Darf das Humaninsulin so aussehen?

  • Hallo zusammen,


    Kurz zu mir:

    seit 6 Monaten habe ich die Diagnose, Diabetes Typ 1X/. Bisher hat ich noch keine Schulung (erst im September werde ich welche haben:wacko:) und deshalb habe ich mich nach der Diagnose ketogen ernährt um kein Insulin spritzen zu müssen:essen:. Das ging am Anfang noch gut und auch die Werte waren gut, jedoch irgendwann habe ich mich entschlossen halbe Woche schnelles Insulin vor Kohlenhydratreichen Mahlzeiten zu spritzen:pupillen:. Nachdem ich mit Insulin aufgehört habe, waren die Werte sogar mit Kohlenhydraten sehr gut:nummer1:. Aber nach eine Woche der "Honeymoon Phase" merke ich, dass meine Bauchspeicheldrüse überhaupt keine Insulinproduktion mehr hat:cursing:, sodass der Blutzucker nachts oder nach Mahlzeiten ansteigt und nicht mehr selbständig sinkt;(. Nun dachte ich mir, dass ich mit Basalinsulin anfange. Das Basalinsulin habe ich am Tag der Diagnose bekommen und bis heute nicht ausgepackt (immer im Kühlschrank gelagert).


    Heute habe ich ein Humaninsulin ausgepackt und In der Insulinpatrone sehe ich weißes Schleim (siehe Anhang) <X. Ist das normal oder ist es evtl. abgelaufen?

    Bisher habe ich noch nie Humaninsulin gesehen.


    Vielen Dank im Voraus

  • Artem

    Hat den Titel des Themas von „Soll das Insulin so aussehen“ zu „Darf das Humaninsulin so aussehen?“ geändert.
  • Ich würde das auf keinen Fall mehr verwenden und einen Arzt verklagen der einen mit Typ 1 Diagnose ohne Schulung nach Hause schickt!!!

  • Du hast einen Typ I (vermutlich mit Restproduktion) und auch schon ein Insulinrezept bekommen, ohne irgendeine Info oder Schulung bekommen zu haben?

    Gabs denn wenigstens ne Angabe zur Dosis, die du dir spritzen sollst und eine Info zur Anwendung vom Insulin?8|


    Das was du da gepostet hast, ist, soweit man es erkennen kann, ein NPH-Insulin. Also ein Basalinsulin, dass die Verzögerungswirkung durch einen Zusatzstoff erreicht. Dieser dürfte die "milchige Substanz" sein, die man innen sieht. Damit es richtig funktioniert muss es vor dem Spritzen korrekt durchmischt werden. Wenn das nicht richtig gemacht wird, dann stimmt die Verzögerung nicht mehr richtig und man kann sich schnell in ne Hypo schießen.

    Eigentlich werden die NPH-Insuline heutzutage kaum noch verwendet, weil sie eben viele Fehlerquellen (mischen) bieten und auch die Wirkkurve sehr starken Schwankungen ausgesetzt ist.


    Ich würde bevor ich irgendwas auf gut Glück spritze eine entsprechende Schulung einfordern!

  • Das ist trübes Basalinsulin, welches du vor Verwendung mehrmals in der Hand hin und her rollen musst. Nur wenn "Fäden" oder "Klumpen" nach dem gründlichen Rollen sichtbar bleiben, muss es weg.

    Ansonsten ist alles in Ordnung damit, solange das Haltbarkeitsdatum nicht abgelaufen ist und es nicht in der Sonne gebrutzelt hat.:venti


    LG

    zuckerstück

    Das ist mein erster Garten, ich übe noch.🐞🌼

  • Das ist NPH-Insulin, ein mittel-lang wirkendes Basalinsulin.

    Da ist etwas beigemischt damit es länger wirkt. Man muss es vor dem spritzen schwenken bis es es gleichmässig milchig aussieht. (Manchmal sind so kleine Kügelchen in der Patrone damit es besser durchmischt beim schwenken)

  • Aber nach eine Woche der "Honeymoon Phase" merke ich, dass meine Bauchspeicheldrüse überhaupt keine Insulinproduktion mehr hat :cursing: ,

    Wie sieht den der weitere Plan von deinem Diabetologen (oder wars der Hausarzt) aus?

    Übrigens falls du tatsächlich (gar) keine Insulinproduktion mehr hättest, dann wärst du ohne Insulinzufuhr schon tot.

  • Toujeo wahr wohl grade aus, aber in der hinteren Ecke vom Kühlschrank war zum Glück noch nen NPH-Pen :rofl


    Hat er denn zumindest erklärt, wie man das richtig durchmischt bzw. das in der Klinik (?) mal geübt.

  • Aber nach eine Woche der "Honeymoon Phase" merke ich, dass meine Bauchspeicheldrüse überhaupt keine Insulinproduktion mehr hat :cursing: ,

    Wie sieht den der weitere Plan von deinem Diabetologen (oder wars der Hausarzt) aus?

    Übrigens falls du tatsächlich (gar) keine Insulinproduktion mehr hättest, dann wärst du ohne Insulinzufuhr schon tot.

    Ich ernähre mich immer noch ketogen, wenn der Wert aber aus irgendeinem Grund ansteigt, dann spritze ich Schnellinsulin.

    Vor drei Wochen müsste ich überhaupt kein Insulin spritzen, nun bleibt der angestiegene Blutzuckerwert und will nicht sinken.

  • Toujeo wahr wohl grade aus, aber in der hinteren Ecke vom Kühlschrank war zum Glück noch nen NPH-Pen :rofl


    Hat er denn zumindest erklärt, wie man das richtig durchmischt bzw. das in der Klinik (?) mal geübt.

    Soweit ich mich erinnere würde mir das nicht gesagt und bestimmt nicht angezeigt.

  • Meine Schulung war auch erst etwas später, davor nur ein Crashkurs und ein ähnlicher Zettel wie deiner.

    Ich fand es eigentlich ganz gut: so hatte ich bei der Schulung zumindest schon eine grobe Ahnung worüber gesprochen wird. Sonst wäre es wohl sehr theoretisch gewesen.


    Solange Du weisst was bei einer Unterzuckerung zu tun ist und wie du die erkennst, wirst Du bis zur Schulung schon überstehen. Dem Arzt würde ich sagen wenn du kein Insulin gespritzt hast bzw wie viel. (am besten Tagebuch führen über Kohlenhydrate und gespritztes Insulin)

    Dann könnt ihr den Plan zusammen anpassen

  • Meine Schulung war auch erst etwas später, davor nur ein Crashkurs und ein ähnlicher Zettel wie deiner.

    Meine "Schulung" war auch nicht sofort bzw. so nen richtigen "Kurs" hatte ich bis heute nicht bekommen. Aber ich war anfangs eben engmaschig angebunden und hatte auch immer die Möglichkeit schnell jemanden telefonisch zu kontaktieren.


    Artem Wie bist du denn angebunden? Hast du regelmäßige Kontrolltermine bzw. Gespräche zumindest mit einem Diabetesberater? Klinik oder Praxis?

    Wurdest du denn zumindest über die Erkrankung an sich informiert, insbesondere Unterzuckerrisiko oder auch das Risiko eine Ketoazidose?

    Denn auch bei Restfunktion ist die Methode, nur die Ernährung umzustellen und die noch lebenden Zellen auf Vollgas laufen zu lassen nicht unbedingt ideal. Wenn man bedenkt, dass eine Restfunktion auch mal recht schnell zu Ende sein kann, dann halt ich es sogar für fahrlässig, wenn nicht parallel eine engmaschige Kontrolle statt findet.

  • Aber nach eine Woche der "Honeymoon Phase" merke ich, dass meine Bauchspeicheldrüse überhaupt keine Insulinproduktion mehr hat :cursing: ,

    Wie sieht den der weitere Plan von deinem Diabetologen (oder wars der Hausarzt) aus?

    Übrigens falls du tatsächlich (gar) keine Insulinproduktion mehr hättest, dann wärst du ohne Insulinzufuhr schon tot.

    Ich ernähre mich immer noch ketogen, wenn der Wert aber aus irgendeinem Grund ansteigt, dann spritze ich Schnellinsulin.

    Vor drei Wochen müsste ich überhaupt kein Insulin spritzen, nun bleibt der angestiegene Blutzuckerwert und will nicht sinken.

    Die Ketogene Ernährung solltest Du unbedingt beibehalten! Das ist imho. die beste Ernährungsform für Diabetiker. Du brauchst, wie hier schon einige geschrieben haben, ein 24 Stunden Insulin für Deinen Basalbedarf.

    Ein CGM, ob Dexcom G6 oder einen modifizierten Libre2 ist auch sehr wichtig.

  • Wie sieht den der weitere Plan von deinem Diabetologen (oder wars der Hausarzt) aus?

    Übrigens falls du tatsächlich (gar) keine Insulinproduktion mehr hättest, dann wärst du ohne Insulinzufuhr schon tot.

    Ich ernähre mich immer noch ketogen, wenn der Wert aber aus irgendeinem Grund ansteigt, dann spritze ich Schnellinsulin.

    Vor drei Wochen müsste ich überhaupt kein Insulin spritzen, nun bleibt der angestiegene Blutzuckerwert und will nicht sinken.

    Die Ketogene Ernährung solltest Du unbedingt beibehalten! Das ist imho. die beste Ernährungsform für Diabetiker. Du brauchst, wie hier schon einige geschrieben haben, ein 24 Stunden Insulin für Deinen Basalbedarf.

    Got sei Dank Libre 2 gepatcht mit Xdrip habe ich bereits.


    Willkommen im Club,

    wie hoch ist denn dein Blutzucker?


    Gruß Arendt


    Derzeit 149 mg/dl

    für 30 Tagen

    Mittelwert: 126 mg/dl

    HbA1c: 6.0%

    in/hoch/niedrig: 86%/12%/0%

    Ich hatte noch keine Kontrolltermine wegen der Coronakrise. Morgen werde ich eine vereinbaren.

    Über Unterzuckerrisiko und Ketoazidose würde mir alles erklärt.

  • (Ich muss meinen Beitrag hier zurückziehen. - Nach einem hilfreichen Hinweis von Gendra. - Dass unter derselben Handelsbezeichnung unterschiedliche Insulinsorten hergestellt werden, finde ich allerdings schräg.)

    Basal: Lantus (5 IE/d), Bolus: Normal-Insulin (0,5-1,3 IE/(gKH + gEW/2)/10), Pre-Workout: Humalog (1-2 IE), Hypo-Helfer: Dextro, KH-Menge pro Tag: 30-50g, Diaversary: 19.11.

    Glukosewerte werden vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.

    2 Mal editiert, zuletzt von Ove ()

  • Auf der abgebildeten Patrone steht "Huminsulin". Das ist ein Normal-Insulin und kein Verzögerungs-/Basal-/NPH-Insulin. Und das soll nicht trübe sein.

    Meine "Adleraugen" meinen darunter noch den Schriftzug (Basal/NPH) erkennen zu können (halb in Richtung Tisch gerollt). Auch die grüne Farbe der Patrone würde für Huminsulin Basal sprechen.

  • Huminsulin gibts auch als NPH Basalinsulin & das kommt mit einem grünen Aufdruck. Das normale Huminsulin hat einen gelben Aufdruck.

  • Durch Corona ist die gesamte Versorgung inkl. Schulung sowieso und dann bei Neudiagnose noch zusätzlich sehr schwierig.


    Was ich dir ans Herz legen kann, es gibt die Diabetesklinik Bad Mergentheim. Dort bin ich gerade. Hier lernt man wirklich alles, was du zu Beginn wissen musst. Vor jeder Mahlzeit wird BZ gemessen, mit dir besprochen wie du korrigieren sollst. Sowie, was dein Faktor fürs Essen ist. Dann in der Küche bekommst du gesagt, wie viele KEs dein Essen hat. Und dann auf Station wird nochmal geschaut, ob du richtig gerechnet hast.

    Du lernst alle Grundlagen und dann noch jede Menge nützlicher Dinge, z.B. Sport Anpassung der Werte, selbst anpassen der Faktoren, Männer-/Frauenrunde, langverdauliche Nahrungsmittel abdecken (z.B. Pizza), Führerschein...

    Dir wird auch die Möglichkeit eines Sensors aufgezeigt.


    Ich kann es dir echt empfehlen