Ersteinstellung auf Pumpe

  • Deine 3 Fragen sind ja eher allgemeingültiger Art, deshalb wage ich als Penner auch mal meinen Senf dazu zu geben.


    1) Das kommt drauf an wie hoch das Ausgangsniveau ist. Wenn man schon vor dem Essen ziemlich hoch ist und nicht wartet, addiert sich der postprandiale Anstieg und man landet in astronomischer Höhe. Ich mag sowas nicht, deshalb warte ich vor dem Essen bzw. passe meinen SEA individuell an, bis der Blutzucker deutlich gefallen ist.


    Man darf aber nicht zu lange warten, gerade bei dem schnellen FIASP, sonst wird es gefährlich. Der Sensorwert hinkt ja zeitlich bekanntlich deutlich hinter dem Blutzucker hinterher. Wenn man die Korrekturdosis und den Bolus auf einmal gibt, folgt ein rasanter Abstieg. Bei einem Delta von -8 oder -10 alle 5 Minuten ist man bei einer Sensoranzeige von 150 tatsächlich schon bei 120 oder weniger (xDrip ist noch langsamer, deshalb lasse ich mir darin auch die schnelleren Rohdaten des Libre anzeigen). Bis die ersten Kohlenhydrate in der Blutbahn landen, dauert es auch noch mal 20-30 Minuten. Also Vorsicht, lieber früher als zu spät essen, den Prozess bzw. zeitlichen Ablauf beobachten und Erfahrung sammeln. Die Vorhersage von xDrip hilft dabei ungemein.


    Was ich auch mache, um schneller runter zu kommen: Wenn ich um 18:00 Uhr zu hoch bin und weiß, dass ich um 20:00 Uhr zu Abend essen, würde die normale Korrektur etwa 4 Stunden also bis 22:00 Uhr dauern, um den Zielwert zu erreichen. Ich geb mir dann um 18:00 Uhr eine bewusst höhere Korrekturdosis, und zwar so viel, dass ich nach der Vorhersage von xDrip um 20:00 Uhr bei etwa 130 lande (kann man ja prima durch rückgängig machen und Veränderung der Korrektur in der Vorhersage ausprobieren). Um 20:00 Uhr gebe ich mir dann den Bolus für das Essen dazu, ziehe davon aber das zu diesem Zeitpunkt noch wirksame IOB aus der übertriebenen Korrektur ab.


    2) Zu Zeiten des Libre 1 ohne Alarme habe ich mich auch nicht getraut, nachts heftig zu korrigieren. Mit dem Libre 2 habe ich diese Scheu aber abgelegt und korrigiere jetzt in vollem Umfang, manchmal sogar mehrfach in einer Nacht. Die Grenze für den Niedrig-Alarm habe ich bei 75 (oder 80) und werde rechtzeitig geweckt. Traubenzucker liegt auf dem Nachttisch. Bei der KH-Korrektur nach oben hilft mir auch der Vorschlag von xDrip, um nicht zu übertreiben (ich korrigiere fast nur noch mit Traubenzucker, weil das am schnellsten geht und gut zu berechnen ist).


    3) Mit der Vorhersage von xDrip habe ich auch die Wirkungsweise von FIASP erst richtig durchschaut. Vorher hatte ich nach dem Essen manchmal unerklärliche Unterzuckerungen, manchmal auch nicht. Die Vorhersage zeigte mir, dass das an der Höhe des Bolus liegt (in Abhängigkeit der KH-Menge) und es eine Grenze gibt, die ich mir ohne Unterzuckerung auf einmal geben kann. Bei einem Bolus von 13-15 IE auf einmal ist bei mir ein kurzer Blutzuckerabfall nach dem Essen nur moderat (wie in der Vorhersage berechnet), bei einem größeren Bolus sacke ich aber kurzfristig zu stark ab – dann muss ich splitten. Das mache ich nicht in einem festen Verhältnis von 50/50 oder 60/40, sondern in Abhängigkeit von Essen bzw. dem erforderlichen Gesamtbolus so, dass in der Vorhersage keine Unterzuckerung eintritt (kann man auch wieder durch rückgängig machen und Veränderung der Eingabe in der Vorhersage ausprobieren). Den noch fehlenden restlichen Bolus gebe ich mir dann, wenn die Blutzuckerkurve nach einem kurzen Abfall nach dem Essen wieder dauerhaft am steigen ist – das ist meist 1-1,5 Stunden nach dem Essen. Manchmal steigt es aber auch später erst an (wahrscheinlich wegen Mirwirkung der Leber bzw. eating-soon-Effekt), dann warte ich ab und reduziere den Restbolus, je nach IOB und Vorschlag von xDrip. Das erfordert zwar eine hohe Aufmerksamkeit (setze mir einen Handy-Timer) und eine Pumpe (ohne Loop) könnte mir das auch nicht abnehmen, funktioniert aber hervorragend.

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  • July


    Ich will dich sicher nicht in den loop drängen. Das muss jeder für sich selbst entscheiden, allerdings gebe ich jedoch ein paar Gedanken dazu.


    * Die Erfahrung der anderen Looper hat gezeigt, dass insbesondere die Einstellung der Faktoren des Loops einen exponentiellen Zugewinn an Diab Verständnis hervorgerufen hat, selbst bei schon langjährigen Diabetikern.

    * Bis du im closed loop angekommen bist, vergehen ca. 2-3 Monate mit wichtigen Zwischenschritten zur Erreichung der Objectives.

    * Du musst das Wiki vollständig gelesen und vor allem verstanden haben. Sonst kommst Du nicht über die Objectives.

    * Du kannst jederzeit den Loop vollständig abschalten und die Pumpe im Normalmodus betreiben


    Meine persönliche Meinung:

    Ich habe so früh mit dem loopen angefangen, da gab es die Objectives noch nicht. Die theoretischen Grundlagen hab ich mir damals zusammengeklaubt aus den Seiten von Dana und Scott, sowie den Infos der Entwickler und auf Gitter und weiteren Loopern persönlich. Hat auch sehr zum Grundverständnis beigetragen.


    Auch wenn das Erreichen des closed loop ziemlich nervig sein kann, ist es ein sehr gutes DIY Lernprogramm um die Funktionsweise des Diabetes und der Pumpentherapie (nicht des Loops) zu verstehen. Und im 2.ten Schirtt dann zu verstehen was der Automat macht und was du noch selber machen musst.


    Und wenn Du mal durch bist freust du dich über durchgeschlafene Nächte und Werten von 100 in der Früh :-).

    Closed Loop Open Mind

  • Meiner Ansicht nach gehört zum sicheren Handhaben der Pumpe und am Ende auch den Einstieg in den Loop dazu, verstanden zu haben, welche Schwankungen im Insulinbedarf/Sensitivität man selber mitbringt. Sonst läuft man Gefahr, ständig an allen Faktoren herum zu ändern, aber nie auf einen grünen Zweig zu kommen.


    Lg Hubi

    "Sing this corrosion to me!"

    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)

  • Ich würde July dazu raten, erst zu wissen, wie sie ihren Zucker locker geregelt bekommt mit Pumpe. Und wenn sie so sicher ist, dass sie fast im schlaf weiß, was sie wann, wie machen muss oder kann, dann kann sie mal drüber nachdenken zu loopen. 😉

    Für nen Pumpenneuling würd ich da nicht gleich zu raten... 😉

    Genau das habe ich auch vor. Solange ich nicht die Logik der Pumpe durchschaut habe und nicht mehr Try and Error mache, werde ich mich definitiv nicht mit AAPS auseinandersetzen. Wenn mal die Basics passen, überlege ich weiter.


    Ich weiß jetzt zumindest die Ursache meiner momentan recht chaotischen Werte. Mein Darm streikt mal wieder, so dass ich ohne verzögerten/dualen Bolus erstmal in eine Hypo rausche um dann Stunden später von den 200er Werten nicht mehr runterzukommen.

    Variante 1 bei den erhöhten Werten: bei 170 um 1:30 Uhr erstmalig auf 110 korrigieren, durch Anstieg auf 209 nach einer Std. wieder korrigieren auf 110 mit Beachtung IOB, nach erneuten Anstieg auf 200 wieder nach einer Std auf 110 korrigieren mit Beachtung IOB. Werte hätten grundsätzlich besser sein können.

    Variante 2 gestern: bei 140 anstiegend zur gleichen Zeit wie am Vortag (23:45 Uhr) 1,5 Einheiten (Vortag hatte ich insg. 3 Einheiten Korrektur gespritzt) spritzen plus TBR auf 200% für die Nacht. Nach drei Std bei erneut Anstieg auf 170 steigend, Korrektur auf 110 minus IOB (also 1,4 Einheiten). Mit 140‐150 stabil gedacht, schlafen zu können. Um 5 Uhr crasht der BZ ab bis 57...

    Also das optimale liegt irgendwo dazwischen. Mal schauen, ob ich es noch rausbekomme :)

  • Leider stimmt bei mir xdrip Vorhersage und die tatsächliche Kurve nicht überein. Gestern nacht wollte er insg. 30 g Carbs bei der Hypo haben. Ich hab 35 g Carbs gegessen da xdrip auf 100 rechnet, ich in der Nacht aber gerne etwas höher sein möchte. Nach den Carbs hat es etwas gedauert. BZ schießt nach oben. Zwei Pfeile. Plötzlich will er 4,6! Einheiten Korrektur. Ich habe gar nix gemacht, lieber etwas zu hoch als zu niedrig.

  • Leider stimmt bei mir xdrip Vorhersage und die tatsächliche Kurve nicht überein. Gestern nacht wollte er insg. 30 g Carbs bei der Hypo haben. Ich hab 35 g Carbs gegessen da xdrip auf 100 rechnet,

    Ja, das ist leider so, weil in der Vorhersage eine standardisierte Verdauung vorausgesetzt wird, xDrip kann aber den glykämischen Index der jeweiligen Mahlzeit nicht kennen. Wenn deine Verdauung dann noch verzögert ist, wird es umso schwieriger. Der Vorhersage kann man im Detail mitunter nicht vertrauen, aber prinzipiell stimmt sie meist schon.


    Beispiel: Heute zwei Stunden nach dem Mittagessen fiel mein Blutzucker bereits auf 110 und xDrip hat vorgeschlagen, etliche KH nachzulegen. Dachte mir, ich greife erst ein, wenn ich unter 100 bin und habe nichts gemacht. Kurz darauf hat sich die Kurve bei 100 von selbst gefangen, stieg wieder leicht an und wird voraussichtlich den Zielwert exakt treffen. Meine Korrekturen/Eingriffe sind eine Mischung aus xDrip-Vorschlag und eigener Erfahrung. Man lernt nie aus.


    Wenn xDrip 30g KH also 2,5 BE vorgeschlagen hat, muss aber noch einiges an IOB bzw. Bolus wirksam gewesen sein. Ich versuche mittlerweile früher zu essen, damit ich ohne oder nur noch geringen noch wirksamen Bolus ins Bett gehe. Dann ist die Nacht meistens ruhiger, vorausgesetzt die Basalrate/-dosis stimmt.


    bei 170 um 1:30 Uhr erstmalig auf 110 korrigieren, durch Anstieg auf 209 nach einer Std. wieder korrigieren auf 110 mit Beachtung IOB, nach erneuten Anstieg auf 200 wieder nach einer Std auf 110 korrigieren mit Beachtung IOB.

    Das kenne ich, nach einer verschätzten Restaurant-Pizza abends. Brauchte auch 3 nächtliche Korrekturen, um von über 200 wieder runterzukommen. Ich weiß nicht, ob FIASP mit so hohen Werten ein Problem hat (wurde hier mehrfach geschrieben). Ich vermute auch, dass die Insulin-Sensitivität bei hohem Blutzucker verringert und dann der Korrekturfaktor einfach zu gering ist. Ist aber auch verständlich, dass man sich nachts mit einer hohen Korrektur-Dosis schwer tut. Eine hier geäußerte Lösung war, sich mit Low Carb aus den hohen Regionen fernzuhalten.


    Bis das Korrekturinsulin wirkt, steigt der Blutzucker weiter. Die ursprüngliche Dosis ist dann ggf. zu gering. Es kann etwas helfen, wenn man in den Einstellungen der Vorhersage von xDrip die Option „Nutze Trendänderung“ aktiviert.

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  • Ja, das ist leider so, weil in der fiel mein Blutzucker bereits auf 110 und xDrip hat vorgeschlagen, etliche KH nachzulegen. Dachte mir, ich greife erst ein, wenn ich unter 100 bin und habe nichts gemacht. Kurz darauf hat sich die Kurve bei 100 von selbst gefangen, stieg wieder leicht an

    Besser könnte man auch meine Erfahrungen kaum zusammenfassen.

    Mit dem Libre (und dem glättenden und dadurch stark verzögernden Algorithmus von xDrip - wäre das mit OOP anders?) bekommt man manche Änderungen ziemlich spät mit, da ist häufig der Drops schon gelutscht. Andererseits gibt es die minütlichen Rohdaten, denen man Trendänderungen besser ansieht, aber die stecken tief in der Tasche, die Smartwatch zeigt sie nicht :(

    Manchmal würde ich mir wünschen, nicht nur den Trendpfeil (oder die Differenz zum vorigen Wert) zu haben, sondern sozusagen die zweite Ableitung. Oder wenigstens die letzten 3 Differenzen. Dafür kann der Libre aber nichts.

  • So, die Phase scheint überwunden zu sein, wo ich nur noch Probleme hatte.


    Momentan sieht bei Nudeln die Rechnung 50/50 über 4 Std echt gut aus.



    Auch der Basalratentest übern Mittag sieht gut aus.

    Heute wird Basalratentest über die Nacht gemacht. Da bin ich mal gespannt.

  • Perfekte Tagesstatistik - Respekt! Du bist aber auch sehr streng mit dir selbst bei einem Zielbereich von 80 bis 140.


    Boah, du bist aber sensibel. Für 80 g KH brauche ich 20 IE, 3 IE pro BE. Kein Wunder, dass dir sofort eine Pumpe dauerhaft genehmigt wurde. So feinfühlig kann man mit dem Pen nix regeln.


    Wenn die violette Kurve der Vorhersage am Ende immer hoch geht, ist die KH-Absorbtionsrate zu klein (die Kh werden in der Berechnung zu langsam verarbeitet) oder die Insulinwirkdauer ist zu kurz (Gegenspieler). Aber nur, wenn das immer so ist.

    Einmal editiert, zuletzt von Kappa ()

  • Boah, du bist aber sensibel. Für 80 g KH brauche ich 20 IE, 3 IE pro BE. Kein Wunder, dass dir sofort eine Pumpe dauerhaft genehmigt wurde. So feinfühlig kann man mit dem Pen nix regeln.

    Na ja, mit der Argumentation würde jeder Typ 1er in der Remission auch sofort eine Pumpe genehmigt bekommen.


    July hat halt sehr viel Restinsulin. Sie hatte auch mit ICT gute Werte, denn mit Eigeninsulin muss man gar nicht so super genau dosieren um gute Werte zu haben. Die Genehmigung für die Pumpe wurde wegen der Spritzenphobie ausgestellt, daher auch keine Probezeit.

    „Soll ich den Notarzt rufen?“ – „Nein, das ist ein Fall für Spezialisten, rufen Sie die Gummibärenbande!“ (diabetes-leben.com)


  • Perfekte Tagesstatistik - Respekt! Du bist aber auch sehr streng mit dir selbst bei einem Zielbereich von 80 bis 140.


    Boah, du bist aber sensibel. Für 80 g KH brauche ich 20 IE, 3 IE pro BE. Kein Wunder, dass dir sofort eine Pumpe dauerhaft genehmigt wurde. So feinfühlig kann man mit dem Pen nix regeln.


    Wenn die violette Kurve der Vorhersage am Ende immer hoch geht, ist die KH-Absorbtionsrate zu klein (die Kh werden in der Berechnung zu langsam verarbeitet) oder die Insulinwirkdauer ist zu kurz (Gegenspieler). Aber nur, wenn das immer so ist.

    Boah, du bist aber sensibel. Für 80 g KH brauche ich 20 IE, 3 IE pro BE. Kein Wunder, dass dir sofort eine Pumpe dauerhaft genehmigt wurde. So feinfühlig kann man mit dem Pen nix regeln.

    Na ja, mit der Argumentation würde jeder Typ 1er in der Remission auch sofort eine Pumpe genehmigt bekommen.


    July hat halt sehr viel Restinsulin. Sie hatte auch mit ICT gute Werte, denn mit Eigeninsulin muss man gar nicht so super genau dosieren um gute Werte zu haben. Die Genehmigung für die Pumpe wurde wegen der Spritzenphobie ausgestellt, daher auch keine Probezeit.

    Wenn mein Darm mitspielt und auch die Hormone habe ich echt super gute Kurven seit der Pumpe. Basalratentest nachts war jetzt auch super, Durchschnitt 104. Werte vllt +-15mg/dl Schwankungen, also super gerade. :):)


    Ja, ich brauche wenig Insulin. Ca. 15 Einheiten am Tag. Die Ärzte in der Reha haben mir aber auch erklärt, dass viele Patienten mit pankreopriven Diabetes nur ca. die Hälfte der Durchschnittsmenge von einem klassischen Typ1 brauchen. Wenn Typ 1 durchschnittlich! ca. 0,9-1 IE pro KG brauchen, werde ich sehr wahrscheinlich nur 0,5 IE pro KG brauchen, sollte irgendwann die Restfunktion aufhören. Das wären dann 30 IE am Tag. Jetzt brauche ich die Hälfte, also arbeitet die BSD noch mit und gibt ca. 50٪ des Tagesinsulins dazu. Wenn ich sie mit externen Insulin entlaste. Sonst gibt sie weniger dazu.


    Da niemand weiß, ob ich nicht sogar eine "dauerhafte" Restfunktion behalte bzw. diese sicher jahrelang anhalten wird, ist die Pumpe wegen der feineren Dosierung viel praktischer. Das war auch ein Argument für die Pumpe.


    Aber TryHarderFish hat Recht, Hauptargument war die Spritzenphobie und meine Probleme mit dem Morbus Crohn, der sich total auf die BZ Verläufe auswirkt..

    Und ja, ich hatte mit ICT "gute" Werte, aber mit Pumpe sind sie deutlich besser. Eben weil man nochmal deutlich besser das Insulin dosieren kann.


    Unter ICT war ich dauerhaft höher. Nüchtern bei ca. 130-140mg/dl. Jetzt bei ca. 100mg/dl.

    Hab noch eine alte Kurve gefunden unter ICT.

    Da gab es nur einmal am Tag was zu Essen.. Sonst sähe die Kurve nochmal anders aus.

  • Die Ärzte in der Reha haben mir aber auch erklärt, dass viele Patienten mit pankreopriven Diabetes nur ca. die Hälfte der Durchschnittsmenge von einem klassischen Typ1 brauchen. Wenn Typ 1 durchschnittlich! ca. 0,9-1 IE pro KG brauchen, werde ich sehr wahrscheinlich nur 0,5 IE pro KG brauchen, sollte irgendwann die Restfunktion aufhören.

    Ich glaube das hast du falsch verstanden. Ich denke, dass die meisten mit pankreoprivem Diabetes weniger Insulin brauchen als klassische Typ 1er liegt eben genau daran, dass sie häufig einen Teil eigenes Insulin dauerhaft behalten. Physiologisch würde es auch gar keinen Sinn machen, dass sie ohne Eigeninsulin weniger benötigen würden, denn Typ 1er haben im Normalfall keine Resistenz.


    Von daher sind sie wohl eine Mischung aus Typ 1 und Typ 2: Noch eigenes Insulin wie Typ 2er, aber keine Resistenz, also wie Typ 1er. Keine schlechte Kombi wenn man so drüber nachdenkt... :/

    „Soll ich den Notarzt rufen?“ – „Nein, das ist ein Fall für Spezialisten, rufen Sie die Gummibärenbande!“ (diabetes-leben.com)


  • Die Ärzte in der Reha haben mir aber auch erklärt, dass viele Patienten mit pankreopriven Diabetes nur ca. die Hälfte der Durchschnittsmenge von einem klassischen Typ1 brauchen. Wenn Typ 1 durchschnittlich! ca. 0,9-1 IE pro KG brauchen, werde ich sehr wahrscheinlich nur 0,5 IE pro KG brauchen, sollte irgendwann die Restfunktion aufhören.

    Ich glaube das hast du falsch verstanden. Ich denke, dass die meisten mit pankreoprivem Diabetes weniger Insulin brauchen als klassische Typ 1er liegt eben genau daran, dass sie häufig einen Teil eigenes Insulin dauerhaft behalten. Physiologisch würde es auch gar keinen Sinn machen, dass sie ohne Eigeninsulin weniger benötigen würden, denn Typ 1er haben im Normalfall keine Resistenz.


    Von daher sind sie wohl eine Mischung aus Typ 1 und Typ 2: Noch eigenes Insulin wie Typ 2er, aber keine Resistenz, also wie Typ 1er. Keine schlechte Kombi wenn man so drüber nachdenkt... :/

    Das bezog sich, glaube ich zumindest, auch auf die pankreopriven Diabetiker nach Pankreas-Komplett-Entfernung. Diese haben sicher kein Restinsulin mehr. Warum sie so wenig brauchen, kann ich mir allerdings nicht erklären. Vllt finde ich dazu mal was im Internet. Eine hohe Insulinsensibilität weisen viele auf, warum auch immer..


    Ich vergleiche mich am liebsten mit der Lada-Fraktion hier. Die sind am ähnlichsten zu meinem Verlauf. Wobei viele Themen generell für Typ1 und Lada nicht unterschiedlich sind. Wie spritze ich Lebensmittel xy am besten, wie passe ich meine Basalrate an, wann ist splitten/dualer Bolus sinnvoll...

  • Was meinst du TryHarderFish mit,Typ 1er haben keine Resistenz?


    Und was ist es dann, wenn Insulin doppelt und dreifach benötigt wird, temporär.

    :/:confused2


    "Wenn ich kann bin ich immer nett.

    Bin ich mal nicht nett, kann ich grad nicht." 8o


    DanaRS 08/19 - nightscout 10/19 - Dexcom G6 + AAPS + xdrip 11/19 - Closed Loop 02/20 - SonyXA2 /Sony10iii- SonySWR50



    Generation X / Generation Golf und Digital Immigrant

  • Was meinst du TryHarderFish mit,Typ 1er haben keine Resistenz?


    Und was ist es dann, wenn Insulin doppelt und dreifach benötigt wird, temporär.

    :/:confused2

    Entweder läuft dann was in der Therapie grad falsch (Resistenz wg. Insulinmangel), oder man benötigt temporär mehr Insulin weil man eine Krankheit ausbrütet oder Stress hat etc. Das ist dann bedingt durch die erhöhte Ausschüttung von Stresshormonen. Gesunde haben das genauso, nur bemerkt man das bei denen nicht, weil die Insulinausschüttung dann von alleine erhöht wird.


    Und natürlich gibt es generell sehr resistente Typ 1er, das geht dann aber eher in die Richtung Doppeldiabetes.


    Aber grundsätzlich haben Typ 1er mit normnahem BZ einen Insulinbedarf wie ein Gesunder, d.h. gleiche Rezeptoranzahl.

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  • Naja das bedeutet für mich, daß Typ 1er eben auch Resistenzen haben können... Nur eben andere....😜 :foehn


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  • Ab wann macht Aufstehinsulin Sinn? Wenn ich aufstehe steigt mein BZ immer etwas an. Ca. 20-30mg/dl. Wenn ich dann gleich was esse, korrigiere ich natürlich. Aber es dauert lange bis ich dann wieder auf 90-100 komme. Auch weil ja beim Essen der BZ noch am Ansteigen ist.


    Wie handhabt ihr das? Laut einer Formel, die die Menge des Aufstehinsulins auf Grundlage des Gesamtinsulins berechnet, würde ich nur 0,2 Einheiten brauchen. :/ Vom Gefühl her, würde ich mit dem Doppelten eher anfangen.

  • Ich brauchte vor Jahren immer je nach Höhe, 1.5 bis 2 IEs. Hatte einen Faktor sonst 1:1 und abends 1:1+1.

    Seit einer kurzen Zeit, fällt mein BZ nach dem aufstehen unterschiedlich viel. X/


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  • Ich habe Aufstehinsulin vor der Pumpe mit ICT mal ausprobiert (0,5 IE), hatte aber jeden Tag ein anderes Ergebnis. Von "super" über "nix passiert" bis zur Hypo war alles dabei. Ergo habe ich es lieber gelassen, weil es zu unsicher war.

    Einen Anstieg von ca. 20 mg/dl habe ich immer noch, die sind mir aber derzeit einfach egal. Dazu gibt's beim Frühstück einen kurzen SEA, dann paßt das schon. Wenn ich ohne Frühstück aus dem Haus gehe, ist mir etwas Puffer (gerade für's Autofahren) auch ganz lieb, solange es unter 140 mg/dl bleibt.


    Lg Hubi

    "Sing this corrosion to me!"

    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)