Gas im Insulinreservoir - ein physikalisches Rätsel!

  • Naja, durch die waagerecht Lage nachts könnte - rein theoretisch - die Blase mal in Richtung Schlauch wandern.... aber vielleicht mache ich mir da ein paar unnötige Gedanken?

    Und klar, kann ich sie beseitigen.... mit geht es mehr darum, warum das überhaupt passieren kann :confused2...

    Kontrolletti will eben alles wissen :woot::blush:

  • Man kann auch um den hinteren Teil einer Schlauch-Pumpe etwas dickes wickeln, dass sie im Bett schräg mit dem Schlauchanschluss nach unten liegt. Für Omnipod Trager gibt es extra verstellbare Lattenroste. Kopf oder Fußende hochstellen, je nach dem, wie rum der Pod klebt.


    Zur ursprünglichen Frage: Wenn du das Pumpenreservoir aus einer Pen-Patrone füllst, ziehst du es dann mit Unterdruck raus (dabei kann sich Luft in der Insulinflüssigkeit lösen), oder drückst du mit einem Bleistift in die Pen-Patrone, damit es mit Überdruck herausgedrückt wird?


    Bei den 10ml Insulinflaschen wird immer das Pumpenreservoir zuerst mit Luft befüllt, die Luft in die Flasche gedrückt und dann läuft das Insulin fast von alleine und ohne Luftblasen ins Pumpenreservoir. Aber das geht bei einer Pen-Patrone natürlich nicht.

  • Cindbar


    An solche Umwickelungen habe ich noch nicht gedacht... interessant!


    Und ein Kopfgestellerhöhung für Omnipodträger? Echt???? Würde ja heißen, daß das Insulin zwar gut läuft, aber dafür die Wirbelsäule leidet? :pupillen:... Was es nicht alles gibt.....


    Naja, mit der Durchstechflasche mache ich das ja immer so.... das schon seit Jahren mit allen meinen Pumpen... nie ein Problem bis auf jetzt.... das ist ja gerade, was mich "umtreibt" ;)

    Aber Danke für die Hinweise :thumbup:

  • Lilimaus

    ich würde die Blase auf ca. 50-80 mikroliter schätzen.

    das entspricht 5-8 IE (bei einem 100er Insulin)

    entsprechend wäre es natürlich doof, wenn die in den Katheter käme, denn da würde sie (je nach Länge) den halben Katheter ausfüllen.


    wenn du darauf achtest, dass die Blase nie oben ist, dann sorgst du ja gut vor.

    man kann auch beim Katheterwechsel darauf achten, diese Blase rauszupumpen.


    eine zu große Blase verändert natürlich den Widerstand des Inhalts für den Kolben, was in diesem anderen Beitrag Thema war. Aber dieses Bläschen halte ich noch für klein. das sollte noch nicht so einen großen Einfluss haben.


    kleinere Bläschen bleiben ja auch oft am Reservoirrand und gehen erst mit Schnippen hoch.


    man könnte in so einem Fall auch einfach mal den Katheter abkoppeln, die Pumpe gut senkrecht halten und 10-20IE abgeben. dann sollte das Bläschen auch raussein.

  • Ich benutze kein Humalog sondern Fiasp in meiner Dana RS Pumpe, aber Luftblasen hatte ich da nur durch unsachmäßigen Gebrauch am Anfang. Wenn ich das Insulin rausziehe, kommt ja ein bisschen Luft von der hohlen Nadel mit. Das drücke ich sofort wieder rein. Ansonsten hilft zimmertemperiert und ganz ganz langsam aufziehen.

    Die meisten Blasen entstehen im Verlauf der Tragedauer durch das zu schnelle aufziehen und die dadurch entstandenen Verwirbelungen.

    Optimismus ist Mangel an Detailkenntnis

  • Sehr interessant, wieviele das gleiche Problem nicht wirklich lösen können.

    Als Themenstarter war ich mal 24h abwesend vom Schreibtisch. Der Sonntag war zu schön für drinnen.

    Klinke mich wieder ein.

    Ich ziehe das Insulin nicht auf, sondern drücke den vollen Inhalt der 3ml-Glaskartusche, mittels Holzstiel, in das Pumpenreservoir.

    Durchstechflasche ist viel umständlicher und die Menge geht nie wirklich richtig auf.

    Womit die These, mit dem Unterdruck beim Füllen, vom Tisch wäre.

    Meine Combo ist jetzt die 3. und nagelneu. Verschleiß also auch ausgeschlossen.

    Es liegt vermutlich am Insulin + der Umfüllerrei.

    Da wir hier sicherlich dieses Problem nicht lösen, sollte mal jeder Betroffene seinen Ärger beim Pumpenhersteller kund tun.

    Stehter Tropfen höhlt den Stein. Die verdienen sich ne güldene Nase und sollen in die Gänge kommen.

    Die Entgleisungen wegen Gas im System sind nicht hinnehmbar.

    Wir werden also weiter regemäßig die Füllung beobachten müssen.

  • OLausitzer


    Du schreibst ja, daß Du dieses Problem mit den vorherigen Combos nicht oder eher selten hattest.

    Genauso geht es mir eben auch. Meine jetzt 2 Jahre alte Combo hatte das ja am Anfang auch nicht.

    Und ich habe eben NIE das Vorgehen beim Befüllen verändert - ich sag mal etwas seeeehr selbstbewußt: Ich mach nichts falsch ;):D - trotzdem vielen Dank an alle mit ihren Tips und Beiträgen :):thumbup:-


    Könntest Du bitte bei Gelegehheit mal mein Foto anschauen und gucken, ob die Luftblase bei Dir auch so groß ist?

    Vielen Dank! Man hat eben nicht unbedingt Vergleichmöglichkeiten..... wäre ein wichtiges Argument, wenn ich mich bei Roche melde.....


    Und wie Isirany schreibt (Danke Isi <3), wäre das schon eine nicht hinnehmnare Größe, wenn sie in den Schlauch gelangt.


    Hattest Du dadurch schon Blutzuckerschwankungen oder "nur" theoretisch?

    Hast Du Dich bei denen schon gemeldet?

    Danke Dir!

  • ich weiß jetzt gerade nicht, was der Pumpenhersteller genau falsch macht und worüber ich mich beschweren sollte?

    vllt liegt es ja auch am Insulin?


    nichtsdestotrotz lässt es sich ja auch "lösen", indem man das Reservoir rechtzeitig befüllt und einfach stehen lässt. dann sammeln sich die Mikrobläschen, man klopft hoch und lässt großzügig beim Katheterwechsel ab.

  • Lilimaus Die Luftblase sieht ordentlich aus. Habt ihr das Humalog immer von der gleichen Marke? Oder auch mal billigeres ausm Ausland? Vielleicht ist da was bei der Zusammensetzung der Zusatzstoffe anders?

    Wie häufig kommt das denn vor? Nur bei Ampulle oder auch bei Durchstechflasche?

    Optimismus ist Mangel an Detailkenntnis

  • Naja, durch die waagerecht Lage nachts könnte - rein theoretisch - die Blase mal in Richtung Schlauch wandern.... aber vielleicht mache ich mir da ein paar unnötige Gedanken?

    Und klar, kann ich sie beseitigen.... mit geht es mehr darum, warum das überhaupt passieren kann :confused2...

    Kontrolletti will eben alles wissen :woot::blush:

    Es gibt ja wenn mich nicht alles täuscht 2 unterschiedliche Systeme Luer oder Kanüle des Katheters im Reservoir. In die Kanüle kann die Luft nicht eindringen, es sei denn man hat eine große Luftblase im Reservoir. Da wäre die Luftblase auf deinem Foto weit von entfernt. Bei Luer sieht das anders aus. Bei horizontaler Lage kann aber nichts passieren, es sei denn die Luftblasen könnten die Physik außer Kraft setzen und sinken. 🤔

    Gruß Heiner

  • Lili, ich versuche das kurz zu machen. Sitze an meinem Firmenschreibtisch und muss Aufträge generieren.

    An Roche habe ich gerade freundlich geschrieben, mit Link zum Insulinclub.

    Ich hatte schon größere Blasen und die falllen meist erst auf wenn ich in unerklärliche BZ-Höhen schnelle. Dank G6

    werde ich wenigstens gewarnt. Unterwegs und auf Baustelle muss ich erst die Pumpe rauspopeln. Die Pumpe trage ich unter dem Hemd am Klettgürtel. Die bekomme ich nicht so einfach und schnell raus. Im Auto gar nicht. Ich möchte das Ding nicht offen sichtbar tragen. Mir ist klar, andere sind da schmerzfrei. Muss aber wirklich keiner wissen.

    Mal abwarten, wie sich Roche äußert. Sehrviel Hoffnung auf was Konstruktieves habe ich nicht.

    Doch ab und an geschehen Wunder :thumbup:Gruß Frank

    Und mach dir nicht zu viel Sorgen. Ob wir ein paar Jahre eher oder später in der Kiste liegen, ist hinterher jedem egal.

  • Heiner


    Klingt logisch.... und ich merke, ich hab ne Wasserwaage am Hosenbund :rofl

    Dann müßte ich peinlich drauf achten, daß sie nachts immer waagerecht liegt ;)


    Habe vorgestern ein neues Reservoir befüllt und eingesetzt - jetzt entdecke ich eben die erste Blase!! Die wird nach der bisherigen Beobachtung innerhalb der nächsten Tag größer werden.


    Ich danke wirklich allen für ihre Beiträge... ich will hier auch kein Fass aufmachen, aber es beschäftigt mich schon und ich bin erstaunt, wieviele das Problem kennen.... ich werde mal bei Roche nachfragen, ob es an der Pumpe liegen kann bzw. ob sie bereit sind, sie zu überprüfen.... aber ich ahne schon, was kommt: Die ganze Litanei des richtigen Befüllens :pupillen:


    FelixB

    Ich habe Novo in der Pumpe - Original von Nordisk in der Durchstechflasche - es kommt bei so gut wie jedem Reservoir vor.

    Einmal editiert, zuletzt von Lilimaus ()

  • Zitat

    In die Kanüle kann die Luft nicht eindringen, es sei denn man hat eine große Luftblase im Reservoir.

    Heiner das versteh ich nicht. redest du noch von waagrechter Lage?

    wenn die Pumpe senkrecht ist, ist der Anschluß ja egal. Luft ist oben und geht in den Schlauch.

    und waagrecht ja eigentlich auch, ob es nun Luer oder nicht ist....?

  • OLausitzer und alle



    Sodele, mein Telefonat mit einem sehr bemühten Mitarbeiter von Accu-Chek ergab:


    1. An der Pumpe selbst kann es nicht liegen. Gäbe es irgendwo eine Undichtigkeit, würde durch den Druck, den die Gewindestange auf den Kolben ausübt, Insulin ins Gehäuse austreten.


    2. Sie können die Pumpe nicht überprüfen, solange kein Defekt von der Pumpe gemeldet wird


    3. Es kann nur an Temperaturschwankungen liegen - mein Art des Befüllens ist richtig so, wie ich es ihm beschrieben habe.

    Auch, wenn man im Winter rausgeht, wäre das möglich


    4. Es kann auch an Luftdruckschwankungen liegen


    5. Man kann nichts machen - ich soll gerne das Foto hinschicken


    6. An den Reservoiren wurde nichts verändert.


    So weit - so gut - oder auch nicht.

    Mal sehen, ob noch eine Rückantwort kommt - ich habe auch nochmal um Beurteilung der Blasengröße gebeten und angefragt, ob diese bereits zu einer ungenauen Insulinabgabe wegen veränderten Widerstands im Reservoir führen kann.... schaun wir mal ;)

    2 Mal editiert, zuletzt von Lilimaus ()

  • oder drückst du mit einem Bleistift in die Pen-Patrone, damit es mit Überdruck herausgedrückt wird?


    so mach ich es übrigens auch - liegt's vielleicht am Unterschied Penampulle - Durchstechflasche?


    wenn du darauf achtest, dass die Blase nie oben ist, dann sorgst du ja gut vor.

    man kann auch beim Katheterwechsel darauf achten, diese Blase rauszupumpen.


    und solange sie noch drin ist, sollte sie auch kein Problem darstellen - Sorgen würde ich mir (wenn überhaupt) erst machen, wenn sie NICHT mehr drin wäre ;)


    So ich hab grad mal geschaut, bei der 640 sieht man das Reservoir im Normalfall nicht (vielleicht bin ich deswegen so entspannt :rofl) ich hab ne genauso große Luftblase drin, aber die stört ja nicht, weil ich eben rechtzeitig wechsle. Solange die sich nicht am Ausgang zum Schlauch "verkantet" und dann in den Schlauch gepumpt wird, kann die ruhig im Reservoir rumtitschen

    Blutzucker ist die Autobahn, Gewebszucker ne Nebenstraße!

  • Marani

    wirklich sehr entspannt :rofl so lebt sich's leichter, gell?


    Es geht halt auch darum, ob der innere Widerstand verändert wird.... beim Pen wurde es ja diskutiert, daß dadurch eine ungenaue Insulinabgabe erfolgen kann....

  • das ist ne Frage für nen Physiker bzw. für einen Verfahrenstechniker. Ich denke mir aber, dass das eher bei einer diskontinuierlichen Förderung problematisch ist (Luft ist kompressibel, Flüssigkeiten nicht bzw. nur minimal), wenn die Luftblase immer wieder zusammengedrückt wird. Im Reservoir sollte der Druck ja eigentlich immer gleich sein (oder annähernd gleich, wie ich mir das vorstelle), d. h. die Luft stünde immer unter dem gleichen Druck, von daher kein Problem (Laienmeinung, auf unsere Verfahrenstechniker hab ich erst am Morgen wieder Zugriff). Beim Pen ist das was anderes, das ist ja diskontinuierlich

    Blutzucker ist die Autobahn, Gewebszucker ne Nebenstraße!

  • Lilimaus und OLausitzer :


    habe gerade noch mal bei mir geschaut. Ich habe die Combo am vergangenen Freitag via Durchstechflasche mit Novorapid und mittels beiliegender blauer Aufziehhilfe - ohne irgendeine Kanüle! - befüllt. Das Insulin kam wie immer direkt aus dem Kühlschrank. Ich kann bei mir keine Bläschen finden. Die Combo ist ca 5,5 Jahre alt und ich trage sie Tag und Nacht nach unten zeigend. Luftbläschen könnten also den Schlauch schlecht erreichen

  • Zitat

    In die Kanüle kann die Luft nicht eindringen, es sei denn man hat eine große Luftblase im Reservoir.

    Heiner das versteh ich nicht. redest du noch von waagrechter Lage?

    wenn die Pumpe senkrecht ist, ist der Anschluß ja egal. Luft ist oben und geht in den Schlauch.

    und waagrecht ja eigentlich auch, ob es nun Luer oder nicht ist....?

    Es hat aus meiner Sicht damit zu tun, dass die Kanülen der Katheter in das Reservoir hinein ragen, geschätzt mindestens 5 mm. Wenn Luft im Reservoir nach oben steigt, setzt sie sich also im Flaschenhals des Reservoirs ab und kommt nicht in die Kanüle des Katheters, der ja in das Reservoir hinein ragt. Ich hoffe, ich habe das jetzt klarer formuliert. Eine so große Luftblase, die auch in einem solchen Fall in die Kanüle einen Teil abgeben würde, wäre aus meiner Sicht nur mit einem Fehler beim Befüllen des Reservoirs zu erklären. Wenn ich dabei immer darauf achte, daß keine Luft im Reservoir bleibt, können sich im Wirkbetrieb auch nur kleinste Mengen Luft zu einer Luftblase entwickeln.

    Gruß Heiner