Insulin im Sommer

  • Hallo meine Lieben, welche Erfahrungen habt ihr mit der Lagerung von Insulin? Grundsätzlich ist Insulin ein Eiweiß also darf das weder zu kalt noch zu heiß werden, um die Eigenschaften nicht zu verlieren.


    Im Sommer ist es mir schon passiert, dass ich mit sehr hohem Blutzucker rum lief und ich erst nach einem Tag festgestellt habe, dass das Insulin offenbar zu warm geworden war.


    Solange das Insulin im Kühlschrank liegt ist ja alles bestens nur das Insulin, das ich mit mir rumtrage, ist ja durchaus in Gefahr hohen Temperaturen ausgesetzt zu sein. Ja ich weiß, man kann das kühlen aber manchmal passiert es eben doch dass die Kühlkette unterbrochen wird.


    Wie macht ihr das? Ist euch das auch schon passiert?


    Liebe Grüße Thomas

  • Irgendwo gab es hier schon mal einen recht langen thread dazu. Auf dem Handy nur schwer zu finden.

  • Ich hatte gesucht und bin nicht so recht fündig geworden. Aber schon mal danke für den Tipp.

    Davon abgesehen finde ich das Thema stets interessant da die Hersteller sich sehr bedeckt halten was den Einfluss von Temperatur auf Haltbarkeit betrifft.

  • Es gibt Insulinkühltaschen.

    Die enthalten ein Granulat, dass Ganze wird in Wasser getaucht, bis sich das Granulat vollgesogen hat und kühlt dann per Verdunstung.

    Diese Taschen gibt es in verschiedenen Größen und auch eine, in die genau ein Pen reinpasst.

    Diese nehme ich mit, wenn ich im Sommer unterwegs bin.

  • Ich lagere nur unangebrochene Insulinflaschen im Kühlschrank. Sobald ich die vorletzte Füllung für meine Pumpe aus einer angebrochenen Durchstechflsche entnommen habe, nehme ich die nächste aus der Kühlung. Diese stehen dann ganz normal im Schrankfach ohne Kühlung. Wirkverlust konnte ich noch nie feststellen. Auch im Urlaub in südlichen Ländern bewahre ich das Insulin nach einer bösen Erfahrung in der Minibar (die wurde von den Jungs auf Tiefkühlung für die Getränke gedreht und mein Insulin twar eingefroren) in meiner Nachttischschublade auf. Auch nach 3 Wochen in der Wärme kein Wirkverlust. Natürlich sollte man das Insulin besser nicht bei voller Sonneneinstrahlung beispielsweise im Auto oder am Strand in der Tasche lassen.

  • vthomw , neben dem bereits weiter oben empfohlenen Thread vielleicht auch mal dort reinschauen:


    Insulin Kühlen beim Work&Travel


    oder dort


    RE: Thermoskanne oder Frio-Tasche? Langzeitiges Kühlen von Insulin


    (Direkt verlinkt auf einen Beitrag von Geri , in dessen Beiträgen es sich sowieso zu stöbern lohnt, da er sehr viel Erfahrung mit langen Aufenthalten u.a. in sehr warmen Gegenden ohne Kühlmöglichkeit hat.)

    "Echte Männer essen keinen Honig, echte Männer kauen Bienen!"

  • Bei mir ist in fast 40 Jahren noch kein Insulin wegen zu hoher Temperaturen unwirksam geworden. Selbst Außentemperaturen jenseits der 40 Grad waren unproblematisch. Ich bewahre meine angebrochenen Ampullen außerhalb des Kühlschranks im Schlafzimmer bis zu 6-8 Wochen auf.

    Mir ist allerdings in den 80ern/90ern im Winter Mal der Novopen 1 im Rucksack eingefrorenen. Der Pen war aus Metall, was die Kälte wohl gut geleitet hat.

    Ich denke, die Gefahr von sommerlichen Temperaturen auf das Insulin werden überschätzt.

    Ich habe ein einfaches Rezept, um fit zu bleiben - Ich laufe jeden Tag Amok.

    Hildegard Knef

  • Ich hab noch nie eine spezielle Insulinkühltasche oder ähnliches besessen und auch noch nie Probleme damit gehabt, dass das insulin zu warm oder kalt geworden wäre oder gar umgekippt. Ich habe/hatte meine Pens oder zu Pumpenzeiten Reservoire oder Ampullen immer in für andere Zwecke gedachten Ledertaschen untergebracht und das war einfach und ideal. Leder hält hervorragend eine gemäßigte Temperatur. Im Gegensatz zu den spezielldafür vorgesehenen Taschen und anderen technischen Finessen kosten meine Taschen nur einen Bruchteil dessen, was diese Kühltaschen kosten und ich hab nicht dieses grobe Nylongewebe, was dafür gerne verwand wird. Wenn ich im Mittelmeerraum unterwegs war, hatte ich selbst im Hochsommer bei 400 keine Probleme, doch ich war manchmal kurz davor umzukippen bei der Hitze.

    Gruß Heiner

  • Nachdem vitalAire bei fast jedem Service-Anruf fragt, ob das Insulin beim Reservoirfüllen auch wirklich Zimmertemperatur hatte, scheint es eher wichtig zu sein, dass die Temperatur weder zu heiß noch zu kalt (Kühlschrank) ist.


    Ich bewahre auch die angebrochenen Durchstechflaschen in meiner Bauchtasche und darauf scheint gelegentlich die Sonne. Und dann hat die Pumpe mit dem Insulin mindestens 3 Tage lang Körperkontakt mit etwas höherer Temperatur, ich denke so fast 30 °C.


    Es gab noch nie Probleme wegen der Temperatur, jedenfalls habe ich nichts gemerkt.

    Bald feiere ich mein Goldenes Diabetesjubiläumg - wer feiert mit? :laub

    Spätschäden können gern an meiner Garderobe abgegeben werden - da hängen schon ein paar kleine.

  • Ich schließe mich mal der Fraktion derer an, die berichten, das sie keine Probleme mit Insulin haben.

    Ich halte es im übrigen genau wie Frosch13 ...

    Und wenn ich denken würde, das Insulin wirkt nicht mehr richtig, würde ich eher denken, das es an meinem Körper liegt oder das Insulin zB in der Pumpe/Pen mal ersetzen, wenn es mit im heißen Auto war und über 4-5 Tage ungekühlt und am Körper ist.

    Ich hatte in den Urlauben in Spanien zwar frio Taschen benutzt für die Reise aber das was ich in Gebrauch hatte auch nicht. Und auch ich hab nichts dauergekühlt...


    Jeder reagiert auf Wärme anders, mein BZ ist eher unten und es gibt Leute die im Sommer eher mehr als weniger Insulin brauchen. 😉


    "Wenn ich kann bin ich immer nett.

    Bin ich mal nicht nett, kann ich grad nicht." 8o


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  • Also ich hatte in den letzten heißen Sommermonaten mit Temperaturen bis 30° im Schatten mehrfach einen schleichenden Wirkungsverlust von FIASP im Pen. Nachdem ich die Pen-Patrone gegen eine Neue aus dem Kühlschrank getauscht hatte, war die Wirkung plötzlich wieder da, es lag eindeutig am Insulin. Am Insulin war visuell keine Veränderung erkennbar. Der Pen lag nicht in der Sonne oder im warmen Auto, sondern meist nur auf dem Küchentisch.


    Deshalb lege ich den Pen in den Sommermonaten zumindest nachts oder wenn ich längere Zeit zu Hause bin in den Kühlschrank. Seitdem gab es dieses Problem nicht mehr.


    Vielleicht sind auch bestimmte Insulinsorten empfindlicher? In folgendem Artikel wird beschrieben, dass Analoginsuline sich in irgendeiner Weise in Katheterschläuchen verändern. Von Temperatureinflüssen ist dort aber keine Rede, die Ursache ist unklar.

    https://www.blutzucker-coach.c…linpumpe-mit-glibber.html

  • Ich habe mir mal die Ratschläge in dem verlinkten Beitrag angeschaut. Etwas eigenartig.

    • Ich hatte mit Teflon-Kathtern Probleme. Stahl Katheter laufen gut. Der Glibber bildet sich aber wohl schon im Schlauch
    • Katheter nach 2 Tagen wechseln - unpraktisch.
      Kann man machen aber die 15 Minuten für den Wechsel (mit entlüften usw., die t:slim schläft beim Insulin-Pumpen ja ein) oder die bald 20 Minuten für einen kombinierten Reservoir/Katheter-Wechsel ist nicht praktikabel.
    • Nicht in der Hosentasche sondern am Gürtel tragen? Da wird die Pumpe aber noch wärmer als in der Hosentasche, denke ich. Es soll auch in Deutschland mal die Sonne scheinen und über 28°C Temperatur haben (28°C haben ja manche im Winter in der Wohnung?!?)
    • Pen-Patrone statt 10ml-Durchstechflasche zum Befüllen benutzen verstehe ich gar nicht. (Verreckt das Insulin schon in den Durchstechflaschen?)

    Also Glibber habe ich schon erlebt und praktikable Abhilfevorschläge von Euch würden mich interessieren.

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  • Hier kann man eigentlich gut sehen, wie lange Insulin haltbar ist. Auch wenn die Tabelle schon ein bisschen älter ist.

    Allein die Körpertemperatur beträgt im Schnitt 37 Grad, also das sollte das Insulin mal locker flockig vertragen. So gesehen muss es im Sommer schon mal weit mehr als 37 Grad haben, dass es dem Insulin schadet.

    Man sollte es sicher nicht in der prallen Sonne liegen lassen, aber in der Regel sollte das Insulin normale Außentemperaturen aushalten.

    Wer nichts weiß muss alles glauben. Maria von Ebner- Eschenbach

  • Insulin ist ein Eiweiß, verträgt somit Temperaturen über 42C und unter Null nicht. Noch empfindlicher sind die Rapid Insuline. Ich suche die Studie von 2020 mal raus.

    Mir gehts hier nur um die Problemfälle. Im Sommer sind im Auto mal fix 60C und im Winter unter null. Mir ist das schon öfters passiert, dass das Insulin kaputt ging. Mein Pen im Rucksack, dieser steht im Kofferraum. Draußen 40C im Schatten.

    Passiert Euch das wirklich nicht? Interessant.

    Liebe Grüße Thomas

  • Das Tagesgebrauchs-Insulin trage ich typischerweise am Körper, wenn ich unterwegs bin.

    Mein Körper an sich wird kaum so warm sein, bzw. wohl kaum so kühl sein, dass das Insulin schaden nimmt.


    Was ich beim 'Humalog Lispor' schon hatte, dass es nach einer Woche Motorradreise im heissen Sommer etwas schlechter wirkte.

    Aber so richtig kaputt geht das nicht, wenn man etwas Obacht gibt.

  • Mein Insulin ist im Sommer immer in meiner Handtasche und meine Handtasche entweder am Körper oder im Schatten. Auch bei 40° draußen hatte ich noch keine Probleme.


    Wenn ich weiß, dass es länger heiss ist, nehme ich oben angedeutete Granulat-Beutel.


    Bis jetzt noch nie Probleme damit gehabt.

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  • Naja die Kofferraumlösung scheint mir auch nicht optimal.

    Kannst du dir nicht ein kleines Etui mit den Pens in die Hosentasche stecken.

    Oder dir so einen Bauchgeldgürtel oder eine Hüfttasche zulegen?

    🤔

    Gab auch mal nen Thread über Cargohosen. 😉


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