Medizinische Berufe und DM (Erfahrungen)

  • Ein Austausch unter medizinischen Personal, vielleicht durch die aktuelle Coronasituation angeregt, würde ich ganz sinnvoll finden.

    Z.B. Neuigkeiten an den verschiedenen Dienststellen infolge Corona, wie macht ihr das gerade....und auch Erfahrungen mit Schichtdienst und Pumpe...

    Was haltet ihr davon?

    Klar wissen die Leute in der Medizin immer alles besser als der andere, aber evtl. gelingt uns das ja trotzdem!?

    Wer macht den Anfang?

    nest

    Grüße nest

  • Nach der Erfahrung in dem Corona-thread traust du dich auf dieses Glatteis? Ich komme zwar nicht aus der Sparte, befürchte aber, das gäbe einge Beulen und evtl. Abmahnungen durch die Admins oder auch mehr, denn da wird es dann möglicherweise nicht mehr so friedlich zugehen.

    Gruß Heiner

  • nein, das vermute ich nicht! Es gibt Tatsachen, die man durchaus austauschen kann, z.B. reichen bei euch die Handschuhe noch? Wer stellt das Desinfektionsmittel her, macht das inzwischen die Apotheke...machst du noch Nachtdienst - wie ist das in der Umstellungsphase...nimmt jemand auf die Rücksicht, wenn du unterzuckerst, wie viele Basalraten hast du... - klar ist Corona gerade die Herausforderung für uns alle - mehr oder weniger - auf jeden Fall zunehmend. Wer von uns arbeitet direkt mit diesen Pat. zusammen - seid ihr ausgenommen usw. Wir wollen/sollen hier nicht streiten, ein Erfahrungsaustausch in Kombi mit DM ist mein Ziel!

    nest

    Grüße nest

  • eigentlich schade, dass sich niemand meldet - aber ich denke nur an den Pflegenotstand, der ist Begründung genug!

    nest

    Grüße nest

  • Ich fürchte, für viele ist der Stress im Moment so hoch, dass sie gar keine Zeit dafür haben, hier im Forum groß aufzutreten. Mein Neffe ist im Bereich Ausbildung von Pflegepersonal an einer Klinik tätig. Er sagte mir, dass der Druck und die vielen und z.T. völlig überflüssigen Aufgaben und Wege, bedingt duch schlechte Planung und ähnliches, die Leute sehr an ihre Grenzen bringen. Das mit denn Masken, Schutzkleidung und Handschuhen, genauso wie die Hilfsmittel für die Beatmung hätten m.E. teilweise vermieden werden können, wenn die Alarmglocken durch die Politik schon früher geläutet hätten und wahrcheinlich auch die Mitarbeiter der Verwaltung schneller gewesen wären. (Da hapert es häufig, kenne ich von der Uniklinik in Bonn).

    Trotzdem viel Erfolg und vor allem bleib selber gesund

    Heiner

  • Nun habe ich eine Frage an die "Medizinischen" hier im Forum:

    wenn ihr Kontakt zu einer/m Kollegin/Kollegen hattet, die/der Erkältungssyptome (deutlicher Verdacht auf Corona) hatte, vom Gesundheitsamt erst nicht getestet wurde und erst ca 10 Tage nach Kontakt mit dir schließlich doch noch Corona-positiv getestet wurde...was wird in eurer/m Einrichtung/ KH veranlasst?

    Kann auch anders fragen: wurdet ihr bei einem Kontakt getestet, in Quarantäne geschickt, habt ihr besondere Auflagen erhalten oder wurde nichts veranlasst??

    Das RKI sagt ja, dass man max. 7 Tage in Quarantäne geschickt wird und bei pos. Test ohne Symptome weiterarbeiten soll mit NMS. Sie haben die begründete Angst, dass andernfalls Stationen geschlossen werden müssten und die Pat. nicht mehr versorgt werden könnten. In einer Klinik in einemnahen anderen Landkreis wurde eine Station geschlossen, bei uns wird das nicht gemacht.

    nest

    Grüße nest

    Einmal editiert, zuletzt von nest ()

  • Ich bin von der direkten Versorgung der infizierten Patienten ausgenommem... Hab Attest abgegeben und mein Arbeitgeber hätte das auch ohne Attest gemacht... Begründung: jetzt noch mehr Fürsorgepflicht...


    Im Haus herrscht allerdings gerade ein risiges Verschieben von Personal... Im Funktionsbereich sind nur noch die Ambulanzen und OP`s besetzt... Personal von der Endoskopie wird gerade auf Stationen verteilt... Auch werden werden an sich "wildfremde" Fachbereiche auf Stationen zusammen gelegt... Mittlerweile sind 95% der Stationen interdisziplinär... Aber wir laufen auf dem Zahnfleisch... 2x Mundschutz/Person und Schicht.... Vor und Nach dem Dienst Temperaturkontrolle... Patienten werden mindestens 2x/Tag gemessen... OP-Programm läuft auf Schmalspur... Alle elektiven Eingriffe sind bis auf weiteres verschoben... Nur Notfall-OP´s... Durch das jahrelange "Gesundsparen" der Krankenhäuser läuft das GESAMTE Personal am obersten Limit...

    :thumbsup: „Wer seine Meinung nie zurückzieht, liebt sich selbst mehr als die Wahrheit.“
    Joseph Joubert :thumbsup:

  • 2x Mundschutz/Person und Schicht

    das ist ja noch richtig gut! Wir bekommen 1 MNS, nur wenn nötig und wenn er feucht ist, einen zweiten!

    Leider bin ich bisher die Einzige, die zum Coronatest heimgeschickt wurde, nachdem eine Kollegin privat nach 12 Tagen Krankheit endlich geschafft hatte sich positiv testen zu lassen (vorher Telefondiagnose Grippe). Leider bin ich negativ - es wäre zu schön mit wenig Symptomen positiv geworden zu sein. Wenn Hr. Spahn meint, dass alles bestens gerüstet sei, kann ich nur sagen: für Coronas vielleicht, aber für alles weitere nicht. Das merkt man ja am fehlenden Material.

    Werde höchstwahrscheinlich auch den Coronas fernbleiben dürfen, aber wenn unsere Beatmungsbetten doch voll werden sollten - wer soll denn die Leute dann versorgen? Und wo bleiben die, die kein Corona haben und auch Beatmung brauchen. Die Rechnung wurde ohne die "normalen Beatmungspat." gemacht, oder?

    nest

    Grüße nest

  • Hier ein interessanter Beitrag auch wenn er aus der Blöd Zeitung ist


    https://m.bild.de/regional/ber…-69679346.bildMobile.html

    die Mindestbesetzung ist nur ein Schönreden, weil man damit z.B. Pflegehelfer wegspart und die Krankenpfleger diese Arbeit auch noch mitmachen müssen. Wir haben aktuell dadurch andere Dienstzeiten bekommen. Kleine Häuser können die sog. Bestrafung gar nicht zahlen und Fernziel ist es ja, diese kleinen Häuser zu schließen. Komisch, bei der Coronakrise werden sie plötzlich reaktiviert....

    Unterbezahlt bin ich nicht unbedingt, aber leistungsgerecht erhalte ich zu wenig! Wenn die Medien unseren Beruf nicht ständig schlecht machen würden, hätten wir mehr Auszubildende. Wenn ich denke - ich hatte noch 600 Mitbewerber...und noch ne gute Ausbildung. Wenn nun 3 Berufe einer werden, kann das nur die Qualität mindern!

    nest

    Grüße nest

  • Wenn Hr. Spahn meint, dass alles bestens gerüstet sei, kann ich nur sagen: für Coronas vielleicht, aber für alles weitere nicht. Das merkt man ja am fehlenden Material.

    Ich kann dir jetzt schon sagen, er weiß es jetzt schon und sein persönlicher Referent und andere Leute aus der Leitungsebene verfolgen insbesondere die Berichterstattung in den Medien zur Zeit. Gestern wurde u.a. der von dir genannte Bereich der Versorgung mit Mundschutz, Schutzkleidung usw., aber auch die Medikamentenversorgung in der Bevölkerung und die dortigen Rahmenbedingungen geau unter die Lupe genommen. Ich hab mir dieSendung sehr gespannt angesehen und kann nur sagen, das wird mit Sicherheit alles noch hinterher thematisiert werden. Da kommt Herr Spahn gar nicht drum herum. Ich werde es auf jeden Fall sehr interessiert verfolgen, in der Hoffnung, das solche Firmen wie Medtronic, in meinen Augen schlimmer als eine Avonberaterin, auf dem europäischen Markt so nichts zu suchen haben. Ich würde mich nicht wundern, wenn hinterher tiefe und breite Reformen des Gesundheitssystem folgen. Es wird nur seine Zeit brauchen, weil sehr viele Berufsgruppen betroffen sind und sehr viele Interessenvertretungen beteiligt werden müssen. Das ist das Los der Demokratie, kann aber in dem Fall auch viel Gutes bewirken.

    Liebe Grüße Heiner

  • 2x Mundschutz/Person und Schicht

    das ist ja noch richtig gut! Wir bekommen 1 MNS, nur wenn nötig und wenn er feucht ist, einen zweiten!

    Leider bin ich bisher die Einzige, die zum Coronatest heimgeschickt wurde, nachdem eine Kollegin privat nach 12 Tagen Krankheit endlich geschafft hatte sich positiv testen zu lassen (vorher Telefondiagnose Grippe). Leider bin ich negativ - es wäre zu schön mit wenig Symptomen positiv geworden zu sein. Wenn Hr. Spahn meint, dass alles bestens gerüstet sei, kann ich nur sagen: für Coronas vielleicht, aber für alles weitere nicht. Das merkt man ja am fehlenden Material.

    Werde höchstwahrscheinlich auch den Coronas fernbleiben dürfen, aber wenn unsere Beatmungsbetten doch voll werden sollten - wer soll denn die Leute dann versorgen? Und wo bleiben die, die kein Corona haben und auch Beatmung brauchen. Die Rechnung wurde ohne die "normalen Beatmungspat." gemacht, oder?

    nest

    Bei uns sind Abteilungen/ Stationen geschlossen worden und das Personal verteilt worden... Unsere spanischen Mitarbeiter sind gerade alle ned da... Sitzen bei Ihren Familien in Spanien fest... Auf unbestimmte Zeit... Frei bekommen...??? Fremdwort... Stattdessen vermehrtes Einspringen und immer überaus kurzfristige Änderungen im Dienstplan

    :thumbsup: „Wer seine Meinung nie zurückzieht, liebt sich selbst mehr als die Wahrheit.“
    Joseph Joubert :thumbsup:

  • Arbeit zwar nicht in der Medizin sondern Industrie, aber Schichtdienst gibt es da auch. Seit dem Diab habe ich in zwei Modellen gearbeit:

    Zuerst Früh und Spätschicht, jede Woche wechselnd.

    Das lief BZ-technisch ganz okay.

    Bei Frühschicht war alles normal und bei Spät wurde der "Diab Tag" so verschoben, dass er mit dem Aufstehen begann. Also habe ich zB Basal nicht zu festen Uhrzeiten gespritzt, sondern immer nach dem Aufstehen und direkt vor dem Schlafengehen.

    Die Tageszeit scheint nicht so große Auswirkungen auf meinen BZ zu haben, aber andere Schlafenszeiten und Essenszeiten wirken sich natürlich aus.

    Das Wochenende war frei und sowieso vom Tagesablauf oft ganz anders als die Arbeitswoche, da habe ich irgendwie improvisiert.

    Bei der Auswertung der BZ-Daten muss man aufpassen, denn zwei verschiedene Schichten zB in einem Graph zusammenzuwerfen hat wenig Sinn.


    Jetzt habe ich Früh, Spät und Nachtschicht und die Schicht wechselt alle 2-3 Tage.

    Also zB 2x Früh, dann 2x Spät, dann 3x Nacht, dann 3x Frei.

    Nächste Woche dann vielleicht 3x Früh, 2x Spät usw. Ist also unregelmäßig und die freien Tage sind nicht immer am Wochenende. Statt nur einem Wechsel am WE sind es jetzt auch mehr Wechsel.

    Man kann nichtmal sagen dass zB alle Spätschichten gleich sind, denn es macht ja einen Unterschied ob es

    a) die erste Spätschicht nach einer Frühschicht ist

    b) oder die zweite

    c) oder die dritte, die dann schon wieder in eine Nachtschicht übergeht.


    Aus Diab-Sicht ist das Murks.

    Die Schichten sind ein Grund warum ich beim uralten Protaphane geblieben bin, obwohl bzw gerade WEIL es nur so kurz wirkt. Bei Basalinsulinen die 24h wirken, hätte man ja dauernd Überlappungen der Wirkgipfel usw und könnte das gar nicht so schnell "verschieben."

    Jetzt habe ich mir auch das Libre andrehen lassen. Mit Fingertests ging es beim alten Schichtsystem ganz ok, aber jetzt ist es zu unregelmäßig und bräuchte zu viele TS.


    Corana:

    Ist noch nicht so wirklich Thema, bis auf "2m Abstand halten" usw was halt oft unmöglich ist wenn man zu zweit an etwas rumschraubt oder so.

    Auch wäre aus 2m Entfernung eine Unterhaltung schwierig, wenn es laut ist. Türgriffe werden mit großem Theater desinfiziert aber die Bedienpulte, Tastaturen, Touchscreens usw werden von jedem weiterhin angegrabbelt.


    Eine Woche lang wurde mal die Temperatur an der Stirn gemessen, dafür war sogar eine Einlasskontrolle geplant. Aber naja: Von 32°C bis 40°C war alles dabei. :ahahaha: Da hat man es wieder sein gelassen. Ähnlichkeiten zur QS dieser Butze rein zufällig.