Gibt es LADA Diabetes, der nie Insulin braucht?

  • Hallo liebe Experten,

    Ich bin 45 Jahre alt und neu im Forum. Vor 4 Wochen hatte ich einen Ogtt mit den Werten: 1 std: 255, 2 Std: 225, der hba1c lag bei 5,5

    Darauhin überwies mich der HA an eine diabetologische Praxis, die auf Antikörper testeten. Dabei kam raus, dass die GAD Antikörper bei +2000iu/ml liegen und der c-peptid Wert bei 1,02.

    Daraufhin sollte ich 2 Wochen ein Essensprotokoll führen mit den dazugehörigen Zuckerwerten.

    Man war damit sehr zufrieden, nach dem Frühstück gings maximal auf 175, und gegen Abend hab ich immer super Werte um die 135 nach dem Essen.

    Daraufhn gab mir die Ernährungsberaterin noch ein paar Tipps. Jetzt, nach 3 Wochen sind die Werte weiter gesunken... Ich hab plötzlich 1 std nach dem Essen oft nicht mal 100 oder nur etwas drüber... Selbst wenn ich mal was mit Weizen esse, ist alles prima! Trotzdem habe ich von der Ärztin ein Notfallinsulin bekommen... Gibt's es hier noch jemanden mit LADA diabetes, der sich fragt, ob es evtl im Labor eine Panne gegeben hat!? 😅 Das ist alles so abstrakt, ich hab immer das Gefühl, die sprechen von jemanden andren, wenn ich in der Praxis bin... 🤔

    Liebe Grüße

    Petra

  • Naja, 5.5 ist schon etwas erhöht, wenn auch nicht hoch. Ich hab keine Ahnung wie lange ich mit deinen Werten rumgelaufen bin (weil keine Ahnung dass...), aber es hat mich erwischt. HbA1c vor 6 Jahren bei 13. Ging innerhalb eines Quartals.


    Dein C-Peptid spricht jedenfalls gegen Typ-2. Die "höheren Spitzen als üblich" für eine eingeschränkte Kapazität. IMHO brauchst du nur abwarten bis du insulinpflichtig wirst.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

    Einmal editiert, zuletzt von Grounded ()

  • Hallo Petra,

    Ich habe keinen Lada Diabetes, aber mein Diabetes verhält sich ähnlich wie ein Lada Diabetes. Also auch Restfunktion.


    Ich hatte im Okt 2018 im Ogtt 2‐Std Wert von 215. Und einen HbA1C von 6,3. Wir haben dann auch erstmal nur mit "Diät" bzw. eher ich esse so weiter wie bisher geschaut, wie es weiterging.

    Halbes Jahr später habe ich dann mit BZ Messen angefangen, nach dem Essen max. 170‐180, Nüchternwerte bei ca. 120‐140. Also auch relativ gute Werte.

    Dann extrem viel Sport gemacht, die Werte sanken. April-Mai 2019


    Und dann hatte ich plötzlich deutlich erhöhte Werte. Nüchtern 160, Werte nach dem Essen immer bei über 200, auch vier Std. nachher, nach einem Marmeladenbrötchen auch mal 315.

    Ich hab dann mit Basalinsulin angefangen, zwei Monate später folgte Mahlzeiteninsulin.

    Jetzt habe ich eine Insulinpumpe, brauche auch weiterhin sehr geringe Mengen Insulin, aber ohne geht es nicht mehr.


    Die BSD schafft noch eine Weile den BZ in einem guten Bereich zu halten, aber irgendwann erschöpft sie und die Werte steigen. Wie lange das ist, ist bei jedem unterschiedlich. Je besser die Werte im Normbereich sind umso weniger muss sich die Bauchspeicheldrüse überarbeiten.

  • Für mich wäre die Frage, ob bei dem (vermutlich) frühen Stadium nicht ein sehr langsames Langzeitinsulin (Grundlast) wie Tresiba als Entlastung der Bauchspeicheldrüse angezeigt ist und zugleich eine kohlehdyratarme Ernährung um die Blutzucker-Spitzen rauszunehmen. Weil auch das bedeutet eine hohe Insulinausschüttung je Zeiteinheit und damit Stress für die Reste, was mal in deiner Bauchspeicheldrüse Insulin produziert hat. Mit etwas Dusel verlängert es die Zeit bis man den "vollen Spaß" abbekommt.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

    2 Mal editiert, zuletzt von Grounded ()

  • Willkommen Im Forum :)

    Ich bin auch mit 45 in das Thema Diabetes eingestiegen. Also auch ein Lada. Auch mit niedrigem HB1cWert im niedrigen Bereich (5,9) / CPeptid ähnlich wie bei Dir. Nur Antikörper waren nicht nachweisbar.

    Auch ich konnte am Anfang durch gezielte Ernährung verhindern dass die Werte zu hoch gingen, aber nicht lange und schon bald habe ich eine niedriger Dosis basal Insulin dazu gespritzt. Dann kam die Honey- Moon Phase, in der ich fast gar kein Insulin mehr brauchte. Und danach ging der normale Diabetiker Alltag los.

    Jetzt benötige ich basal Insulin und Kurzzeit zu jedem Essen, egal ob mit oder ohne KH. Auch wenn ich Fieber habe muss ich mit Insulin korrigieren.
    Also nur wie es bei mir war....

  • Ja, irgendwann kommt der Insulinbedarf von ganz alleine. Spare deine Reserven und esse LC und fange rechtzeitig mit Basalinsulin an.

    Klingt irgendwie genau wie bei mir, lange als Typ2 eingestuft, allerdings keine Medis nur Lebensstil angepasst und LC gelebt. Blöd nur, dass der HbA1c gar nicht so viel aussagt und man die Spitzen dort nicht sieht. Ich möchte meine Zuckerspitzen der letzten Jahre lieber nicht wissen. Seit Jan 2020 dann als Typ1 Lada eingestuft nach Ketoazidose, seit Februar streng ketogen unterwegs und ich komme mit 4 IE Tresiba locker aus, auch ein ordentliches Essen mit satt Eiweiß und Fett macht nix bzw. sieht man gar nicht auf dem Libre, wenn ich mal meine ganzen Kohlenhydrate für einen Tag in eine Mahlzeit packe, dann werden das 1,5 bis 2 BE maximal und sind z.B. eine Portion 10% Joghurt mit einer handvoll Beeren. Da geht mein Zuckerspiegel mal 30 Einheiten hoch aber auch genau so schnell wieder runter. Bolus habe ich aber nutze ich vielleicht ein oder zwei Mal im Quartal wenn mein Aufstehsyndrom zu stark durch Stress wird. Aber eigentlich nicht..... Also, schone deine Bauchspeicheldrüse.