Freestyle Libre 2 - Empfänger und Handy zeigen unterschiedliche Werte

  • Hallo zusammen,


    ich nutze aktuell das Testsystem des FL 2.


    Ich habe jahrelang problemlos DEXCOM G5 verwendet, bei dem G6 erleide ich eine Kontakallergie.


    Nun wollte ich das Libre 2 prüfen und habe das Testpaket bestellt.


    Fazit nach einem Tag .... gefühlt unbrauchbar.

    - Ich muss Werte manuell Scannen, bei DEXCOM bekam ich sie aktuell (alle 5 Minuten) auf das Handy

    - der Empfänger meldet alle 2 bis 3 Stunden Signalverlust, muss den Empfänger in der Nacht in einen anderen Raum bringen

    - ich habe die App auf dem iPhone, wenn dies neben dem Empfänger liegt, meldet es keinen Signalverlust


    Der größte Gipfel ist ab bei zeitgleichem Ablesen der Werte über Scan Empfänger und Handy unterschiedliche Werte zeigen!

    Empfänger zeigte 56 , das Handy 71 mg/dl.


    Sehe ich hier etwas falsch? So einem Gerät kann ich doch nicht vertrauen!


    Und das manuelle Scannen ist absolut nicht zeitgemäß .... wenn der Sensor Alarme senden kann, dann sollte er auch Werte senden können.


    Habt ihr etwas, was dafür spricht, sich weiter mit dem FL2 zu beschäftigen?


    Danke und Gruß


    Regina

  • Das mit dem manuell scannen ist beim FreeStyle Libre vom Konzept so vorgesehen. Deswegen ist es ja kein rtCGM! Die unterschiedlichen Werte von Lesegerät und App kommen von unterschiedlichen Softwareständen: für das Lesegerät gibt es noch keine Software, die dem Stand der App enspricht. Nach 1-2 Tagen sollte es da aber keine größere Abweichung mehr geben. Bei der Mehrzahl der Benutzer ist die Genauigkeit des FreeStyle Libre vergleichbar mit der konkurierender CGMs und es ist nicht nur preiswerter, sondern auch von den Abmessungen sehr klein und es benötigt auch keine Kalibrierung. Es gibt also durchaus Gründe, sich das Teil ernsthaft anzusehen. Der Nachteil, daß man manuell scannen muß, ist übrigens durch Einsatz einer modifizierten LibreLink App + xdrip+ aus der Welt zu schaffen. Zu diesem Thema findest du in diesem Forum sehr viele Infos. Du solltest aber vielleicht zuerst mal mit dem Original Erfahrung sammeln.

    Einmal editiert, zuletzt von jo46 ()

  • Danke dir Jo46.


    Dann warte ich mal die zwei Tage ab.


    Das Konzept ist für mich nicht nachvollziehbar.

    - es (Sensor) misst regelmäßig

    - es speichert die Werte

    - es überträgt (angeblich) Alarme (über BlueTooth)

    - es überträgt keine Werte (über BlueTooth) - der Sinn offenbart sich mir nicht


    Das mit den Alarmen ist "angeblich", da ich sie immer nur mit dem Scan nach einem Signalverlust erhalte.




    Gruß


    Regina

  • Du hast völlig recht: warum Abbott das so macht, weiß keiner so recht, denn die Werte werden tatsächlich über Bluetooth geliefert. Siehe auch mein ergänzter 1, Beitrag zu dem Thema.

  • Die LibreLink läßt sich patchen & mit xDrip bekommst Du die Werte dann aller 5 Minuten ohne zu scannen.


    Allgemein würde ich sagen, das dass Libre kalibriert werden muss (das geht nur in xDrip) um den angezeigten Gewebeglukosewert so nah wie möglich an den Blutzuckerwert zu bringen. Das gilt meiner Meinung nach auch für das G6, auch wenn es dort wie beim Libre2 als nicht nötig angegeben wird.

    Tägliche Kalibration halte ich mittlerweile für sehr wichtig, und unterschätzt von vielen Ärzten und Patienten.

  • Habe geguckt ....


    xdrip ist scheinbar nur für Android .... mit iPhone bin ich raus....


    Ich werde wohl auf die Suche nach einer anderen Lösung gehen müssen.


    DEXCOM hat out-of-the-box mit Handy und Watch einwandfrei funktioniert...schade, dass sie die Mixtur des Pflasters oder des Sensorhalters geändert haben....


    Nach DEXCOM erscheint Freestyle (gemäß Herstellerlieferung ohne App-Manipulation) nicht wirklich zeitgemäß ....die Kasse hat die Kosten für DEXCOM übernommen.


    Gruß


    Regina


    ByTheWay .... jetzt alle 20 Minuten Signalverlust .... in einem Meter Entfernung....




    Nachtrag: Laut Anleitung ist bei Signalverlust nach Scan und bei geringer Entfernung ein Fall für den Kundenservice.....

    Vermute defekt ausgeliefertes Lesegerät oder Sensor....

    Einmal editiert, zuletzt von Regina_HB ()

  • Hallo Regina,


    Mit dem Libre 2 scheinen neben der gepatchen Libre Link App auch einige Bluetooth-Transmitter zu funktionieren, um aus dem Libre ein rtCGM zu machen.

    Vllt wäre das mit Iphone möglich?


    Welche Transmitter genau auch mit Libre 2 gehen (manche laufen nur mit Libre 1), müsstest du rausfinden.

    Miaomiao, Blucon, Bubble, Droplet wären welche, die ich im Zusammenhang mit Libre bzw. Libre 2 gelesen habe.


    Vllt weiß hier jemand was genaueres, wobei ich denke, dass hier die meisten die patched Libre Link hernehmen. Vllt schaust du wegen den Transmitter mal zu diabetes-kids. Dort gibt es meines Wissens nach, Eltern die Transmitter bei ihren Kindern verwenden anstatt der patched Libre App.


    LG

  • Allgemein würde ich sagen, das dass Libre kalibriert werden muss (das geht nur in xDrip) um den angezeigten Gewebeglukosewert so nah wie möglich an den Blutzuckerwert zu bringen.

    Warum sollte man das wollen: ein potentiell ungenaues Gerät auf den Stand eines zweiten potentiell ungenauen Geräts bringen?


    Geräte zur Heimmessung werden nie so genau messen können wie ein Laborgerät (und auch das kann Abweichungen haben).

    Der einzelne Messwert ist mir sowas von egal. Worauf es mir ankommt, ist mein HbA1c ("Abgerechnet wird zum Schluss") und dass ich keine wilden Schwankungen habe.


    Ich gehöre allerdings auch zu denen, die Ihre Unterzuckerungen früh genug spüren. Sonst würde ich das auch anders sehen, denn wenn das Libre mir LO anzeigt, liegt mein BZ immer noch so um die 60-70 (und ich habe keine Unterzuckerung).


    Viele Grüße
    Jörg

  • Diabetestechnologie ist immer nur so gut wie die Handhabung durch den Anwender. Und wenn man durch eine Kalibrierung, natürlich auch keinen Laborwerten nahe kommt, reduziert man trotzdem mögliche Fehlerquellen und Ungenauigkeiten. Die Libre 2 Sensoren sind oft 20-30mg/dl daneben. Das hat Einfluß auf den TIR & letztlich den Hba1c.

  • Die Libre 2 Sensoren sind oft 20-30mg/dl daneben. Das hat Einfluß auf den TIR & letztlich den Hba1c.

    Richtig, und das sind bei angezeigten 100 mg/dl schließlich Abweichungen von 20-30%, die der Libre meist zu niedrig liegt. Das kann man als "Reservepolster" auffassen und ignorieren. Umgerechnet bedeuted es aber, dass man statt einem Labor-HbA1c von z.B. 7% bei gleicher Verhaltensweise einen Wert von 5,4 bis 5,8 %, also im Normbereich, erreichen könnte, wenn man nicht vom Sensor belogen würde.


    Das ist in der Praxis häufig so (bis auf wenige Ausnahmen, bei denen der Libre genauer misst). Wer beginnt, den Libre mit xDrip zu kalibieren, wird in der Regel ohne Verhaltensänderung oder zusätzlichen Aufwand eine deutliche Verbesserung des HbA1c verzeichnen. Bei mir stimmt der Labor-HbA1c exakt mit der Berechnung in der Statistik von xDrip überein, während der "geschätzte" Wert in der Libre-App voll daneben liegt.


    Und wer die Genauigkeit des kalibrierten Dexcom gewohnt ist, wird mit dem Libre und seiner unveränderten Original-App nicht glücklich werden.

    2 Mal editiert, zuletzt von Kappa ()

  • Preisfrage allerdings, womit den Sensor kalibrieren?

    Ich hatte in meiner stationären Pumpenschulung die unangenehme Erfahrung, dass meine TS (Freestyle Precision Neo) noch ungenauer waren als der Libre2 Sensor. Verglichen wurden drei Messpunkte jeweils beide Systeme mit dem Labor-Messgerät auf der Station.

    Im weiteren Verlauf hatte der Sensor in der Woche einen richtig schlechten Tag und lag die anderen Tage akzeptabel dicht am Laborgerät.

    Was die Abweichungen beim HbA1c angeht: hat bei mir früher halbwegs zusammen gepaßt. Vermutlich Änderungen am Algorithmus beim Libre2...?


    Lg Hubi

    "Sing this corrosion to me!"

    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)

  • Das muss man individuell und langfristig beobachten im Vergleich mit dem Labor-HbA1c. Die Möglichkeit, das Ergebnis der Teststreifen mit einem Laborgerät abzugleichen, wird man wohl nur selten haben.


    Natürlich hat jede Messung auch einen Messfehler (selbst im Labor). Aber dass Teststreifen in der Regel genauer sind, als jeder Sensor (unkalibriert) dürfte außer Frage stehen. Nicht umsonst weist jeder Sensorhersteller in den Anleitungen darauf hin, dass im Zweifelsfall blutig gemessen werden soll. Mit den Freestyle Teststreifen habe ich auch schlechte Erfahrungen gemacht. Ich nutze mittlerweile Accu-Chek Guide und die Ergebnisse stimmen zumindest im normnahen und Hypo-nahen Bereich auch mit meiner persönlichen Empfindung überein. Anders als der Libre, der mir ständig Hypos anzeigt, die keine sind (und mich mit Fehlalarmen nerven würde). Und wie gesagt, die Statistik des kalibrierten Libre in xDrip stimmt genau mit meinem Labor-HbA1c überein. In LibreLink wird dagegen ein um 0,5 %-Punkte niedrigerer, geschönter HbA1c angezeigt.


    Ich verwende den Libre schon mehrere Jahre und habe die ganzen Updates der App mit den Veränderungen des Algorithmus mitgemacht. Nach meinem Eindruck hat sich der Algorithmus verbessert, was das Ergebnis bzw. die Anzeige des Sensors bei steigendem oder fallendem Blutzuckerverlauf angeht. Es wird sozusagen der Trend mit eingerechnet. Aber die Abweichungen vom blutig gemessenen Wert waren unverändert.

    2 Mal editiert, zuletzt von Kappa ()

  • Die Möglichkeit, das Ergebnis der Teststreifen mit einem Laborgerät abzugleichen, wird man wohl nur selten haben.


    einfach beim Quartalstermin mit dem vom Dia-Doc vergleichen, das mache ich regelmäßig, er hat ja ein Labormessgerät (ok, meiner hat eins...)

    Blutzucker ist die Autobahn, Gewebszucker ne Nebenstraße!

  • Dann sollte man aber auch gleich eine ganze Messreihe durchziehen: Jeder Finger darf mindestens einmal... Und eigenes und Labor-Messgerät müssen aus dem gleichen Tropfen versorgt werden.

    Viel Spaß dabei...

  • Die Möglichkeit, das Ergebnis der Teststreifen mit einem Laborgerät abzugleichen, wird man wohl nur selten haben.


    einfach beim Quartalstermin mit dem vom Dia-Doc vergleichen, das mache ich regelmäßig, er hat ja ein Labormessgerät (ok, meiner hat eins...)

    Richtig, da hab ich gar nicht dran gedacht. Da wird ja auch immer der Nüchtern-Blutzucker bestimmt.

  • Dann sollte man aber auch gleich eine ganze Messreihe durchziehen: Jeder Finger darf mindestens einmal... Und eigenes und Labor-Messgerät müssen aus dem gleichen Tropfen versorgt werden.

    Bei meinem damaligen Diabetologen war es üblich, dass neue Pat. ihr Messgerät mitbringen sollten zum Test. Er hatte in der Praxis ein sehr genaues Laborgerät. Man hat dann einen Tropfen für das Laborgerät gegeben und drei Messungen an unterschiedlichen Fingern mit dem eigenen Gerät. So konnte man sehen, wie groß die Abweichungen zu seinem Laborgerät waren und wie stark die Streuung des eigenen Geräts war.


    Bei meinem damaligen Freestyle Mini waren die Abweichungen zweimal 1 mg/dL und einmal 2 mg/dL.

    Ich hatte noch ein anderes Gerät (weiß nicht mehr welches, hab es danach entsorgt), da waren die Abweichungen im zweistelligen Bereich.


    Aber zurück zum Thema: wenn man nur gegen ein Gerät zur Heimmessung vergleicht, kann man auch Äpfel mit Birnen vergleichen. Beide dürfen Abweichungen haben und wenn das eine tendenziell zu hoch und das andere tendenziell zu niedrig misst, sieht es arg unterschiedlich aus. Und man weiß immer noch nicht, welches Gerät da gerade ungenauer gemessen hat.


    Viele Grüße
    Jörg