    „Soll ich den Notarzt rufen?“ – „Nein, das ist ein Fall für Spezialisten, rufen Sie die Gummibärenbande!“ (diabetes-leben.com)