Diabetesklinik Bad Mergentheim - Fragen zum Aufenthalt

  • Nachdem ich ja ganz spontan ab nächster Woche nach Bad Mergentheim zur Pumpeneinstellung darf, schwirren mir gerade sehr viele Fragen durch den Kopf.

    Habe jetzt hier auch einige Erfahrungsberichte der letzten Jahre gelesen, aber manches blieb noch unklar.


    Ich habe jetzt bereits organisiert:

    - Einweisung vom DiaPraxis kann ich Anfang nächster Woche holen

    - Aktueller MediPlan erstellt Hausarzt und kann ich auch Anfang nächste Woche holen

    - Blutabnahme mit Blutbild und HbA1C nimmt ausnahmsweise meine GastroPraxis ab am Mo Nachmittag (ich liebe sie dafür), leider wird es bei Aufnahme noch nicht vorhanden sein, sondern wahrscheinlich erst einen oder zwei Tage später, aber es geht jetzt nicht anders.. Ich lasse mir aber auch definitiv nicht am ersten Tag in Bad Mergentheim Blut abnehmen..
    An was muss ich noch denken?


    Welche Diabetesprodukte muss ich mitnehmen? Katheter, Reservoire, Insulin, LibreSensoren, TS, Desinfektionsmittel oder bekomme ich dort irgendwas? Wie sieht es aus, ich nutze ja die nicht zugelassene Variante Dana und QuickSet Katheter. Könnte es dort Probleme geben?

    Wie sieht es eigentlich mit blutigen Messungen aus? Akzeptieren sie mittlerweile Libre Werte? In Bad Heilbrunn gibt es ja in dem Bezug Probleme, in Bad Mergentheim auch?

    Wie sieht es aus mit nächtlichen BZ Messungen vom Personal? Wird das noch gemacht?


    Wie sieht es aus, darf man das Krankenhausgelände für Einkäufe verlassen? Gibt es dort Supermärkte, die man zu Fuß erreichen kann?


    Ich bekomme die nächsten Tage noch Unterlagen von Bad Mergentheim zugeschickt. Geht halt jetzt alles sehr spontan. Erfahre ich dann direkt bei den Unterlagen wie lange der Aufenthalt dauert? Ich habe was von 10 Tagen im Kopf, stimmt das noch?


    Wie ist generell der Tag so strukturiert? Außer jede Menge Schulungen, was gibt es noch? Irgendwelche Sportangebote anscheinend, sonst noch was?

    Gibt es in den Zimmern einen Spind für Wertsachen wie Laptop?

    Ich würde jetzt so packen wie für meine Reha (viel Sportkleidung, Alltagskleidung, Schwimmsachen).

  • Bad Mergentheim ist super :)

    Die haben auch alles schon online zusammengefasst was du so brauchst:


    Checkliste Diadoc


    Welche Unterlagen?


    Klinik A-Z


    Zitat

    Kleidung

    Solange Sie nicht bettlägerig/pflegebedürftig sind, können Sie jederzeit Alltagskleidung tragen. Für die Teilnahme am Sportprogramm benötigen Sie Sportkleidung (Halle, Außensport, Badekleidung).


    Usw :)

    Hoffe dir bringt der Aufenthalt was :thumbup:

    "Gibt das Leben dir Zitronen, frag nach Salz und Tequila..." SDP

  • Super danke. Auf der Homepage habe ich schon etwas gestöbert, aber das Klinik A-Z habe ich noch nicht gefunden gehabt.


    Dann ist das Thema Kleidung geklärt.

    Der Rest leider noch nicht.


    Es steht, man darf nur in Ausnahmefällen die Klinik verlassen. Wer hat damit Erfahrung, ob das wirklich so streng gehandhabt wird? Ich habe hier in einem früheren Thread, allerdings mehrere Jahre alt, gerade was von Shopping gelesen.. das passt ja nicht zusammen..


    Auf der Homepage steht, ein Spind ist bei Bedarf verfügbar. Wer weiß, wie groß diese Spinde sind? Passt da ein Laptop rein?

  • Bad Mergentheim kenne ich nicht. Kann aber von diversen Klinik und Reha Aufenthalten berichten, dass ich mein Diabeteskram sowie Medikamente immer mitgenommen habe. Dann gibt es kein Problem falls etwas nicht vorrätig ist. Nach Rücksprache mit der Station durfte ich die Klinik verlassen. Häufig gibt es auch im Gebäude einen Kiosk und Café/Cafeteria. Ebenso abschließbare Schränke.

    Ich war letztmalig 1996 in einer Diabetesklinik und habe meine Pumpe bekommen. Dort gab es Sportmöglichkeiten und gemeinsame Aktivitäten mit Therapieanpassungsschulung (Sport, Restaurantbesuch usw.) die Tage waren strukturiert und es fanden unter der Woche täglich ca. 4 Schulungstermine statt und zusätzlich vor dem Abendessen wurde in Gruppen die Insulinanpassung diskutiert und besprochen. Ich war damals 14 Tage dort und da wurde mir das Rüstzeug für die Insulinpumpentherapie mitgegeben.

    Ich wünsche dir viel Erfolg und eine schöne Zeit!

    Ich habe ein einfaches Rezept, um fit zu bleiben - Ich laufe jeden Tag Amok.

    Hildegard Knef

  • So ähnlich lief das bei mir im März bei der Pumpenersteinstellung auch. Allerdings als "Intensivkurs Pumpe" nur eine Woche. Es gab einen festen Stundenplan, der aber genug Luft zwischendrin hatte. Nach Abmeldung/Rücksprache durfte man auch mal raus, allerdings (logisch...) nicht während der Basalratentests.

    Ich habe dort meine eigenen Katheter/sonstiges Zubehör benutzt, Insulin hatten sie da, man bekam eine eigene Ampulle mit Namen im zentralen Kühlschrank. Einfach mitbringen, schadet ja nichts.

    Es wurden für die Therapieanpassung regelmäßig BZ-Messungen (blutig) mit dem Labormessgerät gemacht; eigene Sensoren nur für Trends/persönlichen Bedarf/Gegencheck. Ich würde mich mental auf den einen oder anderen Pieks gefaßt machen, aber vielleicht reicht denen eine gelegentliche Prüfung BZ-blutig gegen Sensor in diesem speziellen Fall aus.


    Aber ich vermute, die sind in Bad Mergentheim komplizierte Fälle gewöhnt. Ich würde da einfach mal anrufen für die Detailfragen. Wird dich bestimmt weiterbringen - bei mir war das definitiv so! ;)


    Lg Hubi

    "Sing this corrosion to me!"

    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)

  • Danke euch.

    Wegen Zubehör brauche ich mir gar keine Sorgen machen. Habe gerade mitbekommen, dass in oder direkt neben der Diabetesklinik ein DiaExpert Shop ist. Also werde ich Katheter und Reservoire nicht übermäßig als Reserve mitnehmen. Sondern nur meinen normalen Bedarf. Das beruhigt schonmal. Das bekomme ich ja auf Pauschale.


    Vor dem möglichen Situationen wo sie pieksen könnten wollen, mache ich mir natürlich viele Gedanken. Am schlimmsten wäre plötzlich doch eine Blutabnahme (wobei das ziemlich sinnlos wäre, da sie aktuelle Laborwerte vom Hausarzt wollen..) und die nächtlichen Messungen. Ich schlafe keine Sekunde, wenn ich wüsste irgendjemand fremdes will mich pieksen.

    Wenn blutige Messung, dann mache ich sie selbst, besonders da viele sterile Mehrfach-Stechhilfen in Arztpraxen etc. voll weh tun.

    Aber definitiv schaffe ich nie und nimmer täglich mehrere blutige Messungen. In den letzten 10 Tage (Sensorlaufzeit) habe ich nur genau 3× blutig gemessen.. :blush:

    Ich will natürlich dass das ganze während dem Aufenthalt von Bad Mergentheim besser wird. Aber mit Druck erreicht man bei mir nur das Gegenteil.. mal schauen, die Psychologen dort sollen ja sehr gut sein.

  • Hab jetzt mal mit meiner Therapeutin ntelefoniert und auch ihr mitgeteilt, dass ich kurzfristig nach Bad Mergentheim darf.

    Sie will jetzt nochmal mit den Psychologen dort reden und hinweisen wo meine Probleme sind. Sie hat nämlich früher selbst dort gearbeitet. Wusste ich bisher gar nicht.


    Unterlagen kamen heute auch. Vorläufige Entlasstermin ist genau zwei Wochen nach Aufnahmetermin. Mal schauen, denke mal es ist unwahrscheinlich, dass ich vorzeitig entlassen werde (außer es klappt plötzlich alles super, was sehr unwahrscheinlich ist). Verlängerung ist aufgrund Schulung/Einstellung sehr wahrscheinlich nicht nötig, zumindest aus meiner Sicht, müsste doch in zwei Wochen machbar sein. Ggf. mit der Phobie muss man halt schauen, wie das wird, wobei das sehr wahrscheinlich auch kein notwendiger Grund wäre, länger bleiben zu müssen. Eine Woche später ist bei uns nämlich Abgabephase von Hausarbeiten, da wäre es gut, daheim zu sein..

    Ich stelle mich jetzt mal auf zwei Wochen ein.

    Was habt ihr da so für Erfahrungen bzgl. Verkürzen/Verlängern?

    Einmal editiert, zuletzt von July95 ()

  • Klingt doch super! Bei mir war das so, dass verkürzen/verlängern eigentlich nicht relevant war. Schien auch nicht zum Konzept zu gehören; die Anschlusstherapie wird ambulant gemacht. Ich würde mich einfach mal auf genau den Zeitraum einstellen, der laut Plan vorgesehen ist.

    Nebenbei bemerkt: ich schlafe auch nicht gut, wenn ständig irgendein Typ Licht anmacht und anfängt, an meinem Finger rumzupulen. Ausschlafen kann man danach zuhause mit der perfekt passenden Einstellung. ;) Ist definitiv kein Wellnessurlaub.

    Wir durften für die Messungen gern selber eigene Stechhilfen verwenden und es gab immer genug Zeit, weil man dafür ein bisschen Schlange stand vor dem Laborraum. Da ergeben sich auch viele Gesprächsanlässe mit den Mitpatienten, das kann ganz informativ und lustig sein. Hatte was von Klassenfahrt... :bigg


    Lg Hubi

    "Sing this corrosion to me!"

    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)

  • Ich würde mich einfach mal auf genau den Zeitraum einstellen, der laut Plan vorgesehen ist.


    Nebenbei bemerkt: ich schlafe auch nicht gut, wenn ständig irgendein Typ Licht anmacht und anfängt, an meinem Finger rumzupulen. Ausschlafen kann man danach zuhause mit der perfekt passenden Einstellung. ;) Ist definitiv kein Wellnessurlaub.


    Wir durften für die Messungen gern selber eigene Stechhilfen verwenden

    Ja mach ich auch. Für diese zwei Wocheb habe ich auch schon Termine abgesagt, etc. Aber mich würde trotzdem interessieren, wie das aussieht. Ist der angegebene Entlasstag und somit Aufenthaltsdauer tatsächlich so in der Realität, oder wird häufig verlängert/verkürzt?


    Ich weiß, dass es kein Luxusurlaub wird ;) Und es wird sicher anstrengend mit dem ganzen Programm. Aber auch lehrreich, hoffe ich zumindest.


    Das ist gut zu hören. Nur FastClix definitiv. Dann nehme ich auf jeden Fall genügend Lanzetten mit.

  • July95, was ist dann mit deinen Weißheitszähnen - abgesagt!??

    nest

    Ich hatte ja noch gar keinen Termin. Alle drei Oralchirurgen kommen ja nicht in Frage. Hab erstmal in drei Wochen einen Beratungstermin bei meinem Zahnarzt, wie mir hier auch vorgeschlagen wurde. Der macht aber keine Weisheitszahn OPs. Möchte wissen, was er generell meint zu meiner Situation, ob er noch andere Empfehlungen (Uniklinik, spezialisiert auf Angstpatienten etc.) hat.

  • Hat jemand von euch eine Idee, wie man Katheter, Reservoire und Libre Sensoren platz sparend aber sicher verpacken könnte?


    Ich würde sechs Katheter, vier Reservoire und zwei Sensoren mitnehmen.

    Hat jemand Tipps?

  • Ich bin schon etliche Male mit Pumpe verreist und noch nie habe ich mir Gedanken über die Verpackung von Pumpenzubehör gemacht. Wo ist das Problem? Alles ist einzeln verpackt und auch nicht besonders empfindlich. Also einfach zwischen die Klamotten packen wo grade noch ne Lücke frei ist, dann verbrauchts am wenigsten Platz.

    „Soll ich den Notarzt rufen?“ – „Nein, das ist ein Fall für Spezialisten, rufen Sie die Gummibärenbande!“ (diabetes-leben.com)


  • Ich bin schon etliche Male mit Pumpe verreist und noch nie habe ich mir Gedanken über die Verpackung von Pumpenzubehör gemacht. Wo ist das Problem? Alles ist einzeln verpackt und auch nicht besonders empfindlich. Also einfach zwischen die Klamotten packen wo grade noch ne Lücke frei ist, dann verbrauchts am wenigsten Platz.

    Ich hatte ehrlicherweise Angst, dass da was kaputt gehen könnte. Dann ist es ja gar nicht so ein Problem.

    Danke

  • Da ja Gendra nach einem Schulungsplan o.ä. gefragt hat, schildere ich mal hier den Tagesablauf


    - 6.30 Uhr BZ Messen blutig

    - Dann Frühstück (2 Schichten)

    - Vormittags findet täglich ein Vortrag pro Wochentag statt (Folgeerkrankungen, Motivation nach der Klinik, Bluthochdruck, diabetischer Fuß, Beruf/Führerschein) oder ich hatte zu dieser Zeit Hypotraining

    - 9:30 BZ Messung Sensor

    - Bei uns dann 10-11.30 Uhr Besprechung der Werte für Pumpenpatienten in der Gruppe mit dem Stationsarzt, Ausnahme Mittwoch Männer/Frauenrunde

    - 11.30 BZ Messung blutig

    - Mittagessen

    - Visite vor oder nach Mittagessen je nach Schicht

    - Nachmittagsvorträge (Spritzstellen/Fehlerquellen Typ 1, Schwerbehinderung, Rauchen, Sportanpassung)

    - 15.00 BZ Messung Sensor

    - einmalig KE schätzen am ersten Tag

    - 17.30 BZ Messung Blutig

    - Abendessen

    - 21.30 BZ Messung blutig

    - 0.00 BZ Messung Sensor

    - 3.00 BZ Messung Sensor


    Zudem bist du in einer festen Schulungsgruppe (die am gleichen Tag angekommen ist und gleicher Diabetes Typ/Therapie) mit einer festen Diabetesberaterin. Dort gibt es 5 Termine meist 15.30-16.30. Grundlagen des Diabetes (was ist Typ 1, welche Insuline gibt es, Zwischenfaktoren, PP-Korrektur, Lebensmittel insulinieren, Sport, Alkohol, etc.) sowie wir hatten ein Treffen Therapieanpassung aufgrund der Sensordaten


    Am Wochenende gibt es auch Schulungen:

    Überzucker, Unterzucker, Sensorinfo, Pumpeninfo (Vor/Nachteile, welche Produkte, Genehmigungsverfahren), Diabetes und Ernährung, KE schätzen, KE Kurs, Lebensmittel im Vergleich


    Zudem kann man noch an Sportangeboten teilnehmen (wandern, nordic Walking, Trampolin, etc.)


    Dann kommen noch ggf. Untersuchungen, Psychologe, Diabetesberatung etc. dazu

  • Nun möchte ich mal wissen was die mit einem mit einen richtig beschissenen Diabetesverlauf (so wie bei mir mit LADA) veranstalten. Oder nehmen die sich solchen Fällen gar nicht erst an.....?


    Kann ich mir gut vorstellen....

  • Nun möchte ich mal wissen was die mit einem mit einen richtig beschissenen Diabetesverlauf (so wie bei mir mit LADA) veranstalten. Oder nehmen die sich solchen Fällen gar nicht erst an.....?


    Kann ich mir gut vorstellen....

    Die Klinik ist auf schwierige Fälle spezialisiert.

    Ich weiß jetzt auch nicht, was du unter "beschissen" verstehst.

    Aufnahmegrund ist bspw. ein HBA1C über 7,5, häufige Hypoglykämien oder extrem schwankende Werte.

    Trifft sowas auf dich zu?

  • Ist "neue Pumpe" eigentlich auch (alleine) ein Aufnahmegrund oder müssen noch weitere Probleme dazu kommen?

    Ersteinstellung auf Pumpe generell oder Wechsel auf Hybrid-Loop-Pumpe 670G ist eine Indikation soweit ich das mitbekommen habe.


    Bei mir war es Korrektur der Ersteinstellung auf Pumpe, Hypoprobleme und meine Nadelphobie die Aufnahmegründe.