Essen was Du willst - Hafer hilft

  • Nachtrag: Übrigens bin ich in einer Zeit Diabetiker geworden, wo ich ganz starr, zu einer bestimmten Zeit spritzen und dann eine bestimmte Menge essen mußte, egal ob ich wollte oder nicht. Was einerseits zum "Zuviel" essen geführt hat aus Zwang aber auch bei fiesem Hunger der Schluck Wasser Abhilfe schaffen sollte... das will ich einfach nie wieder haben, deshalb esse ich alles was ich will und wann ich will...UND wieviel oder wie wenig ich will

    Das kann ich eins zu eins unterschreiben.

    Danke Gendra und bierernst für eure Ausführungen :thumbup:

  • Nachtrag: Übrigens bin ich in einer Zeit Diabetiker geworden, wo ich ganz starr, zu einer bestimmten Zeit spritzen und dann eine bestimmte Menge essen mußte, egal ob ich wollte oder nicht. Was einerseits zum "Zuviel" essen geführt hat aus Zwang aber auch bei fiesem Hunger der Schluck Wasser Abhilfe schaffen sollte... das will ich einfach nie wieder haben, deshalb esse ich alles was ich will und wann ich will...UND wieviel oder wie wenig ich will

    Das kann ich eins zu eins unterschreiben.

    Danke Gendra und bierernst für eure Ausführungen :thumbup:


    dem schließe ich mich zu 100% an... und mache morgen einen Haferbreitag und freu mich drauf :P

    Blutzucker ist die Autobahn, Gewebszucker ne Nebenstraße!

  • Noch als kleine Ergänzung:

    Das die meisten Typ 1er die Zielwerte nicht erreichen, liegt in der Praxis eben nicht daran, dass eine KH-reiche Kost nicht funktioniert, sondern leider daran, dass

    a) das Wissen über die, durchaus komplexen (eating-soon, up/down-regulation, FPEs, etc...), Zusammenhänge fehlt oder nicht verstanden wird (sehr schade)

    oder

    b) das viele keine Lust oder Zeit haben, den durchaus signifikaten Therapieaufwand im Alltag zu betreiben (was auch völlig legitim ist).

    c) noch Zusatzerkrankungen die Diabeteseinstellung erschweren, als Beispiel führe ich hier die Gastroparese an, bei der die Nahrungsaufnahme, gerade die mit viel Fett und Eiweiß, so gut wie nicht zu kalkulieren ist.


    LG

    zuckerstück

    Das ist mein erster Garten, ich übe noch.🐞🌼

  • Und ja, wenn Loopen etwas einfacher wäre (ich persönlich kann mir eine Pumpe noch nicht vorstellen) - ich wäre dabei. Nur deswegen werd ich nicht mit ner Pumpe anfangen.


    Wenn du keinen Bock auf den DIY-Loop hast, gibt es ja auch kommerzielle Lösungen. T-Slim X2 hat in Deutschland bisher nur die Zulassung für das Low-Suspension Algo, aber der Control-IQ ist in den USA schon länger zugelassen und in Benutzung - wird also bei uns nicht mehr lange dauern.

  • Ich denke jeder erwartet einfach etwas anderes. Fur mich ist low carb einfach Freiheit. Ich kann ohne Bolus und wenig Basal mit ICT ohne Pen aus dem Haus gehen und Sport machen wie ich Lust habe. Allein mit dem Rad unterwegs sein oder in den Bergen unterwegs zu sein. Ja, mit Loop geht das auch, aber dann bin ich eben am Schlauch angeschlossen mit ner Pumpe irgendwo. Selbst im 7. Jahr meines T1 hab ich dazu keinen Bock.

    Ich würde niemand überzeugen wollen, für mich passts und was andere machen, ob sie Hafer oder Bananen essen, ist mir eigentlich egal.

  • Das habe ich nirgens geschrieben. Meine Blutfettwerte befinden sich alle im Normbereich. Pauschale Aussagen über Fett assoziere ich eher mit jemanden der sich ernährungsphysiologisch nicht mit seinem Diabetes auseinadersetzen will.

    du hast recht. Ich habe den Kommentar Nochmal gesucht. Entschuldigung, dass ich da vorschnell und ungenau geschrieben habe.


    "Trotzdem, konnte meinen kardiovaskulären Risikofaktor (LDL HDL Quotient) von 3.1 auf 2.1 senken, und hoffe dadurch meine jetztige Ernährungsstrategie mit viel Fett und wenig Kohlenhydraten beibehalten zu können.

    Wir werden sehen.."

    Ich habe auch ein erweitertes Lipidprofil machen lassen. Damit läßt sich genauer Nachverfolgen, wie sich die eigene Ernährung auf die Blutfettwerte auswirkt & was man gegebenfalls ändern muss.


    Wenn Du mich schon verlinkst, dann lies doch bitte ganz genau was ich geschrieben habe, ansonsten arbeitest Du Dich nur an einem Strohmann ab.


    Hier wurde auch gar nichts widerlegt. Ich habe geschrieben, das die Kohlenhydratberechnung schwierig ist, und das man aus diesem Grund Diabetikern nicht pauschal empfhlen sollte, alles essen zu können.


    Warum sollte man das nicht? Weil es keine wissenschaftliche Grundlage für so eine Empfehlung gibt! Auch haben ein paar Anekdoten von High-Carb Essern aus dem Insulinforum keine große Evidenz.


    Das Diabetiker oft nicht die Zielwerte erreichen, liegt auch nicht an deren mangelnden Wissen. Auch dazu gibt es eine Studie:


    "Goksen et al. evaluated whether the Carbohydrate Counting therapeutic approach improved glycemic control and cardiovascular health in Type-1 Diabetics (Goksen et al., 2014). These patients were taught carbohydrate counting and how to determine insulin requirements per meal. These patients utilized this approach while ingesting 50-55% of total caloric load in carbohydrates.


    How much did HbA1c decrease?


    HbA1c decreased by 0.23% (Table 7), meaning that this carbohydrate counting group decreased average blood glucose from 186mg/dL to 179mg/dL. While this decrease by ~7mg/dL was statistically different, it does not represent a tangible difference in glycemic control."


    https://www.andrewkoutnik.com/blog/2018/9/8/part-2

    2 Mal editiert, zuletzt von Hype ()

  • ist aber trotzdem ne Pumpe... will er ja nicht ;)

    Da komm ich mir vor wie ein Terminator. Pen ist mir (noch) lieber, aber diesbezüglich bin ich pragmatisch. Wenn Pen wegen komischer Basal-Profile nicht mehr funktionieren würde, dann würde ich das genau anders sehen. Erstens - die Werte müssen passen und das Zweitens mit so wenig Aufwand wie möglich.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Ich bin keiner von IHNEN. Nicht dass ich meinen Wohnort auf "Bielefeld" ändern muss.


    Aber Spass bei Seite. Die Werte müssen passen. Es macht nicht alleine "Low Carb" oder "Pumpe" oder Hafer. Sondern verstehen was abgeht. Dann handeln. Und wenn der Handlungsspielraum _objektiv_ ausgeschöpft ist, dann eben Pumpe, Loopen oder was weiss ich. Das sind Eskalationsstufen. Wenns nicht klappt - "irgendwas mit Hafer" fressen ist so sinnvoll wie jeden Gesundheitstipp der Rentner-Bravo (Apothekenumschau) sklavisch zu befolgen.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Ich LIEBE Haferflocken. Nach dem Beitrag dachte ich, ach scheiss drauf, ess mal wieder welche. 2iE gespritzt, 20 min SEA ( länger hab ich mich nicht getraut, war bei 80 und langsam fallend)

    2! Esslöffel Haferflocken in einen kleinen Natur- Jogurt. 45 min später 190 steil steigend. Bei 210 war dann Schluss.(blutig 207) Klar ist dann auch wieder runter gekommen.

    Aber das war‘s nicht wert...

    und so ist‘s bei mir leider mit so ziemlich jeder Form von KH die nicht mit jeder Menge Fett konsumiert werden... 😕

    Ps: einen Natur Jogurt muss ich im besten Falle garnicht bolen, da steigts mal so 20-30 an aber das war’s.

  • Da kann ich mich ja glücklich schätzen: Haferflocken machen bei mir eine relativ entspannte BZ-Kurve. - Jedenfalls morgens post workout mit Humalog.

    (Ich habe aber sowieso den Verdacht, dass meine Verdauung eher von der gemächlichen Sorte ist. - Was leider nicht immer von Vorteil ist.)


    Hmmm :/, man könnte den Thread-Titel ohne großen Sinnverlust auch umbenennen in: "Du könntest essen, was Du willst, wenn Du nur essen wolltest, was Dein BZ gerade verträgt."

    Basal: Lantus (5 IE/d), Bolus: Normal-Insulin (0,5-1,3 IE/(gKH + gEW/2)/10), Pre-Workout: Humalog (1-2 IE), Hypo-Helfer: Dextro, KH-Menge pro Tag: 30-50g, Diaversary: 19.11.

    Glukosewerte werden vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.

  • Dann würden einige deutlich abnehmen... auch nicht schlecht. Sagen diverse Medizinmänner und Heidi Klum ;)

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • ist aber trotzdem ne Pumpe... will er ja nicht ;)

    Da komm ich mir vor wie ein Terminator. Pen ist mir (noch) lieber, aber diesbezüglich bin ich pragmatisch. Wenn Pen wegen komischer Basal-Profile nicht mehr funktionieren würde, dann würde ich das genau anders sehen. Erstens - die Werte müssen passen und das Zweitens mit so wenig Aufwand wie möglich.

    Ich bin nach 10 Jahren Dm auf Pumpe und CGM gewechselt, mit bis zu 3x Levemir war es dann nicht mehr lustig. Und ja ich kam mir wie ein Borg vor.... fehlte nur noch das Hörgerät und der 3 D gedruckte Fuß:pupillen:

    Jetzt läuft es auch ohne CGM (wobei ich Probleme mit den vielen Pflasterstellen habe, die ja nicht so schnell heilen... daher ist die Hautoberfläche für den Pod reserviert).


    Aber zurück zum Thema:

    Essen was Du willst - Hafer hilft:bigg


    Ich bin Team Hafer und kein Brot, aber Erdbeertorte.


    Mein morgenliches Frühstück besteht oft (wenn es keine Erdbeertorte gibt:D) aus:

    Jogurt (den griechischen z.B.) mit 2 EL Haferflocken, 1 EL geschrottete Leinsamen, 1 EL Hanfsamen ... alles einrühren und dann noch Obst dazu, bevorzugt Heidelbeeren...

    Dieses Frühstück schmeckt mir tatsächlich und hält auch bis Mittag satt.


    Meine BZ nach dem Frühstück hängen mehr von dem BZ der Nacht vorher ab und der Einschätzung des KH Gehalts, als von der Art der KH.

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • mein Haferfrühstück war puristisch aber lecker :D BZ ist etwas explodiert, das lag aber am verschlafen und dem daher fehlenden eating-soon :D und jetzt gibt's gleich Hafermittagessen :D

    Blutzucker ist die Autobahn, Gewebszucker ne Nebenstraße!

  • Und danach wirst du gestriegelt?


    Ich bleib bei meinem "Vollkorn-LC Brot" der Feinkost-Albrecht Kette mit schönem garstig-würzigem Käse wie Gorgonzola oder Leberwurst. Am besten die geräucherte "Pfälzer".


    Edit: Würde mit Pferdeschinken belegt sicher sehr gut schmecken!

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

    Einmal editiert, zuletzt von Grounded ()

  • Auch haben ein paar Anekdoten von High-Carb Essern aus dem Insulinforum keine große Evidenz.

    Eigentlich wollte ich mich raushalten, weil das eine unendliche Diskussion ist - aber jetzt fühle ich mich angesprochen, weil mich Gendra als eine dieser „Anekdoten“ genannt hat. Diese Anekdoten haben durchaus eine Beweiskraft, weil sie eben deine radikalen Ansichten Hype widerlegen, wonach Kohlenhydrate generell böse und kaum kontrollierbar sind. Du tust immer so, als ob die Low-Carb-Philosophie das einzig Wahre und Richtige ist. Langsam müsstest du aber doch merken, dass du mit extremen Aussagen, die unterschwellig immer eine Kritik an Norm-Carb-Essern darstellen, ständig gegen eine Wand läufst.


    Ich habe in den letzten Monaten wegen einem GdB-Antrag schön Buch geführt. Demnach esse ich täglich zwischen 150-220 g KH, meist etwa 180 g. Ich übertreibe es nicht, aber ich gönne mir auch mal ein Eis, ein Stück Kuchen oder einen Teller Spaghetti. Der Labor-HbA1c liegt seit über einem Jahr bei 5,7 % – seit ich Lyumjev verwende, dürfte er sich bei 5,5 % einpendeln. Die TIR zwischen 70 und 160 liegt in den letzten 3 Monaten bei 93 %, ich bin also nur selten (6 %) über 160, Low <1%, kritischen Unterzucker gibt es nicht. Und das mit Pen, ohne Pumpe, Loop oder Restfunktion.



    Ich will damit nicht prahlen, sondern lediglich zeigen, dass man prinzipiell auch mit einem gewöhnlichen Kohlenhydrat-Konsum Werte eines Non-Diabetic erreichen kann. Natürlich erfordert das hohe Aufmerksamkeit und einen gewissen Aufwand. Dass solche Statistik mit einem Loop, insbesondere seit Lyumjev auf dem Markt ist, auch ohne gravierende KH-Einschränkungen ebenfalls möglich ist, dürfte bekannt sein.


    Ich will damit Kohlenhydrate auch nicht schönreden. Natürlich machen sie das Spiel teilweise verrückt und die Zusammenhänge sind extrem komplex. Eine Reduktion ist schon sehr hilfreich und vereinfacht vieles. Gendra hat es mal sehr schön auf den Punkt gebracht: „Kleine Zahlen im Input bedeuten einen geringen Fehler im Output“. Aber Extrem-Low-Carb ist gesundheitlich auch nicht völlig unproblematisch. Und vielen ist es einfach zu langweilig oder bedeutet einen Verlust an Lebensqualität. Den richtigen Weg muss jeder für sich finden, die richtige Mischung machts.


    Aber ich gebe dir völlig recht Hype an deiner Kritik bezüglich der mangelhaften Aufklärung. Eine ordentliche Ernährungsberatung und die Vermittlung des entsprechenden Wissens sollte nicht nur für Diabetiker selbstverständlich sein. Das gehört dringend als Schulfach eingeführt – unsere Kinder bekommen in der Grundschule mal die Ernährungspyramide gezeigt, dass wars dann aber. Die zuständigen Ministerien sind völlig untätig, obwohl die medizinischen Probleme wie Typ 2, metabolisches Syndrom, Adipositas etc. ständig zunehmen. Stattdessen wird der Nutriscore boykottiert. Es ist wirklich skandalös, dass man der Lebensmittelindustrie nicht an den Karren fahren will.

    Einmal editiert, zuletzt von Kappa ()