Meine Gedanken zur Ernährung bei Typ 1 Diabetes

  • Was ich an den HbA1c Werten alleine nicht gut finde - es sagt nicht so viel über die Spitzen aus. ...


    Meine Erklärung - ich hab die Untermieter übers Blut bzw. den korrelierenden Gewebezucker gut gefüttert.

    Mein Bauchgefühl sagt mir, dass alles unter 160 mg/dl harmlos ist, auch wenn der HbA1c nicht exakt der Norm eines Gesunden entspricht.

    Meine Retinopathie konnte erst ab HBA1c Werten von unter 6 gestoppt werden. Es war noch mal ein Wert von 6,0 dabei. Bei dem passierte auch nix. Bei HBA1c Werten zwischen 6,5 bis unter 7 ( meine Standardwerte ohne Libre, Dexcom und FIASP ) verlief sie progredient...


    Kappa: Bis ich zu Dr. Teupe kam, lief mein Diabetes ähnlich wie Deiner früher. Nebenher und ua beim Sport waren niedrige Werte nur lästig... Durch Dr. Teupes Theorien schaffte ich es ( trotz ständigem Störfaktor Sport ) auf unter 7 und mit der Technik und den Theorien dann auf unter 6...

    3 Mal editiert, zuletzt von Ava ()

  • Meine Retinopathie konnte erst ab HBA1c Werten von unter 6 gestoppt werden. Es war noch mal ein Wert von 6,0 dabei. Bei dem passierte auch nix. Bei HBA1c Werten zwischen 6,5 bis unter 7 ( meine Standardwerte ohne Libre, Dexcom und FIASP ) verlief sie progredient...

    Das deckt sich eigentlich mit meiner Auffassung. Unter „Norm eines Gesunden“ verstehe ich einen HbA1c von 5,8 % oder weniger. Über die vielen Jahre mit grottenschlechten Werten wurden meine Nieren geschädigt, bis sich eine Albuminurie zeigte – ärztliche Prognose: irreparabel. Nachdem ich den HbA1c auf 6,5 und weniger gesenkt hatte, haben sich meine Nieren aber regeneriert, es gibt keine Eiweißausscheidung mehr.


    Der Knackpunkt am HbA1c ist halt, dass er die Schwankungen nicht abbildet. Auch extreme Spitzen können durch längere niedrige Phasen kompensiert werden. Wichtig ist meines Erachtens eine möglichst hohe TIR und davon möglichst viel Zeit unter 160 (auch nach dem Essen). Ich glaube, wenn einem dies gelingt – sei es durch moderaten KH-Konsum, schnelles Insulin, eating-soon-Effekt, Loop oder wie auch immer – braucht man bei einem leicht erhöhten HbA1c kein schlechtes Gewissen haben.

  • Das deckt sich eigentlich mit meiner Auffassung. Unter „Norm eines Gesunden“ verstehe ich einen HbA1c von 5,8 % oder weniger. Über die vielen Jahre mit grottenschlechten Werten wurden meine Nieren geschädigt, bis sich eine Albuminurie zeigte – ärztliche Prognose: irreparabel. Nachdem ich den HbA1c auf 6,5 und weniger gesenkt hatte, haben sich meine Nieren aber regeneriert, es gibt keine Eiweißausscheidung mehr.


    Der Knackpunkt am HbA1c ist halt, dass er die Schwankungen nicht abbildet. Auch extreme Spitzen können durch längere niedrige Phasen kompensiert werden. Wichtig ist meines Erachtens eine möglichst hohe TIR und davon möglichst viel Zeit unter 160 (auch nach dem Essen). Ich glaube, wenn einem dies gelingt – sei es durch moderaten KH-Konsum, schnelles Insulin, eating-soon-Effekt, Loop oder wie auch immer – braucht man bei einem leicht erhöhten HbA1c kein schlechtes Gewissen haben.

    Das sehe ich auch so. Habe nun immer eine TIR von über 90% bei 1% unter 70 mg/dl. Dennoch halte ich einen HBA1c von über 6,2 für zu hoch. Ich strebe auf jeden Fall unter 5,9 an. Schade, dass diese Einsicht und die Technik, die das ermöglicht, nicht schon früher da waren. :hmmz:

  • Das deckt sich eigentlich mit meiner Auffassung. Unter „Norm eines Gesunden“ verstehe ich einen HbA1c von 5,8 % oder weniger. Über die vielen Jahre mit grottenschlechten Werten wurden meine Nieren geschädigt, bis sich eine Albuminurie zeigte – ärztliche Prognose: irreparabel. Nachdem ich den HbA1c auf 6,5 und weniger gesenkt hatte, haben sich meine Nieren aber regeneriert, es gibt keine Eiweißausscheidung mehr.


    Der Knackpunkt am HbA1c ist halt, dass er die Schwankungen nicht abbildet. Auch extreme Spitzen können durch längere niedrige Phasen kompensiert werden. Wichtig ist meines Erachtens eine möglichst hohe TIR und davon möglichst viel Zeit unter 160 (auch nach dem Essen). Ich glaube, wenn einem dies gelingt – sei es durch moderaten KH-Konsum, schnelles Insulin, eating-soon-Effekt, Loop oder wie auch immer – braucht man bei einem leicht erhöhten HbA1c kein schlechtes Gewissen haben.

    Das sehe ich auch so. Habe nun immer eine TIR von über 90% bei 1% unter 70 mg/dl. Dennoch halte ich einen HBA1c von über 6,2 für zu hoch. Ich strebe auf jeden Fall unter 5,9 an. Schade, dass diese Einsicht und die Technik, die das ermöglicht, nicht schon früher da waren. :hmmz:

    Die Technik war nicht da, das Wissen schon. Eines der Ziele des DCCT Trial Anfang der 80er Jahren, war eine Hba1c Senkung unter 6% und preprandiale Werte zwischen 70-120 mg/dl. Haben damals die wenigsten geschafft, aber man war sich bewußt das eine fast normnahe Einstellung Komplikationen verhindern kann.

    Letztendlich hat man sich nach der Studie aber für deutlich höhere Zielwerte als Empfehlung entschieden.

  • Die Technik war nicht da, das Wissen schon. Eines der Ziele des DCCT Trial Anfang der 80er Jahren, war eine Hba1c Senkung unter 6% und preprandiale Werte zwischen 70-120 mg/dl. Haben damals die wenigsten geschafft, aber man war sich bewußt das eine fast normnahe Einstellung Komplikationen verhindern kann.

    Letztendlich hat man sich nach der Studie aber für deutlich höhere Zielwerte als Empfehlung entschieden.

    Bewusst war man sich. Es gibt jedoch bestimmte genetische Faktoren wie die Insulinempfindlichkeit, die sich mit einem moderaten KH Verbrauch allein schlecht beeinflussen lässt. Eher insulinempfindliche Menschen haben auch damals , wenn das auch selten war, solche Werte erreicht. Ich schwanke beispielsweise genetisch bedingt immer zwischen Rezeptor up und down Regulation hin und her. Das kommt nur bei 4% der Typ1 DiabetikerInnen so vor. Das kannst Du zwar beeinflussen in dem Du eine gewisse Regelmäßigkeit beibehälst, ( möglichst ähnliche Tagesinsulindosen ) verhindern aber kannst Du es nicht. Die Technik hilft mir, die Anzeichen schnell zu sehen und zügig danach zu handeln. Das Positive ist, dass ich mich genau mit diesen Gesetzmäßigkeiten befassen musste und heute fast immer weiß woran etwas gerade liegt.


    Außerdem ist mir Sport sehr wichtig und leben wollte ich in meiner Jugend auch. Und eine mich selbst kasteiende Diabetikerin wollte und werde ich nie sein! Deshalb bin ich froh über die heutigen Möglichkeiten. Cheers!:sekt:

  • Die Technik war nicht da, das Wissen schon. Eines der Ziele des DCCT Trial Anfang der 80er Jahren, war eine Hba1c Senkung unter 6% und preprandiale Werte zwischen 70-120 mg/dl. Haben damals die wenigsten geschafft, aber man war sich bewußt das eine fast normnahe Einstellung Komplikationen verhindern kann.

    Letztendlich hat man sich nach der Studie aber für deutlich höhere Zielwerte als Empfehlung entschieden.

    Bewusst war man sich. Es gibt jedoch bestimmte genetische Faktoren wie die Insulinempfindlichkeit, die sich mit einem moderaten KH Verbrauch allein schlecht beeinflussen lässt. Eher insulinempfindliche Menschen haben auch damals , wenn das auch selten war, solche Werte erreicht. Ich schwanke beispielsweise genetisch bedingt immer zwischen Rezeptor up und down Regulation hin und her. Das kommt nur bei 4% der Typ1 DiabetikerInnen so vor. Das kannst Du zwar beeinflussen in dem Du eine gewisse Regelmäßigkeit beibehälst, ( möglichst ähnliche Tagesinsulindosen ) verhindern aber kannst Du es nicht.

    Eine andere Methode um die Insulinempfindlichkeit (angeblich) enorm zu steigern, ist eine extrem kohlenhydratbetonte und fettarme Diät. Damit habe ich mich aber kaum beschäftigt.

  • Die Insulinempfindlichkeit ist genetisch vorgegeben und durch bestimmte bekannte Faktoren beeinflussbar.


    Ich habe bei einer schwankenden Insulinempfindlichkeit beispelsweise eine bestimmte KH Grenze pro Essen um Chaos zu vermeiden. Die Grenze hat mit Extremen in beide Richtungen nichts zu tun. Und das hat mir ein kluger Arzt bereits vor fast 30 Jahren so empfohlen.

  • Die Insulinempfindlichkeit ist genetisch vorgegeben und durch bestimmte bekannte Faktoren beeinflussbar.


    Ich habe bei einer schwankenden Insulinempfindlichkeit beispelsweise eine bestimmte KH Grenze pro Essen um Chaos zu vermeiden. Die Grenze hat mit Extremen in beide Richtungen nichts zu tun. Und das hat mir ein kluger Arzt bereits vor fast 30 Jahren so empfohlen.

    Ja, das geht mir auch so. Grundsätzlich hätte ich nichts dagegen, etwas weniger insulinempfindlich zu sein, aber dann müsste ich mir Mengen an KH/d reinschrauben, die alles völlig instabil machen würden. Bei um die 10-12 BE/Tag habe ich so mein persönliches Optimum.


    Lg Hubi

    "Sing this corrosion to me!"

    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)

  • Eine andere Methode um die Insulinempfindlichkeit (angeblich) enorm zu steigern, ist eine extrem kohlenhydratbetonte und fettarme Diät. Damit habe ich mich aber kaum beschäftigt.

    Super Idee für Diabetiker ;)

    Basal: Lantus (5 IE/d), Bolus: Normal-Insulin (0,5-1,3 IE/(gKH + gEW/2)/10), Pre-Workout: Humalog (1-2 IE), Hypo-Helfer: Dextro, KH-Menge pro Tag: 30-50g, Diaversary: 19.11.

    Glukosewerte werden vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.

  • Hochinteressant, das alles hier zu lesen. Tolle Beiträge.

    Aber was macht man mit 65 Kilo bei 1,90 Körpergröße und einem anstrengenden Beruf? Mir wurde mal errechnet, dass ich am Tag 4000 kcal bräuchte. Kalorien-Rechner im Netz sagt 2800. Das widerspricht ja hier allem. Zumindest, wenn es um die Reduzierung der KH geht.

  • Hochinteressant, das alles hier zu lesen. Tolle Beiträge.

    Aber was macht man mit 65 Kilo bei 1,90 Körpergröße und einem anstrengenden Beruf? Mir wurde mal errechnet, dass ich am Tag 4000 kcal bräuchte. Kalorien-Rechner im Netz sagt 2800. Das widerspricht ja hier allem. Zumindest, wenn es um die Reduzierung der KH geht.

    Warum denn das?

  • Zu dem Theman kann ich nur eines beitragen:


    Das war natürlich nicht ganz ernst gemeint. Ich habe da schon die ganzen Jahre meine Probleme mit. Zuviele Khs sind Rattengift, aber sie zu reduzieren fällt sehr schwer, wobei es im Sommer einfacher ist zu reduzieren als im Winter.

    Ich nutze seit längerem Fiasp, was im Grunde gut und recht schnell bei mir wirkt. Seit einigen Tagen sind Probleme mit den Spritzstellen oder dem Insulin aufgetaucht. Fiasp benötigt jetzt plötzlich ca. 60 Minuten um aus dem Quark zu kommen. Vorher waren es wenige Minuten. Ich weiß zu allem Überfluss bald nicht mehr wo ich noch spritzen soll. Die vielen Jahre Einwegspritzen und Pens hinterlassen auf Dauer nur verhärtetes Gewebe. Vielleicht sollte ich doch mal Khs reduzieren und da liegt doch der Hund begraben. Da muss ich mir in Ruhe mal Gedanken drüber machen.:/

    Gruß Heiner

  • Mach dir die Gedanken bei einem Steak mit Salat gefolgt von einem guten Glas Whisky ;)

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Mach dir die Gedanken bei einem Steak mit Salat gefolgt von einem guten Glas Whisky ;)

    Das ist eine hervorragende Idee. Vor allem das mit dem Whisky. Wobei mit dem Steak ist es auch nicht mehr so einfach. Da muss man wirklich zu einem Händler seines Vertrauens gehen. Für den Whisky brauche ich nicht mehr zum Händler - Luxemburg sei Dank. Ich hab mich da mit verschiedensten Single Malts gut eingedeckt.

    Gruß Heiner

  • Aldi ("Feinkost Albrecht") Lammrücken ist gar nicht mal so verkehrt. Oder eben Lachsfilet. Also falls man bei einem Rindersteak Bezugsprobleme haben sollte.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Aldi ("Feinkost Albrecht") Lammrücken ist gar nicht mal so verkehrt. Oder eben Lachsfilet. Also falls man bei einem Rindersteak Bezugsprobleme haben sollte.

    Lammrücken, Lammkeule, egal. Beide sind ausgesprochen lecker. Mein Frau kann gut auf die griechische Art solche Sachen zubereiten. Mir läuft schon wieder der Sabber im Mund zusammen. Und anschließend einen Tsipouro von Thassos mit Anis und Mastix. Perfekt.

    Gruß Heiner