Von Pumpe zu Pen mit Tresiba

  • Hallo!


    Seit über 20 Jahren trage ich nun eine Insulinpumpe.

    Aktuell ist es eine Ypsomed, Katheder Orbit-Stahl.

    Leider habe ich mit den Kathederstellen Probleme. Das Gewebe selbst ist absolut ok.

    Die Einstichstelle hat sich jedoch immer so gerötet, war erhaben und es dauerte absolut ewig bis die Stelle verheilt ist.

    Im Laufe der Zeit habe ich von den Einstichstellen auch Narben zurückbehalten.:help:


    Keine Creme, kein Spray etc hat geholfen.;(

    Deshalb habe ich beschlossen eine Pumpenpause einzulegen um meiner Haut Zeit zu geben.

    Meine Dia-Beraterin war da ganz fix bei der Sache:thumbup:

    Und mein Eversense XL funktioniert top, so dass ich auch keine Angst vor der Umstellung hatte.


    Anstelle von knapp 16 Einheiten Basalrate spritze ich nun 15 Einheiten Tresiba mit dem Pen.

    Bolus auch über Pen mit Fiasp.

    Es ist total komisch sich ohne Pumpe die Kleider anziehen, aufs Klo gehen etc., aber auch schön weil ich momentan kein Anhängsel dabei hab, im Bett die Pumpe nicht aus einer Kuhle holen muss, der Katheder nicht mehr zu lang oder zu kurz ist:bigg

    Und ich vergesseden Bolus nicht mehr (ist mirbei der Pumpe oft passiert):venti


    Noch so ein Nebeneffekt ist: ich überleg mir, ob ich jetzt wirklich was essen muss, weil ja jedes Fitzelchen auch einmal Bolus abegeben mit Pen bedeudet. So ess´ ich momentan weniger und gezielter und vielleicht werden die Waage und ich wieder einigermassen Freunde:rofl


    Der einzige Nachteil für mich ist momentan, dass ich die Pens immer dabei haben sollte, auch zu Korrekturen z.Bsp.

    Ansonsten bin ich mit dem Tresiba sehr zufrieden. Ich kannte vorher so eine Insulinwirkung gar nicht (gab es vor 20 Jahren ja noch nicht). Das Tresiba gibt mir einen sehr glatten BZ-Verlauf über den Tag (ich habe x-Basaleinstellungen in der Pumpe vorgenommen wg demmonatlichen Hormonkasperl) und ich meine, wenn ich UZ hab benötige ich irgendwie viel weniger BE´s um wieder hoch zu kommen (als vorher mit Pumpe).


    Soo, das wollte ich mal so als Erfahrung hier schreiben.

    Ist halt mal was ganz anderes in der heutigen Zeit, da ja sehr viele Diabs heutzutage mit einer Pumpe werkeln.

    Ich merke jedoch jetzt schon, dass es auch ohne die Insulinpumpe gut funktionieren kann.


    Wie lange ich das so machen werde bzw ob/wann ich wieder die Pumpe anlege weiss ich jetzt nicht.

    Mal schaun, ob ich den Nerv habe auf Dauer einen Pen mitzunehmen;)


    Liebe Grüße,

    Eure Jubie

    :laub

  • Ich habe auch Probleme mit den Einstichstellen, die Heilung dauert ewig. Musste schon im Wechsel auf die Oberschenkel ausweichen. Frage mich wie viele Jahre ich das noch machen kann.


    Eine Umstellung möchte ich vermeiden, da es für mich gerade kein Basal gibt was meine Anforderungen entspricht. Daher habe ich ja auch der Pumpe endlich mal zugestimmt Ende 2018. Ich hatte kurzzeitig überlegt mal für ne Zeit zurückzugehen aber dann kam das nächste Problem. Loop.

    Seitdem muss ich sowenig machen ausser Katheterwechsel, dass es für mich eine so starke Umgewöhnung wäre...


    Dann muss ich da wohl durch. Ansonsten hattest du ja immer die Pumpe dabei, jetzt halt den Pen. Irgendwas ist immer :)

    Optimismus ist Mangel an Detailkenntnis

  • Nur mal so eine Idee, hast du mal zu den Teflon Kathetern von Ypso gewechselt? Ggf. Hast du ja eine Allergie gegen die Stahlkatheter entwickelt:/

  • Schön, dass sich mal jemand zu diesem Thema outet - Danke Jubie . Der Wechsel von der Pumpe zum Pen ist ja eher selten, kommt aber aus den verschiedensten Gründen immer wieder mal vor. Das ist insbesondere interessant für Leute wie mich, die mit dem umgekehrten Weg hadern.


    Ich war erstaunt darüber, wie häufig hier von Katheterproblemen berichtet wird und wie häufig es zu Katheterverstopfungen oder sonstigen technischen Problemen kommt. Vielleicht sind das alles nur Einzelfälle, aber es schreckt mich doch ziemlich ab.

    Ich merke jedoch jetzt schon, dass es auch ohne die Insulinpumpe gut funktionieren kann.

    Man kann auch mit ICT sehr gut klarkommen und dabei ist das Risiko einer Keto quasi Null. Mittlerweile habe ich zufällig sogar eine Lösung gefunden, meinen nächtlichen Anstieg (Dawn) ohne Korrektur zu verhindern.

    ich überleg mir, ob ich jetzt wirklich was essen muss, weil ja jedes Fitzelchen auch einmal Bolus abegeben mit Pen bedeudet. So ess´ ich momentan weniger und gezielter und vielleicht werden die Waage und ich wieder einigermassen Freunde :rofl

    Das kenn ich - obwohl mal schnell einen Bolus geben, ggf. durch die Kleidung, ist ja auch mit dem Pen kein Problem. Und die neuen kurzen Nadeln spürt man in der Regel gar nicht mehr. Aber ich halte mich mit einem überflüssigen Snack eher zurück, um eine aktuell perfekte BZ-Kurve nicht aus dem Takt zu bringen. Ist ja nicht schlecht, wenn man bewusster isst.

  • Jubie


    Ich wünsChe Dir sehr, daß Du für Dich den besten Weg findest :)


    Ich habe diesen Wechsel auch 4 Monate versucht - allerdings nicht mit Tresiba, weil ich nachts deutlich weniger Insulin brauche als tagsüber und das ging dann mit Levemir einigermaßen.... aber eben nicht wirklich gut.

    Das Freiheitsgefühl ohne Pumpe hatte ich auch sehr stark am Anfang.... aber dann doch auch die Einschränkungen: Mal eben spontan eine Bäckerei überfallen? Keine Chance weil Pen vergessen... zumindest habe ich den zum Einkaufen nie mitgenommen.

    Und morgens mal länger ausschlafen ging leider garnicht, weil das bißchen Levemir am Abend dann natürlich nicht gereicht hat... und ich merke - aber natürlich nur für mich ;) - daß ich jetzt wieder entspannter bin, weil die Pumpe meine komische Basalrate gut regelt.

    Kathetersetzstellen sind allerdings ein Problem - das war bei mir auch der Grund, auf ICT umzusteigen. Aber man wird erfinderisch :D... es kann auch an der Kathetersorte liegen, die man schlecht verträgt.

    Ich glaube, Du merkst es mit der Zeit, was Dir besser gefällt oder besser klappt...

    Mal im Urlaub auf ICT umsteigen machen ja einige ;)


    Kappa

    Die Katheterprobleme (Vertopfung) habe ich eigentlich nie! Es scheinen doch Einzelfälle zu sein.

    Wenn man mit ICT gute Werte hat, ist das ja eigentlich die am besten überschaubare Technik - es sei denn, so manche Einschränkungen nerven.... und das ist ja sehr individuell.... wenn Du ja jetzt Dein Dawn im Griff hast (machst Du es immer noch mit nächtlicher Injektion?) wäre die Pumpe ja auch nicht umbedingt nötig.... es ist einfach schade, daß man es nicht mal einfach ausprobieren kann.... es sei denn, man ist bei einem Diabetes-Zentrum, die sowas anbieten....

    Einmal editiert, zuletzt von Lilimaus ()

  • Die Katheterprobleme (Vertopfung) habe ich eigentlich nie! Es scheinen doch Einzelfälle zu sein.

    Irgendwo in einem anderen Beitrag hatte jemand erwähnt, dass es bei ihm 4 mal in einem Jahr passiert ist.

    wenn Du ja jetzt Dein Dawn im Griff hast (machst Du es immer noch mit nächtlicher Injektion?) wäre die Pumpe ja auch nicht umbedingt nötig

    Die nächtliche Injektion war ja gerade das, was mich so genervt hat. Pünktlich um 4:30 Uhr ging es immer heftig hoch. Ich hatte es mit Tresiba und Toujeo probiert, auch bei verschiedenen Injektionszeiten, immer dasselbe.


    Vor kurzem habe ich probeweise von Tresiba zurück zu Toujeo gewechselt, um eine eventuelle Nebenwirkung auszutesten. Während der ersten 3 Nächte auf Toujeo, als Tresiba noch im Körper war, kam es kurioserweise nicht zum Anstieg, wahrscheinlich durch Überlagerung der Wirkprofile oder irgend eine Wechselwirkung. Jetzt spritze ich um 23 Uhr je 50% Tresiba und Toujeo gleichzeitig (insgesamt 20IE) und habe die ganze Nacht eine horizontale Kurve. Bis 7 Uhr, dann steigt es wieder langsam, aber dann bin ich meist sowieso schon wach bzw. beim Frühstück. Auch tagsüber stimmt die Basaldosis noch (ist bei mir mit Tresiba und Toujeo nahezu identisch). Bin happy.

  • Hast du mal versucht, das Problem der entzündeten Einstichstellen der Katheter mit Braunovidon zu lösen? Ich habe den Wechsel zurück zum Pen auch vor ca. 1/2 Jahr vorgenommen, allerdings aus anderen Gründen. Durch Braunovidon konnte ich entsprechende Entzündungen gut verhindern und hatte nie entsprechende Probleme. Ich habe immer einen kleinen Tropfen an den Ansatz der Kanüle auf dem Pflaster aufgetragen, fertig. Jetzt beim Pen habe ich mnachmal leicht entzündete Stellen.

    Gruß Heiner

  • Hi!

    Danke für euer Feedback! 8)


    Teflon habe ich auch probiert. Da hinterlassen die Orbit-Teflon jedoch ein “Riesenloch“. Heilungsmässig auch genauso schlecht. Brauno..... kenne ich nicht. Habe aber Pflaster drunter, Cavilon drunter u verschiedene Creme/Salben danach probiert. Alles nix.


    Die Combi aus zwei Basalinsulinen benötige ich nicht.

    Bei mir ist das Gegenteil: so ab 2 Uhr in der Nacht ist UZ angesagt. Egal wann ich das Tresiba spritze. Da mich der Sensor so zuverlässig weckt geh ich da meist aufs WC und danach gibts Nachtsnack:bigg in Form von Limo/Saft/ Schokolade.

    Ich hatte lange Zeit auch mit dem Dawn zu kämpfen, jetzt isses offenbar fort^^


    Mit der Pumpe hatte ich jedoch kurz nach dem Frühstück einen echt steilen Anstieg. Das ist jetzt auch besser geworden.


    Was noch echt super am Tresiba ist, dass man sich an keine feste Uhrzeit zum spritzen halten muss. Ich gebe es meist um 12 Uhr, wenn es mal 14 oder 15 Uhr wird ist es auch ok. Da merke ich nix.


    Noch ein Nachteil wäre: bei der Pumpe hab ich nur 10 € fürs Insulin bezahlt.

    Jetzt mit zwei neuen Pens, 2x Insulin und Pennadeln hab ich in der Apo 50€ zugezahlt:pupillen:

  • Hast Du Tresiba auch schon mal morgens versucht? Bei mir lautete die Empfehlung des Arztes seinerzeit, es morgens zu spritzen, weil dann in den letzten Nachtstunden die Wirkung etwas nachlässt.

    Nach Jahren der Nutzung muss ich aber sagen, dass der Wirkverlust nur sehr schwach sein dürfte. Tresiba wirkt sehr lange gleichmäßig. :)

    Die Dosis insgesamt reduzieren ist keine Option? Ich habe meistens sehr gerade Linien mit Tresiba in der Nacht. Ganz anders als vorher unter Levemir.

    Hypos sind wirklich die Ausnahme, eigentlich nur, wenn ich ohne Abendessen zu Bett gehe. :)

    Tresiba ist zurück! :thumbsup:

  • Brauno..... kenne ich nicht. Habe aber Pflaster drunter, Cavilon drunter u verschiedene Creme/Salben danach probiert. Alles nix.

    Hi!

    Danke für euer Feedback! 8)

    Braunovidon bekommst du in der Apotheke in einer kleinen Tube für ein paar €. Es lohnt sich. Ich habe wie bereits geschrieben während dessen nie Probleme mit entzündeten Injektionsstellen gehabt. Aus meiner Sicht und Erfahrung ist es sehr zu empfehlen.:nummer1:

    Gruß Heiner