Wo wird unser Insulin hergestellt? Engpass möglich?

  • nachdem die Medien ständig von Medikamentenknappheit wegen China und Corona berichten, stelle ich mir die Frage, wo unsere Insuline (und natürlich auch andere Medis) wirklich produziert werden!

    Kann man das irgendwie nachvollziehen? Ich mache mich nicht verrückt, aber interessant finde ich es tatsächlich, wie abhängig wir sind, ohne es genau zu wissen!

    Nebenbei: ich wusste nicht, wo ich diese Frage unterbringen kann - kann evtl. auch verschoben werden...

    nest

    Grüße nest

  • Ich glaube in Dänemark, aber was viele andere Produkte und auch Medikamente betrifft droht die politisch nicht korrekte...


    ... gelbe Gefahr.

    Hoffentlich wird Metformin nicht knapp.

    Durch die Kassenbon Pflicht droht aber keine Krise für die Papier Industrie. :)

    Trotzdem bleibt natürlich die Angst das unser Stoff aufgrund irgendeiner Krise nicht mehr ausreichend zur Verfügung steht...

    Schließlich beginnen die zwanziger Jahre.

    Man muss die Schuld auch mal bei den Anderen suchen 🙂

  • Sanofi z. B. produziert Toujeo und Lantus in D, denke ich.

    Lantus/Toujeo im "Industriepark Höchst" in Frankfurt, Gebäude kann ich dir grad nicht sagen. Aber ich komm auf dem Weg zur Kantine dort jedesmal vorbei ;)

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • häufig steht "D" z.B. drauf und produziert wird es woanders...

    nest

    es gibt halt viele Schritte dabei.

    Herstellung der Wirkstoffe

    dazu kommen verschiedene Hilfsstoffe

    dann wird gemischt und je nachdem in Tabletten gepresst in Kapseln gefüllt (der sogenannte Bulk)

    anschließend konfektioniert


    es gibt Regeln, ab wann D drauf stehen darf, aber das weiß ich nicht so ganz genau.

  • Psst, ich bin bei der Konkurrenz. Levemir, Novo Nordisk also. Halt ich in meinem Fall mit hoher Insulinsensitivität durch den anderen Verzögerungsmechanismus für sinnvoller. Bei hohen Mengen (> 20IE/Schuss Basal) wiederum ganz klar Toujeo.


    Was in der Pharma recht üblich ist - Herstellung im Land X, Tablettierung / Konfektionierung in z.B. Irland - > Steuern sparen. In Hochsteuerländern fällt dann halt kein Gewinn an, da die das Zeugs zu "Herstellkosten" an den Abfüllbetrieb weiterreichen.


    Ist wie beim Erdöl - zwischen dem Bohrloch und dem Weltmarktpreis liegen diverse Briefkastenfirmen in Steuerparadiesen. Die Raffinerie in Europa bezahlt das Zeugs zum Weltmarktpreis.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.


  • Irgendwie habe ich recht gehabt, schon das Insulin in der DDR kam aus Dänemark

    Man muss die Schuld auch mal bei den Anderen suchen 🙂

  • (der sogenannte Bulk)

    Ich persönlich kenne Bulk-Ware nur als Schüttgut... leitet sich das so ab???:confused2:/

    Aus Arztsicht sicherlich ja. "Herr X, noch 'ne Tablette für Sie! Immer rein damit!" Und dann haben die Hochbetagten nachher 12 Tabletten am Tag. :arghs:


    Vor ein paar Jahren hat die Kanzlerin eine neue Produktionslinie in Frankfurt eingeweiht, das ist mir beim Toujeo in Erinnerung geblieben. Ich selbst setze ja auch auf den Norden. :sekt:

    Tresiba ist zurück! :thumbsup:

  • (der sogenannte Bulk)

    Ich persönlich kenne Bulk-Ware nur als Schüttgut... leitet sich das so ab???:confused2:/

    Aus Arztsicht sicherlich ja. "Herr X, noch 'ne Tablette für Sie! Immer rein damit!" Und dann haben die Hochbetagten nachher 12 Tabletten am Tag. :arghs:


    Vor ein paar Jahren hat die Kanzlerin eine neue Produktionslinie in Frankfurt eingeweiht, das ist mir beim Toujeo in Erinnerung geblieben. Ich selbst setze ja auch auf den Norden. :sekt:

    wiki sagt:

    Massengut, auch Bulkware, Bulk-Ware oder kurz Bulk (englisch bulk ‚Masse‘, ‚Menge‘), ist nach Definition der Vereinten Nationen jedes Transportgut, das sich auf Grund seiner gleichmäßigen physikalischen Eigenschaften für Massengutumschlag und -transport anbietet.


    die Mischung für Tabletten wäre Schüttgut, wird normal als "pressfertige Mischung" bezeichnet.

  • Dann meinen wir das Gleiche, nur habe ich den Satz genau falsch rum verstanden..... :bigg:ren

    Hätte die Klammer vielleicht vor den Tabletten und Kapseln stehen können...:foehn


    dann wird gemischt und je nachdem in Tabletten gepresst in Kapseln gefüllt (der sogenannte Bulk)

    anschließend konfektioniert

    Zur völligen Verwirrung.....


    und weiter heißt es....


    Wiki:

    Es handelt sich um Waren in großer Liefermenge, die meist nicht für den Endverbraucher bestimmt sind, sondern für Händler und weiterverarbeitende Unternehmen, und meist noch in ein Endprodukt einfließen. Bei Bulkware handelt es sich somit in der Regel um Halbfabrikate und Produktionsgut.


    Seefrachtbereich und Luftfracht

    Aufgrund ihres meist physikalisch gleichmäßigen Charakters eignen sich Massengüter sehr gut für Transport und Massengutumschlag. Man kann sie unter anderem wie folgt einteilen:

    1. Flüssige Massengutladung (Liquid Bulk) wie Erdöl, Flüssiggas, Flüssigerdgas, und flüssige Erdölerzeugnisse, sowie
    2. Feste Massengutladung (Dry Bulk):

    Letzter kann wiederum unterteilt werden in:

    Bulkware im festen Aggregatzustand kann dann in Bigbags gelagert und transportiert werden.


    "Wenn ich kann bin ich immer nett.

    Bin ich mal nicht nett, kann ich grad nicht." 8o


    DanaRS 08/19 - nightscout 10/19 - Dexcom G6 + AAPS + xdrip 11/19 - Closed Loop 02/20 - SonyXA2 /Sony10iii- SonySWR50



    Generation X / Generation Golf und Digital Immigrant


  • Irgendwie habe ich recht gehabt, schon das Insulin in der DDR kam aus Dänemark

    Und wie schließt Du jetzt von dem Verpackungsaufdruck auf das Herstellungsland?

    Basal: Lantus (5 IE/d), Bolus: Normal-Insulin (0,5-1,3 IE/(gKH + gEW/2)/10), Pre-Workout: Humalog (1-2 IE), Hypo-Helfer: Dextro, KH-Menge pro Tag: 30-50g, Diaversary: 19.11.

    Glukosewerte werden vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.

  • die Fa. ist in Dänemark, aber d. h . nur, dass es überwiegend in DK produziert wurde...

    nest

    Grüße nest


  • Irgendwie habe ich recht gehabt, schon das Insulin in der DDR kam aus Dänemark

    Und wie schließt Du jetzt von dem Verpackungsaufdruck auf das Herstellungsland?

    das hab ich mich auch gefragt.

    was steht denn auf der Packungsbeilage?


    da stehen oft die Lohnhersteller, bei denen produziert wird. aber auch nicht immer.


    teilweise wird auch das Abpacken "outgesourced" also fremdvergeben (ich mag diese "Verdenglischung" nur bedingt).


    es gibt da so viele Varianten:

    Herstellung des Wirkstoffes selbst oder bei Fremdfirmen.

    Analyse dessen selbst oder bei Lohnlaboratorien.

    FAM (Fertigarzneimittel) selbst herstellen oder beim Lohnhersteller, mit dem Wirkstoff vom Kunden oder selbst eingekauft etc.


    und so zieht sich das weiter durch.


    Es lohnt halt oft nicht, eine eigene Produktionslinie für ein bestimmtes Produkt aufzubauen, da werden die eingeflossenen Wirk-, Hilfsstoffe und Drogen lieber durch die Gegend gefahren.


    und beim Abpacken geht das dann in verschiedene Verpackungen. und wird dann für verschiedene Länder aufgeteilt.

    Teilweise gibt es auch noch unterschiedliche Spezifikationen je Land.

  • Bei Lebensmitteln ist es ab ca April so, dass made in Germany nur drauf gedruckt werden darf, wenn sämtliche Stoffe dafür auch aus Deutschland kommen. Ist irgendeine Eu-Verordnung.
    wie es sich bei Medikamenten verhält, weiß ich nicht.


    Ich hatte neulich umgestickertes humalog aus Skandinavien.

  • Ich glaub eher, du hast ein für den skandinavischen Markt produziertes Humalog als Reimport bekommen.

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    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.