Zeit zwischen 2 Insulin vergaben

  • Hallo. Kann mir bitte jmd sagen, wieviel Zeitabstand zwischen 2 Insulin-Vergaben vergehen sollten? Ich frühstücke um 9 Uhr und spritze mich mit Apidra runter. Um 12/13 Uhr steht das Mittagessen an. Sind diese 3 Stunden zu kurz um mit der 2. Apidra fürs Mittagessen zu beginnen?

  • Zu kurz nicht. Du musst nur eventuell noch wirkendes Restinsulin bei der Bolusmenge zum Mittagessen mit berechnen.

    "Gibt das Leben dir Zitronen, frag nach Salz und Tequila..." SDP

  • Sind diese 3 Stunden zu kurz um mit der 2. Apidra fürs Mittagessen zu beginnen?

    Nein, weil Insulin und Frühstück zusammen genommen eine abgeschlossene Massnahme darstellen.

    Solange Du also eine Mahlzeit treffsicher mit Insulin abdeckst, kannst Du immer zeitlich unabhängig Essen und Spritzen, wie Du das möchtest.

    Solltest Du aber noch 'Anfänger' sein und das Abschätzen der Mahlzeit und die damit verbundene Treffsicherheit noch nicht gut sind, dann würde ich anraten, die Insulinwirkung der Vorgängermahlzeit abzuwarten und erst dann mit der weiteren Mahlzeit weitermachen.


    Wenn nun also Mahlzeit und Insulin zusammenpassen, dann ist das, was Mokka beschrieben hat, leider nicht richtig.

  • AndiHeitzer hat recht.


    Im Allgemeinen wird insbesondere von Korrekturboli abgeraten, solange das Insulin des letzten Bolus noch nicht vollständig ausgewirkt hat.


    Wenn man aber zu den Mahlzeiten immer die korrekten Insulinmengen spritzt, sind Überlagerungen auch aus meiner Sicht unproblematisch.

  • AndiHeitzer hat recht.


    Im Allgemeinen wird insbesondere von Korrekturboli abgeraten, solange das Insulin des letzten Bolus noch nicht vollständig ausgewirkt hat.


    Wenn man aber zu den Mahlzeiten immer die korrekten Insulinmengen spritzt, sind Überlagerungen auch aus meiner Sicht unproblematisch.

    Korrekturboli verstehe ich hier als einen zusätzlich abgegebenen Bolus?

    Was ich meine ist eben noch wirksames Restinsulin beim aktuellen Bolus zu berücksichtigen, also abzuziehen.

    "Gibt das Leben dir Zitronen, frag nach Salz und Tequila..." SDP

  • Soweit ich das verstanden habe, wird häufig zwar geschult, man soll das Aktive Insulin immer berücksichtigen.

    Aber in Wahrheit muss man nur das aktive Insulin berücksichtigen bei einer Korrektur. So mache ich es mittlerweile auch.


    Bsp. Ich esse manchmal zwei Stunden nach dem Abendessen noch eine Kleinigkeit. Laut Bolusrechner müsste ich hierfür gar nix spritzen, da noch sehr viel aktives Insulin vorhanden ist. Das ist aber falsch und führt zu hohen Werten. Ich berechne hierfür rein für die KH-Menge das Insulin ohne Berücksichtigung, wie viel aktives Insulin vorhanden ist. Aber keine Korrektur.


    Hingegen korrigiere ich nochmal in eine Korrektur rein, da der BZ weiter am Ansteigen ist, muss ich unbedingt das aktive Insulin berücksichtigen.


    Vor der nächsten Mahlzeit mit aktiven Insulin schaue ich, ob ich auf den Zielwert später kommen würde -> nur Insulin für die Kohlenhydrate, kein Korrekturinsulin, kein aktives Insulin berücksichtigen.


    Wird ersichtlich, dass ich nie bis Wirkende auf den Zielwert komme -> Insulin für Kohlenhydrate + Korrektur - Aktives Insulin

  • Oder mal anders gesagt:

    Wenn Du um 9:00 dein Frühstücks-Insulin nimmst, kannst Du um 9:05 dein Mittags-Insulin spritzen und direkt beide Mahlzeiten essen. Da gibt es keinen Mindestabstand.


    Aber:

    Wenn Du um 9:05 deinen Blutzucker misst, dann verwende diesen Messwert bitte nicht (!), um deinen BZ per Insulin zu korrigieren! Dieser Wert ist für eine Korrektur unbrauchbar, da die letzte Insulingabe noch wirksam ist.


    Damit würde ich 4-5 Stunden warten. - Jeweils seit der letzten Insulingabe.

    Basal: Lantus (5 IE/d), Bolus: Normal-Insulin (0,5-1,3 IE/(gKH + gEW/2)/10), Pre-Workout: Humalog (1-2 IE), Hypo-Helfer: Dextro, KH-Menge pro Tag: 30-50g, Diaversary: 19.11.

    Glukosewerte werden vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.

  • Nach meiner Erfahrung kommt das ganz drauf an.... :ren

    Bei ICT spritzt man jedes Mal an eine andere Stelle. Wenn man das tut, kommt es zu einer Überlappung beider Wirkkurven derart, dass sich die Wirkung zum jeweiligen Zeitpunkt addiert. Das führt ggfs. zu höheren Wirkspitzen, die man mitbedenken sollte. Ich habe daher bei ICT immer Bolus etwas reduziert, wenn der alte Bolus noch läuft, allerdings eher Pi x Daumen, vielleicht 20%. Kann aber auch an der individuellen Insulinempfindlichkeit liegen.


    Nach dem Wechsel auf Pumpe verhält sich dieser Effekt bei mir "harmloser", was ich mir damit erkläre, dass jeder Bolus exakt im selben Gewebe landet und dort in das bereits vorhandene Insulindepot wandert. Hier hängt es nach meiner Logik von der Frage ab, ob das Essen, welches zum alten Bolus gehört, schon verdaut ist. Falls (vermutlich) ja, ziehe ich die Restmenge ab. Falls nicht, dann nicht. ;)


    Man muss es wohl individuell ausprobieren.


    Lg Hubi

    "Sing this corrosion to me!"

    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)