Insulin wirkt plötzlich mal zu kurz, mal zu lang

  • Hey Elfe,

    die 4 Stunden hatte ich vor 14 Jahren auch in ner Schulung gelernt, ja. Wie kann es dann sein, dass mein Körper es jetzt jahrelang geschafft hat(te), dass nach 2 Stunden der Zucker nicht mehr wirklich runter oder hoch ging (Ausnahme; schwere/fette Speisen). Hatte mein Körper das dann irgendwie korigiert, also bspw. das die Nachwirkung der Verdauerung und BZ-Erhöhung ähnlich lief wie die abgemliderte Kurve von Novorapid?

    Beispiel:

    Bei ner großen Pizza mit 45ie Insulin war der Zucker nach 2 Std bspw. auf 100 und ging dann auf 150 - also nochmal 2 ie nachgespritzt und ich blieb bei 100.

    Spaghetti 800g war mit 16ie spitze und es blieb dann unten. Danach war ich nie unterzuckert, maximal ging der zucker noch bissal hoch auf 150-170 nach den 2 Std.


    Gilt aber auch für normale Mahlzeiten wir ein größeren Eis (6-7 ie), wo ich auch nie Ängste hatte, dass nach den ca. 2 Stunden der Zucker noch runter ging.. Erst seit 3 Wochen habe ich diesen Phänomen - nach dem wieder zunehmen, wie wenn durch die 2 Wochen "low cost" mein Stoffwechsel runter fuhr, der jetzt mit den großen Mengen Kohlenhydrten nicht mehr klar kommt und irgend eine Resistenz aufbaut. Ich versuche aber auch gerade zu schauen, ob ich irgendein Problem mit HistaminIT/MastzellenAS habe (derzeit auch andere Symptome), bei nem "Schub" soll es auch Insulinresistenzen geben.. Alles merkwürdig :-/


    Wenn ich nen typischen Basaltest - also 12 Std nicht essen tagsüber und der Zucker steigt nicht, müsste ich kein Levimir morgends spritzen, korrekt? Vor nem Jahr war mir das noch ab und zu auf der Arbeit passiert, also nicht gefrühtstückt und Mittagessen dann leider verpasst und erst abends was und da war der Zucker dann ~100-120. Müsste ich dann jetzt auch mal probieren.

  • Die Erklärung könnte in einer verändernden Absorbtionsrate der Kohlenhydrate liegen. Nicht die Wirkdauer des Insulins hat sich verändert, sondern wie schnell bzw langsam du verdaust und die Glukose im Blut landet.

  • Passt aber auch nicht so zusammen.


    Beispiel: gestern und heute das gleiche gefrühstückt (ungezuckerte Maiscornflakes mit Milch und 150ml Saft - ca. 80 KH (8 BE), Zucker nüchtern um die 120


    Gestern: nach dem Frühstück 12ie gespritzt, höchster Punkt bei 250, musste mit 5ie "nach den 2 Stunden" korrigieren (mathematisch also Faktor 2)

    heute: 10 min vor dem Frühstück 12ie gespritzt, höchster Punkt bei 300, habe eben 5 ie korrigiert, obwohl er fast noch ne Stunde (bei meinen gewohnten 2 Stunden bleibend) locker runter geht.

    Ich habe keine fühlbaren dicken Hautstellen im subkutanen Gewebe - also die typischen "ich spritze zu oft in die gleiche Stelle". Glaube ich brauch nen dringenden Termin beim Diabetologen (in 2 Monaten also...)

    Einmal editiert, zuletzt von klausiklaus ()

  • Die Unterschiede könnten grundsätzlich an vielen Stellen gesucht werden:

    1. Spritzstellen sind schon genannt worden
    2. Gastritis führt definitiv zu Schwankungen in der Absorptionsrate, die schwer vorherzusagen und entsprechend kaum/schlecht zu kontrollieren sind (eigene Erfahrung)
    3. Schwankende Essensmengen (Pizza ist an der Stelle "teuflisch") führen zu schwankender TDD. Die wiederum hat Einfluss auf die Wirksamkeit des Insulins (s. Teupe: Up and Down Regulation; Kurzzusammenfassung: Je mehr Insulin ich dem Köper zuführe, desto mehr werden die Insulinrezeptoren belegt, desto geringer ist die Insulinwirkung und umgekehrt)
    4. Fett und Eiweiß „täuschen“ Dir speziell mit Gastritis und zusätzlich in Kombination mit Punkt 3 schwankende Insulinwirkungen vor.
    5. Nach dem Essen Spritzen und dann auf Spitzen und von über 300 gehen, ist m.E. der völlig falsche Ansatz für die Diabetesbehandlung. Das lässt sich auch mit Angst gegen Unterzuckerung nicht „schön“ reden. Hier solltest Du m.E. dringend mit dem Dia-Doc eine andere Vorgehensweise absprechen.

    Evtl. Lösungen:

    Fett und Eiweiß lassen sich mit einer Insulinpumpe besser regulieren.

    Schwankungen an sich (aufgrund von …..) lassen sich nur mit dem Loop besser in den Griff bekommen

    Ein kluger Mann macht nicht alle Fehler selbst. Er gibt auch anderen eine Chance.
    (Winston Churchill)


  • Und dein Frühstücksbeispiel ist nicht geeignet, irgendeinen Unterschied durch den Spritzzeitpunkt festzustellen. Dafür sind Cornflakes und Saft viel zu schnell im Blut (hoher glykämischer Index) und der Spritz-Ess-Abstand mit Novorapid noch zu gering.


    Versuche das mal mit Sachen die langsamer sind, Vollkorn- oder Eiweißbrot, kein Saft. Mein Frühstück spritze ich voll, esse es aber in Etappen je nach Sensorkurve und reguliere auf den Zielwert am Ende mit dem Saft. So bleibe ich unter 160. Und mit FIASP oder Lyumjev brauche ich keinen Spritz-Ess-Abstand.

  • Ich bin etwas überrascht, wieviele Einheiten du brauchst. Vielleicht kann sich dazu mal einer der 3cler mit langer Diabetesdauer äußern. Für mich klingt das ziemlich nach Insulinresistenz. Früher hieß es ja immer, bei 3c mit cf bringen Tabletten nichts, zumindest die MHH hatte aber schon mal eine Studie laufen zu oralen Anti-Diabetika. Wenn du dich in deiner aktuellen Praxis nicht gut betreut fühlst (warum jetzt erst der Sensor, warum finden die Werte über 300 zur Vermeidung von hypos ok?) würde ich ggf. wechseln. Oder zb auch mal über eine Reha nachdenken. Da würde ich aber nicht in jede x-beliebige Klinik gehen, die sollte von 3c schon Ahnung haben. Mir scheinen da mehrere Baustellen zu sein.

    Vielleicht kann da auch jemand beraten, wie man diese Verdauungsprobleme in den Griff kriegt.

  • Kappa das esse ich seit Monaten (Gewohnheitstier), früher war es immer Nougatmüsli mit Saft und Salzbrezeln (natürlich noch besser für den Zucker), es war aber im Griff. :( Frühstückst du dann über 1-2 Stunden (mit Saft korrigieren)?


    Trygg Normalerweise (vor 3-4 WOchen) hatte ich mittags 10kh (1BE) = 0,75ie und abends und morgends war es so 1:1 - Basal immer mal zwischen 10 und 12ie.


    Im Moment ist alles durcheinander bei mir, früher hatte ich einmal im Monat nen Wert über 300 (oder ich hatte es nie gemerkt, da kein Sensor), in den letzten 2 Wochen habe ich ja täglich werte oberhalb 250-300.. Ich versuche jetzt zwei Tage mal weniger schnelle Kohlenhydrate und wenig Histamin zu mir zu nehmen und schaue mal was passiert. Meine Diabetolgin hat sich letzte Woche trotz Mail zu dem Thema nicht gemeldet. DIe Woche davor war nur ein "wenn Sie ggfs. einen Infekt derzeit haben, ist das normal."

    Ich versuche es jetzt nochmal über die Ambulanz/Hausarzt.


    Habt iht ne Idee, was man im Blut mal bestimmen lassen könnte? Inuslin und Glucagon hilft ja nicht immer weitere - irgendwelche anderne Werte?


    nicht ganz Ernst nehmen, der Aluhutträger in mir spricht: es fing einen Tag später an, als ich den Sensor bekomme habe... Es gibt wahrscheinlich aber keine Patienten, deren Körper wegen dem Sensor rebelieren (ich meine nicht Blutergüsse, blaue Flecken oder ähnliches), oder? :D


    EDIT: habe mal das Wort "KH" mit Faktor 10 multipliziert und in Klammern ein BE dahintergeschrieben, nicht dass ich hier etwas Falsches suggeriere.

  • Wenn Du vorher ohne Sensor sozusagen „blind“ unterwegs warst, hattest Du solche hohen Werte wohl auch schon, es hat sich nicht durch den Sensor geändert. Nur jetzt fällt es auf…

    LG
    Schaf

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  • Jain, das Problem derzeit, dass ich bei gleichem Frühstück statt 6ie nun gut das Doppelte spritze und danch meist nen höheren Zucker als vor ca. 4 Wochen habe, hatte ich vor nicht. Blind war ich natürlich und hatte mal bestimmt auch die Spitzen bei hohen KH-Essen.

    Ob das jetzt aber durch den umgestellten Ernährungsstil von normal über low cost (Gastritis) auf nun weniger Fett und mehr KH zu tun hat, kann natürlich sehr gut sein.

    Ob eine andere Erkrankung meinen Metabolismus stört, muss ich jetzt leider klären/ausschließen lassen.

    Einmal editiert, zuletzt von klausiklaus ()

  • Morgens ist man in der Regel weniger sensitiv. Ich hab dann auch einen hohen Faktor von 3-4 IE pro BE, etwa doppelt so viel wie tagsüber, aber ohne jegliche Restfunktion bei 78 kg Gewicht.


    Aber wenn ich noch minimal aktives Insulin IOB wegen Essen oder Korrektur mehrere Stunden vorher habe, brauche ich 20% weniger Insulin, weil die Leber mitarbeitet (eating-soon Effekt). Wenn es Kuchen zum Frühstück gibt, geb ich mir eine Stunde vorher 0,5 IE um den Effekt zu nutzen. Das war früher, bevor ich das wusste, ein häufiger Grund für Unterzucker nach dem Essen, weil die Dosis dann zu hoch war.


    eating soon


    Ich arbeite zu Hause, das erleichtert vieles. Mein Frühstück ist wochentags immer ähnlich. Toast mit Marmelade, Joghurt, Obst und etwas Saft, meist 3-4 BE. Alles auf einmal würde mich über 200 ballern. Ich spritze den kompletten Bolus, esse aber erst nur den Toast mit Kaffee. Dann steigt es bis 140 und fällt dann nach knapp einer Stunde. Obst und Saft nehmen ich mit an den Schreibtisch. Nach einer Stunde folgt ein Apfel o.ä. und es steigt wieder etwas. Nach 2-3 Stunden kommt der Saft, manchmal nur zur Hälfte je nach Sensorkurve. So bleibe ich nach dem Frühstück unter 150-160 und komme ziemlich genau auf 100 zum Mittagessen.

  • Mit der Sensitivität kann schon hinkommen. Beim Mittagessen habe ich bei 800 Gramm Kartoffelngratin (Käse, Sahne..) 8 Einheiten direkt nach dem Essen gespritzt, war aber noch auf 60 ie nach der 300er Korrekturkurve vom o.g. Frühstück. Und kam dann bei 100 raus und (bis jetzt) keinen erneuten Anstieg. Ich komme mir beim Lesen eurer Beiträge vor wie jemand, der seit einer Woche Diabetes hat. Du hast 30 Jahre länger als ich Diabetes, aber diese Essweise über mehrere Etappen hatte ich vor dem Sensor durch den Blindflug und die Hypogefahr nie in Betracht gezogen, daher das Scheunendrescher Prinzip. 3 Mahlzeiten am Tag und "Nachtisch" direkt an die Hauptmahlzeit dran (8 Uhr, 12 Uhr und 17 Uhr), einmal alles zusammen addieren und spritzen und dann irgendwie bei 80-140 rauskommen. Entweder es bessert sich jetzt durch mehr Fett (weniger Histamin) wieder oder ich muss das komplett umstellen.

  • Diesen Blindflug kennt jeder, der schon länger dabei ist. Der Sensor öffnet eine neue Welt. Und hier im Forum hab ich alter Hase auch einiges zum ersten Mal gehört/gelesen. Man lernt nie aus.

  • Versuch macht klu[ch]. Probieren geht über studieren. ;-)


    Jedenfalls habe ich nach einigen Jahren Levemir auch morgens gespritzt und zuweilen auch mittags 1 Einheit, Anstieg vor Autofahrt nach bis zu 200. Eben auch, wenn ich Nüchtern-Termin beim Arzt habe und ohne Essen der BZ über 200 steigt.



    BZ > 200 ist ja nun auch kein Drama, knapp über der Nierenschwelle.
    Dein Messen ist nach 2 h viel zu früh !
    Eine normale Mahlzeit mit KH + Fett + Eiweiß dauert nun mal mindestens 3 h bis Zeigen über Dünndarm im Blutkreislauf.
    Manche müssen sogar FPEs berücksichtigen, ist mir persönlich viel zu lästig.

    Also mit Levemir habe ich mich noch nie in den Unterzucker geschossen, wenn dann mit Novorapid.
    Gerade wieder: 18 i.E. zu 5 KE Pommes rot/weiß.


    Kam alleine eben nicht mehr aus der Badewanne raus, mein Herzblatt hat mir beim Aufstehen geholfen, bevor ich auf die Nase fliege.

    BZ 47 und 37 - nach 400 ml O-Saft wieder da

    :foehn

  • Zuckerstück Hinsichtlich Gastroparese: Eines von meinen derzeit drei Problemen (Insulin wirkt langsamer, schwächer und kürzer als in den letzten Jahren) ist der zu schnelle Anstieg (also kein Gegenspieler).

    Wenn ich keinen Bolus spritze geht mein Zucker beim Frühstück mit gerade mal 5 BE innerhalb 30-45 min in Richtung 300 und sinkt dann erst wieder. Bei größeren Mahlzeiten steigt der Zucker nach ca. 2 Stunden dann wieder (da die Insulinkurve mit dem Wirkmaximum bei mir nach 2 Std. stark einknickt).

    Bei der Gastroparese hatte ich mir angelesen, dass die generelle Aufnahme von KH verzögert ist. Würde es dann dennoch so ein schneller Anstieg sein können?

    (Mit ausreichend Bolus/SEA hält sich die Steigung der Kurve dann in Grenzen.)

  • Das kommt wahrscheinlich auch auf die Lebensmittel an. Ich hatte in den ersten Monaten nach Transplantation eine Magenentleerungsstörung und dann oft das Problem, dass ich beim oder kurz nach dem Essen unterzuckert bin. Sehr langsame Kohlenhydrate waren da für mich eher hinderlich, weil sie ewig nicht ankamen aber dann eben später doch, als das Insulin praktisch durch war.

    Ich weiß aus Erfahrung, dass bei der Ernährungsberatung bei CF zumindest früher eher weniger auf "gesund" geachtet wurde, sondern eher auf "viel, egal was". Saft und solche leckeren Müslis sind bei mir auch eher heikel. Da ist im Vergleich zu einem Vollkornbrot mit Frischkäse und Tee mit Süßstoff schon ein ziemlicher Unterschied. Saft ist halt nicht umsonst ein empfohlenes Mittel gegen Unterzucker und das, was Müslis überhaupt lecker macht, treibt halt den Blutzucker auch schnell hoch. Oft sind die Flocken eben mit Zucker umhüllt und das löst sich dann in der Milch und ist auch wieder schnell verdaut. So meine Erklärung. ^^


    Dass man bei sowas nach hinten raus noch lange verdaut ist ja erwünscht und eigentlich gut.

  • Wenn es wenigstens Frostis mit Zucker umhüllt wären, sind nur normale langweilige ungezuckerte Maisflakes. :) dennoch sieht man den steilen Anstieg..


    Hier mal von heute - 3 mal Bolus (40% der Gesamtmahlzeit - 8BE, 5BE und 12BE) genutzt, einmal nicht… Faktor 2 war morgens auch zu wenig, Teste morgen mal mit Faktor 2,5 und 30 min vorher.


    Gerade jetzt merkt man aber doch leider die ca. 2 Stunden Wirkdauer oder was auch immer. Habe um 18:20 den Rest gespritzt und auch angefangen zu essen. Das letzte Essen war dann gegen 18:45 Uhr - gegen 20 Uhr hatte ich schon Traubenzucker bereit gelegt, aber dann ging er wieder hoch. Gestern war es ähnlich vom Abstand zum Spritzen und dem Anstieg. Gestern ging er auf 140 und blieb da dann, nach 3,5 Stunden ab Letzten Spritzen hatte ich dann korrigiert und kam dann mit der normalen Basalmenge gut raus..


    Das mit dem Bolus ist aber dennoch schwierig, beim Mittagessen hatte ich meinen Magen Überschätzt und hätte fast nachlegen müssen. Versuch mach kluch schrieb jemand so schön.

  • sind nur normale langweilige ungezuckerte Maisflakes.

    Cornflakes sind gekochter Mais, püriert und eventuell geröstet. Dass dann bei einer Menge von 8 BE (ca 90g) dein Zucker durch die Decke geht, ist nachvollziehbar. Das wirst du ohne SEA nicht abgedeckt bekommen, mit Spritzen nach dem Essen schon gar nicht.

    Wenn ich keinen Bolus spritze geht mein Zucker beim Frühstück mit gerade mal 5 BE innerhalb 30-45 min in Richtung 300 und sinkt dann erst wieder. Bei größeren Mahlzeiten steigt der Zucker nach ca. 2 Stunden dann wieder (da die Insulinkurve mit dem Wirkmaximum bei mir nach 2 Std. stark einknickt).

    Da knickt nicht deine Insulinwirkung ein, sondern von den Kohlenhydraten kommt noch was nach. Zum Beispiel ist Pizza sehr berüchtigt noch Stunden später einen Anstieg zu verursachen. Auch Pasta mit fettiger Sauce braucht länger.


    LG

    zuckerstück

    Das ist mein erster Garten, ich übe noch.🐞🌼

  • klausiklaus

    Du darfst Insulinmaximum nicht gleichsetzen mit Insulinwirkung. Die maximale Insuliwirkung ist nach zwei Stunden durch, da hast du Recht. Es folgen aber noch mindestens zwei Stunden Insulinwirkung, bei deinen großen Insulinmengen noch weitaus länger.

    Bei einem durchschnittlichen Bolus über 10 IE Insulin ist eine (Gesamt-)Insulinwirkung unter 4 Stunden nicht möglich.


    45 IE Insulin sind nicht mehr kalkulierbar, da das Gewebe soviel Insulin gleichzeitig gar nicht aufnehmen kann. Da wird quasi im Gewebe schon ein Teil des Insulins abgebaut ohne Wirkung auf den Blutzucker, wieviel ist nicht berechenbar.

    Hast du dir die 45 IE in einem Bolus "geschossen" oder gesplittet über einen längeren Zeitraum und quasi zusammengerechnet?

    Bei 45 IE in einem Bolus, wird wahrscheinlich auch an der Nadel was zurückgelaufen sein, dass bringt noch zusätzlich Schwankungen.


    Also würde ich (nach Absprache mit deinem Diabetesteam natürlich) erstmal die Insulinwirkung in der Pumpe erhöhen, und zwar auf mindestens 4 Stunden, egal was deine bisherigen Erfahrungen dir gezeigt haben.

    Wenn du dann nach dem Essen unterzuckerst oder überzuckerst, stimmt an anderer Stellle was nicht, eventuell die Bolushöhe.

    Bei 45 IE wirst du um das Splitten des Insulins nicht rumkommen, dass heisst einen Teil mit der Pumpe, den Rest mit dem Pen an mehreren Stellen.


    LG

    zuckerstück

    Das ist mein erster Garten, ich übe noch.🐞🌼

  • Hier mal von heute - 3 mal Bolus (40% der Gesamtmahlzeit - 8BE, 5BE und 12BE) genutzt, einmal nicht… Faktor 2 war morgens auch zu wenig, Teste morgen mal mit Faktor 2,5 und 30 min vorher.

    Kohlehydratbasierte Essenseinstellungen sind bei der Diabeteseinstellung eigentlich schon lange passé, da kaum händelbar. Das bekommt man mit der Pumpe schon kaum in den Griff und vermutlich erst Recht nicht mehr mit dem Pen. 5 BE sollte das Maximum sein. Alles darüber bedeutet irrsinnige Mengen an Insulin, die sich wiederum fatal auf die Gesamtwirkdauer des Insulins auswirken und gleichzeitig die gesamte Diabeteseinstellung nur schwer kalkulierbar machen.


    Du solltest Dich daher dringend mit Deiner Nahrungszusammenstellung auseinandersetzen. Um satt zu werden, gibt es bessere Lebensmittel!


    Speziell morgens sollte kohlehydratbasiertes Essen mit schlechten glykämischen Index Tabu sein. Industrie-Müsli, das generell 50% Zucker enthält, zu Zeiten, an denen der Anstieg am höchsten ist, zu sich zu nehmen, ist groß fahrlässig. Maximal selbst hergestelltes Müsli OHNE zusätzlichen Zuckeranteil mit viel Eiweiß (=Joghurt), um den Anstieg moderater zu halten, sollte verwendet werden.

    Ein kluger Mann macht nicht alle Fehler selbst. Er gibt auch anderen eine Chance.
    (Winston Churchill)