Dana RS oder t:slim

  • Hallo an alle!


    Ich brauche heute mal euer Schwarmwissen.
    Unser Sohn bzw. wir stehen vor der schwierigen Wahl einer neuen Insulinpumpe.

    Momentan hat er die MM 640g und den dazu nicht passenden Dexcom G6. Mit dem Dexcom ist er sehr zufrieden und der Sensor bleibt.
    Nun ist die Frage, welche Pumpe es dazu geben soll. Ein 3ml Reservoir ist ein Muss und die Katheterschläuche stören ihn auch nicht, also ist unsere erste Auswahl auf die oben genannten Pumpen gefallen.
    Ich fände einen DIY Loop toll, aber wie ich meinen Sohn (14Jahre) kenne, ist er dafür „zu faul“. Der einzige Vorteil der Dana wäre somit die Steuerung über das Handy, was jedoch nicht unerheblich für einen Teenager wäre.
    Was würdet ihr machen?

    Und wer weiß, vielleicht kann die t:slim auch bald übers Handy gesteuert werden? Oder ist das technisch ausgeschlossen?

  • Was bevorzugt denn dein Sohn? Gerade im kritischen Teenie-Alter dürfte das ja fast das wichtigste Kriterium sein.

    Ansonsten habt ihr ja die MM640G, was gefällt euch daran nicht bzw. was müsste anders sein? Damit kann man schon mal schauen, welche der anderen Pumpe es besser machen würde.


    Der Vorteil der Dana neben dem DIY-Loop (der aber zwingend eine hohe lernbereitschaft voraussetzt) ist ja die Kompaktheit und die Handysteuerung, so dass man den Diabetes sehr diskret managen kann. Durchaus ein wichtiges Aspekt für einen Teenager. Andererseits sieht die Pumpe selbst (imho) eher bieder und altbacken aus. An das stylische Design einer t:slim kommt sie nicht ran (letzte habe ich aber bisher nur auf Produktbildern gesehen). Auch das könnte durchaus ein relevantes Kriterium sein.


    Ich würde auf jeden Fall empfehlen, sich beide Pumpen mal in live anzuschauen und am Ende muss eh dein Sohn entscheiden, denn der muss die Pumpe auch dann dauerhaft rumschleppen, wenn er ganz andere Dinge im Kopf hat ;)

  • Der einzige Vorteil der Dana wäre somit die Steuerung über das Handy, was jedoch nicht unerheblich für einen Teenager wäre.


    Ich bin nicht sicher, ob das im Teenie-Alter echt ein Vorteil ist. Wie sieht das bei Klassenarbeiten/Prüfungen aus? Da heißt es bei uns z. B., dass Handys abgegeben werden müssen, ohne Wenn und Aber, so dass er ohnehin (auch) lernen muss, die Pumpe von hand zu bedienen. Zudem hätte die Tandem mit dem Dexcom ja auch die Hypoabschaltung, das würde ich dann (an eurer Stelle) favorisieren, wenn ihr schon sagt, dass er für den loop evtl. zu bequem ist

    Blutzucker ist die Autobahn, Gewebszucker ne Nebenstraße!

  • Vielen Dank für die Denkanstöße, da werde ich mich nochmal mit dem Sohnemann zusammensetzen.

    Vielleicht fahre ich mit ihm auch mal zum Diaexpert Shop in unserer Nähe, damit er sich alles angucken kann.

  • Mein Kind ist 11 Jahre und hat seit August 2019 die Dana und loopt seit September damit.

    Er hat die Dana davor Probe getragen, das würde ich auf alle Fälle empfehlen, gerade auch im Hinblick auf die Katheterauswahl.

    In der Schule darf er das Handy benutzen. Das ist abgesprochen mit den Lehrern. Tatsächlich mag er das aber nicht, weil er das als Einziger dürfte. Er bedient während der Zeit in der Schule die Pumpe händisch. Er findet das besser so und das ist auch relativ einfach, ähnlich wie bei der Medtronic Veo.


    Den Loop hat mein Kind nicht gebaut. Das habe ich übernommen und die Lernphase sind wir als Eltern zusammen mit ihm mehr oder weniger durchgegangen. Die Einstellungen macht er noch nicht selbst. Deswegen weiß ich nicht genau, was Du mit "faul" meinst.

    Die Bedienung der Pumpe über AAPS ist so einfach, das schafft ein Teenager mit links. "Faul" ist mein Kind mittlerweile in dem Sinne, dass teilweise überhaupt nicht mehr gebolt wird und einfach so gegessen bzw. genascht wird. Dafür ist der Loop wiederum auch hilfreich, weil ich ungefähr weiß, wann er ohne Boli isst und ich den Korrekturfaktor in diesen Zeiten daran angepasst habe, so dass Anstiege nicht zu stark ausfallen. Ich weiß, dass es nicht optimal ist, aber es ist so. Ausserdem ändert sich in diesem Alter vieles ständig. Auch mit AAPS-Loop läuft es (leider) nicht automatisch, auch wenn es sehr viel vereinfacht.

    Deswegen finde ich die t-slim ingesamt auch interessant. Mich würde dabei einfach interessieren, ob man mit der t-slim mit noch weniger Aufwand noch bessere Ergebnisse als mit AAPS erzielen könnte. Wenn ihr euch entschieden habt, berichte bitte.

  • „Faul“ in dem Sinne, dass er gerne und häufig mal was isst ohne dafür zu bolen.
    Den Loop würde ich wahrscheinlich zusammen „bauen“, aber da mein Sohn häufig erst nach dem Essen bolt ( halt wenn ich ihn daran erinnere:rolleyes:), wird es natürlich extrem schwierig den Loop ans laufen zu kriegen.
    Mal schauen was noch so kommt. Heute meinte er nämlich, er will gar keine neue Pumpe :arghs:.

    Wahrscheinlich zu viel Arbeit ^^

    Ach Teenager :family:

  • Mich würde dabei einfach interessieren, ob man mit der t-slim mit noch weniger Aufwand noch bessere Ergebnisse als mit AAPS erzielen könnte

    Kann die t:slim denn (in Deutschland) loopen?

    So wie ich es verstanden habe, kommt sie hier erstmal nur mit Basal-IQ, also nur einer Hypoabschaltung. Wann bzw. ob überhaupt auch der Loop mit Control-IQ hier auf den Markt kommt ist afaik noch gar nicht klar oder gibt's da neues?

  • Ich würde beide Systeme deinem Sohn in Ruhe erklären, so dass er sich mitgenommen und verstanden fühlt. Die Entscheidung würde ich entsprechend ihm überlassen. Eine gute Diabetesberaterin oder -berater könnte das sogar vielleicht noch besser machen, da diese Leute schon eine entsprechende Schulung mitgemacht haben. Pumpe auf Probe wäre auch zu empfehlen (machen die ebenfalls). Da kann er ca. 4 Wochen Erfahrungen sammeln, was ihm die entscheidung dann leichter macht. Mit 14 Jahren muss er lernen, selbst für sich Verantwortung zu übernehmen. Du kannst ihn nicht 24 Stunden am Tag beaufsichtigen. Will er überhaupt wieder eine Pumpe?

    Gruß Heiner

  • Er will auf jeden Fall wieder eine Pumpe. Er möchte keinen Pod.

    Und zwar weil er eine Nadelphobie hat und das spritzen somit „wegfällt“ zumindest nur alle 3 Tage stattfindet.
    Er wird auch nicht 24/7 kontrolliert, aber leider weiß ein Teenagerhirn machmal nicht, was seine Hände ständig in seinen Mund stecken 8o:essen:, Kekse, Chips etc.

    Da muss man hin und wieder eingreifen, zumindest in der Hinsicht, dass jeder Keks etc. auch Insulin braucht.

    Oder dass ein leeres Reservoir gewechselt werden MUSS.

    Ist halt nen schönes ;)Alter.

  • Also. ich hab ja kein Spross der eine Pumpe braucht, aber ich verstehe gut, das der Sohnemann keinen Bock auf das Management hat... kenn ich auch noch.


    Ich weiß nicht mehr genau wer es hier war aber irgend jemand hat sein Kind aus der Ferne mit Boli etc. versorgt oder zumindest versucht. Das wäre ja mit dem AAPS und ns möglich.

    Ich bin mir nicht mehr sicher ob es FraOrolo oder sogar du Karli warst.

    Das ist schon aus dem letzten Jahr, da gab es einen Thread, der damit u.a. handelte...

    Also ns als Fernbedienung zum loop, wärend das Kid in der Schule etc ist...

    Vielleicht weiß das noch wer????


    "Wenn ich kann bin ich immer nett.

    Bin ich mal nicht nett, kann ich grad nicht." 8o


    DanaRS 08/19 - nightscout 10/19 - Dexcom G6 + AAPS + xdrip 11/19 - Closed Loop 02/20 - SonyXA2 /Sony10iii- SonySWR50



    Generation X / Generation Golf und Digital Immigrant

  • Mir fällt dazu ein: Wäre es vielleicht eine Motivationshilfe, wenn Sohnemann sich mit Gleichaltrigen austauschen könnte? Es gibt z.B. diesen jungen Typen, der auf youtube alles an Pumpen und Geräten ausprobiert und erklärt - Diabetes ohne Grenzen - ich kann nicht beurteilen, wie gut er das macht, aber es wäre vielleicht so eine Art Augenhöhe für Deinen Sohn?

    Es könnte ja auch sein, dass er in einem Alter ist oder reinkommt, in dem man möglichst nicht mehr von der Mutter kontrolliert und "gesteuert" werden will.... nur mal so ein Gedanke ;)

  • „Gesteuert“ werden findet er hin und wieder schon ganz praktisch, wenn ich ( sehr selten) während des Essens die Pumpe nehme und alles ausrechne und eingebe.
    Und dann gibt’s halt Phase, da ist er schon erwachsen. Ein Grund weshalb er seinen Katheter seit etwa zwei Monaten schon selber sticht. Eher selten am 3.Tag und nach etlichen Aufforderungen.
    Und hin und wieder schaffe ich es sogar, ihm die Verantwortung für seinen „Kram“ so ca, 2-3 Tage zu überlassen, dann muss ich jedoch einschreiten.

    Länger möchte ich es seinem Körper nicht zumuten.
    Aber... die Ärzte sind noch zufrieden mit seinem A1c und sehen keinen Handlungsbedarf.

    Deshalb werde ich mich bezüglich der Pumpen auch in der nächsten Woche mit unserer Ambulanz kurzschließen und mal hören, was die so empfehlen.

  • Könntest Du nicht das "Ausrechnen" als Übung ihm überlassen? Wir hatten das in unserer Pumpenschulung, daß wir unseren Teller in der Küche mit allem füllen sollten, was wir essen wollten - dann gingen wir an der Diaberaterin vorbei und mußten mit ihr überlegen, wieviele BE's das sind und wieviel Insulin wir abgeben würden.... war ne Supersache zum Selbständigwerden ;), aber vielleicht macht ihr das ja schon? ;)

    Andererseits finde ich das gut, wie ihr das macht.... das "Kind" muß halt langsam selbständig werden ^^