Diabetiker Menü in der Klinik

  • Früher, vor mehr als 30 Jahren, habe ich im Krankenhaus (oder auch im Flugzeug) darauf bestanden "Diabetikeressen" zu bekommen. Dann habe ich mich darüber geärgert, dass es nicht zu meiner Art zu essen passte. Kein Wunder, weil es ja nicht "das" Essen für Menschen mit Diabetes gibt.


    Jetzt wähle ich im Krankenhaus das normale Essen und fühle mich nicht mehr bevormundet, weil "die" meinen, das wäre das richtige Essen für mich.

  • Früher gab es immer automatisch das "Diabetiker-Menü". Ich hab ja 3.5 Jahre meiner Jugend in KH verbracht und ich glaub bis in die frühen 00er Jahre gab es fast immer automatisch das "Diabetiker-Menü".


    Es gab ein drittel Jahr, wo man Zöliakie bei mir vermutet hatte und ich 4 Monate am Stück in der Klinik saß und ständig mehr ab- als zunahm.


    Interessanterweise hatte das Computersystem der Uniklinik-Großküche den "Diabetes-Filter" und den "Zöliakie-Filter" gleichzeitig auf meine Mahlzeiten geworfen.


    Also durfte ich nicht nur ewig lang diese "Gluten-Test-Shakes" täglich exxen, sondern es gab JEDEN TAG das selbe Essen, denn das war das einzige, dass durch beide "Filter" durchkam:

    • Reis
    • Trockenes Stück Fleisch
    • Gemüse ohne Soße
    • Joghurt/Quark als Nachtisch

    Ausser Mittwochs, da gabs ne riesen Brühe... mit Reis. Da hab ich den Reis einfach reingekippt. Die Schwestern haben dann immer versucht, die Küche zu informieren, aber der Glaube an die IT-Systeme in der Küche war damals einfach zu groß glaube ich. Warum z.B. Kartoffeln da nie eine Option war, keine Ahnung. Die Geschichte ist eine beliebte Anekdote bei meiner Mutter und mir :D


    Später haben die Schwestern dann Tomatenmark und andere Sachen besorgt, um das ganze mal mit "Soße" auszustatten. Es gab dann auch Tage, wo sie in der Stationsküche einfach selber Kartoffeln gekocht haben. Es war schon kafkaesk, in Kontakt mit der Großküche zu kommen :bigg Wirkte eher wie der "Passierschein A38".


    Hat auch etwas gedauert, bis ich wieder Genuss beim Reis haben konnte. Zum Glück hat sich das geändert :thumbup:

  • Als ich vor 20 Jahren die Dia-Diagnose bekam, hatte ich im Krankenhaus auch das Diabetikermenü. Die KE pro Mahlzeit waren fest vorgegeben vom Arzt.


    Seitdem war ich nicht mehr im Krankenhaus. Aber im Juli werde ich wieder im Krankenhaus sein zur Entbindung meines ersten Kindes. Werde wohl beim Anmeldegespräch nachhaken, welches Essen es geben wird.

  • Ich kann mich noch mit Grausen daran erinnern, dass ich furchtbar Hunger hatte nach der Entbindung, weil die mir im Krankenhaus das Essen rationiert hatten. Mein Insulinbedarf war weg, ich konnte (endlich wieder) alles essen, habe dann beim Besuch viele Kekse etc. bestellt, der kam aber erst am 2. Tag. Heute würde ich Vorräte einpacken!

  • Also im KH gibt es schon Diabetiker Menues. Tim hat dann alles was berechnet werden muss in extra schüsseln bekommen und Nachtisch/Kuchen war dann mit Süssstoff. Das meiste war auch tatsächlich geniessbar. Da kenne ich von früher schlimmere Krankenhauskost:)

  • Also im KH gibt es schon Diabetiker Menues. Tim hat dann alles was berechnet werden muss in extra schüsseln bekommen und Nachtisch/Kuchen war dann mit Süssstoff. Das meiste war auch tatsächlich geniessbar. Da kenne ich von früher schlimmere Krankenhauskost:)

    Nachtisch mit Süßstoff??!!<X Echt jetzt? Da bräuchte ich danach direkt ein Medikament gegen Durchfall =O

    Und das auf einer Station zur Diabeteseinstellung? Ich dachte die Zeiten sind um...


    Ich hatte die letzten 10 Jahre auch immer wieder einen KH-aufenthalt, allerdings nie wegen des Diabetes.

    Meistens musste ich verhandeln das ich keine Diabeteskost haben möchte aber wenn man da selbstbewusst auftritt klappt das ganz gut. Irgendwo im Forum hatte ich es schon mal geschrieben: einmal musste ich richtig zur Furie werden. Ich war mit den Zwillingen schwanger und sollte liegen und nur wenn's gar nicht anders geht aufstehen - und dann hatte ich (wie wohl jede Schwangere ;)) zwischen den Mahlzeiten Hunger. Die Schwestern wollten mir nix geben (wg Diabetes), auch nicht nach meinen Erklärungen das ich dann natürlich Insulin abgebe - die Pumpe war ihnen eh suspekt...

    Also hab ich gedroht, dass ich runter ins Cafe maschiere: "Nein, sie dürfen nicht rumlaufen - wir bringen ihnen alles was Sie brauchen." "Ich hab Hunger - bitte bringen Sie mir was zu essen!" "Nein das geht nicht..." :patsch:

    Dann bin ich wohl ziemlich "wild" geworden (Leg dich nie mit einer hungrigen Schwangeren an ;)) das die Schwestern den Diabetologen vom anderen Ende des KH aus einer Besprechung geholt haben und siehe da: nach 2 Minuten Gespräch mit ihm hat er gelacht, den Kopf geschüttelt und gemeint: "Ich geh mal die Schwestern beruhigen und aufklären." Ab da hatte ich immer genug essen am Nachttisch stehen :essen: :rofl

  • Ja tatsächlich mit Süssstoff, da musste für so törtchen immer nur 1 Ke berechnet werden. Ich hab ja auch gestaunt das mein Sohn so Sachen wie trockenen Reis, Kartoffeln ohne Soße und Fisch ungeniert gegessen hat. Zuhause rührt er das nicht an. Aber der Hunger gibt's hinein und dann corona gab's auch keinen besuch:bigg

    Tim hat es überlebt und mir haben 2 Wochen Schwarzbrot mit Käse auch nicht geschadet:bigg:biggnatürlich morgens und abends das gleiche<X