Omnipod - Luft im Reservoir. "Lüftungsschlitze"

  • Hallo zusammen,


    Da meine Insulinpumpe (Medtronic Veo) schon 7 Jahre alt ist und der Diabetologe meinte, ich solle mir langsam eine neue aussuchen, habe ich den Omnipod getestet und bin seit 2 Wochen stolzer Besitzer jener!


    Ich hatte den Diabetologen ausgiebig Fragen bezüglich des Systems gestellt, einer meiner größten Ängste war folgende: Luft im Reservoir. Bei meiner Veo hatte sich manchmal auch Luft im Reservoir gebildet, das sieht man aber wenn man gelegentlich den Schlauch kontrolliert und kann gelegentlich die Luft versuchen wieder rauszuschnippen und die Luft dann durchpumpen. Mein Arzt/Pumpenfachmann meinte aber zu mir, dass im Omnipod Lüftungsschlitze drin seien, die die Luft austreten lassen. Daraufhin fragte ich ihn natürlich, wie soetwas physikalisch möglich sei. Er meinte nur, wüsste er nicht. Ich solle doch auf Youtube nach einem Video schauen wo der Omnipod zerlegt wird.


    Irgendwie hatte ich mit meinem letzten Omnipod, der heute abgelaufen ist, mit hohen Werten die mir unerklärlich schienen zu kämpfen. Ich habe dann den Pod nach Entfernen kontrolliert und siehe da, es war eine gewaltige Luftblase im Reservoir! Habe noch nie so eine große Blase bei meiner Veo gesehen.


    Befüllen gehe ich eigentlich immer folgendermaßen vor:

    - Insulin mindestens 1 Stunde aus dem Kühlschrank stellen damit es warm wird

    - Spritze mit Luft füllen und von oben nach unten in Reservoir drücken

    - um 180 Grad drehen und ganz langsam die Spritze aufziehen

    - wenn die ersten Luftblasen angekommen sind, sofort wieder in die Ampulle zurückspritzen (sind meist schon nach 30 Einheiten) und dann die Spritze weiter aufziehen

    - Dann langsam in den Pod injizieren


    Ist da mit den Lüftungsschlitzen irgendwas dran oder merkt die Pumpe das irgendwie (Lichtsensor, wasweißich:confused2), wenn nurnoch Luft rauskommt? Ich will wieder besser schlafen können. Leider findet man da im Internet nicht viel zu.


    Oder hat mein eigener Arzt versucht mich hops zu nehmen?

  • Hallo und herzlich willkommen hier im Forum.


    Ich trage die Omnipod jetzt im 7. Jahr und mit Luft im Reservoir hatte ich noch nie Probleme. Diese Luftblase kannst Du ja nur gesehen haben, nachdem Du den Pod abgenommen und das Pflaster vom Pod entfernt hast. Logisch ist, wenn Du über den Pod Insulin abgegeben hast, dass diese Menge dann im Reservoir fehlt. Ob sich da ein Vakuum bildet, oder durch die Einfüllöffnung Luft nachströmt, kann ich Dir nicht beantworten. Ich befülle den Pod aus einer Durchstechflasche möglichst blasenfrei und langsam über Kopf, klopfe gegebenenfalls noch vorhandene Bläschen nach oben und gebe ein bisschen Insulin ab, bis keine Bläschen mehr erscheinen. Ist die Durchstechflasche einmal in Gebrauch, kommt sie auch nicht mehr in den Kühlschrank. Danach fülle ich das Insulin durch die Einfüllöffnung in den Pod. Der Pod läuft bei mir regelmäßig über die gesamte Laufzeit plus der 8 möglichen Zusatzstunden.


    Schlechte Werte entstehen eher bei Setzstellen, die nicht so gut funktionieren. Zum Beispiel oft benutzte Lieblingsstellen, wo sich u.U. schon Verhärtungen gebildet haben. Deshalb predigt mein Diabetologe immer, die Setzstelle jedesmal großzügig zu wechseln und ruhig alle Stellen auszuprobieren, die einen nicht stören.


    LG

    Frosch13

  • Deswegen den Pod auch immer mit der Kanüle nach unten (am Arm) oder schräg nach unten (am Bauch), damit die Luftblasen, wenn sich denn welche bilden, nicht durch den Katheter gehen.

    (Ich hatte vor meiner Combo den Omnipod)

    LG
    Schaf

    Ypsopump mit CamAPS fx seit 08/2023 auf Motorola One Action

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  • Danke für die Antworten!


    Also ja, ich habe im Prinzip auch die Blasen alle rausgelassen, so dass in der Spritze nur noch Insulin war. Genau, ich habe das Klebepflaster von der Pumpe entfernt und konnte dann das Reservour sehen und im Bereich wo das Insulin war, war eine riesige, sich bewegende Blase.

    Und man kann den Pod noch 8 Stunden nach den 3 Tagen nutzen? Das wusste ich gar nicht. Auch Bolusabgabe?


    Deswegen den Pod auch immer mit der Kanüle nach unten (am Arm) oder schräg nach unten (am Bauch), damit die Luftblasen, wenn sich denn welche bilden, nicht durch den Katheter gehen.

    (Ich hatte vor meiner Combo den Omnipod)

    Hatte mich eh gefragt wie das ganze physikalisch aufgebaut ist. Zumindest in den Technologieanimationen die ich gefunden habe scheint der Schlauch entgegengesetzt der Kanüle anzufangen, also müsste man die Kanüle doch eher nach oben tragen damit keine Luftbläschen mit durchkommen? Wenn ich das richtig sehe in diesem Video:


    Habe nochmal bei meinem ersten Pod geschaut und da ist kein bisschen Luft im Reservoir. Keine Ahnung, wie das beim Zweiten passiert ist. Den zweiten hatte ich auch waagerecht getragen so dass die Kanüle an der Seite war.

  • dan5583

    Ja, nach Ablauf der Laufzeit von 72 Stunden läuft der Pod noch bis zu 8 Stunden weiter und funktioniert ganz normal mi Abgabe von Basalrate und Bolus, vorausgesetzt es ist noch genügend Insulin im Pod. Wenn entweder das Insulin verbraucht ist oder die 8 Stunden vorbei sind, ertönt ein nerviger Dauerton, der dazu auffordert, den Pod sofort zu wechseln.


    Ich trage die Pods immer mit der Kanüle nach oben. Ich werde beim nächsten Wechsel mal auf eventuelle Blasen achten. Auf jeden Fall kann ich darauf bei mir keinen Wirkverlust des Insulins festmachen.

  • Ich kann dir nur den Tipp geben nach dem Befüllen der Spritze wenn die Nadel zum Befüllen

    nach unten zeigt ein paar Mal seitlich zu schnipsen um Luft nach oben zu befördern.

    Dann Pod befüllen und kurz vor Endlage die Spritze herausziehen. So veschwendest du zwar immer etwas Insulin, aber die paar Einheiten sind egal. Dafür bist du auf der sicheren Seite keine Luft im Pod zu haben.

  • ich trage den Pod seit ca. 10 Jahren und in meiner Aufziehroutine gibt es immer noch eine 2. Insulinflasche (meistens eine wo weniger als eine Füllung drin ist) in diese gebe ich die Luft die beim ersten Aufziehen aus Flasche Nummer 1 entstanden ist und fülle, den Rest bis zur gewünschten Menge auf.

    Dann gebe ich wie oben angeführt, durch schnipsen die letzten Luftblasen heraus.

    Beim Pod befüllen, warte ich 1-2 sec das Miniblasen noch ans obere Ende der Spritze steigen können und damit nicht eingefüllt werden.

    Wichtig: den Pod sehr langsam befüllen, dadurch entstehen weniger Verwirbelungen und neue Miniblasen (wer schon mal Insulin in die Flasche gespritzt hat, weiß was ich meine).

    Der Pod startet dann ein Entlüftungsprogramm, ich meine das da durch das Loch in der Mitte die Luft aus dem Reservoir entweicht.

    Den Pod trage ich niemals mit der Kanüle nach unten, da durch das Eigengewicht, die Kanüle abgeknickt werden kann.

    "Unerklärlich" hohe Werte habe ich u.a. wenn ich drauf schlafe oder die Setzstelle blutig geschossen habe.

    Für mich hat sich ausserdem das Abgeben einer Starteinheit (1IE) bewährt, um die Kanüle freizuspülen. Sollte man aber an das eigene BZ Schema anpassen.

    Viel Erfolg beim podden;)

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Danke für die hilfreichen Antworten! Auch wenn es vielleicht ein bisschen Off topic ist, habe ich noch eine kleine Frage:

    Nach Anlegen des Pods bilden sich (spätestens nach einem Tag) Flüssigkeitsspritzer an dem Kanülenfenster. Beschlägt das einfach nur mit Feuchtigkeit oder ist das Insulin? Habt ihr das auch?

  • Das hatte ich auch schon ein paar Mal. Ich vermutete, das ist Kondenswasser? Durch Schweiß auf der Haut oder was auch immer. Insulin glaube ich eher weniger? Zumindest wenn die Kanüle gut sitzt, dürfte ja nichts austreten.