3 super Tage ohne Low Carb :-)

  • Es scheint irgendwas mit der Funktion der Leber zu tun zu haben, die durch das Vorab-Insulin angeregt wird.

    An anderer Stelle schreibt Dana Lewis das auch... weiß nur gerade nicht mehr wo das war... sorry.

    Aber du hast recht. ;)


    Nachtrag Kappa

    Du weißt schon, das man den Link nur angemeldet lesen kann. 8o


    "Wenn ich kann bin ich immer nett.

    Bin ich mal nicht nett, kann ich grad nicht." 8o


    DanaRS 08/19 - nightscout 10/19 - Dexcom G6 + AAPS + xdrip 11/19 - Closed Loop 02/20 - SonyXA2 /Sony10iii- SonySWR50



    Generation X / Generation Golf und Digital Immigrant

  • Nachtrag Kappa

    Du weißt schon, das man den Link nur angemeldet lesen kann. 8o

    Mist, das wusste ich nicht. Wir haben das pdf ja runtergeladen, würds ja hier anhängen. Bin aber unsicher, wie das mit dem Urheberrecht ist, weil es ein Teil aus einem Buch ist.


    Aber hier sind Links zu den Original-Artikel in Danas Blog. Ist zwar Englisch, aber wenn man in Google Chrome auf übersetzten klickt, kommt brauchbares Deutsch raus.

    https://diyps.org/2014/05/14/d…eal-blood-glucose-levels/


    https://diyps.org/2016/07/11/p…w-to-do-eating-soon-mode/

  • Das ist interessant mit der eating soon Methode. Wendet ihr das konsequent an? Und ist es ein Basal Insulin, welches man vorher gibt oder welches? Ich spritze ja Levemir - ein Basalinsulin - welches den Grundbedarf über einen bestimmten Zeitraum abdecken soll. Würde das damit denn auch funktionieren? 🤔

  • Das ist interessant mit der eating soon Methode. Wendet ihr das konsequent an? Und ist es ein Basal Insulin, welches man vorher gibt oder welches?

    Es gibt hier einige, die das gerade austesten. Dass es funktioniert, ist Fakt. Aber es ist sehr komplex, der KH-Faktor für die Dosierung des Bolus verändert sich, je nach Nahrung muss der Hauptbolus verzögert werden. Das erfordert ein präzises CGM, ist am einfachsten mit einer Pumpe realisierbar und generell nur mit schnell wirksamem Insulin. Basalinsulin wirkt zu langsam und zu lange.

  • Kappa

    Danke! Hatte ich mir fast gedacht. Auch das es komplex ist, verwundert mich nicht, was ist schon simpel im Zusammenhang mit Diabetes ... ||Wenn man die Stories rund um Dana Lewis so liest, kann man als technisch unbedarfter schon verzweifeln. Als Computerfreak ist man da schon klar im Vorteil.

  • Der Grundgedanke von eating soon ist ja, das die Insulinwirkung schon im Blut begonnen hat, wenn die KH kommen und ein Teil davon schon abgedeckt wird, damit die Wirkung KH und IE zusammen laufen und nicht hintereinander. da die höchste Wirkung vom Insulin ca. nach 1 Stunde kommt, die KH aber in der Regel nach ungefähr 15 Minuten anfangen zu wirken.

    Da ist was Wahres dran, aber das kann die Wirkung nicht vollständig erklären. Es soll ja schon funktionieren, wenn man nur 0,5 bis 1 IE vorab gibt. Heute beim Mittagessen hatte ich nur ein geringes IOB von knapp 1 IE und mir Kartoffelklöße mit 60 g KH verabreicht. Dennoch war der Anstieg danach nur moderat (Maximum 140), was ich mir mit dem bisschen IOB allein nicht erklären kann.


    Es scheint irgendwas mit der Funktion der Leber zu tun zu haben, die durch das Vorab-Insulin angeregt wird.


    Da mich dieses Thema auch interessiert, habe ich mal ein wenig recherchiert. Es scheint so zu sein, dass die reine Anwesenheit geringer Insulinmengen reicht, um die hormonellen Vorgänge anzustoßen, die dazu führen, dass die Leber Glycogen einlagert:


    In der Leber und der Muskulatur werden die mit der Nahrung aufgenommenen Kohlenhydrate als Glycogen gespeichert. Dies hat ein Absinken der Glucosekonzentration im Blut zur Folge. Die Glucoseaufnahme in die Leberzellen erfolgt insulinunabhängig über GLUT2. Durch Insulin wird eine Rezeptor-Tyrosinkinase (RTK) aktiviert, die eine Signaltransduktion in Gang setzt. [...]


    D.h. für die Leber ist die Insulinmenge zur Synthese von Glycogen irrelevant, da dabei kein Insulin verstoffwechselt wird. Es genügt, dass aktives Insulin anwesend ist, während die Insulinmenge, die für den Transport der Glucose in die Körperzellen benötigt wird, mit der Glucosemenge im Blut skaliert.

  • Danke, gut recherchiert ! :thumbup:


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  • dein Essen würde ich immer noch als low Carb einschätzen, da verhungert man doch :bigg


    Ich arbeite auf dem Bau und zähle die ungefähr 100g Kohlenhydrate die ich beim Treppenhaus laufen verbrauche schon nicht mehr mit (die Schokoriegel). Brauche am Tag um die 360g Kohlenhydrate.

  • eating soon bedeutet, man gibt ca 1 h vor dem eigentlichen Essen eine kleine Menge Insulin (zB über höheres basal) ab um die Spitze nach dem Essen mit bereits aktiven Insulin abzufangen.
    bei den Loop Anwendungen wird das Insulin dann aber für die richtige Mahlzeit bereits berücksichtigt.

    Ok, danke !

    Klingt zwar revolutionär, ist es aber meiner Meinung nach nicht. Ist eigentlich eine völlige logische Überlagerung von Wirkkurven (früher auch als SEA bekannt) .

    Ich messe in der Regel nie direkt vor dem Essen sondern eher 3h nach dem letzten, so daß dann eine Korrektur bis zum Essen gewirkt hat.

    ...

    im Voraus bolen bzw langer SEA ist unter Umständen aber mit einem Risiko behaftet und nur zu empfehlen, wenn man zu Hause ist und das Essen schon auf dem Herd steht;) - ansonsten hebeln die nötigen Not-KH das sonst stabile System ganz schnell aus - besonders bei Diabs die eine gute Gegenregulation haben.

    ...

    Desweiteren führt ein hoher Insulinspiegel im Blut zu Heißhunger und anderen ungünstigen Stoffwechseleinflüssen (Masthormon) . Der Gedanke des Lowcarb ist ja den Insulinspiegel möglichst flach zu halten (daher sind die besten Effekte bei Typ2 zu sehen) um Übergewicht und Entzündungen im Körper zur reduzieren.

    Eine durch übermässige Insulinzufuhr erzwungene niedrige BZ-kurve, macht also möglicherweise langfristig noch einen Typ2 zu dem Typ 1 :regen

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Eine durch übermässige Insulinzufuhr erzwungene niedrige BZ-kurve, macht also möglicherweise langfristig noch einen Typ2 zu dem Typ 1

    Der Witz an der Sache ist ja, dass man nach ein paar Mal "Machen" eben viel weniger Insulin benötigt.

    Weil man keine hohen Nachwehen (PP) mehr hat und auch keine höheren Anstiege beim Essen.

    Ich glaube ich habe in meinem ganzen Erwachsenen- Diabetes- Leben noch nie so wenig Insulin benötigt und es kommt durch die Metode eher dazu noch weniger zu benötigen.


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  • Klingt zwar revolutionär, ist es aber meiner Meinung nach nicht. Ist eigentlich eine völlige logische Überlagerung von Wirkkurven (früher auch als SEA bekannt) .

    Ich denke mal, du hast meinen Beitrag #20, die Veröffentlichungen von Dana Lewis und die Erläuterung von DerArno im Beitrag '#26 nicht vollständig gelesen, sonst kämst du nicht zu dieser Aussage. Das Ganze hat mit dem SEA oder der Überlagerung von Wirkkurven nichts zu tun, sondern es geht um einen nur minimalen Vorab-Bolus von 0,5 bis 1 IE bereits eine Stunde vor dem Essen, der zum Essenszeitpunkt schon teilweise abgebaut ist und kaum zu einem Insulin-Stacking führen kann. Der geringe Vorab-Bolus führt vielmehr zu einer Anregung der Leberfunktion, die dann den beschriebenen Effekt zur Folge hat.


    Dana Lewis beschreibt, dass sie mit dieser Methode eine Pizza mit 120g KH !!! gegessen hat, ohne nennenswerten pp Anstieg. Bei der dabei erforderlichen Bolus-Dosis ist das ansonsten mit keinem SEA realisierbar.

    Da mich dieses Thema auch interessiert, habe ich mal ein wenig recherchiert. Es scheint so zu sein, dass die reine Anwesenheit geringer Insulinmengen reicht, um die hormonellen Vorgänge anzustoßen, die dazu führen, dass die Leber Glycogen einlagert:


    Zitat Wikipedia


    D.h. für die Leber ist die Insulinmenge zur Synthese von Glycogen irrelevant, da dabei kein Insulin verstoffwechselt wird. Es genügt, dass aktives Insulin anwesend ist ...

  • Na, ganz irrelevant kann die Menge m.E. nicht sein. Wir haben doch alle mindestens Basal-Insulin an Bord.

    Basal: Lantus (5 IE/d), Bolus: Normal-Insulin (0,5-1,3 IE/(gKH + gEW/2)/10), Pre-Workout: Humalog (1-2 IE), Hypo-Helfer: Dextro, KH-Menge pro Tag: 30-50g, Diaversary: 19.11.

    Glukosewerte werden vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.

  • Na, ganz irrelevant kann die Menge m.E. nicht sein. Wir haben doch alle mindestens Basal-Insulin an Bord.

    Stimmt, aber ist das bei Gesunden nicht auch so? Ein kleiner Vorab-Bolus oder eine geringes aktives IOB aus einer vorherigen Korrektur von 1 IE oder sogar weniger reicht erstaunlicherweise. Das scheint für die Leber ein Weckruf zu sein: Achtung, gleich kommt Nahrung.

    Kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. Muss gerade wieder etwas nachfuttern, weil das beim Frühstück so war.

    Probier's aus.

    Einmal editiert, zuletzt von Kappa ()

  • Mir ist auch wieder nach Experimentieren. Die Versuche laufen noch (bei Kantinenessen ist der Nervenkitzel eh garantiert), aber bisher wurde klar: ich muss mich auf einen signifikant anderen Faktor beim eigentlichen Bolus einstellen, und/oder genügend schnelle KH in der Tasche haben.

  • Na ich verstehe das als "Trickserei" um mehr KH zu essen als physiologisch und besonders diabetischtechnisch sinnvoll. Ernsthaft.

    0,5 IE bzw 1 IE würde bei normalem BZ, keiner Resistenz, keine Entgleisung, beim Durchschnitts-typ1 mit normalem Insulinbedarf zu einer Unterzuckerung führen.

    Bei hohem Insulinbedarf oder Insulinresistenz mag sich so 1 IE mal eben wegdrücken, wäre aber dann eigentlich auch "nötig".

    Also bitte Vorsicht beim Ausprobieren solcher Vorschläge.


    ...

    Pizza-pp sind in der Regel, wie Nudel pp selten ein Problem sondern eher meist nach mehr als 3-5h noch immer erhöhte BZ, diese lassen sich mit verzögertem und gesplittetem Boli besser auffangen. Spannender wird es bei schnellen KH z.B. einem halben Liter O-saft :bigg


    ...

    Die Leber wird angeregt Zucker auszuschütten oder einzulagern. Beide Effekte will man nicht:regen;). Die Ausschüttung von Gegenregulationshormonen will man auch nicht...

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Na, ganz irrelevant kann die Menge m.E. nicht sein. Wir haben doch alle mindestens Basal-Insulin an Bord.

    Stimmt, aber ist das bei Gesunden nicht auch so? Ein kleiner Vorab-Bolus oder eine geringes aktives IOB aus einer vorherigen Korrektur von 1 IE oder sogar weniger reicht erstaunlicherweise. Das scheint für die Leber ein Weckruf zu sein: Achtung, gleich kommt Nahrung.

    Kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. Muss gerade wieder etwas nachfuttern, weil das beim Frühstück so war.

    Probier's aus.

    Bei gesunden wird nur Insulin ausgeschüttet, wenn die Verdauung (die schon im Mund beginnt) signalisiert das Futter kommt. Die Insulinzufuhr wird auch gedrosselt, wenn dann nichts passendes kommt aber auch verzögert (Hungereffekt nach Süssstoffen!)

    ...

    Wenn ich vor dem Frühstück korrigiere und dann den Bolus nicht reduziere, muss ich auch nachfuttern, das hat denselben Effekt wie ein SEA. Wer es wirklich verstehen will sollte sich Wirkkurven den Insulins und der KH übereinander legen. So kann auch verstehen, warum LowCarb für den Diabetiker eigentlich gut zu managen ist (selbst die schnellen Insuline sind für schnelle KH zu lahm).

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Wildrose Wenn du kein Interesse hast, deine pp Spitzen auf normnahes Niveau zu senken oder meinst, Low-Carb ist das Maß aller Dinge, dann ignorier doch einfach, was hier geschrieben wird. Du scheinst offensichtlich nicht gelesen zu haben, was Dana Lewis schreibt: Natürlich darf man den Vorab-Bolus nur geben, wenn man z.B. bei 110 ist und in einer Stunde auf 90 fällt (deshalb braucht man auch ein präzises CGM), natürlich muss man den Vorab-Bolus beim Mahlzeiten-Bolus berücksichtigen. Wieviel KH man mag, bleibt jedem selbst überlassen.


    Wenn ich vor dem Frühstück korrigiere und dann den Bolus nicht reduziere, muss ich auch nachfuttern, das hat denselben Effekt wie ein SEA. Wer es wirklich verstehen will sollte sich Wirkkurven den Insulins und der KH übereinander legen.

    Ich versichere dir, dass wir mittlerweile unter der Verwendung von xDrip mit Vorhersagefunktion und den integrierten Wirkkurven (insulinsortenspezifisch) über aktuelles IOB und COB ziemlich genau im Bilde sind. Und solche Anfängerfehler mache ich nach über 45 Jahren nicht mehr. Das o.g. Nachfuttern ist lediglich dem Umstand geschuldet, dass die KH-Faktoren angepasst werden müssen bzw. noch nicht gefunden sind.

    Einmal editiert, zuletzt von Kappa ()

  • Ja, enorm. Ich brauche etwa 25% weniger Bolus.

    Ich hab das heut Mittag spontan getestet und futtere gerade noch hinterher (es sind Altweiberkrapfen übrig...), es scheint einen deutlichen Effekt zu haben.


    Danke fürs Teilen der Quelle! Das wird sicher noch sehr interessant. :essen: