Mahlzeitenfaktoren

  • Hallo zusammen,


    ich feile zwar noch an meiner Basalrate, denke aber, dass sie im Großen und Ganzen passt und will deshalb mal die Mahlzeitenfaktoren optimieren.


    Da ich keinen Thread gefunden habe, der richtig zu meinen Fragen passt:

    1. Morgens wird ja generell ein höherer Faktor empfohlen. Ist das eigentlich wirklich Uhrzeit-/Tageszeit-gebunden, oder kann man generell bei der ersten Mahlzeit des Tages davon ausgehen, dass man hier den höheren Faktor benötigt?

    2. Ich habe in letzter Zeit den Eindruck, abends mehr Insulin für die Mahlzeit zu brauchen, als tagsüber. Wie kann das eigentlich sein? Da dürfte es ja keine hormonell bedingte Insulinresistenz wie morgens geben.

    3. Was ich nicht verstehe: Obwohl meine Mahlzeitenfaktoren über den Tag schwanken, scheint der Korrekturfaktor relativ konstant zu sein. Kann das überhaupt sein? Wie ist denn das zu erklären?

    4. Zu guter letzt: Könntet ihr mal eure Mahlzeitenfaktoren (und korrespondierenden Korrekturfaktoren) hier posten? Mir ist klar, dass das natürlich nicht übertragbar ist, aber es wäre doch mal eine Orientierung, was es so gibt.

  • Zu 1)
    Der höhere Bedarf kann daher kommen, weil morgens allerlei Hormone ausgeschüttet werden, die als Gegenspieler zum Insulin wirken.


    Zu 2)

    Ich habe auch grade erst eine Anpassung durch. Die habe ich aber erst dadurch bewusst erkannt, weil ich nun mit dem BZ auf der Smartwatch live konfrontiert werde.


    Zu 3)

    Mahlzeitfaktoren sind nach meinem Kenntnisstand unabhängig von den Korrekturfaktoren.


    Zu 4)

    Corona bedingt hat sich in den letzten Monate einiges verändert. Der Mensch ist keine Maschine, die jeden Tag gleich 'tickt'. Mal etwas schneller, mal etwas langsamer ...

    Seit langer Zeit nutze ich eine Korrekturfaktor von 1IE für 10mg/dl.

    Malhzeitfaktoren sind nun im Laufe der Pandemie deutlich höher geworden :-(

    Morgens 7IE per BE

    Mittags etwa 5 IE per BE

    Abends etwa 5IE per BE


    Ich beneide diejenigen, die sich mit 1IE von 180 auf 100 runterschiessen. Oder einen Mahlzeitfaktor von 1:1 haben

    Wenn ich mal 14 Tage in den Urlaub fahre, muss ich nämlich schon gucken, dass ich nicht zu wenig Insulin einpacke.


    Mal sehen, was sonst noch für Offenbarungen hier aufgezeigt werden.

  • 1. bei mir ist das so, wenn ich am WE später aufstehe, dann brauch ich zum späten Frühstück mehr, als der Faktor eigentlich hergibt. Muss wohl mit einem kleinen Morgengupf zusammenhängen


    2. Ich brauche Mittags am meisten...


    3. Ist bei mir ganz genauso... ISF (Korrekturfaktor) relativ konstant bei um die 40, Kohlenhydratfaktoren schwanken über den Tag von 4,5 (KH/IE) bis 15

    Blutzucker ist die Autobahn, Gewebszucker ne Nebenstraße!

  • In Bad Mergentheim hieß es immer, die erste Mahlzeut am Tag braucht i.d.R. den höchsten Faktor. Und wenn wir mal das Frühstück ausfallen lassen, sollen wir für die Zwischenmahlzeit den Frühstücksfaktor bzw. beim Mittagessen als erste Mahlzeit den Zwischenfaktor (Faktor Frühstück+Mittag/2)

    nehmen.


    Meine Faktoren sind momentan eine absteigende Treppe

    0,5-0,45-0,4-0,3


    Vorher unter ICT 0,75-0,5-0,75-0,5.


    Der Korrekturfaktor kann, muss sich aber nicht am typischen Tagesblutzuckerverlauf orientieren.

    Früher hatte ich mit ICT 40-40-40 und das hat gepasst. Dann anfangs unter CSII 40-40‐40-60. Hat soweit schon gepasst nach 3-4 Std. allerdings bin ich nach 1-1,5 Std. erstmal recht tief gefallen und dann langsam wieder gestiegen. In Bad Mergentheim dann 50-50-50-60. Da hat bis auf morgens besser funktioniert, daher jetzt 40-50-50-60.


    Entspricht komplett nicht den Schema. Sonst bin ich bei Mahlzeiten- und Basalinsulin sehr insulinsensibel. Aber bei Korrekturen bin ich eigentlich komplett im Durchschnitt.

  • 3. Was ich nicht verstehe: Obwohl meine Mahlzeitenfaktoren über den Tag schwanken, scheint der Korrekturfaktor relativ konstant zu sein. Kann das überhaupt sein? Wie ist denn das zu erklären?


    Zu 3)

    Mahlzeitfaktoren sind nach meinem Kenntnisstand unabhängig von den Korrekturfaktoren.

    Korrekturfaktor und BE-Faktor hängen natürlich nicht voneinander ab,

    sind aber zeitlich, wegen der tagsüber schwankenden Insulinempfindlichkeit

    miteinander verwoben.


    Da die Insulinempflindlichkeit am Mittag am höchsten ist, ist der BE-Faktor normalerweise der

    niedrigste und der Korrekturfaktor der höchste.


    Bei mir:

    Vormittag : BE Faktor 2 / Korrekturfaktor 30

    Mittag: 1,5/ 50

    Abend: 1,8/40

  • Hallo das mit morgens stimmt, der Blutzucker steigt schon vor dem Aufstehen an, danach erst recht.

    Eine Dreifach Injektion Levemir( morgens, abends zur Nacht) und eine kleine Dosis Fiasp halten das ganze in Schach.

    KHE Faktoren Morgens. 4.5 (zusätzlich 3 IE)

    Mittags. 3.3

    Abends: 3.8

    Dazu kommen FPE (10 Gramm Fett oder 25 Eiweiß =1IE).

    Das Grundschema ist wohl grob morgens hoher mittags niedriger Abends etwas höherer und zur Nacht geringster Insulin Bedarf.

    Mein Korrektur Faktor ist cca 15, zum morgen hin senkt eine Einheit eher um 8 mg/dl.

    Die Formel für die Berechnung des Korrekturfaktors ist in etwa 1700/Tagesbedarf insgesamt


    Jetzt bekomme ich erstmal Hunger :bigg

    Man muss die Schuld auch mal bei den Anderen suchen 🙂

    Einmal editiert, zuletzt von molle0815 ()

  • Hm, wusste ich doch, dass ich nicht ganz "normal" bin :bigg


    Also, ich brauch morgens am wenigsten, 1,0, mittags 2,0 und abends 1,7. Dafür hab ich aber einen stabilen Korrekturfaktor, 80 rund um die Uhr.

    Komisch, aber funktioniert :thumbup:

    IE/BE (12 g KH) :saint:

    LG, Caro :thumbsup:

    Einmal editiert, zuletzt von maikäfer () aus folgendem Grund: Damit es sinnvoll wird

  • wäre irgendwie sinnvoll, wenn jeder dazu schreibt, ob er von BE-Faktoren oder KH-Faktoren redet :rofl

    Blutzucker ist die Autobahn, Gewebszucker ne Nebenstraße!

  • Ich habe relativ ähnliche Faktoren.

    Müsste ungefähr sein:


    Morgens 1,2 IE/BE

    Mittags 1,0 IE/BE

    Abends 1,2 IE/BE


    Korrektur ist ungefähr 50-60 mg/DL/IE

  • Jorgon ,


    bzgl. BE/KE/gKH-Faktoren kommt es auch immer ein bisschen darauf an, ob Du z.B. eine Einstellung nach Howorka, Teupe o.ä. anstrebst, ob Du ICT oder Pumpe als Therapieform hast und wie das Verhältnis Basal/Bolus ist (manche essen in die Basalrate hinein, andere decken einen Teil des Basals mit Bolus ab - beides oft unbewusst).


    Schau vielleicht zur Orientierung auch noch in die Threads:


    BE-Faktoren


    Verteilung der BE-Faktoren


    Wieviel Einheiten braucht ihr täglich für Basal sowie Boli?

    "Echte Männer essen keinen Honig, echte Männer kauen Bienen!"

  • Morgends 1 IE je 1,2 KH

    Mittag 1 IE je 1,0 KH

    Abend 1 IE je 1,2 KH


    Korrektur ca 40 BZ je IE

    Tagesbedarf ca 10 bis 14 KH

    Hba1c immer zwischen 6,0 und 6,3

    ICT Typ 3c

  • Guten Morgen,



    Seit 3 Jahren bin ich noch in der Findungsphase, was der Ideale Korrektur Faktor für ich ist.


    Aktuell sieht es wie folgt aus.


    Morgens 2.5

    Mittags 1.5

    Abends 0,75


    Eine Einheit lässt mein BZ um ca. 20 senken.


    Langzeit Insulin 50 Einheiten, Abends.


    Dazu kommt das ich noch Metformin 500 mg 2 mal täglich nehme.


    Eine frage dazu hätte ich noch, Ist das viel?

  • Die Frage kann man pauschal nicht beantworten. Das ist von Person zu Person unterschiedlich.


    Bei mir zB senkt eine IE meinen BZ um 50-60 mg/dl

  • Viel oder wenig, die Frage stellt sich so nicht.

    Entscheidend ist, was der Körper braucht.

    Natürlich kann man die Faktoren beeinflussen, beispielsweise durch Sport. Oder bei mir auch durch das Essen. Es macht einen Unterschied, ob man Linsensuppe oder Kohlsuppe isst oder Nudelsuppe, zumindest bei mir. Bei den beiden Erstgenannten brauche ich nur die Hälfte der normalen Faktoren.


    Ich habe


    Früh 4,0 (früh ist das bei mir ganz schwierig


    Mittag 2,0


    Abend 3,0


    Nachts 1,5

  • Nacht/Vormittag: 0,5E/1KE, 1E senkt um ca. 60

    Nachmittag/Abend: 1E/KE, 1E senkt um 20-30

    Spätabends: ca. 0,75-1E/KE, 1E senkt um ca. 40


    Morgens 10E Levemir, abends 4E.


    Ich habe eine Dauertherapie mit Kortison, die auch meinen Bedarf zeitlich bestimmt, deswegen die unübliche Verteilung. Entsprechend liege ich öfter mal daneben bzw. lerne mich noch kennen.

  • Diese "niedlichen" Faktoren hatte ich mal vor Urzeiten ;)

    Eine Mahlzeit mit 2,5 Einheiten und so ;)

    Laut Doc ist mein DM nun erwachsen :rofl


    Meiner "nicht der Norm" entsprechenden Lebensweise geschuldet: je nach Tagesform 3-4 IE pro Be

    Korrekturfaktor das Gleiche - je nach Tagesform senkt 1 IE ca. 10-15 "Punkte" auf dem BZ-Konto :rofl


    Wie sagte mal der unvergessene "Hammy" : Insulin ist nicht zum sparen da. Recht hat er :rofl


    Lieben Gruß

    Julmond