Diabetiker Menü in der Klinik

  • Ich war nur einmal im Krankenhaus, nach der Manifestation des Diabetes. Dass ich damals eine spezielle Diabetes-Kost erhalten habe, ist klar. Ich musste mich ja auch nicht um die Dosierung kümmern, wurde mir alles vorgegeben. Im Nachhinein frag ich mich allerdings auch, worin die Logik der Speisenauswahl bestand. Ich kann mich nicht mehr an alles erinnern, aber einmal hatte ich auch ein Birchermüesli (voller Haferflocken und Früchte – ideal für meinen durch den zu hohen BZ Mundraum mit offenen Stellen), ein anderes Mal eine "Maispizza" vor mir. Also Polenta, gebacken, belegt mit Käse und Tomaten. Ich konnte aber meist aus verschiedenen Speisen wählen, nur diejenigen, die zu sehr nicht-diabetikerfreundlich waren, blieben mir verwehrt. Ansonsten wären mir Herzgesundheitsmenüs, koshere Speisen, vegetarische Gerichte etc. zur Auswahl gestanden.


    Störend empfand ich, dass mir das Frühstück "aufgezwungen" wurden, obschon ich schon als Kind nie gefrühstückt hab. Immerhin konnte ich beim Frühstück wählen, was ich wollte. Drum gabs dann Joghurt, damit ich meine riesigen Kalium-Tabletten runterbrachte.


    Dass man bei Personen, die nicht wegen ihres Diabetes ins Krankenhaus kommen, mal nachfragt, fänd ich jetzt eigentlich normal.

  • Ist zwar OT, aber da müßtet Ihr mal in Österreich, gleich hinter der Grenze ins Krankenhaus kommen, da kommen fast nur die Ski-Unfälle rein.

    Es sind riesige Portionen, vor allem mittags, so würde ich daheim nie kochen, aber saulecker war es, da habe ich schon vom angucken der Speisen zugenommen.....:bigg

    Den Sinn des Lebens zu suchen ist legitim, doch sollte man damit nicht zu viel Zeit verbrauchen,
    sonst zieht das Leben an einem vorbei :urlaub

  • Apropos: eine weitere Erfahrung war nach der Geburt meiner Tochter in der Frauenklinik: das Essen für stillende Mütter bestand aus stark blähenden Speisen - Blumenkohl, Erbsen, Linsen, Sauerkraut usw.. Das ist bekanntlich für Säuglinge nicht so ideal...

    Du meinst, eine dauernd furzende Mutter als Vorbild?


    Sorry, irgendwie schreit das nach einem "Miss-Verständnis" ....

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Egal, ungesundes Essen im Krankenhaus sorgt wenigstens weiterhin für neues Klientel für Ärztschaft und Pharmaindustrie...


    Das dachte ich mir auch... Ich esse jedenfalls zu Hause deutlich gesünder!


    Du hattest vorhin geschrieben, ob nicht der Hausarzt Essensempfehlungen abgeben könnte. Ich denke, dass Hausärzte das nicht auch noch leisten wollen.


    Und: In meinem Fall war es so, dass ich nicht vom Hausarzt, sondern direkt vom Augenarzt in die Klinik überwiesen wurde.

  • Apropos: eine weitere Erfahrung war nach der Geburt meiner Tochter in der Frauenklinik: das Essen für stillende Mütter bestand aus stark blähenden Speisen - Blumenkohl, Erbsen, Linsen, Sauerkraut usw.. Das ist bekanntlich für Säuglinge nicht so ideal...

    Du meinst, eine dauernd furzende Mutter als Vorbild?


    Sorry, irgendwie schreit das nach einem "Miss-Verständnis" ....


    Nein ;) Das Baby bekommt Bauch-Koliken, wenn es blähende Muttermilch trinkt

  • Kann es sein das wir nun ein wenig vom Thema abkommen :rolleyes:

    Gruß Hans :hihi:


    Pumpe seit über 39 Jahren und es ist erst die siebte.....

    Und seit 5 Jahren E-Auto Fahrer

  • Ich bekam im August nach einer chirurgischen Not-OP und Vollnarkose als 1. Essen am späten Abend 2 Scheiben Weißbrot mit fettem Wurstsalat (Mayonnaise und war sehr süß) dazu ein Fruchtjoghurt mit satten 40g Zuckergehalt. Ich habe nichts davon gegessen weil mir von der Narkose noch schlecht war 😏die Schwester war böse auf mich weil ich ja Diabetes habe und unbedingt was essen muss!

  • Denke schon das der Hausarzt da vorzeitig intervenieren kann. Gibt ja zahlreiche Leute mit Lebensmittelintoleranzen etc. Jedenfalls würd ich im Krankenhaus mit den Ernährungsempfehlungen vom Hausarzt oder Diabetologen argumentieren.

  • Als ich vor fünf Jahren mit Crohn im Krankenhaus lag, hatte meine Bettnachbarin (sicher ü80) einen insulinpflichtigen Diabetes, ich weiß nicht welchen. Sie kam gerade von Intensiv, wurde dort vorher künstlich ernährt, weil untergewichtig, etc. Sie bekam auch Diabetes-Kost. Einen Tag einen fettreduzierten Fruchtjoghurt als Nachtisch. Das weiß ich noch. Da haben sich die Angehörigen heftigst beschwert. Sie brauchte schließlich Kalorien, leider war sie nunmal Diabetiker, also gibt es Diabetes-Kost.. das Ende vom Lied war, sie kam dann wieder wegen fehlender Kraft zurück auf Intensiv und wurde wieder künstlich ernährt.

  • Ich selbst habe ja dank Morbus Crohn auch ziemlich Probleme mit der Ernährung. Das bekommen die Krankenhäuser nur hin, wenn sie wollen


    -1. KH Aufenthalt wegen Crohn: Schonkost am Anfang okay, zum Schluss nicht mehr (frittierte Kartoffelpuffer mit Käse überbacken in Fett schwimmend, dazu Rohkostsalat..)

    ‐ 1. Reha: Katastrophe, fettarme Schonkost sind Bratkartoffeln und in Öl schwimmendes Gemüse, etc.

    - 2. Reha: auf Morbus Crohn etc. spezialisiert, für alle Über-/Untergewichtig, Typ1/2 etwas dabei, auch Extrakost bei Indikation möglich

    - 2. KH Aufenthalt Bad Mergentheim: Schonkost absolut kein Problem, dort gab es für mich auch Extrakost


    Ob der Hausarzt was sagt oder nicht, ist total egal. Wenn eine Klinik möchte, dann funktioniert es. Egal ob Unverträglichkeiten, Diabetes, Extrakost etc. Aber wenn die nicht wollen, dann kann auch ein Hausarzt oder Diabetologe nix ausrichten.

  • Auf jeden Fall werde ich beim nächsten Klinik-Aufenthalt besser mit Argumenten gewappnet sein, wenn es um das Essen und Diabetes-Kost geht.


    Oft ist man ja gar nicht in der Lage zu essen, bei einer schweren Erkrankung im Krankenhaus . Man hat doch häufig überhaupt keinen Appetit.

  • Krass! Ich habe in den letzten Jahren einige Zeit in Krankenhäusern verbringen dürfen und ich konnte mein Essen immer selbst wählen. Wurde keine Auswahl getroffen, gab es Vollkost (meist am Aufnahmetag). Ansonsten waren Frühstück und Abendessen frei zusammenstellbar. Nur die Salatbeilage war immer mickrig, da hab ich dann 2 Portionen bestellt. Mittags konnte meist aus 4 Gerichten gewählt und mit einem Dessert kombiniert werden.

    In den Rehas war es ähnlich und meist in Buffetform. Da hatte ich zu Beginn nur ein Gespräch mit den Diätdamen. Ich glaube ich würde mich beschweren, denn ich möchte nicht kränker entlassen werden als ich aufgenommen wurde.

    Ich habe ein einfaches Rezept, um fit zu bleiben - Ich laufe jeden Tag Amok.

    Hildegard Knef

  • Krass! Ich habe in den letzten Jahren einige Zeit in Krankenhäusern verbringen dürfen und ich konnte mein Essen immer selbst wählen. Wurde keine Auswahl getroffen, gab es Vollkost (meist am Aufnahmetag). Ansonsten waren Frühstück und Abendessen frei zusammenstellbar. Nur die Salatbeilage war immer mickrig, da hab ich dann 2 Portionen bestellt. Mittags konnte meist aus 4 Gerichten gewählt und mit einem Dessert kombiniert werden.

    In den Rehas war es ähnlich und meist in Buffetform. Da hatte ich zu Beginn nur ein Gespräch mit den Diätdamen. Ich glaube ich würde mich beschweren, denn ich möchte nicht kränker entlassen werden als ich aufgenommen wurde.


    Hört sich paradiesisch an!


    Dann lasse dich lieber nicht hier, wo ich wohne - in Stuttgart - in eine Klinik einweisen. Ich habe schon insgesamt vier verschiedene Häuser durch, seit 1993. Überall war das Essen wirklich "optimierbar" um es freundlich auszudrücken.

  • die Schwester war böse auf mich weil ich ja Diabetes habe und unbedingt was essen muss!


    das ist das gleiche, wie es in Filmen ja die meiste Zeit heißt "er/sie hat Diabetes und MUSS was essen, sonst stirbt er/sie"... ähm - von Insulin reden die NIE!

    Gefährliches Halbwissen ist was feines


    frittierte Kartoffelpuffer mit Käse überbacken in Fett schwimmend


    da bekäme ich auch ohne Crohn heftige Probleme *örks*


    Ich versteh schon, dass es ein logistischer Aufwand ist, für gefühlt jeden anders zu kochen und Krankenhäuser sind ja nun mal nicht so ganz klein, aber dass sich dort kranke Menschen ansammeln, die unterschiedliche Ernährungsbedürfnisse haben, sollte auch irgendwie klar sein

    Blutzucker ist die Autobahn, Gewebszucker ne Nebenstraße!

  • Wobei ich das eigentlich nicht so schwer finde. In der Kantine schaffe ich es mit 2-3 Optionen und "zusammenstellen aus dem Pool aller Mahlzeiten" immer sowohl satt zu werden und das ohne meinen BZ sonstwo hinzuschiessen.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Essen ist ja immer angeordnet durch den Arzt, das muss man eben im Vorfeld gleich erfragen und ggf. auf Vollkost pochen. Durch das Catering dauern Änderungen auch meist 1-2 Tage, bis sie greifen, weil das ja alles erst vorproduziert und angeliefert wird. Ich kenne das aus zahlreichen Aufenthalten, bei denen ich immer daran erinnern musste, dass ich hochkalorische Kost brauche. Die inneren Logiken muss man dann aber ertragen, z.B. wenn der zusätzliche Shake für hochkalorisch dann mit fettarmer Milch und Süßstoff ist.

    Ich gehe deswegen grundsätzlich mit einer Tasche Essen ins Krankenhaus, selbst wenn es relativ spontan ist. Reiner Selbstschutz, weil ich sonst manchmal bloß noch als Skelett heimgekommen wäre. Obst und bestimmte Gemüse, die sich als Snack eignen halten sich ja länger und oft gibt es irgendwo auch einen Patientenkühlschrank und eine Mikrowelle.

  • Allerdings: als Diabetes Typ 1 Patientin wurde ich - ohne zu fragen - für das Diabetiker-Schonkost-Menü eingeteilt. Ich bin völlig normalgewichtig, habe keine sonstigen Krankheiten.

    Allein das ist schon eine schöne Frechheit...


    Allerdings weiß ich auch, das wenn man in ein Krankenhaus kommt/geht, es einen Tag Vorlauf braucht, um seine Menüs auswählen zu können, oder um zwischen Vollkornbrot, normalen Brot wählen zu können. Sofern natürlich überhaupt möglich.


    Frage:

    Warum hast Du die OP nicht abulant beim Augenarzt machen lassen? In der Regel wird sowas heutzutage so gehandhabt, erst das eine Auge und eine Woche später das andere (da sprech ich jetzt aus eigener Erfahrung).

    Und warum ist solange mit der OP überhaupt gewartet worden, bist du nur hell/dunkel unterscheiden konntest? Oder ist es so spät diagnostiziert worden?

  • Zur Menüwahl: wenn ich länger in der Augenklinik geblieben wäre, hätte ich schon interveniert, dass ich ein anderes Essen bekomme. Aber es war auch eine unangenehme Erfahrung, dass man als Typ 1-Diabetiker das Diabetes-Schonkost-Menü verordnet bekommt. Gerade auch für Betroffene mit Normalgewicht finde ich diese kalorienreduzierte Diätkost absolut daneben!



    Zu deiner Frage: Bei mir wurde Anfang 2020 ein beginnender Grauer Star diagnostiziert. Ich sollte zur Kontrolle nach einem Jahr wiederkommen. Indes hat sich bei mir das linke Auge Ende November 2020 dann rapide verschlechtert. Es war kurz vor Weihnachten und Corona-Lockdown. Der OP-Termin verzögerte sich dann leider bis in den Januar hinein.


    Die Ärztin in der Klinik hat mich stationär eingewiesen, aufgrund des höheren OP-Risikos. Sie befürchtete Komplikationen, weil die getrübte Linse bereits in einem Endstadium war und sich deshalb schwerer entfernen ließ. Ich wurde aus diesem Grund sogar vom Chefarzt operiert - obwohl ich Kassenpatientin bin.

  • Als meine Frau 6 Wochen in der Klinik war, bin ich regelmäßig mit dem Picknickkorb in die Klinik und wir haben abends zusammen im Zimmer gegessen. Sie hat dann auch was öfters bei Lieferdiensten bestellt. Das hat gut geklappt und von der Klinik hat sich niemand beschwert. Wenn man die Möglichkeit hat, muss den Fraß ja nicht essen, nur weil er "gratis" mit dabei ist.
    Manche Kliniken bieten mittlerweile auch besseres Essen als Wahlleistung an.

  • Gerade auch für Betroffene mit Normalgewicht finde ich diese kalorienreduzierte Diätkost absolut daneben!

    Sag ich ja, bin ich ganz Deiner Meinung!


    Ich hab beim Grauen Star nur deshalb gefragt, weil es bei mir ein sehr sehr langsamer Prozess war. Von der ersten Diagnose bis zur OP sind bestimmt 10 Jahre oder gar mehr vergangen und selbst da war es noch nicht unbedingt nötig. Bei mir wurde und wird auch halbjährlich kontrolliert.

    Aber mich störte schließlich die schlechte Sehkraft und daß mich entgegenkommendes Licht reichlich blendete.