Diabetiker gefährdeter für schwerer Covid19 Verlauf

  • Von 1300 untersuchten Patienten waren 3% T1d. Also knapp 40. Und damit wollen die eine Aussage über die Grundgesamtheit aller T1d treffen? Allein die Unschärfe dürfte doch schon höher sein als das erhöhte Risiko.

    Und wenn jemand mit 80, womöglich MIT vorerkrankung oder Demenz auf der Intensiv in Isolierung liegt, da wird der t1d sicher nicht prickelnd kontrolliert.

  • Krass klare Daten: Hier die Publikation, auf die sich die Meldung bezieht: Auffällig ist, dass

    - nur 3 % der ins Krankenhaus eingelieferten Diabetiker T1Dler sind,

    - dass viel mehr Männer als Frauen eingeliefert

    - über 30% auf die Intensivstation mussten

    - ca. 11 % verstorben sind

    - der BMI der wichtigste Einflußfaktor ist


    https://diabetologia-journal.o…0610-Cariou-in-press2.pdf


    The current analysis focused on 1317 participants: 64.9% men, mean age 69.8±13.0 years, median BMI 28.4 (25th75th percentile: 25.032.7) kg/m2; with a predominance of type 2 diabetes (88.5%). Microvascular and macrovascular diabetic complications were found in 46.8% and 40.8% of cases, respectively. The primary outcome was encountered in 29.0% (95% CI 26.6, 31.5) of participants, while 10.6% (9.0, 12.4) died and 18.0% (16.0, 20.2) were

    discharged on day 7. In univariate analysis, characteristics prior to admission significantly associated with the primary outcome were sex, BMI and previous treatment with reninangiotensinaldosterone system (RAAS) blockers, but not with age, type of diabetes, HbA1c, diabetic complications or glucose-lowering therapies. In multivariable analyses with covariates prior to admission, only BMI remained positively associated with the primary outcome (OR 1.28 [1.10, 1.47]). On admission, dyspnoea (OR 2.10 [1.31, 3.35]), as well as lymphopaenia (OR 0.67 [0.50, 0.88]), C-reactive protein (OR 1.93 [1.43, 2.59]) and AST (OR 2.23 [1.70, 2.93]) levels were independent predictors of the primary outcome. Finally, age (OR 2.48 [1.74, 3.53]), treated obstructive sleep apnoea (OR 2.80 [1.46, 5.38]), and microvascular (OR 2.14 [1.16, 3.94]) and macrovascular complications (OR 2.54 [1.44, 4.50]) were independently associated with the risk of death on day 7.

    Conclusions/interpretations In people with diabetes hospitalised for COVID-19, BMI, but not long-term glucose control, was positively and independently associated with tracheal intubation and/or death within 7 days.

  • Ich wünschte, ich hätte in meiner beruflichen Laufbahn gelernt, Studien zu lesen. (einschließlich Interpretation der Statistik, versteht sich)
    In letzter Zeit habe ich diese Fertigkeit einige Male vermisst.

    Basal: Lantus (5 IE/d), Bolus: Normal-Insulin (0,5-1,3 IE/(gKH + gEW/2)/10), Pre-Workout: Humalog (1-2 IE), Hypo-Helfer: Dextro, KH-Menge pro Tag: 30-50g, Diaversary: 19.11.

    Glukosewerte werden vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.

  • Das können wir gerne nachholen, jedenfalls in den Basics.....wir haben jahrelang Laien im Studienlesen ausgebildet. Wir könnten ja mal einen Kurs für Type 1 er organisieren- könnte mir vorstellen, da gibt es etliche hier, die Lust hätten, das mitzugestalten....und andere hätten sicherlich Lust, daran teil zu nehmen, oder?


    Das ist eine der Studien zu dem Thema, wir haben andere realisiert.


    https://www.researchgate.net/p…stria_A_feasibility_study

    BB

  • Liebe Leute, was ich sehr wichtig an den in der Studie gezeigten Daten finde, ist, dass eben NICHT der Diabetes das Risiko erhöht, einen schwereren COVOD 19 Verlauf zu haben, denn HBA1c und Diabetesdauer haben keine Einfluß, sondern die Adipositas. Das Adipositas und T2D oft miteinander einher gehen, heisst nicht, dass der T2D das Risiko darstellt, sondern eben das (hohe) Übergewicht! Wir sollten uns als als T1Dler, also nicht voreilig in Gruppen mit erhöhtem Risiko pressen lassen. Zu den T1D lern , die in dieser Studie analysiert wurde, gab es gar keine Subgruppenanalyse, hier fehlen also die Daten zu Komorbiditäten etc. BB

  • Nur zum Verständnis:

    Meinst Du, dass die Studie zeigt, dass kein erhöhtes Risiko für Typ-1er besteht?

    Oder meinst Du, dass die Stude nicht zeigt, dass ein erhöhtes Risiko für Typ-1er besteht?

    Ich konnte das beim Querlesen nicht so recht dingfest machen.


    Was mich an dieser Erkrankung derzeit am ehesten beunruhigt, ist, dass das sie z.T. Körperteile schädigt, die durch den Diabetes eh schon gefährdet sind. (z.B. Nieren)

    Selbst wenn es ein "harmloser" aber nicht symptomfreier Verlauf wäre, möchte ich diese Krankheit eigentlich ungern bekommen.

    Basal: Lantus (5 IE/d), Bolus: Normal-Insulin (0,5-1,3 IE/(gKH + gEW/2)/10), Pre-Workout: Humalog (1-2 IE), Hypo-Helfer: Dextro, KH-Menge pro Tag: 30-50g, Diaversary: 19.11.

    Glukosewerte werden vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.

  • Wenn man sich einige Berichte von Genesenen (?) anguckt, kann man ja noch nicht mal einschätzen, was Covid 19 langfristig anrichten kann. :hmmz:

    Tresiba ist zurück! :thumbsup:

  • Es gibt keinen Grund nicht beunruhigt zu sein. Müsste man sich als Typ 1er nicht schon längst an diese Tatsache gewöhnt haben, so vong psychologischen her?

  • Im TV kam vor einiger Zeit ein Bericht über Krankentransporte und die Gefährdung der Sanitäter im Zusammenhang mit Corvid 19.
    In einem Fall holten die beiden einen Corvid 19 Patienten ab zur Dialyse. Ich dachte dieser kann ja echt über Nierenprobleme sprechen. Dieser erzählte eben das er erkrankt ist und so gut wie keine Symptome hatte.
    Also diese Krankheit ist für mich so unberechenbar wie die Lottozahlen. Entweder man hat Glück oder eben Pech.

    Wenn du ein Problem hast, versuche es zu lösen.
    Kannst du es nicht lösen, mache auch kein Problem daraus!

  • Ich spiele kein Lotto. Und konsequenterweise möchte ich auch ungern die Krankheit bekommen.


    Was mich an dieser Erkrankung derzeit am ehesten beunruhigt, ist, dass das sie z.T. Körperteile schädigt, die durch den Diabetes eh schon gefährdet sind. (z.B. Nieren)

    Es gibt keinen Grund nicht beunruhigt zu sein. Müsste man sich als Typ 1er nicht schon längst an diese Tatsache gewöhnt haben, so vong psychologischen her?

    Deine mehrfache Verneinung irritiert mich etwas. :wacko:

    Jedenfalls investiere ich viel Zeit und Energie, diabetische Folgeschäden zu vermeiden oder zu verzögern.

    Die Früchte dieser Mühen möchte ich mir ungern durch dieses dumme Virus ruinieren lassen.

    Basal: Lantus (5 IE/d), Bolus: Normal-Insulin (0,5-1,3 IE/(gKH + gEW/2)/10), Pre-Workout: Humalog (1-2 IE), Hypo-Helfer: Dextro, KH-Menge pro Tag: 30-50g, Diaversary: 19.11.

    Glukosewerte werden vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.

  • Ehrlich gesagt ein ziemlich irreführender Artikel!

    Wird einem doch im Titel etwas suggeriert, was im letztem Abschnitt aber klar nicht der Fall ist.

    Naja vielleicht ist auch im Titel nur das Fragezeichen vergessen worden...

    Für en hohes Alter und hoher BMI muß man ja nicht zwangsläufig auch Diabetiker sein.

  • In einer kleinen Zeitschrift ("Gute Pillen – Schlechte Pillen") gibt es zu Studien eine Serie, welche einiges klärt, z. B.:

    "Was zählt? Tricksen bei der Studienauswertung

    Wann sind Studien gut? Diese Frage stellt sich nicht nur bei deren Planung und Durchführung, sondern auch bei ihrer Auswertung. Denn hier gibt es jede Menge Tricks, die Ergebnisse „hinzubiegen“."

    https://gutepillen-schlechtepillen.de/was-zaehlt/

    In der Serie wurden bisher auch die Unterschiede zwischen Epidemiologischen-, Zulassungs-, Marketing-, Beobachtungs- und Fallkontrollstudien dargestellt sowie das "Drumherum" erklärt.

  • Also: Ordentlich gemacht Studien müssen sich an zahlreiche Regeln halten, wer beim Schummeln erwischt wird, fliegt raus! Ich mache Studien, weil ich oft genug erlebt habe, dass ich Opfer sowohl von (unwissenschaftlichen) Verboten als auch von (unwissenschaftlichen) Experimenten geworden bin, die mir geschadet haben, Für mich sind Studien ein Rahmen, in dem ich Dinge, die ich für entwicklungswürdig halte, ausprobieren kann, auch wenn das Einhalten der Spielregeln sehr aufwendig ist - sie bieten mir und den Studienteilnehmern Schutz und Transparenz.


    Studien sind auch eine wichtige Grundlage für die Verständigung darüber wie wir unsere Realität wahr nehmen und bewerten. Zur Zeit werden eben Verfahren und Medikamente auf der Grundlage von Studien zugelassen und dann eben von den Kassen bezahlt oder eben auch nicht. Das soll zum einen die Verbraucher schützen, aber verbaut natürlich auch zu etlichen Sachen den Zugang.


    BB

  • Über die DDG-Homepage gefunden:

    https://www.aerzteblatt.de/medizin/medizinreport?aid=214485


    Mein persönlicher Schlüsselsatz aus dem Artikel:

    "Nach seiner Ansicht erklärt sich das erhöhte Risiko eines schweren COVID-19-Verlaufs bei Diabetikern nicht allein über die Begleiterkrankungen, sondern auch über die Insulinresistenz mit Hyperinsulinämie"

    Und schließlich:

    "In der aktuellen Situation lässt sich nicht mit hundertprozentiger Sicherheit sagen, ob ein isolierter Diabetes – sei es Typ-1 oder Typ-2 – einen Risikofaktor für einen schweren COVID-19-Verlauf darstellt oder nicht."

    Basal: Lantus (5 IE/d), Bolus: Normal-Insulin (0,5-1,3 IE/(gKH + gEW/2)/10), Pre-Workout: Humalog (1-2 IE), Hypo-Helfer: Dextro, KH-Menge pro Tag: 30-50g, Diaversary: 19.11.

    Glukosewerte werden vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.

  • Spätestens wenn im Kh deine Insulintherapie durch das Personal übernommen wird wirst du recht bald eine Insulinresistenz entwickeln.

    Wenn du ein Problem hast, versuche es zu lösen.
    Kannst du es nicht lösen, mache auch kein Problem daraus!

  • Spätestens wenn im Kh deine Insulintherapie durch das Personal übernommen wird wirst du recht bald eine Insulinresistenz entwickeln.

    Da sprichst Du eine meiner düstersten Phantasien an:

    Zwecks Behandlung narkotisiert werden und das BZ-Management abgeben müssen. - Und dann mit einer Hypo oder Ketoazidose verrecken. :pfeil:

    Basal: Lantus (5 IE/d), Bolus: Normal-Insulin (0,5-1,3 IE/(gKH + gEW/2)/10), Pre-Workout: Humalog (1-2 IE), Hypo-Helfer: Dextro, KH-Menge pro Tag: 30-50g, Diaversary: 19.11.

    Glukosewerte werden vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.