Dyskalkulie und Diabetes

  • Ich recherchiere für einen Fachvortrag im Rahmen meiner Diabetesberaterin Weiterbildung, nach Personen, die sich mit dem Thema Diabetes und Dyskalkulie auskennen, jemanden kennen oder sogar selbst betroffen sind. Mir ist dieses Thema sehr wichtig und leider findet man sehr wenig Informationen darüber wie schwer das Leben mit Dyskalkulie ist, vor allem in Verbindung mit einer Erkrankung die ein ständiges jonglieren mit Zahlen beinhaltet. Ich würde mich sehr freuen wenn sich jemand meldet. Vielen Dank

  • Auch wenn das jetzt etwas unsensibel klingt & nicht ganz zum Thema passt - Aber das ganze rumgerechne mit BE/KE, Insulinfaktoren etc. halte ich für übertrieben. Da gaukeln einem die Zahlen eine Präzision vor, die es gar nicht gibt.

    Eine Dyskalkulie könnte sich hier sogar als Vorteil erweisen.

  • Nein, ich Glaube nicht das da ein erhöhter Zusammenhang besteht.

    Ich sehe allerdings im Zusammenhang recht große Schwierigkeiten. Zahlen sind für Menschen mit Dyskalkulie als grundsätzliche Mengenangabe nicht zu zuordnen. Das Hauptdefizit von Dyskalkulie ist die mangelnde Beherrschung grundlegender Rechenfertigkeiten wie Addition, Subtraktion, Multiplikation und Division.

  • Solange man heutzutage eine App bedienen kann, ist nach meiner Wahrnehmung die Anforderung ans "Rumrechnen" doch sehr viel geringer geworden. Stichwort Bolusrechner...?


    Lg Hubi

    "Sing this corrosion to me!"

    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)

  • Bei kleineren Kindern kleben manche Eltern die letzte Stelle vom Messgerät zu und malen eine Null hin. Dann müssen die Kinder nur die ersten zwei Zahlen einordnen. Vllt hilft das etwas.

    Es gibt auch Blutzuckermessgeräte, die farbig anzeigen, ob über/im/unterm Zielbereich. Auch eine CGM Kurve müsste hierbei doch leichter helfen, die Zahlen zu interpretieren.

  • Interessante Fragestellung.

    Einer meiner Neffen hat Dyskalkulie, aber zum Glück keinen Diabetes. Wenn die mathematischen Grundlagen nicht verstanden werden können, fällt ein ganzer Teil Ausbildungschancen weg. Es ist schon eine mehr oder weniger deutliche Einschränkung.

    Aber das ist ja nicht Dein Thema, sorry fürs Abschweifen.


    Vielleicht geht viel übers Schätzen der BE-Mengen, Wiegen usw.? Denke auch, die heutige Technik, insbesondere die Verlaufskurven von FGM und CGM, machen vieles einfacher.


    Es gibt übrigens auch ein gutes Forum für Kinder mit Diabetes. Eventuell sind dort Eltern anwesend, die die Problematik kennen.

    Bis vor ein paar Jahren war Dyskalkulie ja noch gar nicht wirklich anerkannt, von daher sind "rechenschwache" Typ 1er im höheren Alter sich unter Umständen gar nicht bewusst, dass es Dyskalkulie sein kann. :confused2


    https://www.diabetes-kids.de

    Tresiba ist zurück! :thumbsup:

  • Bis vor ein paar Jahren war Dyskalkulie ja noch gar nicht wirklich anerkannt, von daher sind "rechenschwache" Typ 1er im höheren Alter sich unter Umständen gar nicht bewusst, dass es Dyskalkulie sein kann.

    Da du das gerade erwähnst, in Bad Mergentheim war bei meinem Aufenrhalt auch eine Frau, die sich mit dem gesamten Rechnen sehr schwer tat. Sie kam allerdings kurz vor meiner Entlassung, so habe ich da nur noch wenig mitbekommen.


    Aber ggf. wäre Bad Mergentheim für Fachinformationen ein guter Ansprechpartner. Viele "schwierigeren" Fälle kommen ja dort hin. Darum müssten sie das Problem kennen.

  • Wer durch Dyskalkulie Zahlen nicht als Menge oder Wert erfassen kann, steht schon beim BZ Messen vor Problemen. Da kann es helfen, wenn das Ergebnis farblich unterlegt ist.

  • Ich bin in Kontakt mit einer T1 Diabetikerin mit Dyskalkulie. Evtl. kann ich Kontakt vermitteln. Meld Dich mal per PN bei mir bitte.

    Sorry ich bin erst seit gestern dabei und habe noch nicht herausgefunden wie ich ein pn schicken kann:confused2

    Wie funktioniert das?

  • Erst die Maus auf den Namen (1) legen, dann popt das Fensterchen auf, und dort dann das Message-Symbol (2) nutzen.

    Ok vielen Dank dann probiere ich es gleich über den PC, mit dem iPad funktioniert das irgendwie nicht

  • Wenn du mobile Geräte nutzt, musst du nur auf den jeweiligen Namen klicken, dann auf das schwarze Männchen und dort dann auf Konversation starten.

  • Geht es nur um das optische Erkennen von Zahlen, oder auch um die Unfähigkeit Mengen und Größen einzuschätzen? Also um welchen Schweregrad geht es?


    Wenn es nur um die optische Erkennung geht, könnten sprechende Diabetesgeräte helfen, oder ein Handy mit Vorlesefunktion. Auch blinde Menschen kommen schließlich klar.


    Wenn Zahlen, Mengen und Größen gar nicht einschätzbar sind, ist eine moderne Diabetestherapie ohne Hilfe meiner Meinung nach nicht möglich.

    Allein das Abschätzen vom Essen ist dann ja nicht möglich, das Verhältnis zwischen Insulinmenge und Kohlenhydratmenge muss ebenfalls verstanden werden.

    Wenn zum Beispiel die Regel aufgestellt wird, dass ein Apfel 1 IE Insulin bedeutet, derjenige dazwischen aber keine mathematische Verbindung herstellen kann, dann kann derjenige nicht erkennen, dass zwei Äpfel die doppelte Dosis bedeuten.



    LG

    zuckerstück

    PS. Das erinnert mich gerade an meine lernbehinderte Freundin, die ich jahrelang geplagt habe, dass ich Dezember genau in der Mitte des Monats Geburtstag habe. Angerufen worden bin ich dann von ihr irgendwann zwischen dem 10. Dezember bis 20. Dezember. Erst Ende letzten Jahres ist mir klar geworden, dass sie die Mitte von 30 (31) Tagen nicht berechnen kann, sie also das Konzept der Monatsmitte nicht versteht. Für sie ist ein Monat quasi ein feststehender Begriff, dieser Begriff hat mit Zahlen nichts zu tun und kann deswegen auch nicht geteilt werden.

    Aber sie hat immer schön freundlich genickt, wenn ich gesagt habe, in der Mitte des Monats.

    So ein Schlingel. :bigg

    Das ist mein erster Garten, ich übe noch.🐞🌼

  • Hallo zuckerstück, es geht um das Thema an sich. Es geht auch darum, auf dieses Thema aufmerksam zu machen, zu sensibilisieren.... Jemand der keinerlei Berührungspunkte diesbezüglich hat kann sich die Problematik einfach gar nicht vorstellen.


    Leider gibt es keine Studien darüber ( oder ich habe sie noch nicht gefunden ) deshalb wäre es mir so wichtig mal aus erster Hand zu hören wie man damit umgeht welche Hilfsmittel wirklich helfen usw.


    Lg

  • das Thema ist sicher interessant - aber muss der DM wirklich dafür herhalten.

    Es gibt hier sehr viele, die außer dem DM noch weitere Störungen oder Krankheiten aufweisen können, bzw. müssen. Aber der DM ist dafür nicht immer verantwortlich. Der Zusammenhang erschließt sich mir nicht wirklich!?

    nest

    Grüße nest