Insulin wirkt plötzlich mal zu kurz, mal zu lang

  • Hallo zusammen,


    Ich bin Typ 3c Diabetiker seit ca. 14 Jahren und nutze seitdem novorapid und abends levimir. Hatte immer einen Faktor von ca. 0,75-1 ie je KH und ca 10-13ie basal.

    Novorapid hatte immer +-2 Stunden gewirkt, dann wusste ich, dass bspw eine Hypo nicht mehr vorkommt, ggfs mal 30 min länger bei größeren Mengen.


    Seit ca 2 Wochen stimmt was nicht abends. Ich habe meine novorapid Ampulle schon ausgewechselt.


    Manchmal geht mein Zucker nach 1,7 Stunden wieder hoch, das heißt mein Insulin wirkt zu kurz, dann korrigiere ich gemäß FSL nach 2 Stunden und komme dann ca. 4 Stunden nach dem Essen bei ca. 120 raus und morgens geht er auf so ca. 100 - in der Nacht geht er meist auf 90 und dann langsam wieder hoch.


    Zweimal (in 2 Wochen) wirkte das novorapid viel zu lange. Um 21 Uhr korrigiert, ging ich dann mit 100 um 0 Uhr ins Bett und wurde um 0:30 wegen Hypo vom fsl geweckt (60). Dachte erst an einem Fehler, aber die blutige Messung hat es bestätigt. Habe dann 1kh TZ gegessen (bei mir ist das ca. + 50 mg/dl). 30 min später wieder Alarm und wieder 60er Zucker, also nochmal 1kh Tz. Dann war Ruhe und bin eben mit 95 aufgewacht.


    Jahrelang brauchte ich keine Angst wegen einer Hypo haben, nun wirkt das Insulin mal zu kurz bzw. steigt der Zucker länger als die üblichen 2 Stunden (damit kann ich theoretisch leben, sofern unterhalb 250 nach 2 Stunden), jedoch komme ich mit der Wirkzeit von manchmal 4 Stunden beim novorapid nicht klar, speziell wenn es manchmal kürzer wirkt.


    Was kann das sein? Ich bin zwar erkältet, das bin ich aber fast immer und hatte vorher keine Probleme. Mein crp ist mit 0,5 ng/ml gut, also laut Blut gibt es keine Entzündung. Eine Insulinresistenz seit neustem (2 Wochen) könnte zwar sein (daher muss ich mehr spritzen und öfters korrigieren), aber warum dann manchmal das Gegenteil und das Insulin wirkt zu lang?


    Danke und Grüße

    Klaus

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  • Spritzt du dann, wenn das Insulin schlechter wirkt vielleicht in "Lieblingsstellen", die sich nach 14 Jahren Spritzen verändert haben können?


    Versuch vielleicht mal ein paar Tage konstant in "neue" Stellen zu spritzen, und beobachte, ob die Wirkungsschwankungen weiterhin auftreten.


    LG

    zuckerstück

    Das ist mein erster Garten, ich übe noch.🐞🌼

  • Kann es sein, dass es Stellen gibt, wo das Insulin länger wirkt?

    Ja natürlich. Durch häufige Injektionen in die selbe Körperregion, kann es zu Gewebeverhärtungen kommen, die dazu führen, dass das Insulin schlechter oder langsamer aufgenommen wird und somit individuell weniger stark oder auch „länger“ wirkt. Nennt man medizinisch Lipohypertrophien. Es hilft nur der Wechsel auf andere Zonen, die man bisher nicht oder weniger häufig genutzt hat.


    Dass du bisher immer nur etwa 2 Stunden eine Wirkung von Novorapid gespürt hast, entspricht aber auch nicht der tatsächlichen Wirkdauer dieses Insulins. Diese liegt eher bei 4-5 Stunden. Ein Typ 1 ohne jegliche Restfunktion der Bauchspeicheldrüse kann auch noch 5 Stunden nach einem Bolus in eine Hypo geraten, im Grunde sogar jederzeit aufgrund anderer Umstände. Dass das bei dir als Typ 2 bisher nicht so war, liegt wohl daran, dass dein natürlicher Stoffwechsel noch etwas funktionierte und gegengewirkt hat.


    Im Grunde kann sich auch parallel zu einem Typ 2 ein Typ 1 entwickeln. Das könnte man eventuell mit einem Diabetologen diagnostisch abklären – wird aber am Sachverhalt nichts ändern. Für Typ 1er ist die ständige Hypogefahr völlig normal, damit kann man aber dank Sensoralarm und körpereigenen Anzeichen in der Regel gut umgehen.

  • Die Spitze auf 300 würde mir Sorgen machen. Schießt der Zucker öfter so hoch?

    Ich spritze leider immer nach dem Essen - daher ist er oft schon fast 200, bis auch nur Insulin in den Körper kommt. Und da ich im Moment „viel esse“ um wieder zuzunehmen, passiert das manchmal abends, aber sehr selten ist er nach 2 Stunden noch jenseits der 300.

    ich trinke dann auch viel, mit der restfunktion der Bauchspeicheldrüse meinte die diabetologin, soll ich mir noch zu große Sorgen machen, schlecht ist es aber. Meine Ausrede: hab ich seit 14 Jahren gemacht, natürlich aber ohne FSL und aber weiß ich gar nicht, wo kein Zucker war. Das will ich jetzt alles verbessern.


    Kappa danke, genau genommen ist es Typ 3c (Diabetes bei CF), ist aber dem Typ 2 sehr ähnlich hinsichtlich der Restfunktion. Das mit den anderen stellen werde ich jetzt prüfen, ich sehe zumindest von außen keine typischen Fetteinlagerungen, wie ich sie in der Schulung damals kennengelernt habe - eher mal nen blauen Fleck an der Einstichstelle. Bestimmte Hormone sind dann eher nicht der Hintergrund?

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  • ich trinke dann auch viel, mit der restfunktion der Bauchspeicheldrüse meinte die diabetologin, soll ich mir noch zu große Sorgen machen, schlecht ist es aber. Meine Ausrede: hab ich seit 14 Jahren gemacht, natürlich aber ohne FSL und aber weiß ich gar nicht, wo kein Zucker war. Das will ich jetzt alles verbessern.

    Das solltest du unbedingt ändern, dann bekommst du vielleicht noch rechtzeitig die Kurve. Ansonsten landest du über kurz oder lang an der Dialyse. Bei Werten über 180 wird die Nierenschwelle überschritten und der Zucker landet im Urin. Das belastet die Nieren (und nicht nur die) enorm. Bei mir haben die Nieren 30 Jahre lang grottenschlechte Werte mitgemacht, dann wurde erstmals Eiweiß im Urin gemessen. Ich konnte sie aber mit Verhaltensänderungen, Sensorüberwachung und neuen Insulinsorten noch retten/regenerieren.


    Und Zunehmen kann man effektiver mit mehr Fett anstatt mit mehr Kohlenhydrate. Fett hat mehr als doppelt so viel Energie wie Kohlenhydrate oder Eiweiß.


    Hohe Spitzen nach dem Essen kann man auch mit schneller wirkenden Insulinen wie FIASP (auch von Novo) oder Lyumjev reduzieren. Novorapid wird seinem Namen heute nicht mehr gerecht.

  • Ähm wenn ich (btw auch cf :)) in eine fallende Kurve korrigiere, geht das selten gut. Wieso spritzt du nach dem Essen? Ich mach das aktuell nicht mehr, weil ich dann auch bei so furchtbaren Werten lande.

  • Trygg Warum? Ich war früher bei größeren Mengen Essen schnell unterzuckert innerhalb der ersten Stunde nach dem spritzen, wenn ich es mit SEA probiert habe. Das war bspw bei Pasta oder Pizza der Fall. Wie gesagt wirkt(e) novorapid bei mir schnell und nach ca. 45-60 min schon die Spitze der Wirkung geschafft. Außerdem weiss ich nie, wieviel ich esse. Esse ich jetzt bspw 500 oder 750 Gramm Pasta, habe ich mich Hunger auf XYZ oder doch nicht. Muss das jetzt üben. Die Angst vor dem Unterzuckern war früher groß, ein diabetologe meinte dann, ich solle lieber 6,9 als 5,9 beim hba1c anpeilen. 6,8 habe ich.


    Kappa Durch die Gastritis schaffe ich derzeit nicht so viel Fett ohne Bauchschmerzen (bei CF ist Fett in größerer Menge generell schwierig). 100g Chips sind derzeit zu viel. Das Fett pendele ich gerade langsam ein, bei Zucker (Schokolade, Salzstangen und Lebkuchen) kann ich „schnell“ 500 kcal zu mir nehmen ohne danach Probleme mit dem Darm oder Magen zu haben. Vielleicht ist das jetzt die Quittung der letzten 3 Wochen mit meinen Zuckerwerten. Vorher war alles ja ok.

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  • Das kommt mir alles ziemlich bekannt vor. :rolleyes: Ich teile den Bolus manchmal in ca. die Hälfte vorher. Zum Glück sind die Zeiten der Gewichtsprobleme bei mir (erstmal?) vorbei.

    Ich wäre halt vorsichtig. Ich weiß ja nicht, ob dich mal transplantieren lassen willst (vielleicht bist du es ja auch schon?), aber ich stelle gerade fest, wie sehr die Medikamente auf die Nieren gehen. Deswegen bin ich schon ziemlich dahinter und peile irgendwas um 6 als Langzeitwert an. Aber bei mir sind auch Phasen jenseits von gut und böse dabei. Mein Diabetes entzieht sich teilweise jeglicher Logik, ich bin ehrlich gesagt überrascht, dass du so lange stressfrei damit gelebt hast. ^^

  • Offtopicstart für "Nur-Diabetiker":

    Trygg Ich konnte die knapp 40 Jahre bis dato relativ gut mit CF leben. Habe auf der Lunge eine leichte form (nur Inhalation und FEV1 > 70) und bis dato keine TX. Alle Werte bisher (bis derzeit AP) sind im Normbereich, lediglich UDCC und Vitamine neben Kreon und Antibiotikum (noch keine mutationsspezifische Medikamentation). Ich war mit einem BMI von 25-27 eher auf der oberen Seite der CFs. Osteopenie und Fettleber hab ich noch und je nach Zucker mehr oder weniger Probleme mit Neurodermitis. Ende Mai hatte ich meine 2. Coronaimpfung bekommen und ca. 6 Wochen danach fingen Palpitationen an (spürpare Extrasystolen/zusätzliche Herzschläge), dann Rückenschmerzen und dann vermehrtes Aufstoßen/Luft im Bauch. Kardiologisch wurde damals alles abgeklärt - kein Befunde für die VES. Anfang September kamen dann auch Magenschmerzen und Unwohlsein/Übelkeit/Appetitlosigkeit hinzu und die Behandlung der Wahl war Schonkost (akute Gastritis - habe das Antibiotikum abgesetzt für den Darm) - über 4 Wochen bis zur Magenspiegelung, wo dann eine autoimmune Gastritis und leichte Duodentitis festgestellt wurde (laut Arzt kein Zusammenhang zur Impfung im Sinne eines ggfs. überlasteten Immunsystems und damit verbunden ein Ausbruch der Erkrankung). Auch da war es dann weiterhin "fett, scharfes und stark zuckerhaltiges Essen meiden" wegen der Magensäure und ich bin dann relativ schnell (ohne Sport - da das ja auch kcal verbrennt) ca. 1-2 KG die Woche runter. Aufgrund von Verdauungsproblemen hatte ich noch 2 Unverträglichkeitstests gemacht, die <1000kcal an den Tagen haben dann auch nichts dazu beitgetragen. Bei -10kg vor 2,5 Wochen habe ich dann mit "hohem Zucker", ansonsten normaler Ernährung mit mittlerem Fett angefangen ca. 500-800kcal am Tag zusätzlich zu Essen - im Moment nehme ich wieder ca.1 KG die WOche zu und wollte wenigstens wieder auf -3 (von -10) für einen Puffer, wenn wieder so ein Übelkeit-/Appetitlosigkeitsschub kommt. Ich habe Angnst, dass ich noch etwas anderes seit Sommer habe, wegen den Problemen im Darm. Wegen manchmal Problemen mit der Galle nach fettem Essen (Farbe und Konsistenz gewisser Ausscheidungen seit ein paar Wochen) sowie vermehrten Gasausscheidungen, Darmblubbern und Ziehen im Gedärm habe ich derzeit noch Angst etwas an der Galle (leichte Verengung der Lebergallengänge) oder am Darm (CED) zu haben... Fing eben alles im Sommer von heute auf morgen an.

    Offotpic-Ende


    Auch der Diabetes war sehr pflegelicht. Bis auf vielleich 1 Tag im Monat war das Insulin (egal ob lang oder raschwirkend) mit meiner Mathematik zu den KH sehr genau, immer der gleiche Faktor, morgens und abends anders als mittags und wenn er zu hoch oder zu niedrig war, lag es daran dass ich entweder zu süß (Honiggebäck im südeuropäischen Urlaub) gegessen oder falsch berechnet habe. Insulin hat fast immer +-2 Std gewirkt, konnte also nach 2 Stunden und einem Zucker von 100 ohne Probleme ins Bett und bin dann mit ca. 100 auch wieder aufgewacht. Das Zuckerproblem fing von ca. 3-4 Wochen an. Als ich abends einen Laugenbrezel gegessen habe und der Zucker nach meiner Mathematik nach zwei Stunden nicht auf 100 sondern auf 300 war und nach Korrektur mit meinem üblichen Faktor 2 Stunden später immer noch auf 280. Erst die dritte Korrektur hatte ihn dann auf 150 gebracht. Einen Tag später (Sensor kam endlich an) bin ich dann vom blutigen auf den FSL umgestiegen und seitdem sehe ich natürlich die Peaks nach oben. Mein Zucker war so tief mehrere Jahre lang, dass ich die Unterzuckerungen erst bei 50 gemerkt habe, ich habe auch 120 abends noch weggespritzt, weil ich unbedingt unter 100 bleiben wollte. Der Diabetologe sagte mir dann, dass Hypos generell und natürlich im Schlaf (bin natürlich schon mal nachts schweiß gebadet aufgewacht in all den Jahren) ein hohes Demenzrisiko bringen (Hirn hat wenig Sauerstoff durch den niedrigen Zucker) und ich aufhören soll bei unter 130 zu korrigieren. Bei normaler Ernährung esse ich abends auch nicht so viel Zucker, vielleicht mal 5-8 KH (Joghurt, Salzstangen, mal SChokolade). Da will ich mich dann auch wieder einpendeln, wenn ich das Gewicht habe.


    Wall of Text Ende..

  • Hat man dir schon mal zu einer Darmspiegelung geraten oder auf okkultes Blut im Stuhl untersucht? Ich will dich jetzt nicht beunruhigen, aber wir scheinen ein erhöhtes Darmkrebsrisiko zu haben.

    Ich hatte im August mal wochenlang Verdauungsprobleme (und auch in der Vergangenheit solche Perioden), da lautete die Diagnose der Klinik dann Darmentzündung. Wahrscheinlich wurde bei dir dann auch ein Ultraschall vom Bauch gemacht? Würde ich drum bitten. Übrigens lief der Diabetes dann bei mir auch immer richtig bescheiden. Ich habe auch das Gefühl, dass es dann nicht das Insulin ist, dass sich ändert, sondern die Verdauung ist träger. Daher könnten auch die Magenprobleme zusätzlich noch verursacht/verschlimmert werden, das Essen liegt dann einfach zu lang da drin. Eine Lösung habe ich dafür nicht wirklich. Meist hilft es, bestimmtes Fett wegzulassen (flüssiges, auch in Milch und bei mir speziell Erdnüsse), mit den Kreon hoch zu gehen und dann echt einfach das Ganze auszusitzen, auch wenn es ggf. ein paar Wochen dauert.

    OT

    Wir sind ungefähr gleich alt, aber ich bin der Totalausfall, Pseudomonas seit 1987, mein fev1 lag seit ich 18 war unter 60%, dann mut 21 bei 40% und dann ging es stetig abwärts auf 18% 2020. Mich haben eigentlich Orkambi/Symkevi/Trikafta über die letzten Jahre seit 2016 gerettet. Nur Diabetes hab ich erst seit 2020, der Kelch ist bis dahin an mir vorüber gegangen. Irgendwie muss man ja auch mal Glück haben. :bigg

  • Ich habe auch das Gefühl, dass es dann nicht das Insulin ist, dass sich ändert, sondern die Verdauung ist träger. Daher könnten auch die Magenprobleme zusätzlich noch verursacht/verschlimmert werden, das Essen liegt dann einfach zu lang da drin.

    Danke schön, Trygg, dass war nach dem Text auch mein erster Gedanke, dass die Resorption das Hauptübel ist. Vielleicht schaust du ( klausiklaus) dich mal im Unterforum "Spätschäden" um. Dort tummeln sich Leute mit Gastroparese, die vielleicht noch Tipps haben. Oder einfach mal die Suchfunktion nutzen und nach Gastroparese (Magenentleerungsstörung) suchen.

    Da merkt man als Normaldiabetiker auf jeden Fall das Diabetes plus CF nochmal eine ganz andere Hausnummer ist.


    Euch beiden auf jeden Fall: Gute Gesundheit, grade in diesen bescheidenen Zeiten.:)


    LG

    zuckerstück

    Das ist mein erster Garten, ich übe noch.🐞🌼

  • Trygg Ja, provosorisch hatte ich ne Darmspiegelung Ende Juli, bevor alles Anfang, und diese war komplett ohne Befunde bis in den letzten Dünndarmabschnitt. Also zu dem Zeitpunk kein Verdacht auf CU oder MC oder sonst einem Darmproblem. Okultes Blut habe ich manchmal beim IFOBT, daher auch die Darmspiegelung. Beim Ultraschall alles (bis auf eine fast immer "kontrahierte" Gallenblase (unabhängig der Nahrung und die Fettleber) in Ordnung, daher glaubt die Ärztin bei diese guten Blutwerten auch nicht an etwas chronisch entzündliches mit dem Darm. Dazu ist die Verdauung zu unaufällig. Pseudomonas hatte ich einmal, ging dann aber weg - dafür habe ich immer Staphi Aureus oder wenn den nicht Streptos - natürlich dann "nur" (Reiz-)Husten und verschleimt - sonst aber keine Probleme. Gibt natürlich größere Bronchektasen in der Lunge, aber noch "weit entfernt von einer TX".


    Zuckerstück mache ich, danke. Bis vor kurzem keinerlei Probleme damit und bspw. bleibt morgens der normal, vielleicht liegt es an der Menge des Essen und vielelicht auch die langsamere Verdauung durch die Gastritis. Da ich sehr spät satt werde und der Zucker doch relativ schnell steigt, wäre es wenn dann eine leichte Störung, die eher bei vollem Magen den Rest langsamer abgibt.


    Heute MIttag ein Beispiel: 2 Schaumküsse mit in Summe 3KH gegessen und 2,5 gespritzt. Nach 2 Stunden perfekte 100, 1,5 Stunden später 150 und damit bin ich dann eben ins Abendessen. Ich hab bei nem größeren Bolus immer Angst, dass mir schlecht wird und ich nicht alles essen könnte.

    Einmal editiert, zuletzt von klausiklaus ()

  • Dass du bisher immer nur etwa 2 Stunden eine Wirkung von Novorapid gespürt hast, entspricht aber auch nicht der tatsächlichen Wirkdauer dieses Insulins. Diese liegt eher bei 4-5 Stunden.

    Ich wünschte, das wäre bei mir so.

    Nach dem Wechsel von Humalog auf Novo musste ich schon häufiger nachlegen, jetzt zurück auf Lyumjev komme ich trotzdem kaum über zweieinhalb Stunden. Bester Test: Fahrradfahren oder Spazierengehen ;)

    Irgendetwas an meinem Metabolismus haut das Insulin vorzeitig weg... oder was könnte das noch sein?

  • Ich hab bei nem größeren Bolus immer Angst, dass mir schlecht wird und ich nicht alles essen könnte.

    Ich kenne das wirklich, nicht mit Übelkeit, aber mit Bauchschmerzen. Da hatte ich auch schon Situationen, in denen ich sehr Hunger hatte, komplett gespritzt hab und dann war nach 2 Bissen Schluss mit essen. Ich hatte genau deswegen auch damals im August angefangen nachzuspritzen und meineEinstellung hat sich dadurch verschlechtert. Über einen kurzen Zeitraum ist das sicher eine Notlösung, aber ich empfinde es auch wesentlich anspruchsvoller ständig hohe Werte zu korrigieren, weil ich da nie so richtig weiß, wo ich lande. Vielleicht reicht ja auch wirklich eine kleine Menge Insulin vorher, um die erste Spitze anzufangen? Da wärst du ja eher auf der sicheren Seite was hypos angeht.

    Überhaupt, anscheinend hattest du ja lange keinen Sensor, der sollte da zumindest ansatzweise helfen. Viele hier im Forum nutzen die App xdrip (ich auch, es gibt mehrere Threads im Bereich Technik), die sagt auch Trends vorher. Da du ja keine Gewichtsprobleme hast (Übergewich), sollte frühzeitiges Gegenessen möglich sein, um Hypos zu verhindern und eine halbwegs gute Einstellung hinzubekommen.

    Ich kenne mich mit nachlassender Wirksamkeit von Insulin nicht aus, sondern hätte jetzt eher getippt, dass du vielleicht zu wenig Basal hast und deine Bauchspeicheldrüse früher diese letzten paar Gramm KH weggebügelt hat, die jetzt den Anstieg später nach dem Essen machen. Manche Sachen wie Pizza regeln die Leute hier aber auch mit einem geteilten Bolus, weil der Körper da Stunden für die Verdauung braucht. Das ist eigentlich normal, wenn man wenig oder kein eigenes Insulin hat.

  • danke, genau genommen ist es Typ 3c (Diabetes bei CF), ist aber dem Typ 2 sehr ähnlich hinsichtlich der Restfunktion.

    Hallo klausiklaus

    gut gemeinter Tipp: Die meisten Aktiven hier im Forum wissen Typ 3c einzuordnen bzw. wissen, ob sie hier mitreden können/sollten oder nicht. Daher empfehle ich Dir, in Deinem Insulinclub-Profil bei "Diabetes seit" neben dem Jahr noch "Typ 3c" zu ergänzen. Dann sieht man es gleich und kann das Gelesene einordnen.


    Beste Grüße,

    Ove

    Basal: Lantus (5 IE/d), Bolus: Normal-Insulin (0,5-1,3 IE/(gKH + gEW/2)/10), Pre-Workout: Humalog (1-2 IE), Hypo-Helfer: Dextro, KH-Menge pro Tag: 30-50g, Diaversary: 19.11.

    Glukosewerte werden vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.

  • Das mit dem geteilten / gesplitteten Bolus ist ein guter Tipp. Als ich auf das schnellere FIASP und insbesondere auf das noch etwas schnellere Lyumjev umgestiegen bin, hatte ich auch häufig Hypos nach dem Essen. Den Grund hab ich aber erst erkannt, als ich xDrip mit der darin enthaltenen Vorhersage Simulation genutzt habe. Die Grafik der Vorhersage verlief nämlich auch in eine Hypo bei großem Bolus wegen umfangreichen Essen mit viel KH, insbesondere Nudeln oder Pizza. Das Wirkmaximum des Insulins ist schneller als die Absorbtion der KH, selbst bei normaler Verdauung.


    Mit der Vorhersage in xDrip hab ich rausgefunden, dass ich mir mit FIASP maximal 16 IE und mit Lyumjev maximal 12 IE auf einmal geben darf (hängt natürlich von den individuellen Faktoren ab). Dann geht's nach dem Essen erstmal nur bis 140 und dann runter um die 100. Nach 2 Stunden holen die KH auf und es steigt wieder, ohne Restbolus dann auch exorbitant, weil ja was fehlt. Nach etwa 2 Stunden, wenn der Sensor den beginnenden Anstieg zeigt, gebe ich mir den noch fehlenden Restbolus. Bei richtigem Timing und nicht allzu schnellen KH bzw etwas Fett im Essen ergibt das eine relativ flache Kurve.


    Das Splitten hat auch den Vorteil, dass man die Gesamt-IE noch variieren kann, falls sich die Menge der KH ändern. Manchmal brauche ich auch weniger Insulin, weil die Leber irgendwie mitarbeitet (eating-soon Effekt). Das merke ich daran, dass der Anstieg wegen noch fehlendem Insulin deutlich später kommt als sonst.


    Dieses komplexe Wechselspiel zwischen IE und KH kann man nur mit Sensor analysieren. Und richtig die Augen geöffnet hat mir erst die Vorhersage Simulation in xDrip.

  • Kappa Ich habe mich bei xDrip überhaupt noch nicht eingelesen, lese immer nur, dass er noch nicht mit dem FSL 3 kompatibel ist. Ich hoffe ja auf eine Workaroundlösung, das wird unter Apple aber schwer werden. Vor dem Sensor war ich eben wirklich 14 Jahre blind und hab beim "Autofahren" alle 2-6 Stunden mal in die Spiegel geschaut und fühlte mich eigentlich nur schlecht, wenn ich 6 Stunden nach dem Mittagessen gemessen habe und hatte dann noch 160 oder so. Das mit dem Bolus muss ich erstmal in den Kopf bekommen - also vor dem Essen einen Teil spritzen. Bisher hat subjektiv immer Essen + Korrekturfaktor "ausgereicht", die Spitzen währenddessen hatte ich ja nicht mitbekommen. Grüße in die Nähe des Opel-Zoos ;-)


    Ove danke, gemacht. :)


    Trygg vor Bauchschmerzen habe ich persönlich keine Angst, mein Hunger war immer da (Scheunendrescher), lediglich jetzt bin ich vorsichtig, weil ich nicht weiß, was ich habe. So alle zwei Wochen ist ne Phase, wo es mit in Sachen Verdauung überhaupt nicht gut geht - aber das Warum verstehe ich nicht (nicht die typische CF-Öl-Verdauung, wo man mal die Enzyme vergessen oder wahrscheinlich zu wenig genommen hat). Ich teste jetzt mal auf Histamin, da es mir 2mal nach (Schweine)Gulasch mit (aufgewärmten) Pilzen und zweimal nach großer Menge Tomatenpasta mit Peanutbutter (Nachtisch) schlecht ging. Vor 2 Monaten hatte ich beim gleichen Essen null Probleme (ich hatte sogar solche Tabletten mit Histidin zu mir genommen zum Immunsystem Boostern von der Impfung - meine Frau hatte wegen Histaminintoleranz sehr schlimme Magenschmerzen von den Tabletten - ich hatte nie was), man wird halt älter... :D

  • Auf xdrip+ brauchst Du nicht warten, das bleibt eine reine Androidapp.

    Für iPhone gibt es xDrip4iO5, aber nicht für Libre 3, nur Libre 1 mit Bluetoothaufsatz und Libre 2 direkt. Und es gibt Diabox für das iPhone.

    LG
    Schaf

    Ypsopump mit CamAPS fx seit 08/2023 auf Motorola One Action

    iPhone 15 Pro Max für alles andere