Meine Therapie - Basalrate, hohe Werte nachts usw.

  • Vor allem, da Sie wegen Typ-3 vermutlich "chronische" Restaktivität hat die bei solchen Werden dann auf Vollgas arbeitet und versucht die Werte in den Keller zu prügeln.

    Nein. Die Restfunktion scheint gar nix groß mitzuarbeiten. Dank Dexcom (mit Libre war es mit der Verzögerung Libre->xdrip schwer nachvollziehbar) habe ich jetzt festgestellt, dass bei stabilen hohen Werten nach dem Spritzen von 0,5-ca. 2 IE die Kurve beim Dexcom nach 30min zu sinken beginnt und der starke Abfall 1,5 Std. dauert, dann steigt der Blutzucker wieder. Bei höheren Dosen beginnt das Sinken etwas später und dauert ca. 2 Std. Ich glaube daher, dass das Abfallen im großen und ganzen nur mit der externen Insulingabe zusammenhängt, weil es so einen deutlichen zeitlichen Zusammenhang gibt. Das schafft keine Restfunktion so punktgenau.

  • Es ist halt auch schwierig. Ich korrigiere noch immer strikt nach Bolusrechner und bspw. bei dem BZ von 280 hätte laut Bolusrechner das aktive Insulin ausgereicht zur Korrektur. Dass es vermutlich nicht reichen würde, war mir klar. Aber ich weiß dann halt nicht, wie viel ich noch zusätzlich spritzen darf. In der Schulung lernt man sowas auch nicht, weil eine vorzeitige Korrektur nicht vorgesehen ist.

    Du hast deutlich mehr Schulung gehabt als die meisten anderen und behauptest, du hättest sehr viel Wissen bzgl. deines Diabetes. Dann sollte es doch möglich sein, dass du dein Insulin selbstständig anpasst oder? Das ist absoluter Standard bei Typ 1 Diabetes, weil es vor allem in den ersten Jahren nach der Diagnose ständig notwendig wird.

    „Soll ich den Notarzt rufen?“ – „Nein, das ist ein Fall für Spezialisten, rufen Sie die Gummibärenbande!“ (diabetes-leben.com)


  • July95 Weil das bei mir ein "educated guess" war mit dem Diabetestyp. Kein Mensch hat je meinen Insulinspiegel oder C-Peptid bestimmt. Man hat bei Mukoviszidose und Transplantation halt einfach 1+1 zusammen gezählt und dann geschaut was therapeutisch geht. Ich kann nur eine Sorte Tabletten nehmen, die brachten aber nix. Meine Restfunkion ist aber scheinbar besser als deine (oder es liegt an deiner KH-lastigen Ernährung). Nachts ist bei mir alles tip top. Wenn ich's drauf anleg komm ich aber auch problemlos mit einer Mahlzeit auf 350+.

    Das Basalinsulin bringt bei mir vor allem Ruhe rein, ohne ist ein ewiger Mix aus Highs und Lows. Scheinbar reagiert die BSD dann zickiger.

  • Du hast deutlich mehr Schulung gehabt als die meisten anderen und behauptest, du hättest sehr viel Wissen bzgl. deines Diabetes. Dann sollte es doch möglich sein, dass du dein Insulin selbstständig anpasst oder? Das ist absoluter Standard bei Typ 1 Diabetes, weil es vor allem in den ersten Jahren nach der Diagnose ständig notwendig wird.

    Ich hatte eine ICT Schulung vor 2 Jahren in der Reha und eine Pumpenschulung letztes Jahr in Bad Mergentheim. Warum sollte ich deutlich mehr Schulungen haben, als andere?


    Ich weiß im Grunde, wie ich mein Insulin selbstständig anpassen muss und mache kleine Änderungen auch selbstständig. Mir ging es hier darum, ob jemand konkrete Ideen zu den Nachtwerten hat. Es gab einige sinnvolle Hinweise hier, wonach ich jetzt schauen kann. Danke nochmal dafür.


    Und weil du die Geschichte zwecks Bolusrechner zitierst hast. Ich glaube, da hast du mich mal wieder falsch verstanden. Im Grunde passt mein Korrekturfaktor, wenn der Blutzucker stabil ist. Dort weiß ich auch peinzipiell, wie ich diesen Korrekturfaktor bei Bedarf anpasse. Bei stark ansteigenden Werten oder hohen Werten reicht häufig mein normaler Korrekturfaktor nicht aus und dort fehlt mir noch die Erfahrung, wie viel ich dort dann zusätzlich zum normalen Korrekturfaktor an Einheiten frühzeitig nachlegen kann. Da aber die offizielle Schulungs-Meinung ist, keine Korrektur bei aktiven Bolus, brauche ich dort niemanden fragen, sondern das muss ich irgendwie selbst herausfinden. Aber soweit bin ich noch nicht, deshalb korrigiere ich nur nach Bolusrechner (also den normalem Korrekturfaktor) und gehe halt mit hohen Werten und theoretisch laut Bolusrechner passender Menge aktives Insulin ins Bett.

  • Dass es nicht optimal ist, ist mir klar. Ich würde auch gerne mit niedrigeren Werten ins Bett gehen, aber das bekomme ich meistens momentan nicht hin.

    Es ist halt auch schwierig. Ich korrigiere noch immer strikt nach Bolusrechner und bspw. bei dem BZ von 280 hätte laut Bolusrechner das aktive Insulin ausgereicht zur Korrektur. Dass es vermutlich nicht reichen würde, war mir klar. Aber ich weiß dann halt nicht, wie viel ich noch zusätzlich spritzen darf. In der Schulung lernt man sowas auch nicht, weil eine vorzeitige Korrektur nicht vorgesehen ist.

    Spätestens 2 Stunden nach der Injektion fange ich an zu korrigieren, wenn die Werte so hoch sind. Aus Erfahrung weiß ich, dass das vorhandene Restinsulin nicht ausreichen wird, so einen Wert auf einen Akzeptablen zu senken.

    Und dann nach Korrektur-Schema und im Zweifel erst mal vorsichtig anfangen. Passt der Wert am nächsten Morgen nicht, dann bei ähnlicher Situation etwas mehr korrigieren.


    Ich glaube nicht, dass es allein am ungenügend hohen Basal liegt.

  • Spätestens 2 Stunden nach der Injektion fange ich an zu korrigieren, wenn die Werte so hoch sind. Aus Erfahrung weiß ich, dass das vorhandene Restinsulin nicht ausreichen wird, so einen Wert auf einen Akzeptablen zu senken.

    Und dann nach Korrektur-Schema und im Zweifel erst mal vorsichtig anfangen. Passt der Wert am nächsten Morgen nicht, dann bei ähnlicher Situation etwas mehr korrigieren.


    Ich glaube nicht, dass es allein am ungenügend hohen Basal liegt.

    Berücksichtigst du bei der Korrektur nach 2 Std. das aktive Insulin oder korrigierst du dann den kompletten Korrekturfaktor?

  • Berücksichtigst du bei der Korrektur nach 2 Std. das aktive Insulin oder korrigierst du dann den kompletten Korrekturfaktor?

    Ich nehme den kompletten Korrekturfaktor.

    Allerdings habe ich das ausgetestet und weiß, dass es klappt.

    Ich habe mich jedenfalls noch nie in eine Unterzuckerung gespritzt.

    Aber wie gesagt, dass musst du austesten und wenn du wirklich noch Restfunktion hast, dann muss diese ja auch beachtet werden.

  • July

    Trau dich einfach. Du hast doch den Dexcom und siehst rechtzeitig, wenn es runtergeht.

    Das ist mein erster Garten, ich übe noch.🐞🌼

    Einmal editiert, zuletzt von Wattwurm () aus folgendem Grund: Beitrag gesplittet.

  • Der Blutzucker geht aber immer mal wieder, auch kurzfristig bis auf 80-90 mg/dl runter. Mit dem B-Schema schieße ich mich ja dann in eine komplette Hypoglykämie..

  • Warum nicht? Insulinmangel ist Insulinmangel, und kann nur mit mehr Insulin beendet werden.

    Und einmal bei BZ 80 ist kein mal.

    July95

    Du kannst auch erst Deine Praxis fragen, aber Du wolltest wissen, was man machen kann, und das ist definitiv eine Hilfe, außerdem hast Du ja den Dexcom, aber bei den Werten wirst Du nicht so schnell unterzuckern.

    LG
    Schaf

    Ypsopump mit CamAPS fx seit 08/2023 auf Motorola One Action

    iPhone 15 Pro Max für alles andere

  • Naja, wir haben ja denselben Typ Diabetes und ich kann mich problemlos mit sehr wenigen Einheiten unterzuckern lassen. Wenn ich teilweise lese, was hier so gespritzt wird, wird mir ganz anders. ^^

  • Ich habe jetzt anscheinend noch eine deutliche Rezeptor Down Regulierung dazubekommen.


    Tagesdosis sonst: 10-13 IE, die letzten Tage ca. 17 IE

    Gestern plötzlich: 25 IE

    Davon Basal: 5,x IE

    Davon Bolus: fast 20 IE


    Korrekturen wirken jetzt auch deutlich weniger, ein unfreiwilliger "Basalratentest" nachts (Dexcom mehrfach überhört) zeigten dass die Kurve ohne Korrektur stabil bei 170-200 bleibt..


    Mir geht es kreislaufmäßig nicht gut. Bin ziemlich schlapp, friere und habe Kopfschmerzen. Aber wirklich Krankheitsanzeichen habe ich nicht.


    Plan jetzt für nächste Woche:

    - Notfalltermin beim Diabetologen selbst, da soll ich eine neue Basalrate bekommen

    - Blutabnahme beim Hausarzt: neben HbA1C werde ich zwecks Entzündungswerte, Schilddrüse und Bauchspeicheldrüse fragen, vllt liegt da irgendwo die Ursache


    Gibt es noch andere mögliche Ursachen, die ich abklären lassen könnte?

    Zyklus und Covid-Impfung passt nicht wirklich zeitlich.

  • 5 Einheiten basal für 24 Stunden? Oder ist das ein Tippfehler…….

    Das ist extrem wenig.

    Nein, früher hatte ich 3-3,8 IE Basalrate.

    Jetzt mit leichter Änderung der Basalrate und TBR komme ich etwas über 5.


    Dass die Basalrate mittlerweile zu wenig ist, ist jedoch offensichtlich. Deshalb habe ich ja einen Termin beim Diabetologen für eine komplett neue Basalrate.

  • Ja, da gebe ich dir recht. Das passt sicherlich nicht mehr.

    Ich habe zu Beginn auch nur 4 Einheiten basal benötigt, da hatte ich aber auch eine sehr gute Restfunktion, die das auch ohne Insulin geschafft hätte. Das war damals nur zur Unterstützung, damit sich die Zellen erholen können.

    Jetzt ohne Restfunktion bin ich bei 20 Einheiten basal gelandet.

    Vielleicht lässt deine Restfunktion auch langsam nach………..

  • Auf jeden Fall ist da noch sehr viel Restfunktion, ansonsten würde das bei der geringen Unterstützung deutlich höher in der Nacht ansteigen.

    Vielleicht sieht‘s direkt deutlich besser aus, wenn die Basalrate neu angepasst wurde.

    Ich drücke die Daumen 🍀

    Einmal editiert, zuletzt von Manuela80 ()

  • Auf jeden Fall ist da noch sehr viel Restfunktion, ansonsten würde das bei der geringen Unterstützung deutlich höher in der Nacht ansteigen.

    Vielleicht sieht‘s direkt deutlich besser aus, wenn die Basalrate neu angepasst wurde.

    Ich drücke die Daumen 🍀

    Wie viel Restfunktion noch vorhanden ist, ist schwer am Verlauf abschätzbar. Bei ca. 300 ist ein Stopp, da scheint die BSD noch mitzuarbeiten. Aber sonst senkt sie nirgends sichtbar die Werte, nur wenn ich korrigiere gehen die Werte runter.


    Die Basalrate von 5 IE scheint zwar extremst niedrig auszusehen. Mir hat damals jedoch mal ein Diabetologe gesagt, mit meinem pankreopriven Diabetes benötige ich irgendwann ohne nennenswerte Restfunktion und meinem damaligen Gewicht insg. ca. 20-25 IE am Tag (somit ca. 10-12 IE Basalrate). Warum auch immer benötigen Diabetiker mit pankreopriven Diabetes nur ca. 1/2-1/3 von der Tagesinsulinmenge, die ein gleichgewichtiger Typ1 Diabetiker benötigt.

    Daher ja es ist zu wenig Basalinsulin, aber im Verhältnis gar nicht soo extrem wenig, weil es andere Bezugswerte gibt als bei Typ1.


    Ich hoffe, dass die neue Basalrate (mit kleineren Anpassungen) endlich wieder Ruhe reinbringt.