Kalibrieren in xdrip

  • Die gepatchte App ist identisch mit der Originalen, bis auf die interne Weitergabe der Werte an xDrip.


    Kannst du so hohe Werte nicht vermeiden, dann gibts das Problem nicht?

    Wobei man dazu sagen muss, dass die gepatchte App den Entwicklungsstand von vor einiger Zeit hat (weiß ich ad hoc nicht genau, aber 2 Jahre werden es wohl inzwischen mindestens sein?) und daher von Updates seitens des Herstellers abgeschnitten ist. Ich würde denken, dass es regelmäßige Wartung gibt und eventuell auch an der Dateninterpretation weiter optimiert wird(?). Zumindest sehe ich iOS Updates und die original iOS App ist meistens ziemlich genau bei mir und taugt spätestens nach zwei Tagen Sensorlaufzeit als Referenz.


    Insofern finde ich die Abwägung schwierig, ob man für xdrip+ lieber die patched App oder OOP2 als Datenlieferant nutzt. Hat beides seine Vor- und Nachteile.



    Lg Hubi

    "Sing this corrosion to me!"

    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)

  • Ich würde dann komplett auf smartphone/-watch und xdrip+ verzichten.


    Bin ich denn der Einzige, der diese enormen Abweichungen hat?

    eala frya fresena

    Motorradfahren! Die schnellste Fortbewegungsart, ohne viel Körperarbeit.

  • Wobei man dazu sagen muss, dass die gepatchte App den Entwicklungsstand von vor einiger Zeit hat (weiß ich ad hoc nicht genau, aber 2 Jahre werden es wohl inzwischen mindestens sein?) und daher von Updates seitens des Herstellers abgeschnitten ist.

    Ja stimmt, meine Aussage war stark verkürzt – bezieht sich natürlich auf die ursprüngliche, damalige Version – als die gepatchte App herauskam, war Libre Link in der Version 2.3 aktuell. Ich hatte die gepatchte App im Oktober 2019 erstellt, einige Monate danach kam ein Update. Derzeit wird im PlayStore die Version 2.5.3 angeboten, es gab also mittlerweile mehrere Updates unter Android.


    Es ist aber unklar, was jeweils bei den Updates geändert wurde. Schon bei der Version 2.3 bzw. der gepatchten App ist festzustellen, dass LibreLink bei steigendem oder fallendem Verlauf den jeweils letzten Rohwert anzeigt, der maximal 1 Minute alt ist, während xDrip nur alle 5 Minuten aktualisiert und dabei auch noch einen Mittelwert bildet. LibreLink liegt deshalb dynamisch etwas näher am blutigen Wert als xDrip. Allerdings zeigt xDrip das Delta an, also die Veränderung zum letzten Wert, und der Trend ist in der Grafik erkennbar, sodass man das im Kopf dazu rechnen kann. Vielleicht wurde in die neueren Versionen von LibreLink eine derartige Prognose in die Zukunft integriert.

  • Bin ich denn der Einzige, der diese enormen Abweichungen hat?

    Bei so hohen Werten sind "enorme" Abweichungen normal, weil der Messfehler nicht absolut sondern relativ ist. D. h., je höher der Wert, umso größer der Messfehler bzw. die Abweichung – auch bei blutigen Messungen. Wir sollten uns im Klaren sein, dass wir generell mit Schätzeisen arbeiten.


    Umgekehrt bedeutet das aber, dass bei niedrigeren Werten die Abweichung in der Regel in einem tolerabel Bereich liegt. Die meisten von uns arbeiten wohl mit einem Zielwert in der Größenordnung von 100-120. Auch bis 160 ist dann die Abweichung des Sensors zur blutigen Messung relativ gering, insbesondere wenn er kalibriert ist. Dass das in der Regel gut funktioniert, zeigen uns die Looper.


    Übrigens kann ich bei einem Wert von über 200 auch meinen Korrekturfaktor vergessen. Bei mir und offenbar auch vielen anderen setzt dann nämlich eine temporäre Insulinresistenz ein, sodass man nicht mehr so leicht herunterkommt – manchmal brauche ich die dreifache Korrekturdosis. Es ist deshalb völlig egal, ob ich tatsächlich Bei 220 oder 280 liege. Meist geht man dennoch vorsichtig an die Korrektur heran und muss dann mehrfach nachlegen. Auch deshalb meide ich so hohe Werte, wie der Teufel das Weihwasser.:evil:

  • ..., weil der Messfehler nicht absolut sondern relativ ist. D. h., je höher der Wert, umso größer der Messfehler

    Ist ja auch ganz logisch.

    Angegeben sind die Abweichungen in % ... und typischerweise 15% jeweils noch oben oder unten.

    Bei einem Norm-BZ von 100mg/dl habe ich also irgendwas zwischen 85 und 115 mg/dl.

    Dagegen bei 200mg/dl dann schon zwischen 170 und 230 mg/dl, das wäre eine Spanne von 60mg/dl!

  • Angegeben sind die Abweichungen in % ... und typischerweise 15% jeweils noch oben oder unten.

    ... und das ist auch nur die Standardabweichung, die meistens besteht, aber im Einzelfall auch erheblich überschritten werden kann. Bei einer großen Anzahl Messungen entsteht eine große Punktwolke um einen Referenzwert, in der auch Ausreißer enthalten sind.


    Wenn ich auf das blutige Messergebnis schaue, kann ich nie sicher sein, dass das nicht gerade ein Ausreißer ist, der völlig neben der Realität liegt. Es sei denn, ich wiederhole die blutige Messung mehrfach.

  • Bei so hohen Werten sind "enorme" Abweichungen normal, weil der Messfehler nicht absolut sondern relativ ist. D. h., je höher der Wert, umso größer der Messfehler bzw. die Abweichung – auch bei blutigen Messungen. Wir sollten uns im Klaren sein, dass wir generell mit Schätzeisen arbeiten.


    Umgekehrt bedeutet das aber, dass bei niedrigeren Werten die Abweichung in der Regel in einem tolerabel Bereich liegt. Die meisten von uns arbeiten wohl mit einem Zielwert in der Größenordnung von 100-120. Auch bis 160 ist dann die Abweichung des Sensors zur blutigen Messung relativ gering, insbesondere wenn er kalibriert ist. Dass das in der Regel gut funktioniert, zeigen uns die Looper.


    Übrigens kann ich bei einem Wert von über 200 auch meinen Korrekturfaktor vergessen. Bei mir und offenbar auch vielen anderen setzt dann nämlich eine temporäre Insulinresistenz ein, sodass man nicht mehr so leicht herunterkommt – manchmal brauche ich die dreifache Korrekturdosis. Es ist deshalb völlig egal, ob ich tatsächlich Bei 220 oder 280 liege. Meist geht man dennoch vorsichtig an die Korrektur heran und muss dann mehrfach nachlegen. Auch deshalb meide ich so hohe Werte, wie der Teufel das Weihwasser.:evil:

    Alles liest sich logisch und verständlich. Danke.

    Seit dem Cov2-Infekt habe ich starke Schwankungen, meist nach oben.

    Mit elektronische Hilfe will ich das besser bzw schneller feststellen und dem entgegen wirken.

    Deshalb die watch und xdrip.

    I.d.V. habe ich mich sehr auf den Handscanner verlassen. War ja auch nett, wenn ich das Ding in der Hosentasche hatte. Also immer.

    Nun mit der watch und xdrip ergeben sich neue Einblicke. Damit hatte ich nicht gerechnet.

    Also dachte ich auch, dass solche Messdifferenzen heftig sind.

    Mit eurer Hilfe versuche ich nun abzuwägen, ob Garmin watch und xdrip trotzdem, zusätzlich dem Blutzucker-Messer, weiterhin genutzt werden.

    Ein System reicht mir.

    eala frya fresena

    Motorradfahren! Die schnellste Fortbewegungsart, ohne viel Körperarbeit.

  • Nun mit der watch und xdrip ergeben sich neue Einblicke. Damit hatte ich nicht gerechnet.

    Also dachte ich auch, dass solche Messdifferenzen heftig sind.

    Mit eurer Hilfe versuche ich nun abzuwägen, ob Garmin watch und xdrip trotzdem, zusätzlich dem Blutzucker-Messer, weiterhin genutzt werden.

    Aus meiner Erfahrung mit dem gleichen System kann ich dir sagen: Es lohnt sich extrem!


    Nach der Umstellung auf xDrip ergab sich bei mir auch ein enormer Aha-Effekt. Und neue Erkenntnisse, auch hier aus dem Forum. Nach mehr als 40 Jahren Diabetes dachte ich, ich kenne meinen Körper und die Erkrankung – aber weit gefehlt.:rofl


    Durch die Uhr stieg die Aufmerksamkeit erheblich und damit auch die Häufigkeit meiner Gegenmaßnahmen. Vorher mit dem nachträglichen Scannen des Sensors war es immer nur eine Betrachtung der Vergangenheit. Mit xDrip, einer Uhr und intelligenten Alarmen kann man aber viel schneller und aktueller reagieren.


    Ein weiterer enormer Fortschritt ergibt sich aus der Vorhersage-Simulation in xDrip, die man jedem Nutzer ans Herz legen sollte. Das ist zwar auch nicht 100 % genau, hilft aber vorausschauend zu agieren und damit noch früher zu handeln, um im Zielbereich zu bleiben. Im Grunde ist damit ein manueller Open-Loop auch mit ICT möglich. Bleibt man am Ball, kommen Werte über 200 nur noch sehr selten vor und die Werte/Statistik verbessern sich.


    Xdrip+ Vorhersage - Bolus Assistent

    Einmal editiert, zuletzt von Kappa ()

  • ... und das ist auch nur die Standardabweichung, die meistens besteht, aber im Einzelfall auch erheblich überschritten werden kann.

    Ich weiß, was Du meinst, wäre aber für mich inakzeptabel.

    Nach meiner Lehrzeit habe ich mit Messtechnik zu tun gehabt. Je nach Güte waren bestimmte Abweichungen zugelassen.

    Ausreisser, wie Du sie beschreibst, waren nicht geduldet.

    Stell Dir mal vor, ein Messwert von 300mg/dl wird Dir angezeigt, in Wirklichkeit aber waren das 200mg/dl ...

    Wäre das zugelassen, was Du beschrieben hast, wäre das bei einer Einzelmessung ein Katastrophe.

  • Eine Einzelmessung ist ohnehin gar-nichts Wert - der CGM-Trend ist unser Freund "the trend is your friend". Ist doch auch am Ende egal ob man 250 oder 300 mißt -> eine exakte Dosis um von "da oben" runterzukommen kann keiner genau vorhersagen/wissen. Am Ende machen "wir" das doch alle so: Insulin-Dosis nach Gefühl geben und dann den Trend beobachten -> IoB und Trend im Blick und wenn's zuviel war rechtzeitig Gegensteuern bzw. wenn's nicht gereicht hat dann nachdosieren.


    Dank CGM kriegt das jeder der ein bisschen Zeit und Aufmerksamkeit mitringt innerhalb von max. 3 Stunden in den Zielbereich geregelt. Also keine Panik und nicht über 10 oder 20% Standard-Abweichung hin- oder her streiten. Lohnt nicht. :-)

  • Ich befürchte, wir reden aneinander vorbei.

    Da bin ich vollkommen bei Dir, wenn es um die Bauchgefühl-Aktionen geht, um in den Normbereich zu kommen.


    Vielmehr ging es bei meiner Ausführung darum, dass ein Produkt mit 15% (+-) beworben wird. Alles Andere ist bei mir durchgefallen, auch wenn des 'nur Ausreisser' sein könnten.

  • Ich weiß, was Du meinst, wäre aber für mich inakzeptabel.

    Nach meiner Lehrzeit habe ich mit Messtechnik zu tun gehabt. Je nach Güte waren bestimmte Abweichungen zugelassen.

    Ausreisser, wie Du sie beschreibst, waren nicht geduldet.

    Stell Dir mal vor, ein Messwert von 300mg/dl wird Dir angezeigt, in Wirklichkeit aber waren das 200mg/dl ...

    Wäre das zugelassen, was Du beschrieben hast, wäre das bei einer Einzelmessung ein Katastrophe.

    Vorallem, wenn man korrigiert. 300 mit z.B. 15 EH, hast aber blutig tatsächlich nur 200.

    Zusätzliche äußere Einflüsse und Bewegung. Gerade für mich als Motorradfahrer.:pupillen:


    Deshalb habe ich dann zwar lieber einen höheren BZ Wert. Das ist sicherer als zu niedrig.

    eala frya fresena

    Motorradfahren! Die schnellste Fortbewegungsart, ohne viel Körperarbeit.

  • So, liebe Leute.

    Nun habe ich, gefühlt, lange genug ausprobiert und experimentiert.

    Die Abweichung, trotz Kalibrierungen, sind mir zu heikel.

    Habe da wenig Lust auf Schwankungen nach unten, die mich dann böse erwischen können.

    Ich lege mein Projekt "smartphone-smartwatch-FSL2-xdrip" erstmal auf Eis.

    Natürlich bin ich immer offen für Ideen und Tipps.

    Vielleicht stelle ich mich auch zu kompliziert an.


    Meine Vorstellung wäre sonst auch eine Austauschrunde beim stillen Wasser oder einem Salvator vor Ort.

    Derzeit gibt es aber noch nichts.


    Sollte jemand "fernmündlich" unterstützen wollen und können, so freue ich mich sehr und zeige mich auch erkenntlich.:essen:


    PN nehme ich auch gerne in Empfang.


    LG von Jo

    eala frya fresena

    Motorradfahren! Die schnellste Fortbewegungsart, ohne viel Körperarbeit.