Pumpenantrag

  • Hallo allerseits,

    ich bin derzeitig mit Pen unterwegs, überlege aber ob eine Pumpe was für mich wäre. Der Langzeitwert ist bei etwa bei 8.Mit den Blutzuckerwerten geht es gerade auf und ab.Auch dieses permanente Pen zucken nerft mich tierisch.

    Wie war es bei den Umstieg von Pen auf Pumpe ?

    Hat die Krankenkasse es " einfach " gemacht ?


    Ich befürchte wenn ich den Umstieg doch wagen sollte, so wird dies ein harter Kampf mit der KK.Da ich nur die Blutzuckerwerte und HbA1c-Wert von 8 vorlegen kann. KE und die Insulinmenge dokumentierte ich nicht.


    Gruß

  • Hallihallo :)

    Ich bin gerade durch den ganzen Kram durch und hab seit 2 Wochen meine Pumpe.
    Meines Wissens nach braucht man offiziell Messwerte von 3 Wochen inkl. Kohlenhydrate & Insulinmenge, aber evtl. unterscheidet sich dies auch von Krankenkasse zu Krankenkasse.
    Der Prozess hat bei mir ca. 2 Monate gedauert, wozu mir gesagt wurde, dass dies "sehr schnell" sei aktuell.
    Meine Diabetologin hat einen Antrag gestellt, bis der Antrag beim Vertreiber der Pumpe ankam und verarbeitet wurde ca. 1-2 Wochen, dann nochmal 1 Woche bis es bei der KK ankam usw. ... Die Krankenkasse hat eigentlich "nur" 3 Wochen Entscheidungszeit für den Kostenübernahmeantrag, also das sollte der schnellste Abschnitt sein. Dann hat es nochmal bisschen gedauert, bis ich letztendlich die technische Vorstellung und Übergabe der Pumpe hatte.
    Wie es bei dir ist, weiß ich nicht, aber man schickt die Leute wohl gern in eine Diabetes-Klinik oder mindestens zu einer Schulung - nur gibt es gerade bei uns keine.
    Wie sich mein Hba1C gebessert hat, kann ich natürlich noch nicht sagen, aber meine Zeit im gewünschten BZ-Bereich ist von ca. 50% auf ca. 80% angestiegen, was ja schon sehr vielversprechend ist, und mein Insulinbedarf ist um etwa 30% runter gegangen. Bin allgemein super glücklich. Habe die Dana RS gewählt, erstens weil sie schön klein und leicht ist und zweitens mit der Aussicht aufs Loopen mit meinem G6 / AAPS.
    Hoffe das hilft so ein bisschen, ist mein erster Beitrag hier :D
    LG

  • Ich befürchte wenn ich den Umstieg doch wagen sollte, so wird dies ein harter Kampf mit der KK.Da ich nur die Blutzuckerwerte und HbA1c-Wert von 8 vorlegen kann. KE und die Insulinmenge dokumentierte ich nicht.

    Hallo, ich bin auch grade dabei meinen Pumpenantrag vorzubereiten.

    Soweit ich mich informiert habe, ist es in den meisten Fällen schon so, dass die Krankenkassen ein Tagebuch über 3 Monate mit KE & IE haben wollen, vor allem wenn es zur Prüfung an den MDK geht.

    Die Voraussetzung für eine Pumpe ist ja das sichere Beherrschen der ICT und die Kassen wollen das natürlich auch überprüfen. Sie wollen quasi sehen, dass man die Insulinberechnung und -anpassung verstanden hat und sich auch ausreichend mit seiner Krankheit beschäftigt, damit sich die hohen Kosten für eine Pumpe "lohnen". Hinzu kommt, dass sie auch sehen wollen, ob die Gründe aus dem Pumpenantrag in den Blutzuckerwerten sichtbar sind.

    Hin und wieder gibt es aber auch scheinbar Anträge, die einfach so durchgewunken werden, hängt letzendlich auch etwas vom Sachbearbeiter ab.


    Hast du denn schon mit deinem Diabetologen gesprochen bzw. hat er schon einen Antrag vorbereitet? Das dauert ja auch etwas und wenn du jetzt mit dem Tagebuch anfängst, hättest du immerhin schonmal ein paar Wochen zusammen.

    Einmal editiert, zuletzt von Gendra ()

  • Vielen Dank für die schnelle Antworten! Der Termin steht noch aus. Möchte mich noch mal hinsichtlich der Pumpen beraten lassen. Habe derzeit den Pod in Blick.

  • Ich habe den Antrag incl. 3 Monate Aufzeichnungen meiner Werte nebst KH und BE Angaben sowie händischen Notizen bei der KK abgegeben und nach 2 Wochen hatte ich den Antrag durch und konnte meine Pumpenschulung beginnen.

    Es gibt zwei wichtige Worte in Deinem Leben,
    die Dir ganz viele Türen öffnen werden:
    "Drücken" und "Ziehen" :rofl

  • Vielen Dank für die schnelle Antworten! Der Termin steht noch aus. Möchte mich noch mal hinsichtlich der Pumpen beraten lassen. Habe derzeit den Pod in Blick.

    Ich kann nur empfehlen - am besten ab sofort - ein Tagebuch zu führen, es gibt auch kostenlose Apps dafür, wichtig wäre es eine Druckfunktion/Exportfunktion zu haben, der Arzt befürwortet das (oder nicht) aber man muß schon ein bisschen was tun. Pen zücken nervt - wäre jetzt nicht so die optimale Begründung.

    - Gründe wären z.B. Schichtarbeit oder viele Dienstreisen

    - nächtliche Hypos

    - morgendlicher Anstieg

    - starke Schwankungen

    - Schwangerschaft, geplante Schwangerschaft

    (alles Gründe die sich nur mit Pumpe wirklich lösen lassen)

    Ich weiß nicht, ob man die Wahl Omnipod noch begründen muss? Allerdings wäre ein zu hoher Insulinbedarf kontraproduktiv, da der Pod nur max. 200IE fasst, die für 3 Tagen reichen müssen.

    Umso mehr Gründe die man sammelt, um so wahrscheinlicher ist eine Genehmigung. Ich hatte damals das Levemir schon mehrfach gespritzt, ohne eine zufriedenstellende Basalabdeckung zu erreichen, sowie ein CGM auf eigene Kosten angeschafft.

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Ich habe 6 Monate auf eine Genehmigung gewartet und meine Dokumentation war tipi topi :wacko:

    „Immer wird sich irgendwo ein Eskimo finden, der den
    Kongolesen erklärt, wie man mit Hitzewellen fertig wird“ [S.J.Lec]

  • als ich meinen Antrag bei der KK abgegeben hab, wurde ich direkt gefragt, ob Tagebücher über 3 Monate mit dabei sind, sonst hätte ich ihn wieder mitnehmen können

    Blutzucker ist die Autobahn, Gewebszucker ne Nebenstraße!

  • Mein Antrag wurde auch abgelehnt, weil die Tagebücher nicht bei seien - hatten die "aus Versehen" in der Poststelle liegen lassen.

    Meist wird der MDK zu gezogen, dann dauert es 5 Wochen und das nur, wenn nicht erstmal eh abgelehnt wird. Kommt anscheind immer auf die Kasse, den Standort und den Mitarbeiter an:rolleyes:

    Ohne Tagebücher von 3 Monaten wirst du das eher nicht versuchen brauchen und Schulungen sollten auch aktuell sein.

  • Schulungen sollten auch aktuell sein

    Was zählt denn als eigentlich Schulung?

    Es gibt ja auch im Diabetes-Pass ein Feld dafür?

    Ich stelle mir darunter irgendwie immer einen Kurs vor, aber sowas hatte ich noch nie seit der Diagnose.

    Was ich hatte waren so einzelne Treffen mit der Diaberaterin wo die Werte besprochen und ein bisschen an den Faktor gewurschtelt wurde.

    Am Anfang in der Klinik wurde mir da auch einmal gezeigt wie ich spritzen und messen soll. Und es wurden halt Fragen beantwortet die so im Laufe der Zeit aufgekommen sind.

  • ja, eine Schulung ist ein Kurs, je nach Thematik (Hypo-Schulung, Pumpen-Schulung, ICT-Schulung) mit mehreren Teilnehmern. Klar ist viel immer Wiederholung, aber ein paar neue Ideen gab's bisher immer. Soweit ich weiß, zahlt die KK alle 2 Jahre sowas und ich mach das dann auch in dem Rhythmus

    Blutzucker ist die Autobahn, Gewebszucker ne Nebenstraße!

  • Ich glaube, ich habe viel Glück mit meinem Antrag auf eine Pumpe gehabt.

    Rezept eingereicht, 2 Wochen später einen Anruf meiner Krankenkasse, warum ich denn eine Pumpe benötige? Meine Antwort: Die Werte sind so nicht mehr gut in den Griff zu bekommen, muss nachts auch spritzen und mit dem Sport klappt es auch nicht mehr so gut. Antwort: Ok, dann werden wir die mal genehmigen. Am nächsten Tag war der Brief mit der Genehmigung da.

    Wann eigentlich wurde aus Sex and Drugs and Rock and Roll


    Veganismus und Lactoseintoleranz und Helene Fischer???

  • Ohne die Dokumentation von BZ,Kohlenhydrate,Insulin und andere Besonderheiten wirst du nicht weit kommen.Ich hatte seit Diagnose 2013 alles in mysugr dokumentiert.Pumpe(Omni Pod) hab ich dann 2016 beantragt.Dann hatte ich 4 Monate Probezeit mit der Pumpe.Danach nochmal 4 Monate Probezeit.

  • Wurde zwar schon häufig gepostet: Die S3-Leitlinie zur Therapie des Typ 1 Diabetes liefert die wesentlichen Kriterien zur Genehmigung von Hilfsmitteln und sonstiger Unterstützung.


    https://www.deutsche-diabetes-…-Langfassung-09042018.pdf


    Wichtig ist hierin die Unterscheidung der Empfehlungsgrade (kann, soll, sollte) auf Seite 7. Die Kriterien zur Genehmigung einer Pumpe stehen unter CSII auf Seite 33, CGM auf Seite 38 und Schulungen auf Seite 44.


    Da die Krankenkassen das Ganze unter wirtschaftlichen Aspekten sehen, muss man in der Regel nachweisen, dass die für die Beantragung genannten Gründe bzw. Probleme nicht einfach durch Therapiefehler unter ICT bedingt sind, sondern sich nur mit einer teureren Pumpe lösen lassen. Und das geht nur mit einem sorgfältig geführten Tagebuch. Solange kein Tagebuch geführt wird, kann kein Außenstehender – weder der behandelnde Arzt, noch die Krankenkasse oder der MDK – beurteilen, ob die ICT überhaupt korrekt betrieben wird. Eine andere/weitere Prüfmethodik besteht in der Genehmigung auf Probe. Nach der Probezeit wird anhand des aktuellen Tagebuchs, der Blutzuckerkurven und der Kennzahlen gecheckt, ob sich die Problematik mit Pumpe gebessert hat.


    Beispiel: Sofern mit dem Dawn-Phänomen und nächtlichen Korrekturen argumentiert wird, müsste der Arzt schon bei der Beantragung bestätigen, dass verschiedene Basalinsuline und Injektionszeiten erfolglos ausprobiert wurden. Nach der Probezeit mit Pumpe müsste man dann zeigen können, dass bei korrekt eingestellter Basalrate kein nächtlicher/morgendlicher Anstieg mehr vorkommt.

  • Was ich noch als persönlichen Tipp hinzufügen möchte:
    Anrufen kann manchmal wirklich helfen. Grundsätzlich in Kontakt treten mit den Leuten, die sich dann auch tatsächlich um die Anträge kümmern, und nachzufragen ob sie alles haben was sie brauchen, etc. Habe das etwas unerwartet tun müssen, weil meine Diabetologin gerade zu dem Zeitpunkt der Antragstellung Urlaub hatte. D.h. ich hab die Papiere von ihrer Praxis geholt, dann bei der KK durchtelefoniert und mir genau sagen lassen was wohin muss und wen ich zu weiteren Fragen anrufen kann. Dann das ganze per Email UND per Post hingeschickt (wurde hingewiesen, dass es erst zur Zentrale irgendwo weit weg geht wenn man es per Post schickt, und dann erst zu den Bearbeitern Tage später). Dann stand ich noch in Kontakt mit dem Fallbearbeiter direkt weil es eine Verwechslung gab, und sie hatten meine Kontaktdaten bereits von meinen Recherchen vorher. War wirklich nütlich, sonst hätte ich womöglich viel länger warten müssen.
    Ist natürlich nicht jedem möglich, so viel Aufwand hier rein zu stecken. Emails gehen in meisten Fällen auch, hab aber von anderen Anliegen mit der KK die Erfahrung gemacht, dass Anrufe (leider immer noch) effizienter sind. Nachteil dabei ist, dass man keine der Infos schriftlich bekommt, dh. keinen Nachweis hat dafür was gesagt wurde.

  • Meine Krankenkasse hat klar gesagt, ohne vollständiges Tagebuch werden die Anträge abgelehnt.


    Wenn du wirklich eine Pumpe möchtest, wirst du dann in der Einstellungsphase sowieso ordentlich Tagebuch führen müssen um rauszufinden, wie diese Therapieform bei dir funktioniert.

    Mit einem Tagebuch (kann in den meisten Fällen elektronisch sein) zum Pumpenantrag, gewöhnst du dich schonmal ans Dokumentieren.


    Weil ohne sich mit dem Diabetes - zumindest in der Umstellungsphase - detailliert auseinanderzusetzen, könnte es sogar sein, dass die Einstellung verschlechtert wird. Am Anfang ist es schon ein Stück Arbeit. Aber das lohnt sich dann.

  • Hallo allerseits,


    jetzt habe ich tatsächlich auch mal eine Frage.

    Mein Erstantrag auf eine Pumpe läuft derzeit und mir war eigentlich klar, dass eine Prüfung über den MD erfolgen wird.

    So ist es jetzt auch. Unterlagen hatte ich soweit auch vorbereitet. Jetzt möchten die aber zusätzlich eine Kopie des Diabetes- Passes. Ich habe sowas gar nicht. Ich war natürlich immer brav bei allen Vorsorgeuntersuchungen, Kontrollterminen etc..

    Was es mit dem Pass auf sich hat weiß ich allerdings nicht. Müsste der Doc diese Daten nicht sowieso ins ärztliche Gutachten mit aufnehmen? Hat jemand ggf auch Erfahrungen wenn dieser fehlt?

    Ich meine mal ernsthaft, wenn die Blutzucker Tagebücher der letzten drei Monate wollen, dann hilft denen auch keine Angabe was bei meiner Augenuntersuchung in den letzten Jahren rauskam oder wie viel ich vor 2 Jahren gewogen habe.

  • Mein Diabetes-Pass wird sehr stiefmütterlich geführt.

    Drin stehen tut nur jeweils der HbA1C pro Quartal einmal im Jahr auch Cholesterin, Kreatinin, plus Gewicht, sonst nix.

    Dieses Jahr wurde er noch gar nicht ausgefüllt, das werde ich beim nächsten Termin mal wieder ansprechen.


    Rufe halt in deiner Praxis an, sag du brauchst einen Diabetespass und dann sollen sie die letzten Jahre nachtragen. Und dann reichst du es nach. Bei Augen, Beine etc. reicht o.B., außer du hast da irgendwelche Auffälligkeiten. HbA1C sowie Laborwerte werden ja vorhanden sein.


    Das sind die Angaben, die angeblich reingehören.



    Und so sieht die Realität bei mir zumindest aus..


  • Ähm was bitte. Ein Diabetes Pass?

    In über 47 Jahren Diabetes Typ 1, noch niemals gehört. :/:confused2:pupillen:


    "Wenn ich kann bin ich immer nett.

    Bin ich mal nicht nett, kann ich grad nicht." 8o


    DanaRS 08/19 - nightscout 10/19 - Dexcom G6 + AAPS + xdrip 11/19 - Closed Loop 02/20 - SonyXA2 /Sony10iii- SonySWR50



    Generation X / Generation Golf und Digital Immigrant

  • Ähm was bitte. Ein Diabetes Pass?

    In über 47 Jahren Diabetes Typ 1, noch niemals gehört. :/:confused2:pupillen:

    Ja, genauso habe ich auch reagiert.

    Für mich ist ja vieles nachvollziehbar bei der Prüfung, aber was die damit wollen begreife ich nicht.:/

    Hab natürlich gleich gegoogelt und mir den mal angeschaut.