Forscher: Covid-19-Erkrankung kann Diabetes auslösen (Quelle: Deutschlandfunk)

  • Schaden an der Bauchspeicheldrüse

    Forscher: Covid-19-Erkrankung kann Diabetes auslösen


    Der Verdacht bestand schon länger – nun hat eine Studie aufgedeckt, warum und auf welche Weise SARS-CoV-2 zu einem Diabetes führen kann. Es sei jedoch theoretisch möglich, dies mit Medikamenten zu verhindern, sagte der an der Studie beteiligte Mediziner Matthias Matter im Dlf.


    Matthias Matter im Gespräch mit Arndt Reuning


    Wer an Diabetes erkrankt ist, hat ein höheres Risiko dafür, dass eine Covid-19-Erkrankung einen schweren Verlauf nimmt. Die Beziehung gilt jedoch auch in umgekehrt: Wer schwer an Covid-19 erkrankt ist, für den besteht eine gewisse Gefahr, einen Diabetes zu entwickeln. Ein internationales Forscherteam hat dazu gerade eine Studie im Fachmagazin „Cell Metabolism“ veröffentlicht, in der sie auch die Ursachen dafür beschreiben.

    SARS-CoV-2 zerstört Zellen der Bauchspeicheldrüse

    Etwa zehn bis zwanzig Prozent der Patienten mit einem schweren Covid-19-Verlauf entwickelten in der Folge auch einen Diabetes, sagte der an der Studie beteiligte Mediziner Matthias Matter, Fachbereichsleiter Molekularpathologie am Universitätsspital Basel. Ursache dafür sei, dass SARS-CoV-2 auch Zellen der Bauchspeicheldrüse infiziere, überwiegend die sogenannten Beta-Zellen, die für den Zuckerstoffwechsel verantwortlich sind.

    Das Virus zerstöre dabei Beta-Zellen. Die Form der durch das Coronavirus ausgelösten Diabetes ähnele damit der Diabetes Typ 1, die ebenfalls durch eine Zerstörung der Beta-Zellen ausgelöst wird. Derzeit sei noch unklar, ob die durch eine Covid-19-Erkrankung verursachte Diabetes irreversibel sei oder nach einer gewissen Zeit wieder verschwinde, so Matter. Es gäbe derzeit recht große epidemiologischen Studien, die dieser Frage nachgingen.

    Medikament könnte Virus blockieren

    Im Rahmen der Studie haben man jedoch auch herausgefunden, dass SARS-CoV-2 vor allem den Rezeptor Neuropilin 1 nutze, um in die Beta-Zellen einzudringen. Blockiere man diese Rezeptoren könne das Virus weniger gut in die Zellen gelangen. Theoretisch wäre es somit möglich die Infektion von Beta-Zellen in der Bauchspeicheldrüse zu verhindern. Ein entsprechendes Medikament gäbe es bereits, es seien jedoch noch keine medizinischen Studien durchgeführt worden.


    https://www.deutschlandfunk.de…ml?dram:article_id=498308

    https://ondemand-mp3.dradio.de…0210603_1636_687c7c9a.mp3

  • Passt zu den Studien, die seit längerem vermuten ein bislang unbekannter Virus würde Typ-1 auslösen. Ergebnisse leider "uneindeutig".

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Mathias Matter vom Institut für Pathologie vom Universitätsspital Basel


    Womit man mal wieder sieht, dass man nicht nur die Überschriften lesen darf:

    Zitat

    «Bei der Mehrheit der hospitalisierten Patienten normalisiert sich der Zuckerstoffwechsel innerhalb weniger Wochen», sagt Matter. Ein kleinerer Anteil könne wohl über mehrere Monate einen gestörten Zuckerstoffwechsel erleiden.


    LG

    zuckerstück

    Das ist mein erster Garten, ich übe noch.🐞🌼

  • jooo, Viren generell können in den Blutkreislauf übergehen und dann Gewebe und Organe schädigen. Das ist alles nix neues. Ich hab meinen T1 auch nach einer langwierigen Erkältung bekommen, die ich nicht richtig auskuriert habe.

    Mich nervt das total, dass Sars-Corona jetzt als der Supervirus dargestellt wird. Auch das mit den Langzeitschäden ist halt nix besonderes beim Covid19.

    Man sieht halt, da ist viel Geld ins wissenschaftlichen System reingepumpt worden, damit da geforscht wird, und die müssen jetzt alle Papers abliefern.

  • Zitat von https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/113818/Studie-COVID-19-kann-einen-Diabetes-ausloesen?rt=3e7a720f54ff3b6868ac22a56c16b69b

    [...]

    Einem Team um Aiping Deng von der Universität in Wuhan war aufgefallen, dass nicht weniger als 6,4 % der hospitalisierten COVID-19-Patienten einen Anstieg der Ketonkörper oder eine Ketonurie hatten, wobei nur bei jedem dritten vorher ein Diabetes bekannt war (ein Insulinmangel ist eine wichtige Ursache für einen Anstieg der Ketonkörper).

    Die Ketose war mit einem schweren Verlauf von COVID-19 und einer erhöhten Sterblichkeit verbunden, wenn auch nur 3 Patienten an einer Ketoazidose starben (Diabetes, Obesity and Metabolism 2020; DOI: 10.1111/dom.14057).

    [...]

    Ein Anstieg der Ketonkörper entsteht auch durch einen Hungerstoffwechsel, also durch den Abbau von Fett. Und daraus dann einen Diabetes zu konstruieren. :rolleyes:

    Es sind auch nicht "nicht weniger als 6,4 Prozent", sondern genau 6,4 Prozent in der Studie, also kein Grund zu suggerieren, dass die Zahl eventuell höher liegt. Und in der Ketosegruppe waren 30 Prozent eh schon Diabetiker, verglichen mit der Nicht-Ketosegruppe in der nur 18 Prozent einen Diabetes hatten.

    Das ist das Orginalzitat:

    Zitat von https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7264681/pdf/DOM-9999-na.pdf

    This suggests that COVID-19 infection caused ketosis or

    ketoacidosis, and induced diabetic ketoacidosis for those with diabetes. K

    und daraus wird die Überschrift:

    "Studie: COVID-19 kann einen Diabetes auslösen"


    Kein Wunder wenn Verschwörungstheoretiker Hochkonjunktur haben.


    LG

    zuckerstück

    Das ist mein erster Garten, ich übe noch.🐞🌼

  • Quizfrage ist jetzt, ob die 6.4% abzüglich der Diabetiker (bekannt oder unerkannt) bereits vor Infektion

    * schlicht keinen Hunger hatten und daher in den Fettstoffwechsel gegangen sind.

    * Der Insulin"Stoffwechsel" wie die Insulinempfindlichkeit stark verringert und/oder die Eigeninsulinabgabe gestört wurde

    * Wie reparabel das ganze bei denen ist, die nachweislich (wie über den HbA1c) keine diabetischen Anlagen hatten ....

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.