stark schwankender Blutzucker bei langer Diabetes-Dauer ? lt. Diabetologen

  • Hallo,


    mein Diabetologe (gehe ich seit Juli 2020 hin) meinte jetzt schon das 2. Mal in den Arztgesprächen, dass ich von Glück sagen kann, dass ich bei meiner langen Diabetesdauer

    (22,5 Jahre) meinen Blutzucker relativ gut im Griff habe, also nur ganz selten Ausreißer-Werte habe.


    Lt. seiner Aussage ist das etwas was bei langer Diabetesdauer sehr häufig auftritt. Angeblich hat er Patienten die innerhalb kürzester Zeit schwanken zwischen "60 und 500".

    Darauf sind wir gekommen, da ich auch 2 "Ausreißer -Werte hatte" die ich mir nicht vernünftig erklären konnte.


    Ich wollte mal in die Runde fragen, wie eure Erfahrungen so sind.

  • Meine Werte schwanken schon seit der Diagnose vor 23 Jahren. Aber eher "nur"von 70-260. Und dann auch noch so wie sie wollen, nach keinem Schema.


    Die Schwankungen in der Anfangszeit waren bestimmt auch mangels guter Insuline und CT zu meistern. Ich habe nach Umstellung auf ICT um die 2000er Jahre auch 18 Jahre lang jegliche Basalinsuline und versch. Spritzzeitpunkte, Aufsplitten etc ausprobiert und nichts hat geklappt.

    Mit der Pumpe war es besser jedoch waren auch hier einige Schwankungen nicht aufzuhalten obwohl sie deutlich weniger wurden.

    Daher loope ich ja jetzt, denn dadurch wird automatisch gezielt Insulin abgegeben und auf ein Mal sind alle Schwankungen ade!

    Falls ich jetzt mal Werte ausserhalb des Rahmens habe, bin ich fast immer selbst Schuld aufgrund von verschätztem Essen o.ä.


    Aber gut, man lernt ja nie aus.

    Optimismus ist Mangel an Detailkenntnis

  • Ja, diese "Ausreißer" haben viele.
    Die sind bei heftigem Nachdenken meistens zu begründen aber deshalb doch trotzdem da.

    Seitdem ich eine Smartwatch habe, schaue ich öfter mal auf die Kurven und Werte und kann schneller etwas gegen kommenden UZ oder ungebremst steigende Werte tun.


    Schau mal hier nach:
    RE: Thread zum Dampf ablassen, Lachen, Weinen, Jubeln, Explodieren, ...


    Und auch die folgenden Beiträge lesen.


    Und eine Smartwatch, z.B. mit Dex 6G ist einfach und nicht sehr teuer.
    Die Watch ca. 80,-€, das Programm auf dem Smartphone xDrip, die Einstellung über QR-Code hier aus dem Forum (oder von mir)


    Nachtrag:

    Das ist eine ca. 1 cm lange "Luftblase" in meinem Insulinschlauch. Das sind dann mindestens ca. 2IE die mir demnächst fehlen!

    Wie soll da die Therapie stimmen?


    Bald feiere ich mein Goldenes Diabetesjubiläumg - wer feiert mit? :laub

    Spätschäden können gern an meiner Garderobe abgegeben werden - da hängen schon ein paar kleine.

    Einmal editiert, zuletzt von Brander-Diab ()

  • Meine Werte schwanken deutlich stärker, als sie es in den ersten Jahren taten. Das ist aber recht nachvollziehbar mit mittlerweile fehlendem Eigeninsulin sowie einsetzenden Wechseljahren zu erklären.

    Andersrum gesagt, wenn mein Hormonhaushalt gut zum gewählten Basalprofil (und den dazu passenden Bolusfaktoren) paßt, sind Schwankungen gut nachvollziehbar. Aber ganz vermeiden kann ich sie nicht, sonst müsste ich komplett auf jegliche Spontanität in meinem Leben verzichten.

    Aber 500 mg/dl finde ich schon ein Brett. 300 mg/dl muss auch reichen! :pupillen::bigg


    Lg Hubi

    "Sing this corrosion to me!"

    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)

  • Ich kann das nicht bestätigen. Ich hab den DM seit 33 Jahren und habe keine unerklärlichen Ausreißer. Wenn ich mich bei den KH verschätze, hab ich natürlich Mal einen höheren Wert Richtung 250, aber das ist ja einfach ein Berechnungsfehler, der jedem passiert, der nicht alles aufs Gramm immer und überall abwiegt.

    Ganz davon abgesehen, mit welcher Begründung sollte sich das mit der azeit verändern. Insulin hab ich seit über 30 Jahren kein eigenes mehr. Also was sollte sie Ursache sein?

    Wer nichts weiß muss alles glauben. Maria von Ebner- Eschenbach

  • Aber 500 mg/dl finde ich schon ein Brett. 300 mg/dl muss auch reichen! :pupillen::bigg


    Lg Hubi

    Naja gerade gemessen 21,9 bzw. 394, das kommt bei mir vor wenn der BZ nach einem morgendlichen UZ regelrecht hochkocht (schneller harter Herzschlag), dabei macht es kaum einen Unterschied ob ich viel oder wenig Hypo KH genommen habe, das hatte ich früher (vor 10 Jahren) nicht in dem Maße und ist bei mir nach Hypos mit Symptomen eher der Standard als die Ausnahme. Dafür falle ich nicht um. Man passt sich dem an und denkt dann auch irgendwann nicht mehr groß nach.


    So gesehen, schwanken meine BZ tatsächlich mehr als früher. Ich sehe aber kaum BZ unter 3mmol (vielleicht 2mal im Jahr). Ist eben eine Krankheit:saint:

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • chatti , hallo,

    schau dir mal mein Foto an. Zählt das zu den erklärlichen oder zu den unerklärlichen Ausreißern.


    Ich kontrolliere doch nicht immer meinen kompletten Insulinschlauch.


    Und welche Firma ist das? Na klar, MM.

    Eine Hilfe wäre, die Pumpe auf den Kopf zu stellen, damit die Luftblasen nicht in den Schlauch gedrückt werden, (Ich habe bei dem Foto noch 32 IE (von 180) im Reservoire, da darf bei einer "Medizintechnik" kein "Fehler" dieser Art auftreten!)

    Und im Liegen kann man ja den Schlauch nicht "unten an der Pumpe" tragen.


    Mal sehen, was die t:slim da macht.

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  • Also, meine Erfahrung nach über 50 Jahren Typ I, ich habe immer wieder Schwankungen, die ich, wie wohl jede/r andere Betroffene auch, zu ergründen versuche. Das gelingt manchmal aber nicht immer und es ist nie ein Beweis sondern bleibt immer eine Vermutung. Es gibt unendlich viele Faktoren, die zu einer Entgleisung führen können:

    • das Wetter
    • Stress (privat oder beruflich)
    • schlechte z.B. verhärtete oder ganz neue Spritzstelle
    • Luft in der Kanüle oder dem Schlauch
    • falsche Einschätzung einer Malzeit
    • usw.

    Die Liste lässt sich beliebig verlängern.

    Ich stelle dann auch immer wieder meine Vermutungen an und manchmal hat auch meine Frau dann eine gut passende Idee, aber es mangelt immer an Beweisen und bleibt unter dem Strich immer bei Vermutungen und damit schließe ich dann immer das maltretieren meines ab und es bleibt ungewiss. Aber eines ist gewiss, es wiederholt sich immer mit den Vermutungen und man braucht sie auf Dauer, sonst dreht man irgendwann am Rad.:confused2

    Gruß Heiner

  • Brander-Diab so eine Luftblase ist natürlich kontraproduktiv. Ich hab damit eigentlich keine Probleme. Aber auch eine Luftblase ist eine Erklärung für einen Ausreißer.


    Heiner mit ist es letztens auch Passeier, dass ich auf einen Schlag das doppelte an Insulin gebraucht habe. Erst als ich wirklich alles an der Pumpe samt gewechselt habe samt Gewindestange, war alles wieder normal. Keinen Ahnung, welches Detail es dann genau war, war aber in den Moment auch egal.

    Manchmal ist es mit auch egal, woher der hohe Wert kommt. Wird korrigiert und gut ist. Wobei heutzutage für mich ein 200 Wert über eine halbe ein Ausreißer ist, wenn ich da an die Zeiten von ICT denke, dagegen sind meine Ansprüche an mich selber auch gestiegen.

    Aber ich befinde mich auch seit ein paar Wochen im Full Closed Loop, was die Sache noch einfacher macht...

    Wer nichts weiß muss alles glauben. Maria von Ebner- Eschenbach

  • Und welche Firma ist das? Na klar, MM.

    Eine Hilfe wäre, die Pumpe auf den Kopf zu stellen, damit die Luftblasen nicht in den Schlauch gedrückt werden


    ich hab auch MM und hab das Problem nicht. Zieh halt dein Insulin ordentlich auf (zimmerwarm), dann haste schon mal viel weniger bis keine Luft im Reservoir ;)

    Blutzucker ist die Autobahn, Gewebszucker ne Nebenstraße!

  • Nachtrag:

    Das ist eine ca. 1 cm lange "Luftblase" in meinem Insulinschlauch. Das sind dann mindestens ca. 2IE die mir demnächst fehlen!

    In welchem Paralleluniversum entspricht 1cm Schlauch 2IE? Befüllst du deinen 60-80cm-Schlauch mit 120-140IE??

    „Soll ich den Notarzt rufen?“ – „Nein, das ist ein Fall für Spezialisten, rufen Sie die Gummibärenbande!“ (diabetes-leben.com)


  • Meine Werte schwankten zu Beginn der Diagnose und die nächsten Jahre, bis ich zu einer intensiven Schulung im Diabetesdorf Althausen kam, sehr stark. Mit Hilfe des dort vermittelten Wissens habe ich seither recht ausgeglichene Werte mit einem GVI unter von 1,25.

  • Ich bin seit 38 Jahren im Club und war nur ca. 6 Monate eine Remission. Seitdem ist es häufig schwierig, aber die Schwankungen sind meistens im Nachhinein erklärbar. Die größten Probleme sind mittlerweile Hypos. Ich merke sie immer, allerdings meint mein Körper unterschiedlich dagegen zu reagieren. Mal reicht ein bisschen Hypofutter um mich wieder in den Normalbereich zu bringen, manchmal reagiert mein Körper mit einer so massiven Gegenregulierung dass der Wert extrem in die Höhe schießt und ich in eine Resistenz gerate. Mit Pumpe und seit ein paar Jahren libre ist es etwas besser geworden, da einerseits Hypos seltener sind und ich schneller mitbekomme wenn der Körper wieder alle Reserven verfeuert.

    Ich habe ein einfaches Rezept, um fit zu bleiben - Ich laufe jeden Tag Amok.

    Hildegard Knef

  • Ich bin auch schon seit 40 Jahren im Club und meine Werte schwankten schon immer. Erklärungen dazu sind oben schon genannt worden, wobei das falsche Berechnen m.E. an erster Stelle steht. Mit zunehmenden Alter wurde ich persönlich zusätzlich insulinempfindlicher, so dass 2% Unterschied in der BR beim Nüchternwert (bei mir) entweder 60 oder 260 bedeutet.

    Auch ich bin mittlerweile im Closed Loop, der das Ganze wesentlich besser abfängt. Aber: Auch das ist kein Allheilmittel! Schwankungen sind auch hier enthalten, speziell wenn das System Schwankungen in Tagesmengen (die bei mir gleich auf die BR durchschlagen) nicht mehr anfangen kann.

    Ein kluger Mann macht nicht alle Fehler selbst. Er gibt auch anderen eine Chance.
    (Winston Churchill)


  • Meine Ausreißer sind alle erklärlich und bewegen sich auch im "beherrschbaren" Rahmen, unter 300. In der Regel beruhen sie auf Fehleinschätzung bei der Nahrungsaufnahme.

  • Ich bin seit über 40 Jahren im Club und die ersten Jahre hatte ich kein BZ-Messgerät. Also keine Ahnung, wie die Werte damals schwankten oder nicht. Als ich dann ein Messgerät hatte, hieß es Streifen sparen und so bleibt auch verborgen, ob damals große Schwankungen waren.


    Mittlerweile kann ich dank CGM ständig sehen, wie die Werte sind und stelle fest, dass es durchaus Schwankungen gibt, die dank Loop nicht arg zum Tragen kommen. In meinem Fall sind die Wechseljahre, Stress, Schilddrüsenprobleme Mitverursacher der Ausreißer. Ab heute werde ich hoffentlich weniger Probleme durch Wechselschichten haben, da ich mich dauerhaft für den Spätdienst entschieden habe. Mal sehen, ob sich das auf den BZ-Verlauf auswirkt.

  • ich kann mich der bemerkung von heiner nur anschliessen. man hat ja oft genug gar nicht die möglichkeit alle beeinflussenden faktoren im blick zu halten.

    im gegensatz zu fünfzig jahren zuvor, sind die (technischen) hilfsmittel und die ärztekompetenz um ein vielfaches besser geworden. aber jeder ist täglich für sich ein einzelkämpfer.

    und das dazulernen darf nie aufhören.

    michael

  • Und welche Firma ist das? Na klar, MM.

    Eine Hilfe wäre, die Pumpe auf den Kopf zu stellen, damit die Luftblasen nicht in den Schlauch gedrückt werden


    ich hab auch MM und hab das Problem nicht. Zieh halt dein Insulin ordentlich auf (zimmerwarm), dann haste schon mal viel weniger bis keine Luft im Reservoir ;)

    Ich achte schon darauf, dass keine Luftz im Reservoir ist (seitdem ich diese Pumpen habe) --- und trotzdem.


    Ich bin hier auch nicht der einzige, der Problem mit Luft (im Schlauch) hat. Und jetzt sagt bloß, ich bin selber Schuld an der Luft? Ich mache das jetzt schon 45 Jahre mit den Spritzen und den Reservoirs und habe ein patent auf meine Luft.


    Falls ihr mal mit eurer Einstellung Schwierigkeiten habt, schaut doch selber mal euren Insulinschlauch an!?!

    Bald feiere ich mein Goldenes Diabetesjubiläumg - wer feiert mit? :laub

    Spätschäden können gern an meiner Garderobe abgegeben werden - da hängen schon ein paar kleine.

  • Nachtrag:

    Das ist eine ca. 1 cm lange "Luftblase" in meinem Insulinschlauch. Das sind dann mindestens ca. 2IE die mir demnächst fehlen!

    In welchem Paralleluniversum entspricht 1cm Schlauch 2IE? Befüllst du deinen 60-80cm-Schlauch mit 120-140IE??

    Na dann rechen mir das doch mal vor. Dir geht es um den korrekten Wert der Insulinmenge, da erwarte ich jetzt von dir eine korrekte Rechnung.
    Mal los! (110 cm Schlauch mit 15 IE; 1 cm ca. 0,15 IE, wie lang war die Blase wirklich? Und wieviele waren es insgesamt? Und warum kommen die Blasen nicht am Anfang eines neuen Reservoirs. Auch da dürften bei richtiger Befüllung des Schlauchs später keine Blasen mehr kommen. Die Reservoirs haben beim Befüllen des Schlauchs Zimmertemperatur und sind seit längerem befüllt. Vor dem Ankoppeln wird nochmals die Luft herausgedrückt. Was noch?) Jedenfalls führen Luftblasen zur nicht korrekten Abgabe des Insulins.


    Oder heiß du etwas Benedikt, also päpstlicher als ... na ihr wisst schon.

    Vielleicht bin ich im falschen Forum und es geht hier gar nicht um die Diabeteseinstellung?
    Kann ja auch sein, dass du Donald heißt?


    Aber beide Namen sind ja männlich? Kannst du ja nicht sein.:saint:

    Bald feiere ich mein Goldenes Diabetesjubiläumg - wer feiert mit? :laub

    Spätschäden können gern an meiner Garderobe abgegeben werden - da hängen schon ein paar kleine.

  • Doch, du bist schon im richtigen Forum, nur die weitgehende Erörterung und Klärung deines Problems gehört hier nicht hin. Dafür gibt es schon seit längerem einen eigenen Thread mit weitreichender Diskussion.

    Hier geht es um den stark schwankenden Blutzuckerspiegel bei langer Diabetesdauer und dessen Gründe. Dein Problem nennen und beschreiben - ja, ausdiskutieren bis ins kleinste Detail - nein.

    Das ist hier im Forum leider ein immer wiederkehrendes Problem des Verzettelns. Wenn es dich so interessiert, lass den alten Thread wieder aufleben. Finden wirst du ihn auch alleine.

    Gruß Heiner