Freestyle Libre 3

  • na ja, eigentlich ist der 2er ja schon eins, aber wäre schick, wenn es offiziell ginge

    Blutzucker ist die Autobahn, Gewebszucker ne Nebenstraße!

  • Leider bisher noch ohne Infos zu den Spezifikationen.


    BTW: Ich hatte es "drüben" schonmal geschrieben, die Definition eines CGMs dürfte in den USA etwas weiter gefasst sein. Zumindest steht auf der Abbott Homepage sogar schon für den 14d-Libre (US-Version des 1ers ohne Alarme):

    Zitat

    The FreeStyle Libre 14 day system is a continuous glucose monitoring system consisting of a handheld reader and a sensor worn on the back of the upper arm.

    Ich würde also aus der Angabe CGM nicht direkt schließen, dass der User dann auch alle 5min die Werte direkt mitgeteilt bekommt.

    Vielleicht erlaubt der Libre 3 dann einen Loop-Betrieb (natürlich nur mit closed-Source-Partnern) aber der User muss weiterhin scannen. Schließlich soll sich der User ja nicht in den Loop-Algorithmus einmischen oder gar auf die Idee kommen, er könne sich anmaßen eigene Therapieentscheidungen zu treffen.

  • na ja, stimmt ja auch, der Libre überwacht den Glucoseverlauf kontinuierlich

    Blutzucker ist die Autobahn, Gewebszucker ne Nebenstraße!

  • Genau, die Werte werden im Sensor (und eigentlich sogar in der App) quasi kontinuierlich erfasst, also CGM. Sie werden dem Absender aber nur auf Anforderung (Scan) zur Verfügung gestellt, also FGM...

  • Der Libre2 war wahrscheinlich nur eine Zwischenlösung und der Libre 3 wird dann ein 'echtes' CGM, das die Werte aller 5 Minuten ausgibt.

    Abbott sollte sich vielleicht mit der Markteinführung nicht allzu lang Zeit lassen, wenn nächstes Jahr der billigere & kleinere DexCom G7 kommt.

  • Ich befürchte, dass man weiterhin scannen muss, weil in der Studiebeschreibung von einem Reader die Rede ist, nicht von einem Receiver.

  • Kappa das ist eine Studie der Funktion des Sensors, nicht wie die Daten weiterverarbeitet werden, und mit Zulassung hat es vermutlich noch gar nichts zu tun - oder?

  • Auf der einen Seite finde ich es cool, dass die Technik immer besser wird, aber auf der anderen Seite sehe ich auch die Schattenseiten. Die Gewebezuckerdaten und in sich geschlossene System sind für GCM-Anbieter wie Dexcom und Abbott Gold wert. Mit jeder weiteren Iteration ihrer Produkte versuchen diese Hersteller, das besser abzusichern. Das hat man sowohl bei Dexcom ab dem G6 deutlich gemerkt als auch bei Abbott beim Freestyle Libre 2.


    Ich würde mir ein präzise und zuverlässiges System wünschen, das komplett offen ist, aber das widerstrebt nun einmal diametral den wirtschaftlichen Zielen von großen kommerziellen Konzernen wie Abbott und Dexcom. Insofern bin ich froh, dass der FSL2 aktuell "geknackt" ist und ich mit diesem sehr guten CGM machen kann, was ich will.

    Wenn die Hersteller ihre Hausaufgaben bzgl. Crypto und eigener Cloud-Anbindung bei der nächsten Version besser als bisher machen, wird sowas aber nicht mehr möglich sein. Dann wird es sehr düster werden, was DIY-closed-loop-Systeme anbelangt. Es ist traurig, aber das ist leider die Realität. Man kann eigentlich nur darauf hoffen, dass ein kleinerer Hersteller sich dieser Technologien annimmt und dann vergleichbare oder bessere Sensoren auf den Markt bringt. Die großen Hersteller werden sich hüten, das zu tun, sondern es weiter mit der "Vendor-Lock-In"-Strategie versuchen (https://de.wikipedia.org/wiki/Lock-in-Effekt).

  • Steve8x8 So wie ich die Beschreibung verstehe, ist es eine klassische Phase I/II (safety and efficacy) Studie, also der erste Teil zur Zulassung.


    Ansonsten fände ich die Tatsache, dass ein Scannen per NFC möglich wäre gar nicht so schlecht, denn dann dürfte zumindest mittelfristig die Chance bestehen, dass NFC->Bluetooth Transmitter entwickelt werden.

    Denn anonsten muss ich DerArno recht geben, ich denke, dass den DIY-Loopern eher früher als später die passenden CGMs ausgehen werden, da kein Hersteller Interesse haben dürfte, eine unreglementierte Konkurrenz zu haben.

  • Wie geht dies? Zusatzgerät oder andere Software? Das scannen reißt unsere Tochter immer aus dem Spiel?

    Guck mal nach "Libre2 Entschlüsselung", da steht alles drin, was man für ein "richtiges" CGM braucht... Mit oder ohne Datenübermittlung nach LibreView.

  • Der Libre2 sendet über Bluetooth an das zum Starten des Sensors verwendete Gerät jede Minute den Glukosewert, damit ggf. der Alarm ausgelöst werden kann. Da die Software von Abbott aber ein Flickwerk ist, muss man weiterhin den Sensor scannen, um den Blutzucker zu sehen. Ein echtes CGM ist das nicht (wird deshalb ja auch FGM - Flash Glucose Monitoring - genannt).


    Um die Werte wirklich kontinuierlich auf ein Handy übertragen zu bekommen, kann man einen NFC-Tansmitter wie z.B. MiaoMiao2 oder Bubble kaufen, die auf den Sensor geklebt werden, den Wert regelmäßig auslesen und ans Handy übertragen. Alternativ haben clevere Programmierer die Libre Link App so manipuliert, dass die empfangenen Werte (sofern der Sensor mit der App gestartet wurde) auf dem Handy an eine weitere App namens xDrip weitergegeben und dort kontinuierlich angezeigt werden. Aus rechtlichen Gründen muss man diese Veränderung – man nennt es die gepatchte App – selbst durchführen, mit etwas IT-Geschick bekommt man das mit den verfügbaren Anleitungen aber problemlos hin. Die gepatchte App gibt es nur für Android, nicht für iPhones. XDrip kann man im Netz fertig herunterladen. Mit xDrip kann man auch Abweichungen des Sensors korrigieren (kalibrieren), mehrere intelligentere Alarme einrichten und die Werte an ein weiteres Handy senden (auch unterwegs über Mobilfunk), das als Follower eingerichtet wurde.


    Die Entwicklung der gepatchten App kann man in diesem Mammut-Thema nachlesen:

    Libre 2 Entschlüsselung

    Die Links zu den Anleitungen für den Patch stehen in diesem Beitrag:

    BZ auf Smartwatch anzeigen


    Bei allen Methoden ist es aber erforderlich, dass sich das Handy in Bluetooth-Reichweite des Sensors befindet, um die Werte in Realtime zu empfangen bzw. angezeigt zu bekommen. Ist das nicht der Fall, entstehen bei Verwendung der gepatchten App Lücken in der Blutzuckerkurve, die Transmitter können verpasste Werte auch nachträglich auffüllen.


    Meines Erachtens ist der Libre für ein Kind aufgrund der umständlichen Handhabung generell nicht geeignet, weil zur Erfassung der Werte quasi immer ein Betreuer dabei sein muss. Die Krankenkassen bevorzugen den Libre, weil er am preiswertesten ist. Aber eigentlich besteht bei Typ 1 ein Anspruch auf ein echtes rtCGM, nur ist die Beantragung aufwendiger und umständlicher. An deiner Stelle würde ich beim Diadoc darauf drängen, einen Dexcom zu beantragen. Der kann das alles serienmäßig, ohne Manipulation, kostet aber wesentlich mehr.


    Edit: hier noch eine Erläuterung der Vorgehensweise:

    https://androidaps.readthedocs…N/de/Hardware/Libre2.html

    Einmal editiert, zuletzt von Kappa ()

  • „Leider“ zählt das Libre2 seit Ende Juli 2019 als „echtes“ rtCGM, jedenfalls gemäß GBA.

    Mit der gepatchten LibreLink ist der Libre 2 ein ganz wunderbares echtes CGM (allerdings nicht dank Abbott, sondern dank einiger sehr hilfreicher freiwilliger Entwickler!).


    Bei meiner Tochter und mir läuft der Libre 2 als minütlicher Glukose-Lieferant im Loop sehr zuverlässig. Von den unseligen K6-Chargen im April/Mai abgesehen, hat auch jeder Sensor seit Januar sauber seine 14 Tage mit sehr guten Werten absolviert.


    Mit dem Dexcom G6 waren wir gar nicht glücklich, nach dem Libre 1 dachte ich, für Töchterchen sei der Dexcom G6 besser. Aber weit gefehlt. Der war katastrophal. Letztendlich hat sie meine Libre 2 benutzt und ich 2 Quartalslieferungen G6 von ihr durchgestanden. Da haben gerade mal 2 Sensoren die vollen 10 Tage durchgehalten, die Werte waren am ersten Tag jenseits jeder Glaubwürdigkeit. Durchschnittlich hat jeder Sensor nur 7 Tage Werte geliefert, davon nur 6 halbwegs vertrauenswürdig. Im Vergleich zum Libre 2 war der Dexcom bei uns ein unglaublicher Reinfall.


    Der Libre 2 läuft hingegen bei uns beiden wie eine 1. Selbst frisch gesetzte Sensoren sind häufig auf den Punkt, spätestens aber nach 1-2 Stunden. Da konnte der G6 bei weitem nicht mithalten.


    Mir ist klar, dass das bei anderen Leuten auch anders läuft, aber grundsätzlich ist der Libre 2 ein tolles CGM mit einer Menge Vorteilen gegenüber dem Dexcom und den anderen wenigen Systemen.

  • Ist das nicht der Fall, entstehen bei Verwendung der gepatchten App Lücken in der Blutzuckerkurve, die Transmitter können verpasste Werte auch nachträglich auffüllen.

    Ich habe mir mittlerweile die gepatchte LibreLink etwas genauer angeschaut und festgestellt, dass die Entwickler des Patches auch eingebaut haben, dass die gescannten Daten versendet werden.

    xDrip+ hat das nur leider noch nicht implementiert. Die Scan-Daten sind also grundsätzlich für xDrip+ verfügbar, werden nur nicht verarbeitet.

    Ich habe mir ein kleines Testprogramm gemacht, mit dem ich die Scan-Daten der gepatchten App angenommen habe. Da ist alles da, was man braucht. Auch mit der gepatchten LibreLink können also Lücken in xDrip+ grundsätzlich gefüllt werden!

  • Ich habe mir mittlerweile die gepatchte LibreLink etwas genauer angeschaut ... Auch mit der gepatchten LibreLink können also Lücken in xDrip+ grundsätzlich gefüllt werden!

    Kotlin ist nicht so meins, Respekt vor deiner Hartnäckigkeit. Ein Patch für 2.4.x fehlt uns noch...

    Die Auffüllung hätte ich gebrauchen können, als der K-Sensor lief - ich habe mir damit geholfen, die gescannten Werte aus der Datenbank von LL zu holen und händisch nach Nightscout hochzuladen; xDrip hat sie allerdings nicht gesehen.

  • Ist das nicht der Fall, entstehen bei Verwendung der gepatchten App Lücken in der Blutzuckerkurve, die Transmitter können verpasste Werte auch nachträglich auffüllen.

    Ich habe mir mittlerweile die gepatchte LibreLink etwas genauer angeschaut und festgestellt, dass die Entwickler des Patches auch eingebaut haben, dass die gescannten Daten versendet werden.

    xDrip+ hat das nur leider noch nicht implementiert. Die Scan-Daten sind also grundsätzlich für xDrip+ verfügbar, werden nur nicht verarbeitet.

    Ich habe mir ein kleines Testprogramm gemacht, mit dem ich die Scan-Daten der gepatchten App angenommen habe. Da ist alles da, was man braucht. Auch mit der gepatchten LibreLink können also Lücken in xDrip+ grundsätzlich gefüllt werden!

    Wäre echt hilfreich, wenn jemand diese Funktion in Xdrip+ implementieren würde.