Wertvolle, praktische Tipps für Diabetiker von Diabetiker

  • Hallo @at all

    Hier sollte mal eine Sammlung von Tipps für Diabetiker von Diabetikern entstehen, die ich nicht nur gelesen, sondern auch angewendet habe. Es wäre doch schade, wenn bestimmte Tipps nicht weitergegeben würden.:). Natürlich ohne Gewehr, äh Gewähr....


    z.B. :

    - Die "Penner" unter uns, die Insulin spritzen, sollten natürlich nach jedem Einstechen in die Haut den Pen etwas umlegen, damit danach kein Insulin mehr aus der Hautpore ausläuft......(an für sich logisch, aber eben auch nachvollziehbar)


    - Manchmal ist es für einen besser, sein morgendliches Insulin in zwei Phasen zu spritzen, damit es schneller wirkt. Die Wechselwirkungs- Fläche der Spritzstellen ist größer....


    - Um die Wirkung der gegessenen Mahlzeit zu "verlängern" sollte man Lebensmittel essen, die langsam in die Verdauung gehen, also

    z.B. ein mit Fett und Belag (z.b. Käse) belegtes Brot essen...


    - Tabletten, die morgens nüchtern gegessen werden müssen, z.. die Schilddrüsentabletten L- Thyroxin mit einer Flasche Wasser neben dem Bett zu platzieren, dann vergißt man es weniger, als wenn man diese woanders hinterlegt....




    Es gibt bestimmt noch mehr praktische Tipps, die der eine oder andere weiß, auch wenn es selbstverständlich sein sollte....

    Den Sinn des Lebens zu suchen ist legitim, doch sollte man damit nicht zu viel Zeit verbrauchen,
    sonst zieht das Leben an einem vorbei :urlaub

  • Ja freilich, gibt es da noch einiges mehr, jetzt erst einmal einen Tipp zum Spritzenaufziehen oder Reservoir Befüllen:

    Mit dem Daumen-Nagel der Hand, mit der man die (leere) Spritze oder das Reservoir hält, das untere Ende "begrenzen". Man kann so nicht versehentlich den "Stempel" ganz herausziehen und eine "Sauerei" verursachen.

    Bald feiere ich mein Goldenes Diabetesjubiläumg - wer feiert mit? :laub

    Spätschäden können gern an meiner Garderobe abgegeben werden - da hängen schon ein paar kleine.

  • Immer noch aktueller Tipp aus meiner Pumpenschulung vor 20 Jahren ;):

    Nach dem Katheterwechsel den alten Katheter noch mindestens zwei Stunden in der Haut belassen, um hohe Werte nach dem Wechsel zu vermeiden, weil dadurch der vorhandene Insulin-"See" nicht entleert wird.


    Über den neuen Katheter direkt eine Minimalmenge Insulin abgeben - ich nehme 0,3 IE - auch das verhindert einen BZ-Anstieg nach dem Wechsel

  • Immer noch aktueller Tipp aus meiner Pumpenschulung vor 20 Jahren ;):

    Nach dem Katheterwechsel den alten Katheter noch mindestens zwei Stunden in der Haut belassen, um hohe Werte nach dem Wechsel zu vermeiden, weil dadurch der vorhandene Insulin-"See" nicht entleert wird.


    Über den neuen Katheter direkt eine Minimalmenge Insulin abgeben - ich nehme 0,3 IE - auch das verhindert einen BZ-Anstieg nach dem Wechsel

    Ich fülle den Schlauch/die Kanüle immer mit etwas mehr Insulin als nötig, hilft auch gegen BZ-Spitzen.

    Aus den "2 Stunden" wird bei mir oft ein ganzer Tag, bis zum nächsten Duschen.

    Bald feiere ich mein Goldenes Diabetesjubiläumg - wer feiert mit? :laub

    Spätschäden können gern an meiner Garderobe abgegeben werden - da hängen schon ein paar kleine.

  • Schlafanzüge mit Taschen, damit man beim nächtlichen Toilettenbesuch die Hände frei hat. Auch beim nächtlichen Plündern des Kühlschranks sehr praktisch. :bigg


    LG

    zuckerstück

    Das ist mein erster Garten, ich übe noch.🐞🌼

  • Schlafanzüge mit Taschen, damit man beim nächtlichen Toilettenbesuch die Hände frei hat. Auch beim nächtlichen Plündern des Kühlschranks sehr praktisch. :bigg


    LG

    zuckerstück

    Warum Schalfanzug?

    Es reicht ein altes Hemd mit Taschen oder ein T-Shirt mit Taschen ... dann hat man noch mehr frei.


    Ich hänge übrigens auch mal die Pumpe mit dem 110 cm Schlauch einfach um den Hals, z.B. wenn ich gar keine Tasche habe.

    Bald feiere ich mein Goldenes Diabetesjubiläumg - wer feiert mit? :laub

    Spätschäden können gern an meiner Garderobe abgegeben werden - da hängen schon ein paar kleine.

  • Ich glaube pauschal zu sagen 6x so stark ist gefährlich. Das verhält sich bei jedem ganz anders.

  • Textverständnis bei einem so kurzen Text sollte vorausgesetzt werden.

    Ich schrieb "im Extremfall". Die zahlen hab ich mir nicht ausgedacht sondern sind klinische Daten.

  • wenn ihr Sport macht und noch insulin im Körper habt, denkt dran das das insulin im Extremfall 6x so stark wirken kann wie normal.

    Ja und wenn mal an Sport nicht so doll gewöhnt ist, kann es nach Ertüchtigung (in meinem Fall 25km Rad fahren ) zu nächtlichen Muskelauffülleffekten kommen, die mit ungewöhnlichem KH Bedarf einher gehen (Sport ist Mord, man merkt es immer wieder;()

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Langfristig gesehen, wird Dich Sport nicht umbringen. Es ist halt eine Umgewöhnung/Gewöhnung des Körpers erforderlich. Das ist ein Prozess und zahlt sich letztendlich zum Wohle Deiner Gesundheit aus. Und die BZ Werte bzgl. Muskelauffüllung kann man in den Griff bekommen. Basal reduzieren kann helfen.

  • Langfristig gesehen, wird Dich Sport nicht umbringen. Es ist halt eine Umgewöhnung/Gewöhnung des Körpers erforderlich. Das ist ein Prozess und zahlt sich letztendlich zum Wohle Deiner Gesundheit aus. Und die BZ Werte bzgl. Muskelauffüllung kann man in den Griff bekommen. Basal reduzieren kann helfen.

    Sag das nicht:bigg ...

    ... ich hab sehr gute Erfahrung mit mäßiger Bewegung: wandern, ebike fahren , Gartenarbeit (ich habe 2) - dadurch bin ich fast immer in Bewegung, sobald ich mich überanstrenge spielt der BZ 2 Tage verrückt - die Gegenregulationen treiben den BZ ständig wieder hoch

    Bei mir ist die Häufigkeit der Bewegung noch ausbaubar, vor allem im Winter:laub

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Ich glaube pauschal zu sagen 6x so stark ist gefährlich. Das verhält sich bei jedem ganz anders.

    Ganz genau!

    Und auch noch von einem Neuling hier geschrieben und ohne Quellenbezug...

    Hoffentlich nicht vollends aus den Fingern gesogen?!? 8o


    [...] mal an Sport nicht so doll gewöhnt ist, kann es nach Ertüchtigung (in meinem Fall 25km Rad fahren ) zu nächtlichen Muskelauffülleffekten kommen, [...]

    (Sport ist Mord, man merkt es immer wieder;()

    Jammerlappen!;)

    Wenn ich meine MTB Touren gefahren bin (40-50+ km, 400-600+ hm, leider ist es hier eher relativ flach..), hab ich fast jedesmal einen Muskelauffülleffekt (sofern ich es zeitl. oder wetterbedingt nicht regelmäßig machen kann) bzw. eine höhere Insulinempfindlichkeit, die durchaus bis in den nächsten Tag anhalten kann.


    Wie ich schon mal schrieb, es gibt nichts besseres für Kreislauf, Gefäße, Blutdruck, Muskeln (einschl. Herz), grob gesagt für die Gesundheit als regelm. Sport/Bewegung.

    4 Mal editiert, zuletzt von House ()

  • House Du bist bestimmt noch so ein junger Hüpfer;):bigg:thumbup: (ansonsten klar, alles auch eine Frage der Gewöhnung und Zeit)

    ...

    Ich denke viele (wie mich) schrecken solche Strecken ab, weil man da schon eine gewisse Vorbereitung braucht und bei mir ist eher täglich ein kleines Zeitfenster wo man was machen kann... aber ich bin defintiv eine Jammerlappin (aber nach den 25km hatte ich keine Muskelkater, das spricht eigentlich für einen relativ guten Zustand des Systems;))

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • ich hab meine Teststreifen für unterwegs (immer so 10 rum, mehr nicht) in einem Tupperware Würzling (soll man zwar nicht, geht aber bei mir und für mich echt gut). Der hat 2 Fächer (eigentlich für Salz und Pfeffer), das 2. Fach ist dann für die benutzten und man kann beide Fächer auch im dunkeln perfekt auseinander halten :D

    Blutzucker ist die Autobahn, Gewebszucker ne Nebenstraße!

  • Ich habe hier mal aufgeräumt.


    House und Wildrose bitte euren Streit per PN austragen.

    █══════████████████────────
    puɐʇsɟdoʞ uǝuıǝ ǝpɐɹǝƃ ʇɥɔɐɯ 'uuɐʞ uǝsǝl sɐp ɹǝʍ シ

  • Moderator

    Hat das Thema freigeschaltet
  • Ich mache hier mal weiter - mein Rezept für "KH+FPE-Schätzung to go" - wenn ich unterwegs bin und irgendwas leckeres auf dem Teller habe, aber nicht viel Zeit mit ultragenauer Bolusberechnung verbringen will:

    1. KH-Anteil direkt schätzen & mit Sofortbolus abdecken


    2. FPE-Anteil

    Wenn man die Menge aus Erfahrungswissen nicht direkt erkennt, Hilfsfrage: Wie schwer/lange liegt mir das Essen für gewöhnlich im Magen?

    "geht so": 2 FPE / "ziemlich" 3-4 FPE / "krass" >4 FPE) mit Verzögerungsbolus 4-8 h abdecken (bzw. entsprechend nachspritzen)


    3. Bolusreduzierung wegen Bewegung nach dem Essen?

    Vermutlich innerhalb von 2h: Sofortbolus reduzieren / eventuell später: Verzögerungsanteil reduzieren oder weglassen


    Das sind eigentlich Banalitäten, aber ich habe mir angewöhnt, unterwegs/bei Stress lieber per Pi * Daumen alles zu berücksichtigen als in Schockstarre nur einen fetten Bolus zu geben, der dann zur falschen Zeit reinhagelt.


    Just my 2ct....

    Lg Hubi

    "Sing this corrosion to me!"

    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)

  • Die Haut desinfizieren sollte man vor dem Setzen von Insulinpumpenkathetern, Freestyle-Libre-Sensoren und CGM-Sensoren.


    Octenisept von Schülke ist dafür nicht geeignet. Octenisept hat eine sogenannte rückfettende Eigenschaft und selbst wenn man es vor dem Kleben des Pflasters vollständig trocknen lässt, hält das Pflaster nicht auf der Haut.


    Einfache Desinfektionsmittel aus Alkohol oder Isopropanol, wie z. B. Cutasept F, sind zum Desinfizieren vor dem Pflasterkleben gut geeignet.


    Als Mittel zur Wund-Desinfektionen ist Octenisept trotzdem sehr gut geeignet.


    Falls jemand behauptet, du bräuchtest nicht zu desinfizieren, frage immer, ob er/sie das Risiko einer Infektion für dich übernehmen will. Falls so eine Infektion chirurgisch behandelt werden muss, ist die Fläche rund um diese Stelle vermutlich lebenslang nicht mehr für Katheter und Sensoren zu gebrauchen.