Freestyle Libre 2 nach 5 Jahren zuverlässiger Nutzung Absage an Abbott

  • Hmmm, ich frage mich ja wirklich, was man mit solchen Beschwerden beim BfArM erreichen möchte? Dass sich Abbott von deutschen Markt zurückzieht?


    Vielleicht sollte man sich mal klar darüber werden, dass man mit dieser absoluten Unzufriedenheit eine kleine Minderheit darstellt, während der überwiegende Teil der Libre-User sehr glücklich sein dürfte, so ein System überhaupt zur Verfügung zu haben. Das meinte die Mitarbeiterin ja vielleicht auch mit „Einzelfall-Abweichung“…


    Ich bin jedenfalls sehr froh, dass es dieses System gibt, selbst wenn die Messwerte manchmal etwas von den blutigen Messungen abweichen. Die Tendenz passt ja trotzdem. Ich möchte im Alltag und insbesondere beim Sport nicht mehr darauf verzichten! Außerdem ist der Sensor im Gegensatz zum Dexcom deutlich kleiner und somit angenehmer zu tragen und ich benötige auch keinen Arzttermin zum Sensorwechsel wie beim Eversense. Natürlich sollte man ab und zu blutig messen, um zu sehen, ob der Sensor noch „auf Kurs“ ist bzw. natürlich bei besonders hohen bzw. niedrigen Werten.


    Wenn ich weiß, dass ein Sensor dauerhaft 20% zu wenig anzeigt, dann rechne ich das doch einfach im Kopf dazu (oder nutze gleich Xdrip). Daher frage ich mich wirklich, wie man diesem Umstand die Schuld am gestiegenen HbA1c geben kann, wenn man doch seit 16 Sensoren weiß, dass sie ca. 20% zu wenig anzeigen.


    Ach ja: Leider hat der Thread-Opener ja nur relativ klein im Edit geschrieben, dass seine Sensoren ausgetauscht wurden und nach Anlegen eines neuen Sensors aus dieser Lieferung für ihn die Verlässlichkeit für das System wieder hergestellt scheint. Da schau her ...

  • Woher will man den wissen, dass der Sensor ungenau misst?


    Im Vergleich zur blutigen Messung? Da müsste man nämlich die Srnsirmessung auf der Zeitache nach virn verschieben. Das bedeutet, man müsste um echte Vergleiche zu haben kontinuierlich blutig analog dem Sensor messen ud dann die Messwerte der Sensormessungen azf der Zeitachse verschieben.


    Nun stellt sich mir die Frage nach dem Zeitverlauf der Verteilung des BZ vom Blut in das Gewebe des Oberarmes und dessen Einflussfaktoren (Tageszeit, Bewegung, Stress, Temperatur, Blutdruck, Durchblutung, Nahrungsnachschub usw.).


    Das Einzige was wir wissen, ist, dads wir nix von alledem wissen.


    Das ganze Procedere sind Milchmädchenrechnungen mit einer geschätzten und gefühlten Eintrittswahrscheinlichkeit.


    Wichtig ist, dass man sein Lebensregime möglichst konstant hält. Das ist aber nur in einer Klinik möglich und hat nichts mit dem Leben in einer Arbeitswelt zu tun. Eugentlich müsste ein Diabetiker Vollinvalide sein, um dies zu realisieren.

  • Im Vergleich zur blutigen Messung? Da müsste man nämlich die Srnsirmessung auf der Zeitache nach virn verschieben. Das bedeutet, man müsste um echte Vergleiche zu haben kontinuierlich blutig analog dem Sensor messen ud dann die Messwerte der Sensormessungen azf der Zeitachse verschieben.

    Oder man misst einfach in einem Zeitraum, in dem der Bluzucker für ne Weile relativ konstant verläuft. Mit xDrip, wo man die Messpunkte sehen kann, ist das ja recht einfach zu sehen.

    Damit elimiert man automatisch das Problem der Zeitverzögerung. Wenn dann die Messpunkte deutlich außerhalb der CGM-Linie liegen, dann stimmt etwas nicht.

    Hier mal ein Bsp. von einem gut laufenden Sensor (ohne das er kalibriert wurde)


    Nimmt man dann auch noch ein genau messendes BZ-Gerät, kann man schon recht gut abschätzen wie genau ein Sensor misst.


    Bei AndiHeitzer scheint aber (wenn ich den Post im HbA1c-Thread richtig verstanden) doch der Sensorwert recht gut zur blutigen Messung zu passen, nur der HbA1c weicht stark davon ab. Dann scheint der Sensor ja sogar das zu messen, was er messen soll. In so einem Fall sollte man bedenken, dass es neben dem BZ auch noch andere Einflussfaktoren (Lebensdauer der Erythrozyten, Medikamente) gibt, die den HbA1c beeinflussen.

  • ich versteh auch nicht, was mit der Beschwerde bezweckt werden soll, wenn die Folgeverordnung im Oktober fällig ist, dann wechselt man halt das System...

    Blutzucker ist die Autobahn, Gewebszucker ne Nebenstraße!

  • Es ist nicht meine Absicht, das FSL aus dem Markt zu bringen. Dazu schätze ich den Komfort viel zu sehr. :urlaub


    Das FSL2 habe ich nun genau seit 16 Sensoren (32 Wochen).

    Bei einer blutigen Vergleichsmessung mit dem selben Scanner stimmen die Werte recht genau überein. Daher bin ich lange nicht drauf gekommen, wo ich suchen soll. :pupillen:


    Erst im Telefonat vom Freitag wurde mir versichert, dass die blutige Messung auch mit einem anderen Gerät durchgeführt werden darf, wenn man bei der Hotline vorsprechen mag. Das war mir bis dahin nicht bekannt. :pinch:

    Darum werde ich, wie von der Mitarbeiterin vorgeschlagen, das FSL1 zur blutigen Gegenmessung heranziehen.


    Zu meinen FSL1-Zeiten haben die Scans/Messungen und der daraus hypothetische HbA1c sehr gut mit dem Ergebnis des Labors zusammengepasst.


    Mir geht es im Moment darum, dies nun sauber aufzuzeigen. Ich bin guter Hoffnung, dass sich Abbott dazu noch ein paar Gedanken machen wird. :hihi:


    Es ist freilich machbar, bei den angezeigten Scans einfach linear 20-30 mg/dl hinzuzurechnen. Das ist allenfalls ein Workaround und keine Endlösung. Ich habe den Anspruch, dass die Anzeige im Rahmen der üblichen/typischen Toleranz passen sollte. Da ich auch die Alarme nutze, stosse ich unten an eine Grenze und dann würde der FSL2 ständig pfeiffen. :wacko:


    Und ob ich mittels der Folgeverordnung Druck aufbauen möchte, dazu habe ich mich (noch) nicht festgelegt. :foehn

  • Abott wird sich wohl erstmal die Frage stellen, ob es wirtschaftlich sinnvoll ist das System weiterhin für alle Indikatonen anzubieten oder ob es nach Rücksprache mit BfArM nicht nur für eine "kleinere" Gruppe weiterhin verschreibbar bleibt.


    Man munkelt, dass auch durch solche undurchdachten Beschwerden G4 und G5 vom Markt in Deutschland verschwunden sind. Seitdem wird das Verlängern und teilweise das kalibrieren der G6er schwieriger...

  • Ich habe den Anspruch, dass die Anzeige im Rahmen der üblichen/typischen Toleranz passen sollte.


    nach wie vor: Äpfel und Birnen und bitte denk dran, dass jedes Messgerät bis zu 15% abweichen darf (vom Labormesswert, deswegen messe ich meins auf regelmäßig beim DMP-Termin gegen), wenn du also das FSL2-Gerät mit dem FSL1-Gerät vergleichst, können das sogar bis 30% sein (eins misst 15% zu tief, das andere 15% zu hoch)


    oder ob es nach Rücksprache mit BfArM nicht nur für eine "kleinere" Gruppe weiterhin verschreibbar bleibt.


    und wenn wir Pech haben, sind das dann nicht "wir"

    Blutzucker ist die Autobahn, Gewebszucker ne Nebenstraße!

  • Man munkelt, dass auch durch solche undurchdachten Beschwerden G4 und G5 vom Markt in Deutschland verschwunden sind.

    G4 und G5 wurden vom Markt genommen, weil sie vom BfArM (in meinen Augen zurecht) als patientengefährdend eingestuft wurden, da sie unter bestimmten Umständen keine Wesswerte empfangen haben, aber dies (anders als ein Signalverlust) dem Nutzer nicht per Alarm mitgeteilt haben. Eine Lösung des Problems wäre eine simples Software-Update gewesen, welches Dexcom aber zu teuer war.

    Dennoch sollte man sich natürlich bewusst sein, das eine solche Meldung auch nach hinten losgehen kann. Ich denke da nur an den Beamten, der seine Pension nicht versteuern wollte und dagegen geklagt hat, mit dem Ergebnis, dass für nun auch alle Renter ihre Rente versteuern müssen.


    In Bezug auf die Messgenauigkeit mache ich mir da aber wenig Sorgen. Es gibt ja dort recht klare Kriterien (Clarke-Error-Grid) welche Abweichungen zulässig sind und da sind die genannen Differenzen problemlos mit enthalten. Außerdem wird das ganze erst relevant, wenn tatsächlich eine Patientengefährdung vor liegt. Da die Abbott-Sensoren allerdings oft eher zu niedrig als zu hoch messen dürfte das auch sehr unwahrscheinlich sein, denn die Hypogefahr sinkt ja durch den Messfehler eher und mögliche Spätschäden zählen sowieso als natürlicher Krankheitsverlauf und sind nicht weiter relevant.

  • Äpfel und Birnen

    Ja, das ist mir schon klar. Da muss ich mit bis zu 30% klar kommen. X/


    Während das FSL1 mit dem blutigen Gegenmessen bei der Blutentnahme etwas höher lag (typischerweise bis max. 10mg/dl) liegt das FSL2 deutlich unter dem Wert bei der Blutentnahme. :hmmz:


    Was ich leider nicht beurteilen kann, wird der Sensorwert falsch ausgegeben, oder ist es die Software des FSL1/2, die daraus eine nicht stimmige Anzeige liefert. :/


    Mit beiden Scannern (FSL1/2) einen Sensor auslesen geht leider nicht ...?


    Nachtrag:

    Die Messung, die ich als zuverlässig korrekt betrachten kann, ist nur der Blutzuckerwert, den das Labor ermittelt.

    Daher ist der Hinweis auf Äpfel und Birnen sehr wichtig.

  • Die Messung, die ich als zuverlässig korrekt betrachten kann, ist nur der Blutzuckerwert, den das Labor ermittelt.

    Meine du die venöse Messung, die dann meist nen halben Tag in der Praxis rumliegt, bevor sie ins Labor gefahren und da irgendwann ausgewertet wird?

    Da mag die Messung der Glukose in der Probe zwar sehr genau sein, aber wieviel der Wert in der Probe noch mit dem damaligen Blutwert zu tun hat, hängt extrem von der Lagerung und Zeitdauer ab, da die Erys fleißig weiter Glukose verbrauchen.