Film zur Fastenstudie

  • Hallo Bettina,


    danke für den interessanten Film und für Dein Engagement!


    Ich habe schon mehrfach in Gruppen mit NichtdiabetikerInnen gefastet. Ich hatte mit der Diabeteseinstellung während des Fastens wenig Probleme, weil ich auch festgestellt habe, dass während des Fastens weniger Schwankungen auftreten. Die Basalrate konnte ich schrittweise reduzieren. Durch eine bewusstere Ernährung nach dem Fasten konnte ich auch nach dem Fasten eine geringere Basalrate und auch geringere Faktoren zu den Mahlzeiten über den Zeitraum, in dem ich mich bewusster ernährt habe, beibehalten. Der Diabetes ließ sich in diesem Zeitraum mit weniger Aufwand genau so gut einstellen.


    Ich finde es neben den spirituellen Aspekten auch deshalb durchaus sinnvoll, regelmäßig zu fasten. Ich fand es jedoch zeitweise unentspannt, die einzige Diabetikerin in den Gruppen zu sein. Ich fühlte mich in gewisser Weise unter Druck, in Bezug auf den Diabetes alles richtig machen zu müssen, weil ich ja immerhin trotz Diabetes mitfasten durfte. Ich hätte aber Lust, entspannt mit anderen Typ1 DiabetikerInnen zu fasten. Deshalb fänd ich es schön wenn Du Bettina Berger solche Termine postest - für den Fall, dass es welche gibt und wenn Du sie dann kennst. :)

  • Liebe Ava,


    das mache ich sehr gerne. Ich hatte für 10/2020 eine neue Intervention geplant , habe sie aber -unter anderem wegen Corona - nicht realisieren können. Aber ich würde dich sehr gerne mit auf die Interessentenliste aufnehmen, die ich immer über alle geplanten Studien direkt informieren, falls Du mir Dein Einverständnis dafür gibst. (Mail an (bettina.berger@uni-wh.de)

    Zur Zeit schreibe ich gerade an einem Antrag für Menschen mit T1D und einen BMI > 24,99. Das sind leider schon mehr als 25% aller T1DM er und da läuft zur Zeit eine Ausschreibung für klinische Studien. Wir hatten in der Pilotstudie signifikante Verbesserungen im BMI - obwohl das ja gar nicht primäre Intention einer Fastenintervention ist. :)Wenn du -oder andere - Lust und Interesse haben, als Betroffenenvertreter mit in den Beirat zu kommen, bist DU herzlichst eingeladen. Einige aus der alten Studien-Gruppe machen auch schon mit! Herzlichst

  • Wozu Fasten ? keine Studie belegt das man das machen sollte, alles nur Kopf Sache.

    Ja, keiner muß es machen, aber es gibt eben viele Menschen, die es gerne machen und gute Erfahrungen mit dem fasten gemacht haben und es gerne als eine präventive Handlungsoption zur Verfügung haben wollen. Und bislang wird es halt nicht empfohlen, aber es gab schon Studien mit positiven Ergebnissen, auch vor unserer gute gelaufenen Studie!

  • ich war bisher auch sehr kritisch gegenüber dem Fasten, weil ich ja sehr schlank bin.

    Eine Krankengymnastin hat mir den Film "Fasten und Heilen" empfohlen. Da geht es nicht um die Gewichtsabnahme, sondern allgemein um Verbesserung einiger Krankheiten. Das hat mich sehr interessiert. Die nebenbei psychologischen Aspekte und die von Forschern erwähnten evolutionären Hinweise habe ich schlichtweg ignoriert, weil ich dazu kein JA habe. Auch alles Meditative lehne ich für mich ab! Das kommt im obigen Film ja auch gehäuft vor...

    Die allgemeine Erkenntnisse in Folge des Fastens sind allerdings sehr interessant!

    Ich habe einige andere Krankheiten, die Medikamente nötig machen. Keine Ahnung, ob man dann fastentauglich ist. Ich würde auf keinen Fall ein Fasten wie bei Buchinger mitmachen. Das ist Geldschneiderei! Dazu übernehmen die KK nur in Ausnahmefällen das Fasten...

    Kann man das auch ganz nüchtern, im wahrsten Sinne des Wortes, angehen?

    nest

    Grüße nest

  • Bin ich der einzige, der keinen Link auf den Film sieht?

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    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Liebe Leute,


    Bei dem Buchinger Fasten gibt es zwei Zweige, der eine ist eine Geldfabrik für reiche Privatpatienten (Buchinger Kliniken in Paderborn, Überlingen, Mallorca). Die wollen mit den Typ 1 Diabetes Patienten nicht zu tun haben, die sind ihnen zu kompliziert, sie machen Fasten als Wellnessprogramm für die Reichen. Dann gäbe es aber schon bald unter Dr. Lützner den Zweig, der das Fasten der Allgemeinbevölkerung zugänglich machen wollte und dies mit seinen Publikationen und seiner Klink auch gemacht hat. Neben der Buchinger Klink für die reichen Privatzahler gibt es eine Klink für Ernährungsbedingte Stoffwechselerkrankungen für Kassen- und Rehapatienten. Das Buchinger Programm nimmt für sich in Anspruch multimodal zu sein, also auch Bewegung, Entspannung, Psychoedukation mit zu beinhalten.

    Wir werden in der nächsten Runde strukturiert Sport anbieten und Fitness messen, da das eine Beschwerde der Teilnehmer war, dass wir die Zeit nur frei zur Verfügung gestellt haben zum Joggen, Wandern, Radeln, Paddeln. Die Teilnahme an dem sonstigen Programm war freiwillig und die Leute haben es aber überwiegend intensiv genutzt, aber keiner musste das machen. Pflicht waren nur die Einführungen in das Fasten/Ketose, die Befindlichkeitsrunden am Morgen und die Abendvisite mit den Ärzten, wo die Werte - wenn nötig besprochen wurden sowie die Teilnahme am Fastenbrechen und der Abschlußuntersuchung, Abschlußrunde. Herzlichst BB

  • Gefunden, es war mein Skriptblocker. Ich hab grundsätzlich alle Skripte außerhalb der angesurften Domain aus.

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    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Nochmals zu meiner Frage, ob man das Fasten auch ohne das Spirituelle etc. machen kann?

    Ich bin ein sehr nüchterner Typ, hatte in meiner Kindheit leider viel mit medidativen und esoterischen Dingen zu tun (wollte das gar nicht)...und habe glücklicherweise meine Stütze als überzeugter Christ gefunden. Ich benötige daher nichts, was in dem Film schien, so manchem Studienteilnehmer geholfen zu haben.

    Könnte mir ein Fasten vorstellen, wo man etwas zur Ruhe kommt und weniger Gruppenaktionen hat. Gleichzeitig eine medizinische Überwachung halte ich für sinnvoll. Ein wenig Sport wie Schwimmen und Wandern dazu...am See sitzen...

    Eine Teilnehmerin sprach von Essen müssen, sowie immer ans Essen denken...denke die Zeiten sind für DM´ler einfacher geworden durch das CGM, die Pumpe etc.

    Früher hat mich das u.U. schon genervt, vor allem weil andere immer wieder dumme Bemerkungen machten.

    Super fand ich die Dame mit Rheuma - so stelle ich mir eine Sinnhaftigkeit vor.

    Als ich letztes Jahr zur Reha war wurde ich durchaus mit DM´lern konfrontiert, die psychische Probleme hatten. Für mich war das ziemlich neu und ich bin froh nicht betroffen zu sein. Nach meiner DM-Dauer habe ich mir einen ziemlichen "Pelz" zugelegt. Könnte ansonsten meinen schweren Job auch gar nicht machen.

    nest

    Grüße nest

  • Für mich ist das Voodoo, nur dem Mensch fällt so etwas ein, kein Tier fastet weil es gesund ist :) vor allen wenn so etwas überwacht werden muss ist das doch nicht gesund oder ?

    Es gibt tausend Möglichkeiten mal zu entschleunigen, bestes beispiel unsere jetzige Corona Krise ooomh.


    Bitte nicht ganz zu ernst sehen, aber das ist meine Meinung.

  • Als ich letztes Jahr zur Reha war wurde ich durchaus mit DM´lern konfrontiert, die psychische Probleme hatten. Für mich war das ziemlich neu und ich bin froh nicht betroffen zu sein. Nach meiner DM-Dauer habe ich mir einen ziemlichen "Pelz" zugelegt. Könnte ansonsten meinen schweren Job auch gar nicht machen.

    nest

    Da sehe ich ein Problem was schon vorher da war-


    Ich kann mal erzählen was mein Internist mir mit 15 Jahren ins Gesicht sagte.

    " Wenn du nicht sofort ins Krankenhaus gehst besuche ich dich in 1-2 Jahren auf dem West-Friedhof"


    Für mich klare Ansage, Schock ohne Ende und bin immer noch immer ein vollkommener Optimist und mache das beste aus meinen Leben. PUNKT


    Irgendwie habe ich immer mehr das Gefühl das wir alle zu verweichlicht werden.

  • Für mich ist das Voodoo, nur dem Mensch fällt so etwas ein, kein Tier fastet weil es gesund ist

    seh dir doch mal das Video an - war für mich sehr interessant und nicht so spirituell sondern eher wissenschaftlich fundiert:

    natürlich sind auch da Sequenzen drin, die ich für mich nicht bejahe, aber die Wissenschaft ist eben auch dabei!

    Entstanden ist es durch eine Beobachtung eines Arztes bei psychisch Kranken. Ein Patient verweigerte einige Wochen das Essen und die Folge davon war eine Genesung. Die Beobachtungen gingen weiter und vielen konnte auf diese Weise geholfen werden. Das war in Russland, wo Fasten auch zum medizinischen Standard gehört.

    nest

    Grüße nest

  • Liebe Leute,


    bislang fasten ja alle, die auf eigene Faust fasten, ohne "Überwachung" ! Das machen wir ja nur so lange, bis wir wissenschaftlich ausreichend Daten haben um zu zeigen, dass Fasten bei T1D durchaus geht und positive Effekte bringen kann. Ich verzichte gerne auf den Stress, eine klinische Studie zu organisieren, sobald Fasten als eine Behandlungsoption zulässig ist für diejenigen, für die das eine Option ist. Etliche von denen, die in unserer Studie waren, fasten jetzt für sich alleine , weil sie wissen, dass es Ihnen damit gut gehen kann. Ohne Überwachung - höchstens mit einigen Ketonstreifen...


    UND wie gesagt, das ganze Psychozeug "braucht" man nicht, aber genau das haben viele Leute total genossen. Wer will, kann ja einfach alleine fasten, habe das Studienprotokoll angehängt mit dem. was wir beachtet haben.


    Es gibt verschiedene Ursachen für Typ 1 Diabetes, einige Leute haben T1D als Folge einer Traumatisierung und die leiden unter den psychischen Belastungen einer Erkrankung dessen traumatischer Hintergrund nie wahrgenommen und behandelt werden konnte. Diese Menschen in unserer Studie - waren besonders dankbar für all das, was in modernen traumatherapeutischen Ansätzen als wertvoll erachtet wird, um Menschen aus einem Überlebensmodus (ihres traumatisierten Nervenkostüms) wieder ein wenig mehr in eine normale Schwingungsfähigkeit zu bekommen. Das war aber nicht Fragestellung unserer Studie, dazu haben wir keine Daten erhoben, aber wir konnten es an verschiedenen Menschen beobachten und wir wissen aus deren Biographie um die entsprechenden Ereignisse.

  • einige Leute haben T1D als Folge einer Traumatisierung

    diese Ursache ist mir neu - da würden wir armen DM-Typ 1er wieder in eine Schiene gepresst werden. Klar, die Ursachen, die nicht auf der Hand liegen (z.B. nach Pankreasentfernung etc. - ist ja auch nicht T1) machen es deutlicher. In der Regel ist es aber eine Autoimmunerkrankung und nichts anderes. Oder eine weitere Unterart....Als ich meinen DM (selbst) feststellte, meinte der recht psychologisch angehauchte HA, das sei bestimmt psychisch (er kannte mich noch nicht). Er lernte mich aber schnell kennen, als er ein Tagesprofil anordnete und ich gefuttert habe, was ich konnte. Bei einem BZ über 500 war er es selbst, der psychisch labil wurde.

    nest

    Grüße nest

  • Soweit ich weiß, kann ein Schock o.ä. ein Auslöser sein. Aber nicht der Grund. Die Stresshormone führen dann eben dazu, dass der Diabetes sich nach dem Trauma manifestiert. Ohne diesen Schock wäre es aber wohl auch nur eine Frage der Zeit gewesen.

    „Soll ich den Notarzt rufen?“ – „Nein, das ist ein Fall für Spezialisten, rufen Sie die Gummibärenbande!“ (diabetes-leben.com)


  • Ups dann bin ich wohl so ein Fall, mit 15 Jahren hatte mich ein Autofahrer angefahren, Schock, Schädelplatte verschoben (kein Bruch) und Oberschenkel Bruch, nach 6 Wochen hatte ich einen BZ von 400, zuvor im Krankenhaus wurde nichts festgestellt.

  • Ich denke, es geht hier ja nicht darum, die Ursache des D. zu behandeln, was def. nicht geht.

    Es geht darum, eine uralte Heilmethode und Erfahrung den Typ1ern unter kontrollierten Bedingungen zur Verfügung zu stellen, die dies wünschen und als Erleichterung bei der Führung ihrer Krankheit erleben und diese Erfahrung in ihr Leben einbauen zu möchten.

    Da das Fasten nach meiner bisherigen Erfahrung von vielen Ärzten für Typ1er abgelehnt wird ("zu riskant", "starke Hypogefahr", "die ganze mühsam entwickelte BZ-Einstellung gerät durcheinander" etc.) finde ich es hochinteressant, diese Technik näher zu untersuchen.

    Ich habe mich vor Jahren mal mit dem Intervallfasten beschäftigt und die spannenden Erkenntnisse von Dr. Michael Mosley über neurophysiologische Einflüsse (auch im Tierversuch nachgewiesen) und die Steigerung der Reparaturfähigkeit des Organismus haben mich sehr beeindruckt. Damals war auch mein Hausarzt der Meinung, ich als Typ1 solle das nicht machen, mein Mann Typ 2 durfte ;).


    Die Vorgehensweise z.B. in Gruppen mit Gesprächen über seelische Belastungen ist für einige nichts, für andere sehr hilfreich.... bleibt aber die Erkenntnis, daß Fasten offensichtlich positive Wirkungen hat und auch für Typ 1 machbar ist. Zu Zeiten von CGM ist ja das Argument der Angst vor Hypos auch deutlich entschärft.

    2 Mal editiert, zuletzt von Lilimaus ()

  • Unrealswebmaster


    Genau so war es bei mir auch.... mit 12 Jahren schwerer Unfall, drei Monate später mit 700 BZ im KKH.... es kann wohl ein Auslöser sein und wurde damals, das ist jetzt 57 Jahre her ,sogar als "Ursache" vermutet.


    Es mag alles sein - hier geht es aber darum, daß Menschen, die ein solchen Trauma nicht gut verarbeiten konnten, eventuell in Gesprächen Hilfe dabei finden.... eventuell unterstützt das Fasten dabei mehr Klarheit im Denken und auf der Gefühlsebene...